Tierquäler

  • Das ist kein Vorwurf, sondern meine Meinung.


    Was du schreibst legt für mich den Schluss nahe, dass du noch nie wirklich Opfer einer Gewalttat wurdest. Das ist nicht so, dass man sich entscheidet zu leiden oder nicht, so wie man sich morgens vorm Spiegel dazu entscheidet das rote oder das gelbe Kleid anzuziehen....
    (Ist auch nur meine Meinung ;) )

    • Neu

    Hi


    hast du hier Tierquäler* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Ok, es ist nur deine Meinung.


      Rein hypothetisch, was ändert es für dich, wenn ich die Opferrolle kennen würde?

    • Hallo,


      (ok, letzt sag ich's mal: ich mag es nicht, wenn mir nichtmal ein Vorname zum Ansprechen gegeben wird, aber das nur nebenbei....)

      Wie steht ihr zu dem Thema?


      Tja, wurde ja schon viel gesagt. Ich persönlich kann mit diesen schrecklichen Geschichten und den dazugehörigen Bildern gar nicht gut umgehen. Mich macht es nicht wütend, sondern unendlich traurig und hilflos, es lähmt mich und damit ist dann auch keinem geholfen.
      Meine Hunde kommen aus einem spanischen Tierheim, das nicht tötet und viel kastriert und aufklärt. Das unterstütze ich gerne. Und egal, wie wenig das im Großen und Ganzen sein mag, für meine beiden habe ich die ganze Welt gerettet. Klingt pathetisch, ist aber wohl so.
      Was ich damit sagen will: Zieh Dich eher an den guten Dingen hoch, als an den schlechten runter. Erfreue Dich daran, wenn Tieren geholfen werden konnte, anstatt jede Schreckensmeldung anzuklicken.


      Und weil es um rechtswidrig einerseits ging und aber auch um schlimme Dinge im Ausland:
      Mich persönlich macht es mal wieder völlig fertig, wie mit unseren Füchsen umgegangen wird. Die Fähe, die noch Welpen zu versorgen hat, darf nicht bejagt werden. Allerdings wenn Jäger erst die Jungtiere abknallt, kann man dann auch die Fähe - völlig legal, denn Fuchs hat keine Schonzeit. Mal ganz zu schweigen von sehr grausamen Dingen, die dabei "passieren", gerade bei der Fuchsjagd.
      Wie gesagt, Dinge, die hier legal sind oder mal eben so hingebogen werden oder nur ein geringes Bußgeld nach sich ziehen.... Das macht mich ziemlich fertig, und es gibt da keine Rechtsmittel und ich suche diese Themen noch nicht mal. Sind nur wohl leider so häufig, dass man sie einfach so mitbekommt, sei es per Medien oder privat.


      Grüße
      Lisa


    • Es ist mir schlichtweg sch... egal ob die Menschen es in den Ländern nicht besser wissen, weil Tiere dort nichts Wert sind, die Menschen dort oft Arm sind und so weiter!

      Mach nicht den Kardinalfehler zu verallgemeinern indem du alle Menschen in einen Topf wirst. Jeder hat zwischen seinen Ohren ein Denkorgan und wenn er das falsch einsetzt macht er Blödsinn oder schlimmeres. Jeder ist für sein Handeln verantwortlich und deswegen ist es schlichtweg keine gute Idee alle Menschen eines Landes in einen Topf zu werfen und ihnen gute, wie auch schlechte Eigenschaften zu unterstellen.
      Vielleicht relativiert sich dann deine Wut etwas.

    • Eigentlich wollte ich zu diesem Thema nichts schreiben, da ich auch sehr schwer mit Horrorbildern und -geschichten umgehen kann. Mich verfolgen solche Dinge, sie machen mich traurig und hilflos. Dabei ist es für mich völlig egal ob die Opfer Tiere oder Menschen sind.


      Leider Gottes liegt es in der Natur des Menschen irgendwie Spaß am Leid anderer zu haben. Man kann es bestreiten oder akzeptieren, aber Tatsache ist, dass man auch immer irgendwie selber Täter ist, egal ob man die Tat aktiv durch Gewalt oder Gleichgültigkeit ausübt, oder ob man zum großen Rest gehört, der einfach nur wegschaut und geschehen lässt.
      Deshalb kann ich blubbbs Argumentation sehr gut verstehen. Eine Freundin von mir ist als Kind nach dem Tod ihrer Mutter von ihrem Vater misshandelt worden. Sie war nach der Schule oft zum Essen bei ihren Nachbarn und die haben die ganzen blauen Flecken, die nichtmal so eben beim Spielen passiert sein konnten, gesehen und trotzdem nichts unternommen. Wenn sie heute von ihrer Kindheit erzählt, dann sagt sie, dass sie natürlich sehr unter der Gewalt ihrer Vaters gelitten hat, weil Schläge nunmal weh tun, aber sie sagt, dass die Gleichgültigkeit ihrer Nachbarn sie bis heute am meisten schmerzt. Niemand wollte ihr helfen, keiner wollte sich in fremde Angelegenheiten einmischen oder mit hineingezogen werden. Gleichgütlitgkeit und das Herunterspielen von Leid ist mindestens ein genauso schlimmes Vergehen wie die eigentliche Tat, zumindest für das Opfer und ich kann das gut verstehen. Gerade im Falle häuslicher Gewalt, muss doch ein Außenstehender der hilft nichtmal selber Gefahr für Leib und Leben fürchten...was spircht also dagegen etwas zu tun?
      In blubbbs Beispil mit den Schlägern und den passiven Umstehenden ist zumindest das Argument, dass man Angst hatte selber verprügelt zu werden nicht ganz so weit hergeholt und Gefahr lässt bekanntlich erstarren. Dennoch wird das Opfer immer zurecht fragen warum sich niemand eingemischt hat, besonders wenn die potenziellen Helfer in der Überzahl waren und durchaus etwas hätten ausrichten können. Wegsehen aus Angst ist zwar feige aber dennoch irgendwo nachvollziehbar, zumindest für Außenstehende.


      Ich weiß zwar nicht worum es genau in dem Beispiel mit dem Mädchen und dem Pony geht, aber mein Kopfkino arbeitet. Wie es sich anhört wird hier die Täterin in Schutz genommen, sie "konnte" scheinbar nicht anders? Das ist genau der Punkt der mir bei diesen Kranken immer die meisten Sorgen macht: Es ist nur so ein kleiner Schritt von der Bereitschaft ein Tier zu quälen oder zu töten und dem Willen das selbe auch mit einem Menschen anzustellen (und es dann auch in die Tat umzusetzen). Die Veranlagung zu soetwas ist schließlich gegeben und der Kick den man bekommt muss früher oder später gesteigert werden, weil er sonst abstumpft. Das Einzige was ein wenig abschreckt (zumindest davon sich einen Menschen zu schnappen und zu quälen) ist die Angst vor Strafe, aber wenn der "Leidensdruck" eines so abartig kranken Hirns groß genug ist, was dann? Es quält mich irgendwie, dass Menschen, die ihren Trieb nicht unter Kontrolle haben, nicht schon in den Anfängen gestoppt werden, wenn man vielleicht noch etwas daran ändern kann und solche Menschen noch nicht durch unterlassenen Hilfeleistung zu Tätern geworden sind. Es gibt immer erste Anzeichen und die muss man sehen "wollen" anstatt sie runterzuspielen. Man kann zwar allen nur vor den Kopf schauen, und wahrscheinlich ist es der Fluch eines so weit entwickelten Gehirns wie dem menschlichen, dass hinter jeder Zelle der Wahnsinn lauert, aber man darf einfach niemanden schützen, der Trieben nachgibt, die anderen Lebewesen schaden. In dem Fall scheint die Psychologin ja nichtmal ausgeschlossen zu haben, dass das Mädchen rückfällig wird, dann stellt sich mir die Frage, woher konnte sie wissen, dass es wieder "nur" ein Tier treffen wird? Wäre das Mädchen einen Schritt weitergegangen und hätte sich ein kleines Kind geschnappt, dann hätte sich jeder gefragt wazu es eigentlich Zwangsjacken und Schlüssel zum wegwerfen gibt. Ist aber scheinbar nochmal gutgegangen, Glück gehabt war "nur" ein Pony. Wie gesagt ich kenne den Fall nicht. Trotzdem finde ich es eine Zumutung und sehr beklemmend sich die Welt mit so ver- und sogar gedeckt tickenden Zeitbomben teilen zu müssen. Was das angeht sind mit IS und Co. irgendwie ein klein wenig lieber, da weiß man wenigstens mit wen man es zu tun hat.

    • Ich weiß zwar nicht worum es genau in dem Beispiel mit dem Mädchen und dem Pony geht, aber mein Kopfkino arbeitet. Wie es sich anhört wird hier die Täterin in Schutz genommen, sie "konnte" scheinbar nicht anders?

      Bitte nicht falsch verstehen.
      In "Schutz" habe ich das Mädchen nicht genommen und ja auch betont, dass ich nur vermute, mir selbst ein Bild zusammen gereimt habe mit dem wenigen Wissen das ich habe in Bezug auf psychisch kranke Menschen.
      Durch nichts ist eine Tat, die anderen Schaden zufügt zu entschuldigen! Ich versuche es nur für mich zu erklären! Damit ich eben nicht so ohnmächtig da stehe und verzweifele und mich ständig frage, warum um Gottes Willen jemand zu (...) fähig ist.


      Mein damaliger und bester Freund, wir waren nicht mal volljährig, erkrankte an einer paranoiden Schizophrenie aufgrund der Drogen, die er sich rein gepfiffen hat.
      Lange habe ich noch versucht einen Draht zu ihm zu behalten (und die anderen aus unserer Clique auch), aber da war nichts mehr zu machen.
      Noch heute lebt er völlig verpeilt von der Außenwelt in seiner eigenen Welt.
      Vollgepumpt mit Medikamenten um ihn ruhig zu stellen.


      Es fing recht harmlos an: schrieb Zettel, die er an seine Zimmertür heftete auf denen Sätze standen wie: "bitte helft mir, dass ich meiner Freundin nichts antue".


      Er rief die Polizei und erzählte denen von irgendwelchen Straftaten, die sein Vater begangen hatte (was natürlich völliger "Blödsinn" war).


      Das steigerte sich so sehr, dass ich mich schließlich nicht mehr in der Lage fühlte, weiter mit ihm befreundet zu sein. Das brach mir das Herz, habe noch heute ein schlechtes Gewissen, aber wohl auch aus Selbstschutz entfernte ich mich von ihm.
      Wenn ich in der Vergangenheit mal in meiner Heimatstadt war und an seinem Haus vorbei fuhr, saß er oft vor seiner Tür auf der Treppe und stiert ins leere.
      Mit dunklen, eingefallenen Augen.
      Gesehen habe ich ihn allerdings seit ein paar Jahren nicht mehr.


      Was ich damit sagen möchte ist, dass wir, die einen -gesunden Menschenverstand- haben, es natürlich nicht nachvollziehen können. Diese emotionalen Stufen werden wir (hoffentlich) niemals in uns selbst spüren.
      Aber, und dazu zähle ich mich eben auch, gibt es Menschen, die ein ausgeprägtes Mitgefühl haben und sich LEIDER in viele einfühlen können.
      Wobei es dabei immer noch um ein: an der Oberfläche kratzen, geht.
      Wie es da wirklich drin aussieht, oh nee das möchte ich wirklich nicht wissen.
      Es hilft aber, wenn man gewisse Dinge für sich erklären kann.
      Angst entsteht meistens aus nicht wissen.


      Und in die Köpfe der Menschen möchte ich auch nicht gucken können.
      Schätze, da würde ich das Haus nie wieder verlassen.

    • @blubbb Die Frage finde ich Interessant! Ich finde es unmenschlich dass man ein Lebewesen aus Spaß oder reinen Hass verstümmelt oder gar langsam umbringt.

      Tierquälerei macht mich generell auch sehr wütend. Immer das, was ich unter Tierquälerei verstehe.


      Das ist (um vor der eigenen Haustür zu bleiben) Massentierhaltung incl. den Fließband-Schlachtungen nach stundenlangem Transport, Extremauswüchse im Reitsport etc...


      aber auch das "zu Tode lieben" von Tieren, die dann depressiv und überfüttert in der Gegend rumwatscheln, das Nichtverstehen eines Arbeitstieres, das nicht entsprechend (und nicht zur Ruhe und Entspannung erzogen) unausgelastet diverse Kompensationsmechanismen auffährt, Käfig-/ Volieren Haltung von Vögeln und sehr vieles mehr.


      Aber es existiert und wenn ich mich noch so darüber echauffiere: es wird weiter existieren!


      Das einzige, was ich machen kann, ist, es FÜR MICH besser zu machen.

    • Der Thread ist so oder so bald wieder dicht.


      Mich nervt es auf Facebook schon extrem das einige Leute den halben Tag damit zu verbringen scheinen irgendwelche grausamen Bilder und Videos zu suchen und zu teilen.


      Das artet dann in Kommentaren aus:
      Gewaltaufrufe gegen Einzelne, ganze Völker auszulöschen, Beleidigungen der übelsten Art...


      Und wer nicht mitwettert, durch alles schlechte in der Welt depressiv wird, oder durch die Inhalte wenigstens schlaflose Nächte bekommt steht auch ganz schnell mit dem Rücken an der Wand.


      Sinnloses "mitleiden" macht einen nicht zu einem besseren Menschen der über alles erhaben ist.


      Inzwischen grenze ich mich ganz klar davon ab.


      So ist nämlich niemandem geholfen.

    • So, ich rege mich jetzt auf



      Hallo?
      Man ist sozusagen selber schuld,Opfer geworden zu sein?


      Sorry, aber da wird mir schlecht.


      Schon mal an hunderttausende Kinder gedacht, die über Jahre/ Jahrzehnte misshandelt oder missbraucht wurden?
      Die damit lebenslang zu kämpfen haben?


      Das abzutun als Einstellung, da werde ich wirklich Sauer.

    • Und Du hast Recht, so sehr Recht!


      Natürlich regt mich Tierquälerei in jeglicher Form auf. Aber, ich geb´s zu, nur da wo ich sie sehe. Da handle ich auch.


      Im Internet nach scheußlichen Bildern zu suchen, nein danke, hat für mich einen etwas abgeschmackten Beigeschmack.


      Zur (Un)Menschlichkeit.


      Warum sollten Menschen, die Kinder auf´s Grausamste mißhandeln, weniger aufregen, empören, wütend machen, als Tierschänder?


      Weil dies hier ein Hundeforum ist? Oder warum, empört das die TS so?


      Grausamkeiten der sinnlosesten Art wird es immer geben. Weltweit kann man dem nicht begegnen, nur nach links und rechts gucken, dann nicht weg gucken, sondern handeln. Zivilcourage nennt sich das.


      Damit rettet man nicht die Welt, aber vielleicht ein kleines Menschen- und/oder Tierleben.


      Gaby, ihre schweren Jungs und Finn

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