kann Bindung verloren gehen?

  • Was natürlich auch sein kann ... es gibt Hunde die meiden kranke Menschen. Krebs scheint da auch ein großes Thema - immerhin gibt es mittlerweile Ansätze, dafür spezialierte Hunde einzusetzen - sie fühlen den Krebs und meiden manchmal sogar nur die Stelle (Brustkrebs) - sind entsprechend trainiert zeigen sie die Stelle an.


    Ich sende Trost für Dich und Deine Freundin ... eine schlimme Zeit.

  • Bis zum 4. Lebensjahr hat sie sich eben intensiv mit ihrer Hündin, die sie als Welpe vom Züchter genommen hat, beschäftigt. Auch während der Spaziergänge. Ich dachte immer so entsteht Bindung

    Jain.....


    Bindung ist aber etwas, was einem "geschenkt wird, zumindest eine tiefere Bindung, nichts, was man "erwerben" ("Dankbarkeit") oder anerziehen kann.


    Ich kenne mich bei den Windhundigen nicht so aus, aber ich denke, dass es bei vielen von ihnen einfach schwieriger ist eine sehr tiefgehende Bindung auf zu bauen, weil sie auf "Unabhängigkeit" gezüchtet wurden.
    Sie werden nicht, wie ein Border Collie (nur als Beispiel) an den Lippen und Gesten des Frauchens hängen und auf den nächsten Befehl hoffen. Sie sind von daher "mental" weniger auf den Menschen angewiesen.


    Das hat so rein gar nichts mit "gutes Frauchen" "schlechtes Frauchen" zu tun, sondern in allererste Linie mit der Bereitschaft des Hundes (ganz individuell und natürlich auch rassespezifisch) sich von seinem Menschen abhängig zu machen.


    Dass trotzdem eine Verbindung da war, wird sicher niemand bestreiten, nur war es eine, die aus Sicht des Hundes zu jedem anderen Menschen, der sein Vertrauen erwirbt, übertragen werden kann.

  • Was natürlich auch sein kann ... es gibt Hunde die meiden kranke Menschen. Krebs scheint da auch ein großes Thema - immerhin gibt es mittlerweile Ansätze, dafür spezialierte Hunde einzusetzen - sie fühlen den Krebs und meiden manchmal sogar nur die Stelle (Brustkrebs) - sind entsprechend trainiert zeigen sie die Stelle an.


    Ich sende Trost für Dich und Deine Freundin ... eine schlimme Zeit.

    Daran hatte ich auch gerade gedacht.
    Vielleicht spürt der Hund den bevorstehenden Abschied.

  • Nun ja - Hunde sind Individualisten, wie wir Menschen auch. Der eine reagiert so, der andere so...
    Mein Beispiel: ich habe die 3jährige Hündin einer Bekannten übernommen, die nach einer Gehirnblutung ins Wachkoma gefallen ist. Sie hatte auch eine sehr tiefe Bindung zu dem Hund, hat mit ihm im Sport gearbeitet usw.
    Ich hatte grosse Sorge, dass die Hündin den Wechsel zu mir nicht akzeptieren würde, was sich als unbegründet herausstellte. Ich konnte sie praktisch sofort frei laufen lassen und sie gehorchte mir problemlos (wir hatten vorher so gut wie keinen Kontakt gehabt!)
    Als wir ihr früheres Frauchen im Heim besuchten, zeigte die Hündin keinerlei Interesse an ihr - obwohl wir alles versuchten...
    Es hat mich wirklich zum Heulen gebracht, das zu sehen. Und hat mich von der Vorstellung geheilt, dass Hunde im menschlichen Sinne "treu" sind.
    LG

  • Du und deine Freundin, ihr habt gerade beide mit einem Riesenberg an Abschiedsschmerz zu kaempfen. Da sind dann auch so Phasen dabei, in denen man sich verraten und verkauft fuehlt, egal in welchen Situationen. Voellig normal und voellig menschlich, aber der Hund verraet euch nicht.


    Er hat die neue Situation einfach angenommen, fuer sich das Beste daraus gemacht und sein Leben geht einfach weiter seinen Gang. Das tut euch einfach weh, weil fuer euch die Zeit gerade stehen bleibt. Der Hund lebt aber im Hier und Jetzt einfach weiter.


    Troeste deine Freundin damit, dass sie sich um den Hund keine Sorgen mehr machen brauch. Er ist in Zukunft gut aufgehoben, du haelst ihn weiter im Auge wenn sie nicht mehr leben wird usw..
    Besuch sie mit dem Hund im Hospiz wenn das geht, vielleicht ohne die neuen Besitzer und bestaetige deine Freundin darin, dass ihre Entscheidung zur Abgabe richtig war und stell es positiv hin, dass er jetzt so lebt/ist wie es ist.


    Was euch verraten hat ist das Leben und das Schicksal, nicht der Hund. :streichel:
    Alles Gute fuer euch in dieser schweren Zeit. Ich habe selber 3 sehr enge Angehoerige beim Sterben begleitet und es ist einfach nur schwer, hart und unfair. Aber es ist auch eine Zeit, in der viel Naehe und Liebe entsteht.

  • Für mich hat diese Fragestellung mehr mit den eigenen (menschlichen) Beziehungswünschen und Bindungserfahrungen zu tun als mit dem hündischen Verhalten.

  • Mod-Einwurf:


    Ich sehe nicht, dass die TS etwas zur Erkrankung der Freundin geschrieben hat:

    Als ihr Hund 5 Jahre alt war, musste sie ihn aus gesundheitlichen Gründen abgeben.

    Von daher würde ich da jetzt auch nicht mutmaßen und das nicht vertiefen wollen - zumal es dann auch ein Schreiben über Dritte wäre und das in einer sehr persönlichen Angelegenheit.
    Bitte lasst den Gesundheitszustand selbst also außen vor, danke.

  • Ups, da hab ich offensichtlich ganze Beiträge übersehen - Entschuldigung!

    Was für eine traurige Geschichte.
    Vielleicht kann deine Freundin aus dem Hier und Jetzt Freude an dem Hund empfinden, Freude über seine Anwesenheit. Nichts bleibt, wie es war und dennoch gibt es im Jetzt immer wieder Schönes, zB die Schönheit just dieser Rasse, sein Fell, die Augen...


    Liebe TS, bitte achte auf dich, mit welchen Themen du hier im DF gut aufgehoben bist, und was vielleicht besser per PN oder im realen Leben persönlich ausgetauscht werden sollte.

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