Wie sind sie denn nun wirklich, die Dackel?
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Zitat von Sammaja
Ich bin definitiv ein Fan von Charakterköpfen bei den Hunden. Und mit starkem Jagdtrieb rechne ich ohnehin, wenn ich mir einen Jagdhund ins Haus hole. Ich habe auch kein Problem damit, wenn das heißt, dass der Hund sein Leben lang an der Schleppleine bleiben muss, falls Antijagdtraining nicht den "gewünschten Erfolg" bringt.Kann mir jemand den Sinn davon erklären, sich einen Hund mit enormen Jagdtrieb ins Haus zu holen und ihm dann diesen Trieb, auf den wir Menschen über Generationen eben verstärkt gezüchtet haben, durch Training wieder wegzuprügeln?
Es gibt doch zig Rassen ohne besonders ausgeprägten Jagdtrieb.
Ein Dackel jifft nicht auf der Hasenspur, saust dem Wildschwein hinterher oder geht in den Fuchsbau weil ihm Erziehung fehlt, es ist genau das auf was er gezüchtet wurde und es ist in ihm drin wie das Rennen im Husky oder das Hüten im Border. Wir haben diese Hunde als Spezialisten selektiv gezüchtet. Da ist es ja nun wohl das mindeste, dass WENN man sich so einen Hund holt auf seine rassespezifischen Bedürfnisse einzugehen.
Das heißt jagdliche Ausbildung, das kann man auch als Nicht-Jäger. -
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Kann mir jemand den Sinn davon erklären, sich einen Hund mit enormen Jagdtrieb ins Haus zu holen und ihm dann diesen Trieb, auf den wir Menschen über Generationen eben verstärkt gezüchtet haben, durch Training wieder wegzuprügeln?
Z. B. weil Tausende davon im Tierheim verrotten.
Allerdings ist die Frage natürlich berechtigt, wenn es um Zuchthunde geht, die nicht für den Jagdgebrauch gezüchtet wurden. Ich nehme an, dass die sonstigen Eigenschaften viele Vorteile haben.
Und es hat ja nicht jeder Hund so einen ausgeprägten Jagdtrieb.
Aber was soll man mit denen machen, die nicht für die Jagd geeignet sind? -
Dann dürfte man sich theoretisch auch keinen Terrier holen, denn die wurden/werden auch für die Jagd gezüchtet.
Ich habe mit meinem letzten Dackel, der enormen Jagdtrieb hatte, kein Antijagdtraining gemacht, weil ich das für unsinnig halte, wenn man einen Jagdhund hat. Er dufte der Fährte an der Schleppleine hinterherjiffen, damit hatte ich kein Problem.
Dazu muss er m.E. nicht frei laufen, das kann er auch an einer Leine. Ich denke nämlich, dass viele Jagdhunde im jagdlichen Einsatz nicht unkontrolliert der Spur hinterherlaufen, sonst gäbe es keine Schweißleine, Schweißhalsung und ein Schweißgeschirr. -
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Kann mir jemand den Sinn davon erklären, sich einen Hund mit enormen Jagdtrieb ins Haus zu holen und ihm dann diesen Trieb, auf den wir Menschen über Generationen eben verstärkt gezüchtet haben, durch Training wieder wegzuprügeln?
Es gibt doch zig Rassen ohne besonders ausgeprägten Jagdtrieb.Ein Dackel jifft nicht auf der Hasenspur, saust dem Wildschwein hinterher oder geht in den Fuchsbau weil ihm Erziehung fehlt, es ist genau das auf was er gezüchtet wurde und es ist in ihm drin wie das Rennen im Husky oder das Hüten im Border. Wir haben diese Hunde als Spezialisten selektiv gezüchtet. Da ist es ja nun wohl das mindeste, dass WENN man sich so einen Hund holt auf seine rassespezifischen Bedürfnisse einzugehen.
Das heißt jagdliche Ausbildung, das kann man auch als Nicht-Jäger.Ich finde es immer wieder schade, das man direkt so aggressiv werden muss.
Siehst du das bei jeder Rasse so, die nicht als "reiner Begleithund" (von denen es faktisch ja sehr wenige gibt) gezüchtet wurde? Gehört also jeder Jagdhund in Jägerhände (oder zumindest in die Hände von Leuten, die eine jagdliche Ausbildung mit dem Hund durchlaufen), jeder Hütehund in die Hände eines Schäfers usw. usf.?
Und was passiert dann mit deren Mischlingen? Die müssten doch dann aber auch entsprechend gearbeitet werden. Also quasi (fast) jeder Hund, den es gibt.Wo habe ich bitte geschrieben, dass ich dem Hund den Jagdtrieb "wegprügeln" (alleine schon das Wort!
) will?!
Wenn du der Meinung bist, das Dackel solche Spezialisten sind, dass sie definitiv ihren Jagdtrieb ausleben können müssen um zufrieden zu sein und man da mit entsprechender Beschäftigung (Fährtenarbeit, gemeinsames Nachgehen von Fährten, Buddeln dürfen usw. usf.) absolut nicht das gleiche erreichen kann, ist das ja völlig legitim und da bin ich auch absolut bereit, mir deine Sichtweise anzuhören. Aber warum muss es immer gleich so sein? -
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Ich kann zum Jagdtrieb eines von meinem Toni sagen.
Intelligent war er, so weit zu unterscheiden ob es sich lohnt hinter her zu gehen oder nicht.
Jagdtrieb war da, ein perfektes Spurlaut besaß er, abrufbar von Wild, zu 100% ;-)
Absolut verlässlich, er konnte überall frei laufen. Ich schreibe nachher noch mehr zu meinem Seelenhund, bin gerade nur am Handy ;-) -
Gerade oder eben auch mit Hund mit vorhersehbaren Jagdtrieb kann man doch gerade auch gut arbeiten.
Wenn der Hund sauber im Kopf ist, bietet sich da gerade für einen Dackel doch einiges an.Natürlich lasse ich ihn nicht so selbstständig arbeiten wie es ein Jäger vielleicht tut.
Aber der Dackel wird ja nicht nur im Bau eingesetzt, sondern eben auch auf Fährten.Und genau da kann ich doch auch ansetzen, den Hund jagdlich alternativ zu arbeiten mit Fährtenarbeit, Mantrailing, Rettungshundearbeit.
Darüber hinaus ist, wie bei vielen anderen Hunden aber auch, noch viel mehr möglich wie Apportierarbeit, Tricks usw.
Ich denke, wenn man sich dem Ursprung der Rasse bewusst ist, arbeitet man eigentlich nicht nur gegen den Jagdtrieb, sondern man leitet das eigenständige Jagen um in alternatives Verhalten.
Klar ist natürlich, dass ich auch eine gute Impulskontrolle und ein gutes Abbruchsignal brauche - aber das braucht jeder Hund.Jagdlich ambitioniert sind doch die meisten Hunde. Wer rennt nicht dem Hasen hinter her, wenn der los läuft?
Da arbeite ich natürlich gegen bzw. bringen den Hund entsprechenden "Gehorsam" bei.Aber auf der anderen Seite habe ich mit einem Jagdhund auch einen Hund, mit dem ich viel machen kann. Das muss man aber auch wollen und es eben auch tun, damit so ein Typ Hund wie der Dackel zum Beispiel sich nicht verselbstständigt.
Die meisten Rassen haben ihren Ursprung doch darin, in irgendeiner Form dem Menschen zuzuarbeiten, so es nun als Jagdgehilfe oder als Hütehund.
Da dürfte man ja viele Rassen nicht halten. Mir tun da heutzutage die meisten Labradore deutlich mehr leid, die einfach inzwischen nach außen sehr falsch dargestellt werden und nur noch netter Familienhund sein müssten und viele Probleme oft dabei entstehen, dass diese Hunde von den meisten Leuten in gar keiner Form mehr gearbeitet oder beansprucht werden. Die sollen einfach da sein, nett sein, nicht auffallen. Die Entwicklung finde ich da deutlich bedenklicher, als wenn sich jemand einen speziellen Jagdhund holt, aber auch weiß, wie mit so einem Hund zu arbeiten ist.
Man darf sich nur nicht wundern, dass ein Dackel sich dann eben auch jagdlich verhält. Das passiert aber eher auch nur den Leuten, die sich Hunde rein nach Optik aussuchen und gar nicht wissen, was dahinter steht.
Ich persönlich würde mir einen Dackel sogar niemals beim Züchter kaufen, weil ich diese Rasse für grenzwertig halte, was Qualzucht angeht. Bewusst unterstützen möchte ich diese Zucht nicht. Aber solange es im Tierschutz immer wieder Dackel gibt, werde ich mir diese Rasse auch weiterhin halten.
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Und genau da kann ich doch auch ansetzen, den Hund jagdlich alternativ zu arbeiten mit Fährtenarbeit, Mantrailing, Rettungshundearbeit.
Darüber hinaus ist, wie bei vielen anderen Hunden aber auch, noch viel mehr möglich wie Apportierarbeit, Tricks usw.
Ich denke, wenn man sich dem Ursprung der Rasse bewusst ist, arbeitet man eigentlich nicht nur gegen den Jagdtrieb, sondern man leitet das eigenständige Jagen um in alternatives Verhalten.
Klar ist natürlich, dass ich auch eine gute Impulskontrolle und ein gutes Abbruchsignal brauche - aber das braucht jeder Hund.Jagdlich ambitioniert sind doch die meisten Hunde. Wer rennt nicht dem Hasen hinter her, wenn der los läuft?
Da arbeite ich natürlich gegen bzw. bringen den Hund entsprechenden "Gehorsam" bei.
Das trifft so ziemlich auf den Punkt, was ich mit "Antijagdtraining" meine. Den Jagdtrieb in geordnete Bahnen lenken, so dass der Hund draußen ablein- und dann auch abrufbar ist, von Wild und Fährten.
Für mich war es völlig selbstverständlich, dass der Hund seinen Jagdtrieb dann an anderer Stelle "kontrolliert" ausleben darf.
Heißt konkret: Wenn ich mir einen Dackel ins Haus hole, würde ich ihn auch entsprechend seiner Veranlagungen beschäftigen. Fährtenarbeit steht da für mich an oberster Stelle, weil ich selbst auch unheimlich viel Spaß an eben solcher Arbeit habe. -
Einen Dackel würde ich nun nicht wirklich als Spezialisten im Jagdbereich bezeichnen. Spezialisten sind hier BGS und HS, die Bracken und vielleicht noch JT. Also alles Rassen, die ich ungerne in Nichtjägerhänden wissen wollen würde (sofern sie vom Züchter kommen!).
Man braucht sich doch nur mal die Masse an Dackelzüchtern unter dem DTK anzusehen, da wird längst nicht mehr nur auf Jagdgebrauch gezüchtet. Wer wirklich nen Teckel für die Jagd haben möchte, sucht sich im DTK eine eindeutig jagdlich orientierte Zucht oder geht zum VJT.
Teckel wurden für die Baujagd gezüchtet und werden selbst da schon häufig von den Terriern abgelöst. Und ganz ehrlich, kein Teckel würde bei mir zur Baujagd eingesetzt werden.
Und nun zu Carla, sie ist ja ein Zwerg und wird jagdlich geführt, im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Zum Charakter wurde ja schon viel gesagt, ich kann jetzt aktuell nur von Carla berichten. Andere Hunde braucht sie nicht wirklich (ausser Lennyund die wenigen Freunde, oder sagen wir eher Bekannte..., die sie hat), aber sie fängt von sich aus keinen Streit an, sie kann nämlich hervorragend ignorieren. Aber wenn sie berührt oder bedrängt wird von anderen Hunden, dann warnt sie genau 1x und dann packt sie und lässt auch nicht mehr los, da kommt dann der Größenwahn zum Vorschein.
Dafür liebt sie Menschen, oder sagen wir besser Männer, abgöttisch. Und das gilt auch für den Postboten. Sie quietscht und kreischt wenn wir männlichen Besuch bekommen. Hat der dann noch grüne Klamotten an, ist es ganz vorbei mit ihr
Die BHP-G (die BH Prüfung im DTK) hat sie mit 11 Monaten im 1. Preis als Tagessieger bestanden. Sie ist absolut lernwillig und hoch sensibel. Jagdlich ist sie eine absolute Granate und hat auch da alle Prüfungen noch im Jugendalter (heißt beim Dackel bis zum 15. Monat) bestanden. Carla läuft im Übrigen überall frei, sei es beim normalen Spaziergang oder im Revier, und das bei ihrem enormen Jagdtrieb. Und sie ist immer abrufbar. Sie geht selbst unangeleint mit zur Kirrung, kein Problem.
Ja, ein Teckel ist erziehbar
Sie hat mit 11 Monaten die Spurlautprüfung gemacht und war danach trotzdem sofort wieder abrufbar. Mit 12 Monaten hat sie die Bauprüfung gemacht, einfach weil ich Spass daran hatte, sie auf Prüfungen zu führen und trotzdem geht sie heute niemals ohne zu fragen in einen Bau. Man muss halt arbeiten mit dem Hund. Und weil ich keinen Hund wollte, der permanent nur weg ist oder den ich womöglich in irgendeinem Bau verliere und ihn nicht finde, weil unter Tage das GPS auch nicht funktioniert, hab ich das halt trainiert. Ist alles möglich.
Auf Drückjagden läuft sie nicht mehr mit, weil sie überjagd und ich meinen Hund nach einer Jagd auch gerne wieder mit nach Hause nehmen möchte. Somit geht sie mit auf den Ansitz und sie geht auf Schweiß, sofern es eine Totsuche wird oder noch ein Packer dabei ist.
Ansonsten ist sie ein ganz normaler Familienhund, der sich überall blicken lassen kann, ob im Restaurant, in der Stadt usw., sie relaxt zu Hause auch viel, kann also auch gut Ruhe halten, genauso läuft sie aber auch ohne Probleme 5-6 Stunden beim Wandern mit, die ist nicht kaputt zu kriegen. Und sie kann kampfkuscheln! Die geht abends mit ins Bett und morgens würde die, müssten wir nicht arbeiten, vor elf nicht aufstehen. Abends auf der Couch, nur unter der Decke und im Arm oder in der Kniekehle
Ja, sie kläfft, viel und laut, stört uns aber nicht. Und da ich viele Teckelzüchter kenne, die alle einstimmig sagen "das ist das Einzige, was man einfach nicht aus ihnen rausbekommt" weiß ich auch nicht, in wie fern man da was machen kannWozu sie aber so überhaupt keine Lust und auch kein Talent hat, sind Tricks. Da ist bei ihr nichts zu machen, sie findet das absolut sinnfrei und nach 2 Minuten üben dreht die sich um ...... und geht
Vielleicht muss man sich ja, wenn man den Dackel nicht jagdlich führen möchte, nicht gerade einen Welpen aus einer jagdlichen Zucht holen. Wie gesagt, es gibt hunderte Teckelzüchter im DTK, und ganz viele haben keine jagdliche Zucht mehr. Und ich hab schon so viele DD, DK, Münsterländer etc. in Nichtjägerhänden gesehen, die dann eben anderweitig ausgelastet werden. Unglücklich waren die jetzt nicht. Wichtig ist doch, das der Hund eine Aufgabe hat.
Bei den Haararten, sagt man, ist der Rauhhaar wohl noch der Aktivste, der jagdlich ambitionierteste, der mit dem meißten Biss. Der Kurzhaar, sagt man, sei der empfindlichste, sensibelste der drei Haararten. Ich sage extra "sagt man", weil ich es auch schon anders kennen gelernt habe, darauf würde ich meine Entscheidung zur Haarart also nicht unbedingt stützen .
Die Dackel sind toll, ich liebe sie und wir lassen Carla, wegen dem berühmten Dackelblick, den sie übrigens in Perfektion beherrscht und auf Kommando abrufen kann, vieles durchgehen. Aber damit können wir leben. Ohne Dackel? Nie mehr -
Wozu sie aber so überhaupt keine Lust und auch kein Talent hat, sind Tricks. Da ist bei ihr nichts zu machen, sie findet das absolut sinnfrei und nach 2 Minuten üben dreht die sich um ...... und geht
Haha, das kommt mir sehr bekannt vor. Zuerst der Blick à la "Das ist jetzt wohl nicht dein Ernst" und dann wird abgedackelt. Tricks sind eben was für Streber ;-)
Ich finde diesen Eigensinn sehr amüsant. Unser früherer Mischling hatte den will-to-please, ein Streber also, und ich dachte immer alle Hunde wären so. Deshalb ist dieses Hinterfragen meines Dackel-Mixes absolutes Neuland für mich.
Mit Druck geht absolut gar nichts. Stur wie ein Esel. Am besten funktioniert Geduld, Überzeugungsarbeit, und Eiteitei :-)
Zwischenzeitlich hat er mal viel gebellt. Doch seit ein paar Monaten ist er recht ruhig. Auch Besuch wird nicht mehr angebellt, solange er ignoriert wird.
Er steht total auf Rehduft. Doch da aufgrund seines Alters die Sinne nachlassen, bekommt er sie fast nicht mehr mit. Ansonsten müsste ich ein Anti-Jagd-Training mit ihm machen. Denn als seine Sinne noch besser funktionierten, konnte ich ihm mal 200 Höhenmeter hinterher hecheln, um ihn irgendwo in den Bergen einzusammeln.
Mit Hunden und Menschen hat er es nicht so gut. Doch das führe ich eher auf seine früheren Lebensumstände zurück. Unsere Nachbarsdackelhündin ist eine absolute Charmeurin mit Menschen und eine Grand Dame der Konfliktvermeidung mit Hunden. Am Dackelwesen liegt es also nicht.
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