Mal ne Frage an die anderen Hundehalter ...

  • Ich habe mit Harvey inzwischen meinen ersten (eigenen) Hund, und natürlich sind diverse Übungen & Co. nicht ganz so effektiv wie bei jemandem der seinen Hund schon ne Weile hat, oder vorher schon Hunde hatte. Harvey hört halt leider nicht 100%, vor allem fängt er jetzt mit seinen 9 Monaten an mit wachsender Begeisterung alles zu überhören was ihm nicht passt.


    Der Rückruf klappt z.B. in dem Sinne nur, wenn er den anderen Hunde wenigstens mal begrüßen durfte, er zischt dabei auch einfach weiter und dreht generell niemals den Kopf dabei zu uns. Danach lässt er sich in den meisten Fällen auch wieder zurück rufen und läuft dann auch mit uns mit. Aber es gibt einfach ein paar andere Hunde die er einfach zu interessant findet und dann auf Durchzug stellt. Er bleibt dann eben bei diesem Hund und interessiert sich kein Stück für das was ich/wir machen.


    Ich weiß natürlich, dass der Hund dadurch definitiv nicht zu 100% unter Kontrolle ist, aber ich möchte ihn auch nicht permanent nur an der Leine ausführen, vor allem weiler sich dort bei Hundesichtung aufführt als würde man ihn verprügeln ... bis jetzt haben wir es nicht geschafft das er hier etwas ruhiger wird.


    Mir ist halt leider auch schon recht oft aufgefallen, dass die Halter des anderen Hundes ihn zwar bemerkt haben, aber dann leider einfach weitergehn oder weiterfahren, selbst wenn ich meinen Hund rufe. Ich kann wegen Rückenproblemen leider nicht wirklich rennen und daher immer nur versuchen schnell hinterher zu laufen aber den Abstand wirklich verringern tue ich damit oft nicht. Wenn mein Hund mich dann nicht mehr findet, läuft er auch einfach mit den anderen Haltern mit bzw. entdeckt jemanden der mir ggf. ähnlich erscheint und klemmt sich dort dran. Bis jetzt ist immer noch alles irgendwie gut ausgegangen aber Sorgen mache ich mir doch jedesmal aufs Neue.


    Ich für meinen Teil achte halt auf andere Hunde und warte ggf. auf den Halter um den Hund einzusammeln oder bewege mich nur sehr langsam vorwärts um abzuwarten ob der Hund zu seinem Halter zurückkehrt. Einfach mit einem fremden Hund weiterzulaufen liegt mir einfach fremd, aber vllt. bin ich da einfach nur zu freundlich eingestellt weil ich es noch jedem recht machen will.


    Bin ich da ggf. einfach nur an die falschen Halter geraten oder ist es eher normal dann in Ruhe weiter zu laufen? Mir fehlt es hier halt auch einfach noch an Erfahrung ^^


    Zu den Einwänden zur Nutzung einer Schleppleine: Wir besitzen eine 12M Biothane-Leine aber irgendwie brennt der Hund immer dann durch, wenn auch die Leine nicht mehr in Reichweite ist. 23 KG die mit Anlauf in die Leine brettern (da braucht es nicht wirklich die komplette Leinenlänge) kann ich mit der Hand auch nicht mehr halten. Ich muss aber zugeben, dass ich gar nicht so wirklich weiß wie genau ich mich mit einer Schlepp am besten verhalten sollte.

  • Also, traurig aber wahr, über die Beweggründe anderer Hundehalter denke ich nicht mehr nach.
    Die Schleppleine habe ich im Moment noch in der Hand, wenn dir das zu anstrengend ist, vielleicht kannst du sie als Gürtel um dich wickeln? Freilauf übe ich in umzäuntem Gebiet, wir haben eine schöne Hundewiese dafür. Ansonsten erst mal positiv reagieren wenn der HUnd an der Leine dich anschaut (Keks) oder gar zu dir kommt ( Doppelkeks). Ein Hundetrainer kann dich sicher in die Tücken der Schleppleine einweisen, und es ist ein doofes Alter!!

  • Ist jetzt nicht böse gemeint: aber so was kann ich gar nicht ab. Mein Rüde ist leider nicht besonders verträglich (klar, nicht dein Problem), aber ich will keinesfalls, dass er sich prügelt, also gehe ich zügig weiter, wenn ein Hund zu uns brettert und bleibe mal ganz sicher nicht stehen. Ich ärger mich auch immer, wenn es den Haltern schnurzegal ist oder der andere Hund nicht hört und man ihn dennoch frei laufen lässt, denn uns wirft es jedesmal im Training zurück. Wie gesagt, mein Problem, nicht das der anderen, aber für mich eine sehr blöde Situation und da denke ich nicht mehr dran, dafür verantwortlich zu sein, dass der andere irgendwie seinen Hund wieder eingesammelt bekommt. Ich bemühe mich, langsamer zu laufen (ich will den anderen Hund ja auch loswerden), aber letztlich bin ich für meinen Hund verantwortlich, dass der halbwegs gesittet und ohne "Angriff" (abgeleint wird er da eh nicht) und mit nicht allzu blöder Verknüpfung durch die Situation kommt und kümmer mich nicht noch zusätzlich um die Erziehungsdefizite anderer... Wenn ich nur mit Smilla und Lucy unterwegs bin, kann ich durchaus dennoch genervt reagieren, aber dann bleib ich stehen und mach es dem anderen nicht noch schwerer. (wobei es mich immer noch ärgert, wenn andere es einfach in Kauf nehmen, dass das passiert. Ich meine, dass es passiert bei einem Junghund, ok. Aber zu sagen, es passiert regelmäßig und da sollen doch bitte die anderen Hundehalter mitarbeiten, dass man seinen Hund überhaupt wieder bekommt... nein, da fehlt bei mir ehrlich gesagt das Verständnis)

  • Also prinzipiell würde ich sagen, dass man den anderen Hundehaltern keine Schuld geben kann, wenn dein Hund nicht hört.
    Ich hab mich meist so verhalten, dass ich mit Janosch neutral dagestanden bin und gewartet habe, bis es dem Hund zu langweilig wurde. Einen Junghund so wie du deinen beschreibst, hätte Janosch erstmal vermöbelt, weil er sowas nicht leiden kann.
    Wie du sagst, hattest du bis jetzt ja Glück. Darauf würde ich nicht weiter bauen. Du musst sowas verhindern.
    Wenn du dich mit der Schlepp nicht sicher fühlst, bzw. die nicht halten kannst, dann nimm eine 5-m-Flexi und streich den Freilauf solange wie seine Ohren von den Hormonen verstopft sind.
    Desweiteren wäre vielleicht eine Hundeschule sinnvoll, in der ihr Abruf usw. unter Ablenkung üben könnt.


    Grundsätzlich sollte auch gelten, wenn du weißt, dass er beim Wegrennen sowieso nicht mehr hört, dann rufe ihn nicht! Er lernt so nur das Rufen zu ignorieren.
    Benutze nur Befehle, wenn du ziemlich sicher sein kannst, dass dein Hund sie auch ausführt.

  • Wenn jemand Wochen, Monate oder noch länger mit einem an der Leine pöbelnden Hund arbeitet, um das Problem in den Angriff zu bekommen, dann kann ihn eine Begegnung mit deinem Hund wirklich sehr weit zurückwerfen.
    In einem solchen Fall ist es sicher zuviel verlangt, daß der Fremde HH sich auch noch darum kümmert, wie du wieder zu deinem Hund gelangst. Möglicherweise hat der Fremde HH auch alle Hände voll zu tun, damit dein Hund unversehrt aus dieser Situation herauskommt.
    Das ist nun nicht böse gemeint, sondern es ist eine mögliche Erklärung. Hat also in meinen Augen nichts mit Unfreundlichkeit des anderen HH zu tun.
    Und es scheint sich ja nun nicht um ein oder zwei Ausnahmefälle zu handeln. Jedenfalls kommt das in deiner Schilderung so rüber.
    Vielleicht wäre es doch besser, wenn du deinen Hund so sicherst, daß er diese Ausflüge zu anderen Hunden nicht mehr unternehmen kann. Denn sowas könnte auch mal böse ausgehen. ;)


    LG Birgit

  • Bin ich da ggf. einfach nur an die falschen Halter geraten oder ist es eher normal dann in Ruhe weiter zu laufen? Mir fehlt es hier halt auch einfach noch an Erfahrung ^^

    Ich weiß nicht, ob ich da "normal" reagiere, aber ich würde vermutlich auch weitergehen/-laufen. Beim ersten Mal würde ich ev. noch warten, würde ich deinen Hund auf die Art ein zweites Mal treffen, wäre ich ganz schnell weg.


    Das ist nicht unbedingt böse gemeint, aber ich habe einen älteren Hund, der Probleme mit den Bändern und Gelenken hat - jeder Junghund, der da auf ihn zurast, ihn bedrängt und "nur mal Hallo! sagen will" ist ein unnötiger Stressfaktor, den weder mein Hund noch ich brauchen.


    Zu den Einwänden zur Nutzung einer Schleppleine: Wir besitzen eine 12M Biothane-Leine aber irgendwie brennt der Hund immer dann durch, wenn auch die Leine nicht mehr in Reichweite ist. 23 KG die mit Anlauf in die Leine brettern (da braucht es nicht wirklich die komplette Leinenlänge) kann ich mit der Hand auch nicht mehr halten.

    Wenn du deinen Hund an der Schleppleine nicht halten kannst, musst du entweder einen Ruckdämpfer dazwischen schnallen, einen Bauchgurt verwenden, die Leine kürzen oder halt die Leine immer nur passend ausgeben, d.h. auf- und abwickeln, damit der Hund gar nicht erst Anlauf nehmen kann. Ihn einfach so laufen zu lassen und zu hoffen, dass sich das Problem von alleine erledigt, ist definitv keine gute Alternative.

  • du kannst die Leine nicht halten und nicht mal nen kurzen Sprint hinlegen, da frag ich mich echt was das für ein Züchter gewesen ist, der dir den Hund anvertraut hat... Aber es ist sinnlos darüber nachzudenken.


    Nimm eine kürzere Schleppleine und üb den Abruf. Keine Hundekontakte ohne dass du vorher den anderen Halter gefragt hast ob es ok ist und auch nicht bevor dein Hund ruhig neben dir sitzt. Das ist anstrengend aber machbar, wenn du einfach beginnst in großer Entfernung zu anderen Hunden mit ihm zu üben. Nicht hinzudürfen muss für ihn genauso toll sein wie hinzuflitzen. Das schaffst du über gemeinsames Spiel.

  • Natürlich gebe ich den Haltern nicht wirklich die Schuld, tut mir Leid wenn das so rübergekommen ist. Bei Hunden die an der Leine sind, bleibt er zum Glück nicht hängen was natürlich auch nicht entschuldigt das er trotzdem erstmal hinrennt.


    Die problematischen Fälle sind eher andere Hunde die freilaufen und auch mit ihm spielen, heute eben ein hübscher Chessie mit dem er sich spielend entfernt hat.


    In einer Hundeschule waren wir natürlich mit ihm, allerdings gab es da auch immer nur einen Abruf, wenn die Hunde bereits am spielen waren. Ggf. sollte ich das Thema mit einem Trainer besprechen um das Problem auch eher im entsprechenden Umfeld zu beheben. Auf dem Hundeplatz funktioniert es ja doch meistens besser als in freier Wildbahn.


    Einen Expander werde ich mir mal zulegen, ich hoffe dass ich damit nicht laufend im Dreck lande. Wir haben auch eine 8m Flexileine da die ich persönlich angenehmer finde, allerdings könnte ich damit nicht konsequent üben da mein Lebensgefährte sich hat sagen lassen die wären generell scheiße und unbrauchbar und sich nun weigert sie zu verwenden :(

  • Mir ist aufgefallen, dass es auch so klingt als würde ich meinen Hund generall überall hinrennen lassen. Dem ist definitv nicht so. Wenn ich sehe das mir ein Hund an der Leine entgegen kommt, nehme ich meinen auch entsprechend an die Leine oder halte ihn fest um den anderen Halter in Ruhe passieren zu lassen. Aber es passiert nun mal leider doch ab und an, dass ein Gebüsch, eine Wand usw. im Weg ist und ich dies nicht sehen kann oder mein Hund leider doch schneller war als ich.


    @Lockenwolf:
    Ich habe nichts gegen konstruktive Kritik aber einfach mal böse losplärren ist nicht sehr nett. Deiner Aussage nach dürfte z.B. ein Blinder auch keinen Blindenführhund haben, wenn der mal nen Ruck macht wird sein Herrchen ihn wohl auch nicht halten können geschweige denn hinterher rennen. Ist vllt. nicht der beste Vergleich aber jemandem einen Hund absprechen zu wollen nur weil körperliche Beschwerden vorhanden sind ist doch etwas unter der Gürtellinie.
    Deinen anderen Einwand finde ich allerdings dagegen sehr gut, das mit dem gemeinsam Spiel werde ich aufgreifen :)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!