Hilfe für Aufregung und Erwartungshaltung

  • ich machs wie muecke wenn sie nicht zu ablegenkt erscheint und ist sie zu abgelenkt bleib ich stehen - da richtet sie mitlerweile ihre Aufmerksamkeit automatisch auf mich, dann bitte ich sich näher zu kommen und wir gehen weiter. Manchmal brauch ich sie garnicht bitten und sie korriert sich von allein sobald ich stehe.


    Anfangs allerdings bin ich in die entgegengesetzte Richtung gegangen, mach ich heute nur noch wenn sie zu abrubt zur Seite zieht.


  • Konditionierte Entspannung wird optimalerweise aufgebaut, indem das Hörzeichen (dein "Easy") dann gegeben wird, wenn der Hund sich von sich aus entspannt - klassische Konditionierung.
    Man kann das Hörzeichen auch gut mit einem taktilen Signal verknüpfen (du kraulst sie ja dafür am Rutenansatz) oder mit einem Duft (zB Lavendel) verstärken, der beispielsweise auf ein Halstuch aufgetragen wird, welches dem Hund zum Zeichen für Entspannung umgemacht wird.


    Das Problem bei deiner Vorgehensweise sehe ich darin, dass es den Anschein macht, dass du dir noch nicht sicher bist, ob das Entspannungssignal überhaupt mit einem entspannten Zustand verknüpft ist.
    Konditionierte Entspannung kann sich, wenn sie häufiger benutzt wird, blitzschnell wieder "entladen" - sie nutzt sich ab, wenn der Hund nach und nach in aufregenden Situationen damit wieder runtergeholt wird. Der Hund verknüpft fix das Entspannungssignal mit der aufgeladenen Situation, so wird es nutzlos.
    Deshalb ist es wichtig, das Signal häufig wieder über klassische Konditionierung aufzuladen - indem man zB zuhause in absoluter Ruhe mit dem entspannten Hund wieder mit der Konditionierung beginnt (Hund entspannt sich, indem er sich beispielsweise auf die Seite legt und tief seufzt -> Hörzeichen, taktiles Signal, eventuell Duftzeichen noch dazu).


    An deiner Stelle würde ich nochmal von vorne anfangen - mit einem neuen Wort, einem neuen taktilen Signal, vielleicht auch mit einem Duft.
    Konditionierte Entspannung ist auch Fleißarbeit - je mehr Wiederholungen man bei einem wirklich entspannten Hund hinbekommt, bevor das Signal ins tägliche Leben übertragen wird, desto besser.


    Außerdem darf man leider keine Wunder von der kE erwarten.
    Der Hund wird nicht augenblicklich in Stresssituationen schlaff in sich zusammensacken - ABER du bekommst, wenn du es sorgfältig aufgebaut hast, ein Zeitfenster, in dem du handeln kannst. Der Fokus des Hundes wird verschoben, verschiedene Hormone werden freigesetzt - das macht zumindest ansprechbar und bietet eine Arbeitsgrundlage. :smile:

  • wenn unser hund gemerkt hat dass es nach draussen geht, dann hat sie extrem gestresst eine kette von übersprungshandlungen gezeigt, kratzen, bellen, poporutschen, nervöses kauen oder spielen. wir konnten das haus auch nicht durch den hintereingang verlassen, auch konnten wir nicht zu dritt mit dem hund raus, nur einzeln. der stress war sonst einfach zu gross.


    seit wir die vorhandene schilddrüsenunterfunktion behandeln hat sich dies um 180 grad gedreht, der hund ist nun locker- freudig, dreht nicht schon im haus im roten.




    wenn mein hund aufgeregt etwas anschaut dann click ich in die situation rein. mit operanter konditionierung kann man bei zu grossem stress gar nichts mehr erreichen, die teile des gehirns sind wie ausgeschaltet. daher benutze ich den clicker, dieser ist klassisch konditioniert und führt eigentlich recht schnell zur entspannung.

  • @lilactime - vielen vielen Dank für deine Ausführung zu diesem Thema!!


    Das ist super interessant und ich werd versuchen so ein neues Entspannungssignal auf zu bauen. =)
    so wie ich mich kenne werd ich das ertsmal nen Monat konditionieren oder zwei bis ich mich traue das Draußen an zu wenden o.o`



    Oh auf das Wundermittel zur unmittelbaren Gelassenheit kann ich verzichten - aber dieses Zeitfenster wäre schon ne tolle Sache!



    @lajosz danke für deinen Beitrag
    Schilddrüse steht eindeutig auf meiner To-Do Liste ich muss nur noch einen mir sympatischen TA finden der bereit ist zuvor mit Fenja positiven Kontakt auf zu bauen..


    ______________________________________



    ich hab beschlossen diesen Thread hier etwas als Tagebuch zur Problematik zur führen evtl. hilft das ja auch mal jemand anderem mit ähnlichen Problemen.


    Wir haben erste Erfolge bei Hundesichtungen/Hundebegnungen zu verzeichnen.
    Fenja ist bei Hundesichtungen immer sehr aufgeregt gewesen, nicht ansprechbar, kaum ablenkbar. Mit zunehmender Nähe des Hundes wurde Bürste aufgestellt evtl auch gebellt.


    Die Hundebegegnungen sind leider oft sehr unvermittelt. Ich versuche natürlich immer entsprechend weitsichtig zu sein aber manchmal kommt da doch ein Hund ums Eck.


    Jedenfalls gehe ich nun wie folgt vor:
    Sobald wir einen Hund sehen wechseln wir ggf die Straßenseite um ausreichend Abstand zu haben, sollte der Hund uns passieren. Ich bringe Fenja mit sanfter taktiler Unterstützung ins sitz (mitlerweile reicht auch das Hörzeichen allein wenn die Entfernung stimmt).
    Während Fenja den Hund anschaut sage ich "guck" und dann wendet sich Fenja mir sofort zu ums Leckerchen zu kassieren und gleich danach wieder zum Hund zu schauen. Das mach ich immer wieder mal bis der Hund weg ist.


    Fortschritte sind:
    - sie setzt sich auf Hörzeichen wenn der Hund weit genug entfernt ist
    - bei der richtigen Entfernung nimmt Fenja selbstständig Blickkontakt zum Hund und danach zu mir auf (auch ohne guck)
    - bei geringere Entfernung reagiert sie auf "guck" mit darauf folgendem Sichtkontakt zu mir
    - passiert uns der Hund nur knappt (1-2m) guckt sie ruhig und ich sage guck sobald die Entfernung besser ist -> sie wendet sich mir zu



    Das ist alles sicher nicht nach Lehrbuch aber ich find es wirklich toll, dass sie selbst bei 2m entfernung sitzen bleiben und ruhig gucken kann. Keine Bürste kein bellen einfach nur schauen und anschließend Leckerchen kassieren.



    Unserer Training an der Hundeschule fand noch nicht so oft statt da gibt es bisher geringe Fortschritte , bzw. möcht ich das noch nicht als Fortschritt betiteln bis sie das Verhalten nicht öfter zeigt :tropf:


    Das Training an besagten bewachten Grundstücken findet seit Samstag statt - also auch noch keinen Bericht dazu. =)

  • Beim Gehen ist sie extrem aufgeregt. Das Sitzen und mit Abstand gucken bzw. umorientieren gelingt ihr besser, da kann sie ihre Aufregung mitlerweile ganz gut managen.
    Wenn das wirklich super duper klappt dann fang ich an mit dem normalen an einander vorbei laufen(großer Abstand -> kleiner Abstand).


    Ich könnte tatsächlich nur 10% der momentanen Bestätigung fürs ruhige Verhalten geben wenn wir statt sitzen, laufen würden.


    Wo siehst du das Problem das ich sie absitzen lasse statt zu gehen?

  • andere hunde "schön" füttern klappt auch bei nahezu jedem hund.
    da ist das timing nur sehr wichtig das man nicht falsch bestätigt.


    damit haben wir es hier sehr schnell gut in den griff bekommen.


    ok, bei läufiger hündin rennt er noch hin, aber das ist auch die meister kür ;)

  • unsere hündin kann sich auch am besten "halten" wenn sie sitzt, sobald bewegung ins spiel kommt wird für sie schwieriger. ich denke das ist wirklich individuell von hund zu hund verschieden.


    xerves: aber nur wenn der hund wenig stress hat, ist der stresspegel zu hoch wird weder gespielt noch gefressen.

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