Suche Rat: Welpe 14w zeigt übermäßig heftige Reaktion auf unerwünschte Handlungen

  • Ich würde das Tragen nicht vermeiden sondern üben, genauso wie das körperliche Fixieren.
    Der Hund sollte lernen das zu tolerieren. Es kann immer einmal notwendig sein, das eine Maßnahme dieser Art nötig wird. Man denke nur mal an den TA.


    Der Hund ist 15Wochen alt...!?
    Er kann und muß noch so viel lernen.... normal, oder!?
    Sich schon jetzt mit konditionierter Entspannung beschäftigen zu müssen, find ich ein bißchen 'drüber'.
    Ruhe, Geduld und liebevolle konsequentes Durchsetzen des erwünschen Verhaltens.
    Das gilt es meines Erachtens zu beherzigen.
    Viel Erfolg!

  • Auch wenn es unpopulär ist, aber vielleicht sollte man sich da einfach mal anschauen, was die Mutterhündin mit so einem Zwerg machen würde.
    Ich lese immer nur Konfliktvermeidung, aber trotzdem muss sie ja dennoch durch die Situation, nur momentan läuft das genauso, wie sie das will. Sie beißt und kriegt ihren Willen, das unangenehme verschwindet. Also wirklich mal dicke Handschuhe anziehen und gegenhalten bis Welpi meint, jetzt reicht es auch mal.

  • Naja, die Mutterhündin trägt ihre Welpen in dem Alter wohl nicht zu jedem mal Pipi und Kacki, die Treppen runter.


    Die Konfliktlösung, die du vorschlägst ist keine Lösung für den Hund.
    Du schlägst "Zwang" vor. Der Hund hat zu tun, was Mensch will.


    Das ist ja eben genau die geschilderte Situation, die die TE vorstellt.


    Also ist dein Vorschlag: mach einfach weiter.
    Dann könnte man den Hund auch in einen Käfig packen runtertragen oder dem Hund jetzt schon einen Maulkorb aufsetzen oder dicke Handschuhe anziehen.


    Dann kann der Hund halt kapitulieren, in dieser Situation.
    Alles, was ich bisher über Hunde weiss ist, dass gerade Hütehunde, sehr nachtragend sein können. Ich würde solch eine Prägung in der 14/15 ten Woche weder bei meinen Border Collies wünschen noch bei irgendeinem anderen Hund.


    Das heisst nicht, dass man den Hund beissen lassen muss, aber da ist eine Störung.


    Die muss behoben werden!
    Und wie das mit noch mehr Zwang gehen soll, ich könnte und wollte es nicht über Zwang lösen.

  • Konfliktvermeidung macht wenig Sinn, sondern eher Konfliktbewältigung trainieren.


    Manchmal fordert konsequentes Handeln m.M.n. auch ein gewisses Maß an Zwang. Das hat ja nichts mit Brutalität zu tun.
    Der Hund lernt, daß er über sein (unerwünschtes) Verhalten sein Ziel NICHT erreicht. Punkt.
    Genau DAS würde die Mutterhündin ihrem Welpen beibringen, ganz sicher auch unter Zwang.


    @'Liv
    Wo siehst du die Störung??


    UND, genau... Soranik, mach einfach weiter. ;)

  • Doch,
    Konfliktvermeidung macht in eingefahren Situationen durchaus Sinn.
    Ich würde nur meinem Hund anders helfen, anderes Verhalten zu zeigen.


    Nach meiner Erfahrung mit Hunden sind diese frühen Strategien sehr fest und ich würde hier lieber viel Mühe reinstecken, dem Hund eine andere Strategie aufzuzeigen, denn Hund wird diese mit (in meinen Augen) 99%tiger Sicherheit an anderer für ihn schwieriger Stelle wieder mit den Zähnen lösen. Und will man dann wieder über Zwang arbeiten?
    Meins wärs nicht, ich hätte bei meinen Hunden keinen Bock drauf.
    Ich überlege mir eben auch, wie wird dann mit dem ausgewachsenem Aussie umgegangen, der an anderer Stelle beisst. vielleicht im Alter von 10 Monaten.......
    Wird Hund dann auch einfach gepackt und festgehalten, bis er aufhört?



    Ich bin mir durchaus bewusst was Zwang ist. :-)

  • Ich bin da der Meinung von Liv.
    Ich würde auch eher versuchen, es gar nicht so weit kommen zu lassen. Mein Rüde hat dieses Verhalten bis ins Junghundealter mitgenommen. Da hatte er dann schon 25 Kg und so einen hält man dann nicht mal eben mit Handschuhen eine Weile fest. Zumal er mich da auch schon richtig verletzt hat (Welpenzähne gehen einfach fix durch die Haut =/).


    Aufgetreten sind diese Situationen auf dem Hundeplatz, wenn er Übungen nicht sofort verstanden hat oder arbeiten musste, wenn die anderen Hunde auf dem Nebenplatz zB spielten. Reiner Frust und an mir hat er ihn dann ausgelassen. Ich habe ihn dann für 3-4 Monate komplett vom Platz runter genommen, bin nur zum Rumsitzen und Kaffeetrinken dahin und habe ansonsten alles ganz ruhig angehen lassen. Irgendwann war dieses Verhalten wie von selbst erledigt.


    Mit körperlichem Druck würde ich auf keinen Fall arbeiten, denn der Aussie ist ein Hund, der sich schlimmstenfalls sagt "Jetzt erst recht" und dann hat man richtig Spaß. Gerade bei diesen sehr charakterstarken Modellen (hab ja auch so eins hier sitzen), wäre ich da sehr sehr vorsichtig mit zu viel Körperlichkeit. Lieber ein Alternativverhalten zeigen und gezielt den Umgang mit Frust trainieren.

  • Wow, danke für den regen Input! Ich finde es ehrlich gesagt toll, dass sich so viele verschiedene Menschen mit meinem/unseren Problem befassen und sich Gedanken dazu machen!


    Ich habe mich die Tage bemüht, noch etwas mehr auf den Hund einzugehen, sehr sehr viel gelobt, alternatives Verhalten noch mehr bestärkt ect. Habe ganz bewusst gewisse Situationen gemieden, andere widerrum nicht. Wir arbeiten jetzt verstärkt an der Frusttoleranz. Eigentlich funktioniert es ganz gut und sie weiß, was ich von ihr möchte. Ich möchte noch betonen dass wir alle Kommandos die sie bis jetzt kann NIEMALS mit Zwang durchgesetzt haben. Jedes Sitz und Platz kam von ihr aus und wurde nie körperlich erzwungen. Wir hatten die Tage auch keine gröberen Probleme, yeay. Ich hinterfrage mich natürlich permanent und versuche mit zu reflektieren, sonst würde ich ja hier nicht um Rat bitten und es sind doch sehr viele konstruktive Beitrage eingetrudelt (danke nochmal dafür!). Ich habe die letzten Tage sehr penible darauf geachtet, dass sie nicht hochfährt und ja, es gab eine Menge Zwangsruhe, aber sie kommt anders kaum runter. Ca. 1x pro Tage schaffe ich es, dass sie sich entspannt zu mir aufs Sofa legt und mich nicht die ganze Zeit bespielen möchte. Dann verzieht sie sich auf den Boden und schläft dort. Sie meckert (bellt) gerade sehr gern in ihrer Box, aber unsere Nachbarn sind sehr lieb und verständnisvoll (bis jetzt, ich klopfe auf Holz) und meistens ist nach ein paar Minuten Ruhe eingekehrt und sie schläft dann schnell/tief/viel. Ich denke unser großer Auslöser war wirklich der Tierarztbesuch, davor war es nicht mal ansatzweise so schlimm wie die Tage danach und ich glaube, wir sind gerade auf dem Weg der Besserung. Ich versuche einfach immer gaaaanz entspannt zu bleiben und stetig weiter an "uns" zu arbeiten.


    Ich habe dennoch einen Trainer kontaktiert der sich mit Hütehunden sehr gut auszukennen scheint (danke auch hier an das liebe Forumsmitglied für den Tipp). Wir haben kurz telefoniert und jetzt warte ich recht ungeduldig auf einen erneuten Rückruf wegen einem Termin. Ich denke etwas Hilfe kann nie schaden.
    Den Buchtipp werde ich mir jetzt genauer ansehen (Bücher kann man eh nie genug haben)!
    Ich wusste ja, dass ein Aussie-Welpe nicht der einfachste Hund ist. Natürlich hätte ich mir eher andere Probleme gewünscht aber die Maus ist jetzt da, sie bleibt auch (das steht sowas von außer Frage) und wir müssen jetzt einfach gemeinsam durch Dick und Dünn!

  • Pepper war genauso. In der Welpenstunde hieß sie nur "Schnappi der Maligator".
    Beim Tierarzt hat sie blitzartig um sich geschnappt, es gab blutige Finger. Auch hat sie geknurrt und gezappelt beim Festhalten.


    Da hilft nur Üben üben üben. Und der richtige Trainer ist wichtig.


    Jetzt ist Pepper ausgeglichen, lässt sich von jeder Person festhalten, ist ein Vorbild beim Tierarzt ...


    Pepper bei der Trageübung beim Rettungshunde-Eignungstest im Alter von 6 Monaten :



    Und bei der Trageübung bei der Rettungshundeprüfung mit 2 Jahren, hier die Übergabe an eine fremde Person :



    Grüße Bernd

  • Schön, dass ihr da so einen Durchhaltewillen habt. ich bin mir sicher, dass ihr das in den griff bekommt und wünsche euch viel Erfolg auf eurem Weg. Schreib doch noch mal, wenn der Trainer da war =).

  • @'Liv
    'Wie willst du an einem Konflikt, den du vermeidest, ein Alternativverhalten aufzeigen?
    Daß man eine Stresssituation 'vermeidet' und in Minidosen anfängt zu trainieren, kann ich ja nachvollziehen.
    Auch die Herangehensweise von " Streichelmonster", auf dem HP finde ich perfekt.
    Aber wenn ich jetzt einmal beim TRAGEN des Hundes bleibe, dann lernt er durch Vermeidung nix.


    'Körperlicher Druck', ist wohl wieder so ein: versteh-es-so-oder-SO-Ding. :muede:

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