Im "Spielmodus" keine Kontrolle

  • Hallo ich habe einen 15 Monate alten Miniatur Bull Terrier(nicht mein erster Terrier aber mein erster Bulli) und dachte bis vor kurzem das alles super läuft. Aber ich habe das Gefühl das er wenn er im "Spielmodus" ist, das heißt wenn er einen anderen Hund sieht oder mit einem Stöckchen spielt, kaum noch ansprechbar ist. Ich lasse ihn nur noch von der Leine wenn ich weit gucken kann und hole ihn sofort ran wenn ein anderer Hund in sicht kommt. Und auch dann an der Leine hört er nur noch schlecht ohne leine ist es als wäre ich garnicht da. Nun weis ich das er mit seinen 15 Monaten in einem nich ganz so leichtem Alter ist. Dazu kommt das er bei fast allen anderen Hunden "freundlich-penetrant" ist und nicht locker lässt...er will immer weiter spielen und akzeptiert von den anderen Hunden kein "nein", er nevt immer freundlich weiter selbst wenn die anderen schon knurren oder mit den Zähnen fletschen...es ist ihm alles egal! Wir haben Sylvester mal getestet wie lange er das durchhält, 7Stunden ohne Pause, bis wir wieder weg gefahren sind.
    Ich bin am Überlegen ob ich mehr Übungen zur Impulskontrolle machen. Oder hat jemand von euch eine Idee was ich da sonst noch so machen könnte oder bin ich einfach zu ungeduldig und erwarte zu viel von ihm.
    Literatur vorschläge werden auch gern angenommen.


    Danke und Gruß
    Tina


    P.S. Ein Hundtrainer ist schon kontaktiert, warte aber noch auf eine Rückantwort.

  • Hallo,


    ich habe im Moment ein ähnliches Problem mit Newton. Hast du mal versucht ihn zu unterbrechen und ihn zum weitergehen aufzufordern? Was machst du, wenn er sich so verhält?


    Ich weiß nicht, ob es hier an Impulskontrolle mangelt. Er ist ja schon am Spielen, Nerven, etc. wenn er das Verhalten zeigt. Impulskontrolle kenne ich eher so, dass der Hund gelernt hat sich zu hemmen und nicht direkt auf jeden Reiz "anspringt".


    Lg,
    Rafaela

  • Ja...wenn er schon soweit ist, bringt jegliches ansprechen nichts mehr. Das einziege was einigermaßen hilft, ist ihn rechtzeitig an die Leine zu nehmen.

  • Um Gottes Willen! Wie kommt man auf die Idee sowas auszuprobieren?


    Du hast nen Mini. Glückwunsch! Aber damit bist du eingetreten in die Welt der Andersartigen.
    Ein Mini braucht eine ganz andere Führung. Die wissen nicht wann Schluß ist, das sollte man aber auch wissen wenn man sich ein wenig mit der Rasse beschäftigt hat. Das sind Terrier und ein Terrier gibt nicht auf, nun noch gepaart mit dem Bullidasein.
    Dazu haben sie überhaupt kein Gefühl für Distanz. "Oh toll, der knurrt er mich an, er beachtet mich!" ist für einen Mini ziemlich normal. Ebenso dieses überschwängliche und die Liebe für alles was nen Puls hat. (Für Arren ist alles toll. Pferde sind nur große Hunde, Katzen sind Hunde mit Fremdsprache... Alles nur da um mit ihm zu spielen.)
    Minibullis sind anders. Sehr anders.
    Du musst die Kleine rausnehmen und zur Ruhe bringen wenn du merkst sie ist weg im Kopf. Die Zeichen erkennt man als Halter relativ bald.
    Nimm sie und geh mit ihr aus der Situation, bei meinem half auch immer tragen. Der wird 3, im letzten Sommer hab ich ihn teils über ne Hundeausstellung tragen müssen weil er im Kopf total weg war. Mini halt.


    Du kannst natürlich versuchen mehr an der Impulskontrolle zu arbeiten, aber mir haben diese Übungen nicht geholfen.
    Sie wachsen da raus. Sie brauchen viel mehr Zeit zum Reifen, mehr Aufmerksamkeit, mehr Führung als andere.


    Literaturvorschläge, ach, alles was über Minibullis gibt. Die von Dr. Fleig sind gut.


    Hundetrainer: Bitte bitte achte darauf das es einer ist der Minis kennt! Oder sich zumindest darauf einstellen kann!
    Sie sind wirklich anders.



    Wo kommt ihr denn her? Arren sieht viel zu selten andere Eierköppe. Wir haben hier im DF auch nen eigenen Thread für die Zwerge: https://www.dogforum.de/index.…tur-Bullterrier/?pageNo=1

  • Ich denke, das freundlich-penetrante liegt auch ein bisschen in der Rasse.


    Durfte er als Welpe denn immer viele Hundekontakte haben, durfte er immer uneingeschränkt zu allen hin, hast Du ihm viele Hundekontakte ermöglicht?


    Manchmal ist es ja auch so, dass man junge Hunde geradezu konditioniert auf andere Hunde, weil sie schnell lernen, da ist der Spaß und das Spiel mit anderen Hunden ist ja auch erst mal selbst belohnend und es werden Glückshormone ausgeschüttet, die vielleicht bei einem bestimmten Typ Hund auch süchtig machen können.


    Was Du natürlich machen kannst ist, seine Frustrationstoleranz zu erhöhen, ihn auch mal bewusst nicht zu Hunden lassen, das Abbruchsignal weiter ausbauen.


    Aber auf der anderen Seite ist vielleicht auch mal interessant zu wissen, wie viel Spaß der Hund MIT DIR hat.
    Machst Du irgendwas mit ihm, arbeitest Du was mit ihm?
    Vielleicht kann man ihn über die Schiene kriegen, dass er lernt, mit dem Menschen was zu arbeiten macht super viel Spaß und über qualitativ hochwertige Beschäftigung kannst Du ihm ja auch ein gewisses Regelwerk beibringen, eben Frustrationstoleranz oder wenn Schluß ist ist Schluß oder mal abwarten, bevor es weiter geht usw.


    Vielleicht macht ihm ja Dummyarbeit Spaß? Da kann man super alle möglichen Benimmregeln mit einfließen lassen, denn es geht vorangig darum, dass der Hund erst mal Steadiness lernt. Dann das gezielte Suchen mit der Nase, das saubere Apportieren bis zu Dir. Er lernt, auf Deine Anweisungen zu hören, weil Dummyarbeit sehr kooperativ ist, er wird also mehr bei Dir sein, mit Dir was super tolles machen, was vielleicht dann genauso Glückshormone ausschüttet wie das Spiel mit anderen Hunden.


    Gezielte Hundekontakte sind natürlich gut und wichtig, aber er sollte auch eben lernen, dass es sehr viele Hunde gibt, die nicht spielen. Und dass Du nicht außen vor bist und den Spielverderber gibst, sondern dass es mit Dir genauso viel Spaß macht, was zu machen.

  • Literaturvorschlag:


    Impulskontrolle - Wie Hunde sich beherrschen lernen
    von Ariane Ullrich


    Zu dieser Rasse kann ich persönlich nichts sagen, ausser was schon erwähnt wurde - Terrier kennen kein Ende wenn man/Frau sie läßt.

  • Aoleon: Was meinst du mit "Um Gottes Willen! Wie kommt man auf die Idee sowas auszuprobieren?" ? Wenn du die Sylvester Aktion meinst, dann sei beruhigt. Das war die suverähnse Hündin die ich je gesehn habe. Sie ist ein OEB und ist in der lage ihm zu sagen wie weit er gehen kann und wenn er zu sehr nervt, dann klärt sie das auf sehr gute art und weist ohne ihm dabei etwas zu tun.
    Wir haben uns vorher schon sehr viel über diese Rasse informiert. das Minis anders sind war uns in vorhinein klar, aber das alles jeden tag selber zu erleben ist etwas anderes als es zu lesen. Wobei ich sagen muss das es einen riesiegen Spass macht mit ihm, egal was und uns einen Mini zuzulegen war die beste entscheidung. Nun kenne ich aber auch einige andere Minis die deutlich ruhiger sind als unser kleiner Kerl.
    :smile: Ich bin schon dabei ihn aus den Situationen raus zu nehmen aber ich hoffe halt das ich da noch ein paar ander Tips bekomme. Von Dieter Fleig habe ich schon einige Bücher gelesen.

  • Ich weiß gar nicht, ob Impulskontrolle in diesem Bereich besonders hilfreich ist.


    Selbst wenn man den Hund bremsen könnte, hat der Hund ja immer noch die Erwartung und das Gefühl in sich. Klar, muss jeder Hund lernen, einem Reiz auch mal nicht zu entsprechen, aber im Verhalten mit anderen Hunden und dass er diese als größten Spaßfaktor ansieht, wird es ja nichts ändern. Ich kann ihn zwar ausbremsen oder abhalten oder abbrechen, aber dann muss ich auch eine Alternative anbieten, die mit mir was zu tun hat.


    Und irgendwo muss die Energie ja auch hin. Rumpölen kann er ja schon, jetzt wäre es vielleicht wichtig, dass er sich nicht nur über Bewegung auspowert, sondern über konzentriertes Arbeiten, am besten über Nase, damit er danach auch entspannt und zufrieden sein kann.

  • Aoleon: Was meinst du mit "Um Gottes Willen! Wie kommt man auf die Idee sowas auszuprobieren?" ? Wenn du die Sylvester Aktion meinst, dann sei beruhigt. Das war die suverähnse Hündin die ich je gesehn habe. Sie ist ein OEB und ist in der lage ihm zu sagen wie weit er gehen kann und wenn er zu sehr nervt, dann klärt sie das auf sehr gute art und weist ohne ihm dabei etwas zu tun.Wir haben uns vorher schon sehr viel über diese Rasse informiert. das Minis anders sind war uns in vorhinein klar, aber das alles jeden tag selber zu erleben ist etwas anderes als es zu lesen. Wobei ich sagen muss das es einen riesiegen Spass macht mit ihm, egal was und uns einen Mini zuzulegen war die beste entscheidung. Nun kenne ich aber auch einige andere Minis die deutlich ruhiger sind als unser kleiner Kerl.
    :smile: Ich bin schon dabei ihn aus den Situationen raus zu nehmen aber ich hoffe halt das ich da noch ein paar ander Tips bekomme. Von Dieter Fleig habe ich schon einige Bücher gelesen.

    7 Stunden lang einen jungen Hund überdrehen zu lassen ist einfach furchtbar. Der Hund ist überschwemmt mit Endorphinen und Adrenalin, bis der das verarbeitet hat dürfte es Tage gedauert haben. Das ist als wenn man ein Kind stundenlang heulen lässt. Geht einfach nicht.


    Ich kenne das alles. Ich hab ja selbst son Monster. Und darum weiß ich auch das die meisten Tipps die bei anderen Hunden was bringen hier nicht wirklich helfen werden.
    Wie alt sind denn die anderen Minis, die ruhiger sind? Vermutlich deutlich älter.
    Ich sags ja: Die wachsen da raus. Nicht völlig, aber es wird deutlich einfacher händelbar.


    Arren wird jetzt 3. Wir können inzwischen an anderen Hunden angeleint vorbeigehen ohne das er sich aufführt als hätte er noch im Leben spielen dürfen. Hunde auf der anderen Seite des Feldes sind nicht mehr interessant, sein normaler Radius um mich beträgt meist so 5-7 Meter.
    Gut, er ist da auch nochmal ein Sonderfall weil er halt echt nur 5 Hirnzellen hat. Aber generell ist es wirklich bei allen so das die einfach Zeit brauchen zum reifen.

  • gorgeous2000: Das die Rasse Temperametnt hat ist selbstverständlich...Terrier halt
    Es gibt Hund zu denen er Kontakt haben kann und welche zu denen er keinenKontakt haben darf, genaus ist es mit dem Spielen.
    Ich arbeite sehr viel mit ihm, von kleine Schnüffelspielen, kleinere Trick und selbstversändlich Grundgehorsam.
    Danke für die vielen tollen Ratschläge und euer Mühe.

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