Konsequenz bei Uralt Hund einfach sein lassen?

  • Der springende Punkt ist doch:


    Er ist jetzt, wie er ist, und das nicht aus "Ich ergreife die Weltherrschaft" - Stimmung, sondern weil er nicht mehr anders kann.


    Hat man sich mit diesem Fakt arrangiert und findet kreative Lösungen, ist das Leben mit so einem Oldie sehr . . . unterhaltsam und bringt einen oft zum Lächeln =)


    Da wird vom Hund nichts "ausgenutzt" oder absichtlich gemacht, die Welt in seinem Kopf sieht nur anders aus als vorher.


    Lass Dich darauf ein, lehn Dich zurück und genieß Deinen zufriedenen Oldie!

  • Da würde Ich auch fünfe gerade sein lassen....wenn unser Mickymausken an einem Tag nicht mehr den neuen Weg gehen wollte, weil wir sind ja schliesslich jetzt zwei Tage lang so gegangen....naja dann halt den dritten Tag auch :dafuer: Und wenn wir Sonntags unser Frühstücksei geteilt haben ( Micky gelb, Ich weiss... |) ) dann hab Ich etwas schneller gemacht....nicht ohne mich vorher kaputtzulachen, wie sehr man versuchen kann, ein Ei durch Blicke dazuzubringen, sich selbst zu teilen. Ich erwähne nicht die Geräusche dabei....so nach dem Motto: Ich bin dem Tode nahe, wenn Ich nicht sofort diese Nährstoffe erhalte :hilfe:
    Und das sind immer noch die Momente, über die Ich ein Jahr später noch schmunzel, mal mit Tränchen mal ohne.


    LG Katja

  • Ich schließe mich den Vorschreibern an: Lass ihm seinen "Willen" soweit es möglich ist bzw. mach es ihm noch so schön wie möglich.
    Ich war in deiner Lage im letzten Sommer und habe ihn auch zu nichts mehr "gezwungen", sogar die Richtung unserer Gassi-Gänge habe ich meinen kranken Senior bestimmen lassen. Dass ich mich so verhalten habe, ist mir nach seinem Tod ein großer Trost gewesen.

  • Ich habe hier auch einen, mittlerweile, altersstarrsinnigen Senior, der jetzt Prinz sein darf.
    Wunderbare Oldies, die Erziehung ist durch, Konsequenz ist ein Fremdwort geworden.
    Hat er Hunger, bekommt er etwas, sitzt er neben mir und starrt mich an, weil ich eine Orange esse, teilen wir uns die.
    Esse ich einen Joghurt, bekommt er den Becher zum Schluss, ich lasse ihm immer etwas übrig.
    Beim Kochen fällt mir immer etwas herunter, deswegen liegt er nun mitten in der Küche, wenn ich am Wirbeln bin.
    Das hält fit, wenn man mit den Töpfen in der Hand über den Hund steigen muss.
    Beim Gassi gehen bestimmt er die Richtung, manchmal sind es 100m geradeaus, 100m zurück und noch einmal 50m dieselbe Richtung, bis er merkt, dass er doch besser nach Hause möchte, gut, dann gehen wir nach Hause.
    Vor der Haustür fällt ihm plötzlich ein, noch koten zu müssen, tja, egal, erledigt Herr Senior es noch schnell da, Frauchen hat doch sowieso Tüten dabei.


    Senioren sind so wundervoll, sie haben es verdient, verwöhnt zu werden, freuen wir uns über jeden Tag, an dem wir sie noch haben.


    LG Themis

  • genauso sieht es bei uns aus. Es würde auch absolut nichts mehr bringen, jetzt dem Hund noch was beibringen oder aberziehen zu wollen. Lenny kapiert es einfach gar nicht mehr. Seine kleine, lustige Welt besteht derzeit nur noch aus Fressen. Er klaut mittlerweile vom Tisch und zwar ganz ungeniert, während wir daneben sitzen und mal kurz nicht aufgepasst haben :lol: er hat Verlustängste entwickelt und wandert den ganzen Tag lang hinter einem her durchs Haus und steht dabei permanent im Weg rum. Aber wir lachen uns echt nur noch schlapp darüber. Einzig die Nächte machen uns Beiden derzeit echt zu schaffen. Da er ja nicht mehr durchschläft, schlafen wir auch keine Nacht mehr als 4 Stunden und das seit einigen Wochen. Das zerrt echt an den Nerven und da schimpft man auch schon mal völlig ungerechter Weise, weil er ja nichts dafür kann. Aber der permanente Schlafmangel macht einen fertig. Allerdings versteht er das schimpfen dann GsD auch gar nicht wirklich und so lacht man schon 2 Sekunden später wieder, weil er einen so verwirrt anschaut :cuinlove:
    Unser Opi darf hier so ziemlich alles, nein, er darf absolut alles und wir freuen uns über jeden einzelnen Tag, das er so tapfer kämpft und immer noch bei uns ist :herzen1:

  • Meine Hundeomi ist 14. Sie hat ihr Leben lang perfekt im Gehorsam gestanden, war immer ein guter Hund, erfolgreich im Sport und ist nun alt und wohl auch dement. Sie darf alles. Sie darf fressen was sie will, liegen wo sie will, hingehen wo sie will, nerven wie sie will. Solange sie noch kann, soll sie alles habe, was sie will. Das sind wir ihr nach einem so langen Leben als so toller Hund einfach schuldig.

  • Bei meiner Hündin hätte ich auch so gedacht. Aber bei meinem Rüden ist alles komplizierter. Ich hab ihn schwer Verhaltensgestört vor 5 Jahren aus dem TH geholt. Von Erziehung hatte er noch nie was gehört... .
    Und naja, mit zunehmender Demenz rutscht er in so manch altes Verhalten zurück :( : .
    Ich muss schon genau abwägen wo ich fünfe gerade sein lassen kann und wo nicht. Durch meinen 3 Monate alten Sohn gestaltet es sich noch etwas schwieriger. Früher hat mein Rüde ja Kinder gefressen, also sind die Zimmer mit Absperrgitter 2 geteilt. So kann er wie gewohnt am Familienleben teilhaben.
    Für mich ist es wichtig, das sich das zusammen Leben Artgerecht gestalten. Manchmal überleg ich ein anderes Zuhause für ihn zu suchen. Wo es eben nicht schlimm wäre, wenn er auf seine alten Tage wieder etwas Aggressiver werden würde.
    Es gibt nur kaum Menschen die ihn leiden können, weil er eine richtige Nervensäge ist.
    Sein andauerndes, ausdauerndes, nie endendes Fiepen, ist nur durch feste Rituale und Regeln auf ein erträgliches Maß reduzierbar gewesen. Umso Dementer er wird um so krasser wird es wieder. Wie ein nie endender Tinitus.
    Gesundheitlich ist alles abgecheckt. Bei ihm ist es einfach die Psyche die problematisch ist.
    Als ich in der Schwangerschaft für eine Woche im KH war, hab ich ihn mit Adrenalin geweiteten Augen kurz vorm Herzinfarkt oder Schlaganfall wieder bekommen. Er setzt sich mit seinen Verhaltensstörungen selbst unter Stress, wenn er sie zu stark ausleben kann.


    Aktuell haben wir glaube ich eine gewisse Grenze grad gefunden, die Artgerecht ist und genug Lebensqualität bietet.
    Aber manchmal denke ich, sollte es schlimmer werden, vielleicht bleibt dann nur einschläfern. Aber einschläfern wegen der Psyche?

  • Hast Du es mal mit Baldrian oder Schlaf- und Nerventee probiert?


    Edit sagt: Ob es für ihn schonender und stressfreier wäre, wenn er eingeschläfert werden würde, kannst leider nur Du am besten beurteilen :streichel:

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