kann Bindung verloren gehen?

  • Hunde sind anpassungsfähige Wesen und die meisten arrangieren sich schnell mit neuen Bedingungen, sonst wäre ein Besitzerwechsel fast nicht möglich. Ich denke nicht das dies etwas mit Bindung zu tun hat, dieses Verhalten ist normal.
    Im Laufe der Jahre hatte ich an die 30 Pflegehunde hier, der längste war ein Jahr bei mir ... und glaubt mir, nach zwei Tagen war ich immer vergessen .... auf der einen Seite schmerzhaft für mich, auf der anderen Seiten - darum kann ich sie inzwischen so leicht gehen lassen. Habe ich Pflegewuffel später wieder gesehen hatten sie auch nie großes Interesse an mir, ich glaube fast die meisten haben mich nicht wiedererkannt.


    Das Hunde die im Tierheim landen, sich anderes verhalten ist normal. Sie verschlechtern sich, das Leben im zwinger, keine Bezugsperson mehr, Lärm, Stress - natürlich leidet dann der Hund. Wenn er aber in eine Familie umzieht, wo es ihm evt, sogar besser geht als wie bei mir, dann ist die Welt für die meisten Hunde in Ordnung.


    Aus dieser Sicht würde ich mir keine Gedanken machen, sondern mich einfach darüber freuen das der Hund glücklich ist.


    Deiner Freundin alles Gute.

  • DAS finde ich schlimm. Denn diese Hunde sind so abhängig von ihrem Besitzer gemacht worden, dass sie krank werden, wenn der "Stoff" nicht mehr da ist.
    Ich bin sehr, sehr froh, dass meine Hund auch bei anderen normal leben könn(t)en und sie sich völlig normal verhalten, wenn ich wieder da bin.


    Der Hund soll doch so oder so einen Wechsel der Sozialpartner verknusen können. Wenn dem nicht so wäre, dann könnten Welpen niemals zum neuen Besitzer ziehen... Außerdem wäre es für ein im Sozialverbund lebendes Tier ziemlich übel, wenn es sich nicht auf einen anderen Sozialverbund einstellen könnte.


    Viele Grüße
    Corinna

    Wobei fraglich ist, ob die Hunde so leiden, weils Herrchen weg ist, oder weil die ganze Situation sie überfordert.


    Ich bin froh zu wissen, dass meine Hunde sich recht schnell bei anderen einleben.

  • Meine Hündin hat mich bereits nach zwei Wochen (die sie nur zur Pflege woanders war) nicht mehr begrüßt.
    Dort lebt sie inzwischen.
    Und ich behaupte das wir drei recht enge Jahre miteinander hatten ;) also naja..

  • Kann mich da nur Charly 2802 anschließen: Hunde spüren den nahenden Tod von Menschen und Artgenossen... selber in der eigenen Familie erlebt, die kranke Person war plötzlich Luft für den Hund, und auch ein Hundepaar, das buchstäblich ein Kopp und ein A... war, fiel von einem Tag auf den anderen auseinander, der gesunde Hund nahm den kranken plötzlich nicht mehr wahr.


    Und der Vergleich mit trauernden Tierheimhunden oder auch mit Hunden in Fremdbetreuung hinkt insofern, als dass die Hunde dort nicht in einem neuen Sozialverband leben, sondern nur "aufbewahrt" werden - und auch das spüren sie. Sie haben viel feinere Antennen als wir für Sozialgefüge.


    Was aber wahrscheinlich nichts ist, was der Freundin hilft...


    Diese Hündin hatte das Glück, sofort in einen neuen Sozialverband hineinwachsen zu dürfen, und meiner Ansicht nach hätte das nicht so reibungslos funktioniert, wenn sie nicht schon bei ihrem 1. Frauchen "gelernt" hätte, wie Bindung funktioniert.


    Trauriges Thema...


    Caterina

  • Ich habe schon viele Hunde "begleitet", die ihr Zuhause gewechselt haben. Auch, wenn da kein nahender Tod einer Bezugsperson im Hintergrund war, haben alle Hunde sich innerhalb kürzester Zeit in die neue Familie integriert und auf ihre "Alte" kaum noch reagiert.
    Für die Ex-Besitzer ist das "hart" - verstehe ich auch. Aber so ist das nun mal bei Hunden und das ist gut so (finde ich).


    Viele Grüße
    Corinna

  • Ich glaube bei Hunden ist es so wie bei uns Menschen. Jeder geht anders mit einem Abschied um.
    Mein Hund kommt ja aus dem Auslandstierschutz und wir sehen 1-2 mal im Jahr die Frau die meinen Hund im Ausland gerettet hat, die kommt immer wieder nach Deutschland um die geretteten Hunde zu besuchen oder bringt neue mit.
    Da freut sich Jerry immer einen ab, unglaublich und da glaube ich wohl, dass sie die Frau noch erkennt und sich freut, weil sie "fremden" gegenüber nicht so offen ist.
    Ich kenne aber auch Hunde, die sich so schnell neu eingelebt haben, das dass Ex-Herrchen nur noch "normal" begrüßt wurde.
    Klar, Hunde leben im hier und jetzt aber ich glaube schon das Hunde erinnerungen haben über die sie vielleicht auch mal nachdenken?
    Aber ich denke das kommt auf den individuellen Charakter an, wie ein Tier dann reagiert, manche können schneller loslassen andere nicht und manche binden sich schnell an jemand neues.


    Ich denke das ist kein Grund um traurig zu sein, sondern ein gutes Zeichen und Tiere sind nunmal keine Menschen.

  • Vielen,vielen Dank für Eure wertvollen Beiträge !!! Ja, ich denke das wird es sein. Asawakhs sind sehr eigenständige Hunde und es ist als gutes Zeichen zu sehen, dass sie sich schnell ans neue Hause gewöhnt hat. Ich habe es so meiner Freundin Nahe gebracht und es war sehr tröstend für sie!!! Danke, Danke, Danke Euch allen! :-)


    @an die jenigen die sich Sorgen machen, dass ich evtl zuviel über meine Freundin erzählt hätte: Das ist wohl sehr subjektiv. Mich selbst würde es sicherlich rühren, wenn ich wüßte eine Freundin holt sich wegen meiner Trauer im Forum Hilfe. So ist es für jeden verschieden. Ich denke nicht, das es gernzüberschreitend war.


    An alle anderen nochmals: Liebe Grüße

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