Wie sind sie denn nun wirklich, die Dackel?
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Als großer Dackelfan habe ich auch zwei Dackel (Kurzhaar).
In vielen Dingen ähneln sie sich, aber haben trotzdem ganz unterschiedliche Charaktere.Ich muss sagen, dass es für mich Traumhunde sind, wenn man sie halt auch wie Hunde behandelt und erzieht und die Rasse bzw. den Ursprung, wofür sie gezüchtet sind, versteht.
Auch wenn es ein sehr kleiner Hund ist, ist er robust und genauso gut oder schwer erziehbar wie andere Jagdhundrassen auch.
Man darf oder muss auch von so einem kleinen Hund einfach auch was erwarten.
Meine Dackel sind beide sehr unkompliziert, super verträglich mit anderen Hunden, haben halt nur wenig Interesse an Hundekontakt an sich, sind halt nicht so besonder gesellig (untereinander aber schon), können sich aufdringliche Hunde aber sehr selbstbewusst und gekonnt auch mal vom Hals halten.
Der Jagdtrieb ist bei meiner Hündin deutlich mehr ausgeprägt, aber immer noch händelbar. Der Rüde hat gar keinen Jagdtrieb.
Drinnen sind sie super anschmiegsam, sehr ruhig, kuscheln und schlafen gerne und viel, im Sommer deutlich aktiver als im Winter, im Winter ist denen einfach auch schnell zu kalt - da haben die einfach keine Lust, draußen rum zu laufen.
Beide Hunde sind sehr unaufgeregt und innerlich ausgeglichen. Stur würde ich das Verhalten nicht bezeichnen, das ist einfach zu menschlich gedacht. Dackel sind durchsetzungsstark und recht autark in ihrem Tun, einfach aus dem Grunde, weil sie daraufhin gezüchtet wurden. Trotz allem finde ich sie deutlich kooperativer als viele Terrierarten.
Ich denke, wenn man sich einen Dackel anschafft, muss man einfach um die Merkmale der Rasse wissen und sich damit auseinander setzen und sie genauso erziehen wie die meisten Großhunde. Und dann hat man einen ganz normalen Hund - nur eben im Kleinformat.
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Bisher wurde der Dackel hier schon sehr treffend beschrieben. Man muss aber zusätzlich noch bedenken, dass sich Lang-, Kurz- und Rauhaar schon ein wenig im Wesen voneinander unterscheiden.
bei den jagdlich geführten Dackeln kenne ich Jagdschweine (die alles jagen was sich bewegt), aber auch welche die im Nicht-Jagdeinsatz null Unterschied zu nicht jagdlich geführten Dackeln zeigen.
ansonsten kann ich mich den anderen Beiträgen hier vollumfänglich anschließen, was die Dackel mit deutscher Abstammung betrifft. Ausländische FCI-Dackel unterscheiden sich schon von den reinen deutschen Linien im Wesen. -
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Er war der intelligenteste Hund, den ich in meinem Leben getroffen habe - aber nicht auf Hunde-, sondern auf Menschenart. Zusammenhänge verstehen und für sich nutzen, das konnte er. Ansonsten war er stur wie ein Bock, wenn irgendwas nicht mit seinen Plänen übereingestimmt hat. Fremde Menschen fand er unnötig, dafür wurde der innere Kreis geliebt, geschützt und auch bewacht. Er hatte eine tolle tiefe Stimme - die man häufig bewundern durfte..
Damit ist auch mein Dackel-Mix gut beschrieben. Er ist mein erster Hund und seit er 12 Wochen alt ist bei mir und er bringt mich regelmäßig zum Lachen wenn er seine Interessen durchsetzt und zum Weinen wenn er aus unerklärlichen Gründen Angst vor Menschen/Orten usw. bekommt und nicht mit mir mitgehen möchte.
Er bringt mich regelmäßig an meine Grenzen und darüber hinaus. Er liebt alle Hündinnen und kastrierte Rüden, ist aber unverträglich mit intakten Rüden.
Er ist zuhause ein totaler Kuschler der Körperkontakt liebt und für den es das größte ist hinter den Ohren gekrault zu werden.Für Fressen tut er alles. Ich sage immer wenn er mal verloren geht und wir ihn wiederfinden hat er mehr Gewicht als jetzt. Er weiß wie er durch`s Leben kommt.
Balou hat es mir schon immer sehr schwer gemacht: Er war in der Huschu der letzte der abgerufen werden konnte, in Kursen der einzige Hund der etwas nicht gelernt hat. Wenn ich mit beiden Hunden an der 10 Meter Biothane-Leine spazieren gehe läuft mein JRT Mogli fröhlich vor, Balou scannt die Umgebung und sieht Gefahren wo keine sind.
Wenn Balou in hoftentlich ferner Zukunft über die Regenbogenbrücke geht wird er ein Stück von meinem Herz mitnehmen aber nochmal einen Dackel(Mix) zu erziehen schaffe ich nervlich nicht.
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Also Henry wird (leider) nicht jagdlich geführt. Ich habe mir den Jagdschein als Ziel im Leben gesetzt aber bis dahin wird es noch eine Weile dauern...
Ich weiß nicht, wie hilfreich meine Ausführungen jetzt zum Thema Auslastung wirklich sind - Henry ist ja erst 9 Monate alt und von daher ist das Programm hier natürlich noch etwas gedrosselt
Wir haben letztendlich 2 große "Ausflüge" am Tag - einmal zu meinen Eltern hin und wenn ich Feierabend habe, geht es wieder nach Hause
Meist laufen wir eine Strecke (ca 4km durch 2 große Parks durch, dafür brauchen wir eine gute Stunde) und fahren die andere mit den Öffentlichen.
Da wir immer schon sehr zeitig am morgen los müssen, laufen wir aktuell lieber die erste Strecke. Bei mir ist sowas aber nie einfach nur vor sich hin laufen sondern wir üben dann unterwegs ein bisschen ordentlich an der Leine laufen, Rückruf mit und ohne Ablenkung und Aufmerksamkeit
Aber auch der Rückweg mit den Öffentlichen ist irgendwo immer ein Stück weit Training. Lockeres vor sich hin schlendern bis wir da sind und dann wird eben das Einsteigen in die Bahnen geübt, brav sitzen bleiben auch wenn es mal voll ist - eigentlich hat der Zwerg da genug zu lernen
An den Wochenenden sind wir dann auch gerne mal am Samstag länger unterwegs mit anderen Hunden und in ganz neuen Gebieten und je nach Wetter zieht sich sowas schon mal - dann ist der Sonntag hier aber auch wirklich absoluter Ruhetag und ich bin ehrlich... hin und wieder denke ich mir, dass es vielleicht sogar zu viel Programm für ihn an manchen Tagen ist.
In der HuSchu waren wir jetzt schon länger nicht mehr
Wir wollen jetzt ganz langsam anfangen, mal in verschiedene Hundesportarten reinzuschnuppern und probieren uns am Samstag mal beim Dummy-Training aber ich bin ehrlich: aktuell zur Auslastung bräuchte der Pups das sicher nicht regelmäßig und schon gar nicht am NachmittagGeplant ist, im Herbst (wenn ich endlich/ hoffentlich) das Examen hinter mir habe, dann eine Sportart richtig auszuüben. Am liebsten würde ich uns dann im K9 Suchhhundezentrum sehen aber das lass ich auf mich zukommen, was Henry und mir letztendlich am meisten Spaß bereitet
Ich denke, dass die Teckelchen schon eine gute kognitive Auslastung brauchen -sie sind einfach wahnsinnig intelligent und haben eine schnelle Auffassungsgabe!
Aber je nachdem wie man lebt, ist der "Alltag" im Großen und Ganzen meiner Ansicht nach auch erstmal genug bis zum ersten Lebensjahr
Außerhalb unserer 2 großen Runden schläft Henry eigentlich die meiste Zeit oder nagt freudig an seinen Kausachen (was er dazu zählt korreliert hin und wieder noch mit meiner Definition davon) Also im großen und ganzen gibt es hier sonst den Tag über nicht mehr viel, außer vielleicht mal 5min Clickern oder ein lustiges Spiel und das reicht ihm bisher auch vollkommen!
Was mir noch eingefallen ist!
Ich denke, für den Dackel muss man schon irgendwie gemacht sein.
Man muss 5e auch mal grade sein lassen können ohne durchzudrehen, einiges auch einfach mal mit Humor nehmen und man sollte sich vielleicht nicht mit Haltern von Retrievern, Schäferhunden oder anderen Rassen mit wesentlich mehr will to please vergleichen
Man kann schon ordentlich was aus ihnen rausholen an Gehorsam aber man braucht dafür echt Geduld, gute Ideen, bestechende Argumente und vielleicht ein bisschen mehr Zeit -
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Ich habe selber ja "nur" einen Dackelmix, kenne aber auch zwei reinrassige Rauhaardackel gut.
Ich kann für keinen dieser Hunde das Gerücht von der Sturheit bestätigen. Die beiden reinrassigen Kandidaten sind bereits im Alter von einem oder eineinhalb Jahren die BH gelaufen, da saß alles. Meine Hündin ist ebenfalls sehr kooperativ und stets bereit, mir verschiedene kreative Verhaltensweisen für ein Leckerli anzubieten
Eine der Rauhaardackelhündinnen, die ich kenne, wird als Therapiehund in der Logopädie bei hörgeschädigten Kindern eingesetzt. Ich habe dort zweimal hospitiert und war total von den Socken. Die Hündin ist draußen ein Knaller, hat Jagdtrieb für zwei und wirkt gerne etwas wuselig - drinnen mit den Kindern (teilw. auch mit motorisch eingeschränkten Kindern) verhält sie sich wie ein Engel. Sie ist sanftmütig, dabei sehr fröhlich und strahlt eine große Ruhe aus. Sie apportiert, sucht und trickst auch auf Kommando der Kinder, nimmt sich aber sehr zurück, wenn sie spürt, dass ein Kind ängstlich ist oder keinen Kontakt möchte. Ich hätte vorher nie gedacht, dass ein Dackel diesen Job mit solcher Bravour meistern würde.
Die zweite Hündin ist ein "normaler" Familienhund in einer Familie mit zwei Kindern unter sechs Jahren. Die macht alles mit, kriegt auch schonmal einen Pullover angezogen und die Pfoten mit Wasserfarben angemalt (was ich persönlich kritisch sehe, aber es scheint für den Hund kein Problem zu sein). Ich war einmal dort, da hatten die Kinder ihren "wilden Abend", da flog quasi das halbe Wohnzimmer in die Luft und die Dackeline schlief unterm Tisch. Wäre mit meiner Hündin undenkbar, aber die Gründe dafür liegen nicht in ihren Dackel-Genen.
Was ich bei den Überlegungen zum Dackel ehrlicherweise zu bedenken geben würde, ist der tendenziell doch stark ausgeprägte Jagdtrieb. Beide mir bekannten Hündinnen können nur unter kontrollierten Bedingungen abgeleint werden (beides keine jagdlichen Zuchten, werden auch nicht jagdlich geführt), bei meiner Hündin war dies ebenfalls ein sehr hartes Stück Arbeit und hat etwa zweieinhalb Jahre intensives Antijagdtraining erfordert. Auch heute ist noch hohe Aufmerksamkeit erforderlich, wenn ich mit ihr durch den Wald laufe, einfach nur schlendern ist nicht drin.
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Vielen, vielen Dank für eure tollen Antworten! Das liest sich alles total super.
Ich bin definitiv ein Fan von Charakterköpfen bei den Hunden. Und mit starkem Jagdtrieb rechne ich ohnehin, wenn ich mir einen Jagdhund ins Haus hole. Ich habe auch kein Problem damit, wenn das heißt, dass der Hund sein Leben lang an der Schleppleine bleiben muss, falls Antijagdtraining nicht den "gewünschten Erfolg" bringt.
Ich bin auch kein besonders großer Freund von "einfach gedankenlos Dahinschlendern".Das sich die verschiedenen Varianten (jetzt auf das Fell bezogen) auch charakterlich unterscheiden hab ich jetzt auch schon das eine oder andere Mal gelesen. Kann dazu noch jemand etwas Genaueres beitragen?
Optisch gefallen mir die Rauhaarigen ja am Besten, muss ich zugeben. -
Also ich bin mir da jetzt nicht 100% sicher aber sowohl beim Rauhi, als auch beim Langhaar wurden ganz früher ja andere Rassen mit eingekreuzt, um die gewünschte Fellform zu erlangen.
Beim Rauhi wars meines Wissens nach ein Terrier und beim LH die Cocker und ich denke, dass die unterschiedlichen Charakterzüge sich daraus ergeben.
Müsste ich bei Gelegenheit nochmal gucken, ob ich das irgendwo wieder finde
Wundert mich übrigens nicht, dass dich die Teckel faszinieren.... mich, als mittlerweile echten Dackelfan, haben die Corgis nämlich auch schon immer gefesselt und absolut fasziniert und sie standen lange Zeit sehr sehr hoch im Ranking
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Der Corgi ist bei mir auch - nach wie vor - ganz oben. Ich bin dieser Rasse einfach seit Jahren voll und ganz verfallen.
Aber mir gefallen - davon ab - einfach auch sehr viele Rassen ebenfalls sehr gut. Und mich reizt der Gedanke, eben nicht zwei Hunde der selben Rasse zu haben, halt auch sehr. -
Jaaa, die lieben Dackel!
Mein Opa mütterlicherseits ist den Terriern verfallen, meine Mutter hat somit von Kindesbeinen an mit mind. 1-2 Terriern gelebt (meist Foxterrier oder Airedale-Terrier).
Das habe ich leider nicht mehr mitbekomm, da mein Opa starb, als ich 3 war
Ihr Bruder hingegen ist den Dackeln verfallen - er hatte immer 2 - einen rotbraun in Langhaar und einen Rauhaardackel.
Den "Rauhaar" fand ich als Kind weniger ansprechend (da so kratzig beim streicheln)dafür hatte er sowie auch sein Nachfolger einen tollen Charakter!
Der Langhaardackel hingegen war ein liebewertes "Arschloch", um es mal nett auszudrücken.Man sagt ja, Hunde seien nicht hinterhältig, aber dieser Dackel war es definitiv!
Wenn er zb kurz in der Küche eingeschlossen wurde (sei es weil Jemand kam, der Angst vor Hunden hatte oder ein Handwerker...), ist er von der Eßecke hoch auf den Tisch geklettert auf welchem sich immer eine geschlossene Zuckerdose aus gutem Porzellan befand.
Diese hat er dann geöffnet und genau MITTENREIN gepinkelt.
Das hat er mehr als einmal gemacht und 1x war ich sogar dabei, als wir ihn auf frischer Tat ertappte - an seinen Blick dabei erinnere ich mich jetzt noch (nicht dieser typische reumütige Blick sondern eher "SO, das habt Ihr nun davon!"-Blick)
Seine 2.Macke war...mein Onkel hat die Hunde gern mal verwöhnt mit Frischfleisch, aber Langhaardackel fand nicht alles lecker, was Herrchen da so mühevoll mitbrachte (ich lebte damals noch in Polen und zu der Zeit war es allgemein schwer, überhaupt Fleisch zu besorgen).
Nungut, wenn Dackelchen irgendwas nicht lecker fand, hat er es akribisch aus dem Futternapf aussortiert (erstmajedes einzelne Stück NEN den Napf gelegt...) um dann mit jedem Bröckchen ins Wohnzimmer zu latschen, dort auf die Couch zu hüpfen und jedes Bröckchen fein säuberlich im Kissen zu verstauen - das war übrigens so ein handgenähtes Kissen mit Stickereien in Rautenform, dazwischen waren halt "Löcher (wo er eben jedes Bröckchen einzeln reinstopfte).
Andererseits konnte ich bereits mit 5-6 Jahren ALLEINE mit beiden Hunden Gassi gehen, sie haben auf's Wort gehört und Leute sowie Hunde garnicht beachtet (damals waren wohlgemerkt auch andere Zeiten, heutzutage würde ich kein kleines Kind mehr allein mit Hund rausgehen lassen)
Da sind so meine Erinnerungen an Dackel, lustig sind sie definitiv!
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