Clickertraining - Verständnisfrage

  • unser hund hat anfangs draussen auch kein "schau" angeboten. ich hab mich also mit einigen kecksen im sack und dem clicker aufs sofa gesetzt und habe jedes mich anschauen geclickt und belohnt.

  • Mein Hund hat eigentlich kein Problem, mir draußen Aufmerksamkeit zu schenken, aber wenn ich beim Leinenführigkeitstraining stehen bleibe und warte bis sich die Leine locker, kann ich manchmal warten bis ich schwarz werde. Bei uns hat es besser funktioniert, dann einfach ein paar Schritte rückwärts zu gehen (mit Ankündigung) und lockere Leine eben weiterhin mit Klicks zu belohnen. Wenn sie es dann einmal gecheckt hat, hab ich nur das Problem, dass sie mich permanent anstarrt aus der Erwartungshaltung heraus. Da muss ich den Zeitpunkt der Belohnung noch besser anpassen.
    Und dieses stehen bleiben finde ich auch recht nervig für mich selbst, mit Rückwärtsgehen waren bei mir die Erfolge schneller und das Training für mich auch angenehmer, ohne dass ich jetzt mitten beim Überqueren der Straße stehen bleiben muss, weil Hund gerade meint ziehen zu müssen.

  • Nein, Dein Hund wird nicht lernen an lockerer Leine zu gehen, wenn Du nur ab und zu übst und den Rest der Zeit kann er ziehen. Das ist inkonsequent und unlogisch - diese Art von Training kannst Du Dir sparen. Ich würde mit Halsband und Geschirr üben. Am Halsband wird ausschliesslich an lockerer Leine gelaufen und geübt. Am Geschirr kann der Hund ziehen. Nach und nach werden sich, wenn Du das Training richtig angehst, Erfolge einstellen und Dein Hund wird immer seltener ans Geschirr müssen. Konsequenz ist aber oberste Priorität - und das nicht nur beim Clickern, sondern bei jeglichem Erziehungsversuch. Mal hü und mal hott kann man machen, ist aber unsinnig und nutzlos. Das sind dann die Leute, die Stein und Bein schwören, sie hätten 'alles' versucht. Ja, fünf Minuten lang - und das noch inkonsequent.


    Ich gehe bei mir gerade so vor, dass ich stehen bleibe, wenn er zieht. Wenn die Leine locker ist, klicke ich, gebe ihm Futter und laufe weiter.


    Ein großes Problem, das wir haben, ist, dass er auch einfach so unglaublich unaufmerksam ist. Alles ist irgendwie interessanter.

    Hast Du Dir die Videos angeschaut, die ich Dir geschickt habe? Ich habe langsam das Gefühl, dass Du Dich sowieso gegen die Idee des Clickertrainings wehrst. Schade, aber dann sei bitte so ehrlich und leg Dir und dem Hund zuliebe den Clicker weg und probiers halt anders. Du hast hier so viele grossartige Tipps bekommen und gehst entweder nicht darauf ein, es ist Dir zu 'theoretisch' oder sonst nicht recht.


    Wenn Dein Hund an allem anderen interessiert ist, kann Leinenführigkeit an sich noch gar nicht Dein Primärziel sein, sondern dass der Hund sich an Dir orientiert. Tut er das, wird sich die Leinenführigkeit automatisch einstellen. Wenn Du einige der Videos, die ich Dir geschickt habe, geschaut hättest, wäre Dir das schon klar.


    Beginne, nachdem Du den Hund ordentlich für drei Tage konditioniert hast, an einem Ort wo der Hund sich auf Dich konzentrieren kann, also z.B. drinnen. Nimm ihn an die Leine, und befestige die Leine an einem Gurt um Deinen Bauch damit Du die Hände frei hast. Click und belohne jedes Mal, wenn er Dich ansieht. Du kannst ihm auch ein Kommando fürs Anschauen beibringen, geeignet dafür sind 'Guck' oder 'Schau'. Beginne herumzugehen, wenn der Hund Dir folgt, gibts C&B. Klappt das reibungslos, gehe in den Garten. Gleiches Szenario. Es kann zwei, drei Tage dauern, bis Du ausserhalb des Gartens üben können wirst. Gehe erst einen Schritt weiter, wenn Du 100 Euro verwetten würdest, dass er Dir an lockerer Leine folgt. Klappt das, geh auf einen kurzen Spaziergang. Klappt das nicht, geh einen Trainingsschritt zurück. Klappt es nun, übst Du an einer Strasse, in der Fussgängerzone, beim Fussballstadion, in der Innenstadt, an der Autobahn, im Einkaufszentrum, auf dem Hundeplatz. Bist Du da angelangt: Gratulation zum leinenführigen Hund.


    Zur Leinenführigkeit gibts keine schnellen Wege. Entweder man nimmt die Zeit auf sich, oder man lässt es eben bleiben und darf dann aber nicht jammern, wenn man einen 'neun Monate alten Rambo' an der Leine hat, dessen Verhalten 'in letzter Zeit sehr zu wünschen übrig' lässt. Mein Jungspund ist übrigens gerade genauso alt wie Deiner. Der hat auch mal Flausen im Kopf und die Ohren auf Durchzug. Von einem 'Rambo' ist er allerdings meilenweit entfernt.

  • Hey,


    kein Grund zickig zu werden.


    Ja, vieles ist für mich noch zu theoretisch. Da ändern auch zwei zehn minütige Filme erstmal nichts!


    Ich muss für mich erstmal das Prinzip begreifen, das habe ich jetzt, dank einiger sinnvoller Beiträge. Wir werden den Clicker jetzt langsam aufbauen und dann mal schauen, wie wir das ins Leinentraining einbauen können.

  • Die Filme kenne ich und finde ich nicht alltagstauglich.


    Beim ersten Film würden meine Border denken, ich will dass sie zu mir kommen, das machen sie eh, und das ganze Leinengefummel würde sie zu Drehungen und Sprüngen animieren.


    Bei denen musste ich ganz anders vorgehen. Und auch wieder bei jedem Hund anders.
    Man kann so ein Training gut machen, wenn man das täglich 5 mal 2 Minuten übt und der Hund ansonsten frei läuft.


    Wo bitte geht das ?


    Das sind Trainingstipps von Leuten, die ihre Hunde evt ein paar mal am Tag aus dem Zwinger holen.


    Das 2. Video ist ein immer wieder gezeigter älterer Hund, nach der pubertät mit viel "ich mache gerne alles für dich , oh mein Mensch".


    Das kann ich wiederum bis zum erbrechen mit jedem mir noch so fremden etwas verfressenem Hund machen. Aber das macht absolut keine Leinenführigkeit im Alltag aus.



    My 2 Cents.

  • Also ich habe mich mal mit dem Thema beschäftigt, diese und noch mehr Filmchen gesehen sowie Beiträge gelesen.


    Ich gehe jetzt so vor:


    Die Konditionierung wird nach wie vor stattfinden und zwar mit Sachen, die er mega lecker findet (Handkäse!!!111).


    In der Wohnung werden wir auch kleine Denkspiele einbauen (touchen etc.).


    Das Wichtigste findet draußen statt. Hier wird an zwei Stellen geklickt.


    1.) Wenn er zieht, bleibe ich stehen. Sobald die Leine locker ist, clicke ich, gehe vorwärts und gebe ihm ein Goodie.


    2.) Wenn er seitlich neben mir läuft. Er muss nicht bei Fuß laufen, aber es macht die Sache noch mal entspannter.


    Vermitteln soll ihm dies: Wenn ich nicht ziehe, ist das geil :). Wenn ich neben dem Herrchen laufe ist das geil.


    Hoffentlich klappt das :D.

  • Naja, für Menschen die den Clicker nicht kennen ist es eben nicht grade einfach.
    Ich verstehs auch noch nicht so recht, dazu nervt mich dieser "Das wird ja nie so gesagt und betont und überhaupt sind wir leicht eingeschnappt weil wir wissen es am besten!" Ton auf vielen Clickerseiten. Ja, sorry, aber genau so liest sich das meiste!
    Und es ist oft sehr oberflächlich erklärt, nach dem Motto "Wenn du das nicht verstehst bist du doof." Ja, danke, das motiviert...


    @Sadako: Das geht nicht gegen dich, echt nicht! Aber deine Links auf Seite 3 liefern mir eine gute Grundlage um zu erklären warum viele den Clicker "doof" finden.
    Das erste ist süß, aber nix für eingeschränkte Menschen. Arren reicht nichtmal bis ans Knie, so abgeknickt zu laufen wie es notwendig wäre laut dem Poster ist nicht möglich.
    Das zweite kann ich nicht sehen. leider.
    Das dritte wiederum ist tatsächlich das erste das ich lese das so eindeutig erklärt wird! Das ist gut!
    Es lässt nur wieder die Hunde im Regen stehen die im Geschirr nicht laufen... Und ist leider auch nichts für meine Hunde, denn Arren kann nicht so generalisieren. Aber da könnte ich gucken wie ich es abwandeln kann für den Deppenhund, das ist wirklich die beste Erkklärung die ich je gelesen habe! Danke!
    Das vierte ist wieder ganz "Wir wissen es und sind die Guten und ihr seit doof", die 2, 3 guten Sachen wie Belohnung ist nicht gleich Belohnung gehen total unter dabei. Schade. Sehr schade.



    Hamilton hat Angst vor dem Clicker, das macht es schwierig. Arren versteht auch nach 5 Tagen Konditionierung den Sinn noch nicht. Oh man. Der Hund hat echt nur 5 Hirnzellen.
    Ich versuche Hamilton nun ganz langsam den Clicker angenehm zu machen und hoffe das Arren durch ein paar Monate nebenherlaufen und mitkriegen was ich mit Hami da mache es auch besser versteht.

  • Das erste ist süß, aber nix für eingeschränkte Menschen. Arren reicht nichtmal bis ans Knie, so abgeknickt zu laufen wie es notwendig wäre laut dem Poster ist nicht möglich.


    Frag mich mal, ich habe einen Zwergspitz. xD


    Viele (positive) Wege führen nach Rom. :smile:

  • musst ja auch nicht einen clicker benutzen, kann genau so gut ein markerwort sein, ein fingerschnippsen ect. alles das selbe prinzip. ansonsten gibts noch die leisen clicker, oder man wickelt den clicker in ein taschentum ein um den ton zu dämpfen.

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