Kastration - ja oder nein?

  • Mein Kastrat ist das Opfer vieler Rüden, ist irgendwie ein ewiges Kind, für mich sind das Gründe gegen Kastra.

    Auch aus diesem Grund käme die Kastration für mich nur im Notfall in Frage. Newtons bester Kumpel ist kastriert und wird regelmäßig von anderen Rüden bestiegen. Newton hat das zwar noch nie gemacht (vmtl weil er ihn und seinen Geruch von Welpe an kennt), aber auf jedem Spaziergang passiert es. Viele Rüdenbesitzer halten es auch nicht für nötig da einzugreifen. Meistens muss der Halter hin und seinen Hund aus dieser misslichen Lage befreien...

  • So wie ich es weiss, war es in Antons Fall wichtig, um in der Huta nen Platz zu bekommen, ich könnte mich immer wieder drüber aufregen wenn ich dran denke, aber seine Leute haben halt damals so entschieden.

    Also mach ich heute das Beste draus :roll:

  • Mein intakter Rüde ist entspannt und souverän, man merkt ihm an, wenn die Läufigkeitswelle rollt, ab und zu " tröpfelt er auch, so what?Ist normal, für mich nichts, was man " weg machen " müsste.

    Mein Kastrat ist das Opfer vieler Rüden, ist irgendwie ein ewiges Kind, für mich sind das Gründe gegen Kastra.

    Ich habe auch einen Kastraten (Leider und ein Glück)
    Leider, weil ich falsch finde, dass er kastriert wurde, Ein Glück, weil ich ihn NUR genommen habe, WEIL er schon kastriert war.

    Wäre er bei mir aufgewachsen, wäre er niemals kastriert worden, das ist ein ärztlicher "Kunstfehler" in meinen Augen, und einzig damit zu rechtfertigen, weil er als "Upps" Wurf aus einer Beziehung eines ehemaligen Notfallhundes und einer Bauernhofhündin kam.
    Kurioserweise wäre dieser Hund ein guter Zuchthund gewesen, (Border Collie mit sehr guten Anlagen)
    Das nur am Rande. Ich hätte ihn eh nicht sich weitervermehren lassen, nur mal um den Schwachsinn dieser Kastration zu unterstreichen.

    Und mein intakter Rüde tropft nicht (oder das Colliefell ziehts auf.... :- ) ) und ist komplett unauffällig und leidet nicht. (ausser die im Haushalt lebende Hündin ist läufig, dann wirds unlustig...einmal im Jahr)

    Wenn mein nicht kastrierter Rüde aller 12 Monate im Jahr so wäre wie zu der Läufigkeit "seiner" Hündin, dann würde ich ihn kastrieren lassen, dann das wäre Leid.

    Also ist es in meinen Augen auch immer eine Einzelfallentscheidung.

    Das was die TE beschreibt ist kein Grund zur Kastration. DIe Heilpraktikerin (du weisst wie flach die Ausbildungen sind?) würde ich einfach mal welchseln.
    Und dann einen TA fragen, wie man Entzündungen beim Rüden heilt.

  • Aktuell habe ich gerade im Bekanntenkreis erlebt, dass eine sehr scheue und unsichere Hündin (kam mit 4 Monaten aus Rumänien) mit einem sehr sehr schlechten Appetit, sich nach der Kastration sehr zu ihrem Vorteil entwickelt hat.

    Sie frisst jetzt wesentlich besser, hat zugenommen, ist neugieriger geworden und spielt plötzlich, was sie vorher nie getan hatte.

    Ihr hat die Kastration offensichtlich sehr gut getan.

  • Da hier ständig die Kastration von anderen Tieren mit Hunden verglichen wird.

    Gewisse Tierarten müssen kastriert werden damit ein zusammenleben mit Artgenossen (oder dem Menschen) erst möglich ist.

    Kaninchen z.B. unkastrierte Rammler untereinander können sich verstehen, das ist allerdings eher eine Ausnahme, im Normalfall bekämpfen sich diese Tiere bis aufs Blut.
    Da müssen dann damit diese Tiere nicht den Rest ihres Lebens alleine verbringen müssen die Rammler kastriert werden, entweder um miteinander oder um mit den Zippen zusammenleben zu können.
    Denn logischerweise hätte man sonst ständig Nachwuchs wenn ein unkastriertes Pärchen zusammenleben würde.

    Bei Katzen ist es wie schon erwähnt wurde so das weibliche Katzen sehr unter Dauerrolligkeit leiden können und es sogar nicht selten zu einem lebensbedrohlichen Zustand kommen kann.
    Im Sinne der Katze muss hier kastriert werden! Ich habe hingegen noch nie von einer Dauerläufigkeit bei einer Hündin gehört. Bei einer Dauerrolligkeit hingegen kann es sich um Wochen, sogar Monate handeln (bei letzterem wird es dann auch wirklich oft schon sehr kritisch!)

    Kater hingegen werden kastriert um mit dem Menschen zusammenleben zu können, Ausnahmen gibt es auch hier, aber die meisten unkastrierten Kater markieren ihr Revier mit Urin, da ist es egal ob dies die Hauswand, der Busch, das Sofa oder gar der Mensch selber ist.
    Vom Geruch eines potenten Katers ganz zu schweigen.
    Auch spielt hier das zusammenleben eine Rolle, zwei potente Kater kommen miteinander seltener zurecht als zwei kastrierte Kater.

    Das gilt auch für einige andere Tierarten.
    Selbstverständlich gibt es im Gegenzug auch Tierarten bei denen es nicht zutrifft.
    Wie z.B. Ratten, hier kann man unkastrierte Böcke sehr gut zusammenhalten ohne das diese sich direkt an die Kehle gehen.

    Aber mit der grösste Unterschied was eine Kastrationsbefürwortung bei der Katze (neben der sinnlosen, unkontrollierten Vermehrung) im Gegensatz zum Hund ist ganz klar, das beim Hund die Hormone eine bedeutende Rolle auf den Charakter eines Hundes haben.

    Das habe ich so seltener bei anderen Tierarten erlebt.
    Die Fortpflanzungshormone spielen eine grosse Rolle was das Selbstbewusstsein angeht.
    Es gibt viele Hunde, die sich unter einer Kastration verändert haben.
    Die meisten im negativen, nur selten im positiven.
    Bei letzterem betrifft es die Hunde die unter ständigem Dauerstress.
    Hier spreche ich jedoch nicht von einem gerade seine Männlichkeit entdeckenden Junghund, sondern von einem Rüden der bereits einige Jahre alt ist und dennoch beim riechen einer läufigen Hündin völlig "Banane" wird bis hin zur Futterverweigerung.

    Das ein Jungrüde ersteinmal zeigen und selber feststellen muss was er kann ist normal.

    Was das angeht kann ich übrigens nur das Buch "Kastration und Verhalten beim Hund" empfehlen.
    Das Buch habe ich selber erst vor kurzem gelesen und hat mir einige offene Fragen beantwortet und mich in der Entscheidung bestärkt das meine Zoey nicht kastriert wird.

  • .aber ich finde es braucht keinen besonderen Grund, n Rüden zu kastrieren...das man keinen Testosteronprotz an der Seite haben möchte, reicht völlig.

    egal was man über Kastraton denkt aber das ist absolut kein Grund
    wenn ich mit Rüdenverhalten nicht kann dann schaffe ich mir eine Hündin an
    ( oder falls ich meine ich muß mir den passenden Hund "zurechtschneiden" lieber gleich nen Stoffhund)

  • Aktuell habe ich gerade im Bekanntenkreis erlebt, dass eine sehr scheue und unsichere Hündin (kam mit 4 Monaten aus Rumänien) mit einem sehr sehr schlechten Appetit, sich nach der Kastration sehr zu ihrem Vorteil entwickelt hat.

    Sie frisst jetzt wesentlich besser, hat zugenommen, ist neugieriger geworden und spielt plötzlich, was sie vorher nie getan hatte.

    Ihr hat die Kastration offensichtlich sehr gut getan.


    Bei der Hündin hat die Kastration oft den gegenteiligen Effekt, wie beim Rüden.
    Dadurch dass das Östrogen gedrosselt wird, kommt das Testosteron besser zum Tragen, die Hündinnen werden rüdiger... selbstbewusster, aber tendieren dann auch eher zu Aggression als früher.

    Es wird immer Fälle geben, in denen es Sinn macht zu kastrieren, aber ein pauschales "ist super, bringt nur Vorteile" ist Schwachsinn.

    Und wer behauptet, es sei nur natürlich wenn Katzen sich wild vermehren, der soll mal im Frühsommer einen Monat im Tierheim in der Katzenquarantäne verbringen und zusehen, wie die Katzenwelpen aus diesem "natürlichen" Massenvermehren reihenweise qualvoll an Parvo und Staupe verrecken.

  • Ich persönlich würde niemals wieder einen Hund ohne medizinische Indikation einfach so kastrieren lassen.
    Mein letzter Dackel hat aufgrund seiner Kastration (mit 10 Monaten) eine subklinische Schilddrüsenunterfunktion entwickelt, wegen der wir lebenslang (samt täglicher Medikamente und Training) Verhaltensprobleme hatten.

  • Ich würde meinen beiden Rüden ohne medizinischen Grund nicht kastrieren lassen. Ich erlebe es oft, dass meine Jungs kastrierte Rüden „berammeln“ wollen. Ich unterbinde das natürlich aber ich stelle mir das für Besitzer von kastrierten Rüden schon ziemlich nervig vor.

    Freigängerkatzen sollte man kastrieren lassen, das wäre für mich gar keine Frage!

  • Bei der Hündin hat die Kastration oft den gegenteiligen Effekt, wie beim Rüden.
    Dadurch dass das Östrogen gedrosselt wird, kommt das Testosteron besser zum Tragen, die Hündinnen werden rüdiger... selbstbewusster, aber tendieren dann auch eher zu Aggression als früher.

    Es wird immer Fälle geben, in denen es Sinn macht zu kastrieren, aber ein pauschales "ist super, bringt nur Vorteile" ist Schwachsinn.

    Und wer behauptet, es sei nur natürlich wenn Katzen sich wild vermehren, der soll mal im Frühsommer einen Monat im Tierheim in der Katzenquarantäne verbringen und zusehen, wie die Katzenwelpen aus diesem "natürlichen" Massenvermehren reihenweise qualvoll an Parvo und Staupe verrecken.

    Da hast du mich falsch verstanden. Ich sagte nicht, dass es natürlich ist, wenn sich Katzen wild vermehren, sondern dass es für die Katze aufgrund ihrer Biologie natürlich ist, dass sie bei der Rolligkeit gedeckt wird.

    http://www.odo.in-berlin.de/kastration.html

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