Das Leben der Haustiere einmal unzensiert

  • Oh, ganz ehrlich. Warum gibt es denn das Billigzeug beim Aldi - sowohl abgepacktes Fleisch, Fisch, Käse aus Massentierhaltung, Orangen aus Australien, what ever? Weil es keiner kauft? Weil die vielen Leute ihren Konsum hinterfragen und saisonales Obst und Gemüse kaufen und entweder auf Fleisch verzichten, oder es beim Bauern um die Ecke kaufen? Wenn jeder, der behauptet nur Bio und vom Bauern zu kaufen, dies auch tatsächlich täte, gäbs kein abgepacktes Billigzeug bei Aldi mehr - so kommt es mir zumindest vor.


    Ich hatte jetzt vermehrt über Fleischkonsum geschrieben. Dies kann man selbstverständlich auch auf den Rest der Lebensmittel ausweiten. Aber ich persönlich gehe davon aus, dass Menschen, die Billigfleisch vom Aldi kaufen, auch nicht darauf achten ob ihre Äpfel aus Deutschland oder Spanien kommen und wie oft und wie lange die von A nach B geflogen wurden. Es lebe die Pauschalisierung!
    Klar kann man sich an jeder Kleinigkeit aufhängen und sagen "bei mir is das aber nicht so" oder "Mein Nachbar kauft aber nur regional" - bringt aber meiner Meinung nach in einer Diskussion nichts, da jeder Mensch von sich aus in Schubladen denken muss (!) um nicht vollkommen reizüberflutet zu werden.

  • Übrigens sind Schweine ganz tolle Tiere, die ich genau so lieben könnte wie einen Hund. Google mal meinen Nutzernamen.


    Ist ja noch gar nicht so lange her, so ca 15 Jahre, da war es regelrecht Mode, Mini pigs als Haustiere (IM Haus) zu halten.


    Ich denke mal, das hat vor allem wegen der ganzen amtlichen Geschichten (ein Schwein muß angemeldet werden, vorgeschriebene Untersuchungen müssen gemacht werden und bei Ausbruch von Schweineseuchen in der Gegend wird auch das Hausschwein "gekeult") nachgelassen hat, aber als Haustiere waren diese intelligenten, sauberen Tiere äußerst beliebt!

  • Nun, der Fleischkonsum war eben nur ein Beispiel; sollte alle anderen Nahrungsmittel nicht ausklammern. Es wäre müssig alles aufzuzählen, also nimmt man eben ein Beispiel.


    Unvergessen soll nicht sein, dass es auch in Deutschland "arme" Menschen gibt. Natürlich bekommen die Unterstützung, sofern sie welche beantragen. Davon leben kann man! Aber doch bitte nicht so, dass man nun "unterstützend für die armen Länder" Rücksicht nehmen kann.


    Ich persönlich habe 12 Monate in einer wohltätigen Instutition gearbeitet und ich weiß heute, dass mein jährlicher Beitrag den ich freiwillig geleistet habe für den Arsch war. Da werden eher für Büromanager Büros eingerichtet, als dass die Spendengelder für die Ärmsten ankommen. Deshalb gehen da von mir keine Spendengelder mehr raus.


    Wenn ich heute helfen will, dann tue ich das an Ort und Stelle, an Personen die in Not geraten oder sonstwie, aber nie wieder über eine Organisation. Die waschen sich alle vorher die Hände, bevorher irgendwelche Gelder wirklich da ankommen, wo sie gebraucht werden.


    Damit sind wir wieder am Thema: Wie helfen?

  • Wir hingen uns deshalb so am Fleischkonsum auf, weil es ja um Tiere ging. Aber ich denke da sich der Themenersteller nun eh nicht mehr zu Wort meldet...


  • Und immer noch ist meine Frage nicht beantwortet, wie soll es der notleidenden Bevölkerung besser gehen, wenn wir unseren - egal welchen - Lebensmittelkonsum einschränken?


    Weil Tante Edit mich nicht ließ:


    Und wie der notleidende Bevölkerung durch eigene Einschränkung geholfen werden kann? Ganz einfach: Jeder Mensch kommt mal von seiner Luxus-Schiene runter, dass man alles überall zu jeder Zeit kaufen können muss, dass es Fleisch jeden Tag in Massen gibt, dass es ok ist, die Weltmeere zu überfischen. Das, was dann zu viel ist, würde locker reichen, um die zu ernähren, die es sich nicht leisten können. Und die Flächen, die derzeit genutzt werden um unseren westlichen Konsum zu decken, könnten endlich von der einheimischen Bevölkerung genutzt werden.


    Klingt alles nach romantischer Augenwischerei. Geb ich jedem Recht, der das behauptet. Aber warum? Weil unserer weltliches, kapitalistisches System es nicht zulässt.
    Es ginge schon. Nur ist der Mensch hier sein eigener Gegner.
    Nur finde ich nicht, dass man sich deshalb ausruhen sollte, nur weil man selbst ja angeblich nichts ändern kann. Ich lebe beispielsweise seit 9 Jahren Vegetarisch, zeitweise 2 Jahre vegan, mittlerweile fast vegan. Als ich damals damit angefangen habe, wurde ich noch überall belächelt. Es gab kaum vegetarische Sachen in Restaurants, in Supermärkten schon gar nicht. Vegan kannte da erst recht keiner.
    Und heute? Gefühlt jeder 2. Teenie ist heute Vegetarier und die Regale sind voll von Tofu und Ersatzprodukten. Und das in nur 9 Jahren finde ich schon toll.

  • Und immer noch ist meine Frage nicht beantwortet, wie soll es der notleidenden Bevölkerung besser gehen, wenn wir unseren - egal welchen - Lebensmittelkonsum einschränken?

    Dazu fällt mir ein kleines Beispiel ein, worüber ich neulich etwas in einer Doku gesehen habe.
    http://blog.zeit.de/gruenegesc…-das-beispiel-madagaskar/
    Hier geht es um Fisch. Es könnte auch ein anderes Lebensmittel betreffen. Jedesfalls erkennt man gut die Zusammenhänge von Lebensmittelkonsum in den begünstigten Ländern und die daraus resultierenden Probleme in den bedürftigen Ländern.


    P.S. Eigentlich ja alles ein bisschen off topic. Könnte man keinen eigenen Thread eröffnen?

  • Und wie der notleidende Bevölkerung durch eigene Einschränkung geholfen werden kann? Ganz einfach: Jeder Mensch kommt mal von seiner Luxus-Schiene runter, dass man alles überall zu jeder Zeit kaufen können muss, dass es Fleisch jeden Tag in Massen gibt, dass es ok ist, die Weltmeere zu überfischen. Das, was dann zu viel ist, würde locker reichen, um die zu ernähren, die es sich nicht leisten können. Und die Flächen, die derzeit genutzt werden um unseren westlichen Konsum zu decken, könnten endlich von der einheimischen Bevölkerung genutzt werden.

    Und wie kommt der Überfluss zu denen, die es sich nicht leisten können?


    Bei einem gebe ich dir Recht. Würden nicht in manchen Regionen geradezu der Zwang bestehen für reiche Länder Monokultur zu betreiben, sähe es wahrscheinlich/vielleicht dort mit der Versorgung anders aus.


    Andererseits brachte auch diese Art des Anbaus bestimmter "Güter" wenigstens für einige Arbeit und Geld ins Land.


    Jedes Ding hat seine zwei Seiten.



    Es gab kaum vegetarische Sachen in Restaurants, in Supermärkten schon gar nicht. Vegan kannte da erst recht keiner.
    Und heute? Gefühlt jeder 2. Teenie ist heute Vegetarier und die Regale sind voll von Tofu und Ersatzprodukten. Und das in nur 9 Jahren finde ich schon toll.

    Darüber staune ich auch, wurde früher vegetarisches fast schamhaft ins hinterste Regal gepackt, springt es einem heute fast ins Auge. Allerdings sehe ich sehr selten jemanden in diese Regale fassen oder sehe diese Produkte in Einkaufswagen. Ja, ich bin neugierig, ich gucke, was andere so kaufen
    :D



    Zitat

    Der Vegetarierbund Deutschland (VEBU) ging im Januar 2015 von rund 7,8 Millionen Vegetariern in Deutschland und einem Bevölkerungsanteil von rund 10 % aus. Diese Schätzung basiert auf aktuellen Umfrageergebnissen des Instituts für Demoskopie Allensbach (IfD) und von YouGov.[168] Hierbei wurden allerdings auch die sogenannten Flexi-Vegetarier („Flexi-Vegetarier essen zumindest selten Fleisch“) mitgezählt. Konsequent vegetarisch ernährten sich in der YouGov-Umfrage 4,3 % der Teilnehmer.[169]


    Gefühle sind halt trügerisch, die Zahlen sagen etwas anderes aus ;)

  • Und wie kommt der Überfluss zu denen, die es sich nicht leisten können?

    Dafür würde man sicherlich eine Lösung finden, wenn es denn soweit kommen würde. Um dazu jetzt ausgefeilte Pläne zu erstellen, fehlt mir leider das nötige Fachwissen im Bereich Wirtschaft/Ökonomie/Politik. Ich wollte nur darauf hinaus, dass es schon alles irgendwo machbar wäre, wenn die Menschheit sich mal zusammenraufen würde um gemeinsam die wirklich wichtigen Dinge anzugehen. Leider ist davon in den nächsten Jahrhunderten noch nicht von auszugehen, wenn man so das Weltgeschehen beobachtet. :verzweifelt:


    Beim Rest deines Textes stimme ich Dir zu. :smile:


    So, ich wollte auch gar nicht so eine mega Diskussion losbrechen. Und auch niemanden bekehren.
    Hat sich halt so entwickelt, wie das in Foren immer so ist. Damit lass ich das dann hier mal (hoffentlich) meinen letzten Beitrag sein. :headbash:

  • So, ich wollte auch gar nicht so eine mega Diskussion losbrechen. Und auch niemanden bekehren.
    Hat sich halt so entwickelt, wie das in Foren immer so ist. Damit lass ich das dann hier mal (hoffentlich) meinen letzten Beitrag sein

    Aber es hat doch auch Sinn gemacht, sich einmal über diese Dinge zu unterhalten, Für und Wider darzulegen, zeigen, daß man sich Gedanken macht und nicht kritiklos daher lebt.

  • Und immer noch ist meine Frage nicht beantwortet, wie soll es der notleidenden Bevölkerung besser gehen, wenn wir unseren - egal welchen - Lebensmittelkonsum einschränken?

    Durch die Überproduktion an Lebensmitteln wird immer mehr natürliche Fläche in Ackerland umgewandelt um immer mehr Lebensmittel und Futtermittel anbauen und verkaufen zu können. Das geschieht hier(EU), aber zum Großteil in den ärmeren Ländern, wo sich westliche Konzerne seit einiger Zeit eine Art "Wettkampf" um möglichst viel fruchtbares und günstiges Land leisten. Korrupte Politiker und nicht ausreichende Gesetze in den entsprechenden Ländern, sowie die endlose Gier der Konzerne und unser Konsumverhalten ermöglichen diesen Raubbau.
    Folgen: Artensterben, riesige Monokulturen die den fruchtbaren Boden innerhalb weniger Jahre auslaugen und danach für den Ackerbau unbrauchbar machen, Wasserknappheit, Zerstörung der Flora&Fauna, Ausbeutung der Einheimischen und Entzug ihrer Lebensgrundlage, die Einheimischen Landwirte können ihre Waren nicht mehr zu dem benötigten Preis verkaufen da die Konzerne ihre Produkte zu Dumpingpreisen vor Ort verkaufen.


    In und auf den Weltmeeren sieht es nicht besser aus. Großkonzerne holen mit diversen Methoden alles aus dem Wasser was ihnen in die Quere kommt. Es kommen z.B. Schleppnetze zum Einsatz, die über den Meeresboden gezogen werden und dadurch von einer auf die andere Sekunde sämtliche Lebensräume zerstören, die teilweise Jahrhunderte brauchten um zu entstehen. Da nicht gezielt gefischt wird, ist der Anteil an Beifang entsprechend hoch - dieser wird vor Ort einfach über die Reeling geworfen. Beifang, dessen Großteil tot oder kurz davor ist wenn er wieder ins Wasser geworfen wird und bei dem es sich finanziell nicht lohnt, ihn zu sortieren und weiterzuverarbeiten. Andere Schleppnetze werden durch das Mittelwasser gezogen und da man mit ihnen auch nicht gezielt fischen kann, werden nicht z.B. nur die gewünschten Thunfische gefangen, sondern alle andere Fische die gerade vor Ort sind auch. Die werden ebenfalls über die Reeling geworfen. Es wird aber auch mit Schleppleinen gefischt, die sind mehrere Km lang und in regelmäßigen Abständen sind Haken angebracht, die mit Ködern(Fisch!) ausgebracht werden. An Bojen befestigt treiben sie umher, bis sie wieder eingeholt werden. Auch mit dieser Methode kann man nicht gezielt fischen, deswegen werden auch oft Haie(die vom aussterben bedroht sind) oder andere für die Fischer unbrauchbare Fische gefangen und über die Reeling geworfen. Den Haken oft qualvoll in den Kiemen sitzend oder tief geschluckt im Rachen - was kein Fisch überlebt.


    In vielen Ländern gibt es mittlerweile entsprechende Gesetze, die den großen Fangflotten untersagen, einen bestimmten Bereich(z.B. erst ab 100 Seemeilen) vor den Küsten zu befischen. Aber es wird zu wenig kontrolliert und die Strafen sind zu gering, deswegen hält sich kaum ein Reeder daran. Für die Einheimischen bedeutet es die Entziehung ihrer Existenzgrundlage, da oft ganze Dörfer vom Fischfang leben. Durch die Überfischung gibt es aber immer weniger für sie zu fangen und sie werden ihre paar Fische auch nicht mehr zu einem "gerechten" Preis los. Weil wir z.B. Thunfisch essen wollen, können andere Menschen ihre Familie nicht mehr ernähren.


    Großkonzerne überschwemmen in Africa z.B. den Geflügelmarkt mit Ware die zu viel produziert wurde und/oder deren Mindesthaltbarkeitsdatum nicht mehr ausreichend lang ist um sie hier verkaufen zu können. ChickenWings, halbe Hähnchen usw. werden dort massenweise tiefgekühlt per LKW und Schiff angeliefert und zu Dumpingpreisen verkauft. So billig, das die Einheimischen Viehbauen ihre Produkte nicht mehr verkaufen können und somit vor dem finanziellen Ruin stehen. Die werden also nicht nur mit unserem Elektroschrott und sonstigen Müll erschlagen, sondern auch mit Lebensmitteln die wir nicht verbrauchen (können).


    Wenn wir weniger fordern und konsumieren, wird weniger Raubbau etc. betrieben und die Einheimischen hätten wieder die Möglichkeit sich selber zu versorgen. Aber es müsste auch eine andere Hilfe von entsprechenden Organisationen erbracht werden. Nicht den Brunnen bohren, bauen und dann nach 3 Monaten weiterziehen - sondern die Bevölkerung mit einbeziehen und z.B. entsprechend ausbilden, damit sie in Zukunft selber agieren können und nicht auf Hilfe von Außen angewiesen sind.

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