Welpe (4 Monate) knurrt, wenn ich ihm seinen Platz streitig mache - wie richtig damit umgehen?

  • Da is er wieder, der kleine Weple, der die Weltherrschaft will. ;)
    Ich hab auch so eine. Sie hat schon immer sehr deutlich (und laut) kommuniziert, wenn ihr was nicht gepasst hat. Ich durfte mir dann auch immer anhören, wie unerzogen und aggressiv die doch ist.


    Meine Hündin hätte genauso reagiert, nicht weil ich ihr ihren Platz streitig mache, sondern weil ich ihr zu nah auf die Pelle rücke und sie manipuliere. Heißt, schubsen usw brachten bei ihr keinen Erfolg, sondern nur Stress.


    Da heißt es meiner Meinung nach einfach vorbeugen und managen. Meine Hündin durfte auf Bett und Sofa, aber nur, wenn ich es erlaubt habe. Alle Versuche ohne Erlaubnis wurden sofort unterbunden (Erst durch Ansprache und Ablenkung, später dann durch Kommandos). So kam es bei uns einfah nicht mehr zu so einer Situation. Das fordert aber einiges an Wachsamkeit, um es gleich im Ansatz zu unterbinden. Aber die lernen das schnell.


    Bei uns gab es die Regel MEIN Bett, MEIN Sofa. Der Hund darf gerne mit drauf, aber dann hat er sich auch zu benehmen.

  • ich lass mich doch nicht anknurren :rotekarte:


    Solltest du aber. Denn so sieht die hündische Kommunikation nun einmal aus.


    Würde mich mein Hund anknurren, würde ich zuerst einmal die Situation reflektieren.

  • Was soll er denn anderes machen, wenn wir Menschen zu blind sind die vorigen Signale zu sehen? Ich würd mir erst Gedanken machen, wenn er es nicht mehr tut.

  • Wie gesagt, ich würde von der Methode mit dem Leckerlie dringend abraten. Unter Umständen trainierst du da eine Verhaltenskette, die du dann mühsam wieder runtertrainieren musst.Hund will ein Leckerlie --> Springt aufs Sofa/Bett --> Frauchen/Herrchen will ihn runterschicken --> Hund knurrt --> Ah, da ist das ersehnte Leckerlie --> Schwupps, unten.

    Ich denke das nicht. Außerdem sollst Du ihn ja runterlocken bevor er knurrt. Das ist ja Sinn der Sache.
    Was Du hier konstruierst ist.: Mensch will Hund runterbugsieren, schubst,Hund knurrt, Mensch packt das Leckerlie aus.
    es soll ja aber anders laufen. Nämlich: Mensch will Hund runter haben, packt das Leckerlie aus und der Hund ist unten. Also kein Knurren, kein Belohnen eines Knurrens.

  • Vielleicht macht man sich einfach mal klar, welche Emotionen die Reaktion des Hundes in einem auslöst.


    Ich les hier sowas wie Entrüstung, vielleicht Enttäuschung und auch Ärger raus. So nach dem Motto " wir kann er es WAGEN...!" , oder " das lass ich mir nicht bieten!" " da muss man SCHNELL gegenlenken, sonst hat man bald eine ausgewachsene Bestie im Haus!"


    Im Endeffekt hat der Hund doch einfach nur in dieser einen Situation keine andere Strategie ausser dem Knurren zur Verfügung.
    Mehr ist es doch gar nicht. Kann man jetzt ein Drama draus machen, muss man aber nicht :roll:

  • Solltest du aber. Denn so sieht die hündische Kommunikation nun einmal aus.


    Würde mich mein Hund anknurren, würde ich zuerst einmal die Situation reflektieren.

    Ja und je mehr man mit Gewalt agiert und die Grenzen des Hundes überschreitet, umso schlimmer wird es vermutlich werden.

  • Eigentlich ist es doch ganz einfach: Übe weiter das runter, auch mit Locken. Sitz oder Platz übt man ja auch mit Locken, warum nicht das runter?
    Zudem würde ich auch das "Hopp" üben. Dann könnte ihr ein paar mal am Tag kleine Trainingseinheiten machen.
    Du sagst hopp, wenn der Kleine gerade vor der Couch steht. Du lockst ihn mit einem Leckerlie hoch, was er dann bekommt wenn er oben ist.
    Dann sagst du runter und lockst ihn mit einem hammertollen Leckerlie nach unten. Hier wird voll auf Lachscreme und Leberwurst abgefahren.


    Wenn du merkst so langsam checkt der Kleine das, dann lockst du nicht mehr (oder nur andeutungsweise), sondern belohnst nur noch, wenn er dem Kommando folgt. Bis das sitzt, kann es etwas dauern.
    Bevor das Kommando noch wackelig ist, würde ich versuchen solche Situationen zu verhindern. Also wenn du nachts aufstehst um auf die Toilette zu gehen, dann mach einfach schnell die Box zu, oder nimm den Hund mit ins Bad. Und von der Couch musst du ihn vielleicht gar nicht locken, wenn du so tust als würdest du sein Futter herrichten.


    So, was ist nun wenn es doch passiert. Du willst ins Bett, aber Welpi liegt da.
    Sag ihm den Befehl und locke ihn runter (bevor er knurrt! Knurrt er, würde ich nicht mehr locken!), macht er das nicht, dann beförderst du ihn runter. Ich würde das mit der Hand machen, aber wenn du dich wohler dabei fühlst, dann nimm ein Kissen. Hausleine am Halsband ist vielleicht auch eine Möglichkeit, allerdings solltest du ihn nur so stark ziehen, dass er zumindest die Möglichkeit hat mitzugehen.

  • Was soll er denn anderes machen, wenn wir Menschen zu blind sind die vorigen Signale zu sehen? Ich würd mir erst Gedanken machen, wenn er es nicht mehr tut.

    Tja, wahrscheinlich sollte der junge Hund einen Zettel schreiben, mit der Botschaft:
    "Ich verstehe nicht, was du von mir willst, ich liege hier gerade so saugemütlich und möchte nicht hochgehoben sowie auf den Boden gesetzt werden."
    Jedoch hat er diese Möglichkeit nicht, was nun?
    Klar, man kann das, wie so häufig, alles gegen sich auslegen, der junge Hund will die Welt - nein, Bettherrschaft an sich reißen und jeder Versuch, ihn klugerweise mit einem Leckerchen, einer raschelnden Tüte (guter Tipp von Chris2406) oder einem Spielzeug zu "überlisten", bestätigt den "frechen" Junghund nur.
    Oh, diese verkrampfe Angst, Verhalten zu bestätigen, kursiert noch immer in der Hundewelt.
    Schade, schade, dabei halte ich Menschen für klüger als Hunde.
    1. Entstehen nicht gleich Verhaltensketten.
    2. Wäre das Überlisten eine vollkommen stressfreie Möglichkeit, den Hund vom Bett zu bekommen.
    3. Kann man das durch Wiederholungen gut mit dem Kommando "Runter da" konditionieren.
    4. Wird der Hund das dann gerne machen, nicht mehr knurren und freiwillig das Bett verlassen.


    Manchmal reicht es, kommentarlos vor den Augen des knurrenden Hundes ein Stück Käse, einen Kauknochen oder Sonstiges in eine Zimmerecke zu pfeffern, in der Regel ist so ein Hund schneller aus dem Bett als man gucken kann und das vollkommem stressfrei.
    Das ist einfacher, als einem Hund das Schreiben beizubringen, damit er sich mitteilen kann bzw. als sich gegenseitig zu stressen. :D


    LG Themis

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