Suche Rat: Welpe 14w zeigt übermäßig heftige Reaktion auf unerwünschte Handlungen

  • Hallo!
    Ich bin selbst etwas schockiert, dass ich mich gerade mit einem Thema an das Forum wenden muss, bei dem ich nicht wirklich weiter weiß. Vorweg: Das ist nicht mein erster Hund. Ich hatte schon viel mit Problemhunden zu tun (alle erwachsen) und hatte auch schon mehrere Welpen in Pflege. Das lief alles so, wies laufen sollte. Die Großen haben ihre Probleme gehabt, an denen ich gut arbeiten konnte, die Kleinen waren eben Welpen, da gabs aber nie wirklich Schwierigkeiten, nur den üblichen Welpenkram. Ich arbeite ausschließlich positiv und belohnend mit meinen Hunden.


    Es geht um Comic, Hündin, Aussie, 14,5 Wochen alt. Gesund.
    Ich schildere einfach mal unser Problem in 3 Beispielen:


    1.)Wenn man etwas tut, das ihr nicht gefällt zB sie hochnimmt, dann knurrt sie, zwickt und schnappt. Natürlich versuche ich, sie nicht übermäßig in solche Situationen zu bringen. Aber wir wohnen im 3. Stock und sie muss eben noch oft raus, da lässt es sich nicht vermeiden sich oft rauf/runter tragen zu müssen. Zu Beginn war es nur bei meiner Freundin so, da hat sie geknurrt, aber nicht wie sonst beim Spielen, sondern böse, richtig gurgelnd. Das hat sich mit der Zeit jetzt gesteigert. Sie hat vor ner Woche auch bei mir damit angefangen und da ihre Welpenzähne noch sehr sehr widerlich scharf sind, hat sie schon das eine oder andere Cut an der Hand verursacht. Ich habe mir nicht wirklich allzu große sorgen gemacht. Ich kenne viele Hunde, die nicht gerne getragen werden und dachte, wenn man ihr gutes Verhalten bestärkt wird sie vl besser damit klar kommen, also gabs jedesmal, wenn sie brav war, ein Leckerlie. Leider legt sich dieses Verhalten nicht, es wird schlimmer. Bei mir ist es bei weitem nicht so schlimm, wie bei meiner Freundin, die bekommt öfter ne Ansage vom Giftzwerg als ich, liegt aber defintiv daran, dass meine Freundin zögerlich ist, ich nicht.


    2.)Jetzt hatten wir gestern einen TA Besuch. Wir waren impfen und in dem Zug wollte die Tierärzten sich natürlich den ganzen Hund ansehen. (Wir waren schön öfter dort, 4 Mal oder so. 3x davon nur zum Hallo-sagen). Kaum hat die TA angefangen ihre Augen anzusehen (echt nur kurz das Lid zur Seite) hat sie geschnappt. Aber es blieb nicht beim Schnappen, als die TA zum anderen Auge wollte, ist sie regelrecht hochgedreht wie ein F1-Auto. Sie hat die TA getackert am Daumen und meine Hand auch. Das habe ich bei einem Welpen ehrlich noch nicht erlebt. Sie hat geknurrt und umsich gebissen, dabei wurde sie kaum berührt. Natürlich musste ich sie dann etwas fester packen, allein schon damit sie nicht vom Tisch segelt. Die TA ist zum Glück sehr cool geblieben, aber die Situation war schon ganz schön heftig.


    3.) Madame hatte vorhin ihre 5 Mintuen, was ich völlig ok fand, aber i-wann wars dann genug und ich wollte, dass sie runterfährt. Damit tut sie sich leider noch sehr schwer, weswegen ich mich meistens zu ihr setze und ihr Geweih festhalte, damit sie darauf rumkaut. Das hat leider überhaupt nix gebracht, also habe ich mich auf den Boden gesetzt und sie zwischen meine Beine gesetzt und sie bestimmt aber sanft festgehalten. Das hat ihr so gar nicht gepasst. Zu Beginn hat sie nur gejammert, hat dann mit Bellen angefangen und schließlich versucht in meine Hände zu zwicken. Ich bin ja nicht doof und hab sie dann so genommen, dass sie mich nicht erwischt. Ich kenne dieses "ich-will-nicht-schlafen-Verhalten" sehr gut von jungen Hunden und hatte mir dieser Methode ehrlich noch nie Probleme, aber auch hier ist Madame völlig ausgetickt und hat gurgelnd, beißend und quietschend mit ihrem ganzen Körper gegen mich gearbeitet. Da war nix mit runterkommen oder auch nur ein kleines Stück nachgeben. Natürlich musste ich sie i-wann bestimmer festhalten, einfach weil es verdammt weh tut wenn sie so krass zubeißt. Das ist KEIN normales Welpenbeißen mehr. Ich habe dann, als sie ganz kurz Ruhe gegeben hat um Luft zu holen, in die Box gepackt, weil es einfach keinen Sinn hatte und sie sich nie beruhig hätte. Natürlich gabs in der Box auch erstmal Theater, mittlerweile schäft sie aber.


    Wir werden mit Mitte April in die Hundeschule gehen und das da auch defintiv ansprechen, aber bis dahin dauert es noch und ich dachte, vl hatte hier jemand ähnliche Probleme oder kann mir einen Deckanstoß geben, wie ich damit vl gut/besser umgeheb kann.


    Ich achte sehr viel darauf, dass sie viel Ruhe hat. Wir gehen 1x am Tag spazieren. Zwischen 15-20 Minuten, sonst nur Pipirunden und etwas Kopfarbeit, aber nicht viel und eher nebenbei und ich habe das Gefühl dass es viel mehr auch nicht sein dürfte. Sie bekommt 1x am Tag etwas zum Kauen. Wenn wir einmal mehr machen, wie zB mit anderen Hunden treffen, oder zum aufregenden TA fahren, wird danach strickt Ruhe gehalten bzw am nächsten Tag weniger gemacht. Da sie schwer zur Ruhe kommt, kommt sie öfter in die Box. Diese haben wir positiv aufgebaut und sie schläft auch nachts freiwillig bei offener Türe drin bei uns im Schlafzimmer. Sie bekommt meistens noch ein Plüschtier mit rein. Wenn sie ohne Box draußen schläft, wird sie alle 30-45 Minuten wach, legt sich woanders hin, seufzt ganz viel und ist unrunder. In der Box schläft sie gut 1-2 Stunden komplett durch und ist wesentlich ausgeglichener.


    Huch das ist jetzt viel geworden. Entschuldigung dafür. Wenn ihr noch etwas wissen wollt, fragt nur, ich bin echt für jeden Input dankbar!

  • Du schreibst ja selbst schon dass Welpen immer mal zwicken und mit ihren Beisserchen die Umgebung erkunden, aber die Reaktionen Eures Welpen sind schon arg heftig.


    Da es immer passiert wenn sie berührt wird, würde ich mal ins Blaue hinein vermuten dass sie ggf. Schmerzen haben könnte?

  • Du schreibst ja selbst schon dass Welpen immer mal zwicken und mit ihren Beisserchen die Umgebung erkunden, aber die Reaktionen Eures Welpen sind schon arg heftig.


    Da es immer passiert wenn sie berührt wird, würde ich mal ins Blaue hinein vermuten dass sie ggf. Schmerzen haben könnte?

    Das mit den Schmerzen habe ich mir auch gedacht. Genießt sie Kuscheleinheiten oder mag sie es generell nicht berührt zu werden?

  • Hört sich sehr heftig an und ich würde sie auch erst mal auf Schmerzen durchchecken lassen.
    Könnte sonst auch sein, dass sie ein totales Problem damit hat, mit Frust richtig umzugehen. Sie findet was doof und dann kommen die Zähne zum Einsatz. Temperamentsprobleme sind beim Aussie heutzutage ja (leider leider) nicht das Seltenste.

  • Das klingt ziemlich ähnlich wie das Verhalten, das Holly an den Tag gelegt hat bzw. teilweise noch zeigt.
    Bei uns ist/war es tatsächlich das Frust Problem, das Streichelmonster angesprochen hat.
    Mit wachsender Toleranz, viel Ruhe und Geduld ist es bei uns schon erheblich besser geworden, weg aber noch nicht. Daher kann ich auch keinen wirklichen Rat bringen, wollte dir nur Mut machen und Kraft dafür wünschen!

  • Übt ihr schon Impulskontrolle, Leinenführigkeit usw mit ihr? Also Sachen, bei denen sie geduldig sein muss? Wenn ja, wie klappt das?
    Warten vorm Napf, warten vorm Ableinen, warten bevor es das Spielie, das Leckerchen etc gibt? Darauf würde ich jetzt einfach mal den Fokus legen und schauen, dass man das kleinschrittig aufbaut. Sie muss einfach lernen sich im Zaum zu halten und dass es sie zum Ziel bringt, wenn sie geduldig ist und nicht, wenn sie beißt und zetert.

  • Ich weiss, dass es hier Boxen-Gegner gibt aber in diesem Fall würde ich Euch definitiv zu einer Kennel Box raten!


    Wenn sie hochdreht, kommentarlos in die Box und fertig. Auch wenn sie daran am Anfang randaliert, ignoriert das.


    Wie spielt ihr mit ihr?


    Wo habt ihr sie her? Wie ist sie da aufgewachsen?


    Entweder hat sie Schnerzen ( Chiro oder Physio aufsuchen ) oder wurde nicht gut auf Menschen geprägt und hat keine Frustrationstoleranz gelernt ( zu früh von der Mama getrennt )

  • Ich würde denken, das sie Angst vor Berührungen hat.

  • Wenn mich ein 14,5 Wochen junger Hund an meine Grenzen bringt, würde ich nicht bis Mitte April auf Tipps in der Welpenschule warten, sondern eine Trainerin, wahrscheinlich genügen 2-3 Mal, nach Hause kommen lassen.


    Woher die Hündin stammt, interessiert mich auch sehr.


    LG Themis

  • Hallo,


    in den Punkten 1 und 3 sehe ich schon einige Sachen die ihr wahrscheinlich schon länger falsch interpretiert. Ihr zwingt dem Hund etwas auf wogegen er sich ordentlich wehrt und schafft es irgendwie nicht eine Alternative zu finden.
    Meine Hündin wollte auch nicht auf den Arm, hat aber nur herumgezappelt.
    Fazit: Hund nicht auf den Arm, sondern in eine Tasche. Ging total einfach mit Leckerchen. Es war später eine Reisetasche weil Welpi doch schnell größer wurde.
    Der Hund war ruhig und ich musste mich nicht mit einer Situation auseinander setzen die unnütz war.
    Du bist nicht zögerlich, aber deine Freundin. Heißt das sie ist inkonsequent oder hat sie schon Angst vor dem Zwerg? Bist du wirklich konsequent oder setzt du dich nur mit Kraft durch?
    Ich vermute mal das ihr den Hund durch euer Verhalten schon sehr verunsichert habt und er jetzt ein Mittel gefunden hat sich zu wehren.
    Festhalten und in eine Box sperren wenn nichts mehr geht ist in meinen Augen der falsche Weg. Es bessert sich ja scheinbar auch nichts.
    Ein Aussie ist sicher nicht der einfachste Hund, aber in dem Alter schon so viele Baustellen finde ich sehr ungewöhnlich.
    Ich würde mir da zügig Hilfe holen und zwar durch einen Trainer der zuerst mal bei euch daheim die Lage einschätzt.


    LG Terrortöle

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!