Clickertraining - Verständnisfrage

  • Das fänd ic


    Arren versteht auch nach 5 Tagen Konditionierung den Sinn noch nicht. Oh man. Der Hund hat echt nur 5 Hirnzellen.

    Was macht dein Arren, wenn du die Leine nimmst und zur Tür gehst?
    Was macht er, wenn du zur Fütterungszeit die Futterschüssel nimmst?
    Meine Katzen konnten in einem Schallschutzraum im Tiefenkoma liegen, sie standen neben mir, wenn die Kühlschranktür aufging.


    Meine Border springen auf, wenn ich den Laptop zuklappe.


    Auf meiner Arbeit haben wir einen Hubschrauberlandeplatz vor dem Fenster, PIEPT der Alarm, steht einer von uns auf und schliesst das Fenster.
    Wenn ich Zitrone rieche fange ich an zu speicheln. Die Pawlowschen Hunde taten dies nach Training auf den Klang der Glocke. All das sind klassische Konditionierungen.


    Und dazu brauchts nicht mal EINE Gehirnzelle. Das läuft automatisch ab.


    Klick und Leckerchen hinwerfen.


    Was macht dein Arren, wenn du ihm Wiener Würstchen hinwirfst?


    Klick Wiener...Fertig ist das Wunder der Konditionierung


  • Das ist eine gute Idee - falls er sich draussen genug konzentrieren kann und ziehen an der Leine nicht selbstbelohnend ist. Wenn es für den Hund nach wie vor 'geiler' ist, zu ziehen als neben Dir her zu gehen, ist das ja ein aufschlussreiches Feedback Dir gegenüber. Das würde dann bedeuten, dass es für den Hund nach wie vor lohnender ist zu ziehen, als seine Aufmerksamkeit Dir zu widmen.


    Was ich mich meinen Hunden fast immer auch noch üben muss:


    3) Wenn der Hund vor Dir läuft: umdrehen und in eine andere, vom Hund möglichst nicht vorhersehbare Richtung gehen. Sobald der Hund auch nur den Ansatz von Nachfolgen zeigt, clicken und belohnen.


    4) Rückwärts gehen. Springt der Hund nach vorne, weil er etwas gesehen hat, bleibe ich stehen und fordere ein 'Rückwärts!' Das Rückwärtsgehen muss man dem Hund aber erst beibringen.


    5) Hinter mir bleiben. Manche Hunde entspannen regelrecht und begreifen Leinenführigkeit schneller, wenn man ihnen eine unsichtbare Grenze gibt und sie da ihren fixen Platz haben. Das kann man sehr gut an einer langen Mauer oder Wand üben und ist auch später nützlich, wenn man den Hund hinter sich haben will.

  • @Sadako: :lol: Zwergspitz, okay, Leidensgenossen! Aber das Poster ist wirklich süß gemacht und erklärt auf einfache Weise die Schritte. Ich war schon am überlegen mit ne Futtertube an den Unterschenkel zu binden, mit nem Seil drum das ich zuziehe um das Zeug rauszudrücken... :D


    @lajosz: Seit er sich vorm Klicker erschreckt hat geht nichtmal mehr ein Kugelschreiberklicken. Ich arbeite dran, weil ich ihn kenne und weiß das es sehr ungut ist wenn ich ihn in der Angst lasse. Der ist eine Drama Queen und steigert sich zu gerne auch rein.


    @Liv: Er kann aber das Klick nicht mit dem Wiener in Verbindung bringen. Auch nach Tagen nicht. Ergo keine Konditionierung auf den Clicker.
    Das System Kühlschrank hat er auch mit knapp 3 Jahren noch nicht raus, sehr angenehm. Das Leine rausgehen heißt kriegt er auch nicht gebacken, ob die Futterschale da steht oder ich sie in der Hand halte ist ihm wurst.
    Die einzige Konditionierung die klappt ist: Flurgitter auf, runter zu den Schwiegereltern stürmen zum streicheln lassen. (Und wenn er muss setzt er sich danach vor die Tür nach draußen, das kann er und da bin ich bannig stolz auf ihn!)
    Er ist da eben etwas speziell, er braucht unglaublich lange um etwas zu verstehen und kann es dann auch nicht generalisieren. Es hat 2 Jahre gedauert ehe er es gerafft hat das die 1 Tür durch die wir täglich gehen anders aufgeht als die anderen Türen im Haus.


    Übrigens: Wenn er grad keinen Hunger hat lässt er das Wiener liegen. Nicht futtergeil der Hund. Beide nicht. Machts nicht einfacher. Knuddeln geht, aber dann ist er immer im Stadium von "Jaaaa..... mehr..." und kriegt nix anderes mehr mit.
    Noch nie nen Hund gehabt wie ihn. Der ist... einfach anders. Was andere in 2 Tagen lernen, dafür braucht er viele Monate und steht sich dann auch oft selbst im Weg. Denn wenn er merkt das ich etwas von ihm möchte, dann will mir den Gefallen tun. Aber er versteht nicht was ich will und dann fliegt schnell das Hirn raus, ich muss da sehr behutsam sein und wirklich winzigkleine Einheiten machen, aber je reifer er im Kopf wird desto besser wird das.
    (Unser "neuestes" Kommando an der Haustür ist "zur Seite". Das klappt inzwischen 8 von 10 Malen, da arbeiten wir nun seit über einem Jahr dran. Mehrmals täglich! Und natürlich klappt es nur an der Haustür, in anderen Situationen kann ers nicht umsetzen und wird nervös weil er nicht weiß was er tun soll)


    Ich bin ja an sich zufrieden mit den Jungs, aber der Clicker spricht mich an weils eben auch dann klappt wenn ich grad husten muss oder die Stimme weg ist, durch mein Asthma bin ich da etwas eingeschränkt. Es wäre einfacher den Click anstatt unser Lobwort zu haben und da muss ich halt drauf hinarbeiten, den Weg finden der zu uns passt.

  • Das ist eine gute Idee - falls er sich draussen genug konzentrieren kann und ziehen an der Leine nicht selbstbelohnend ist. Wenn es für den Hund nach wie vor 'geiler' ist, zu ziehen als neben Dir her zu gehen, ist das ja ein aufschlussreiches Feedback Dir gegenüber. Das würde dann bedeuten, dass es für den Hund nach wie vor lohnender ist zu ziehen, als seine Aufmerksamkeit Dir zu widmen.

    Danke für Dein Feedback.


    Sollte das hier der fall sein, wie sollte ich dann am besten vorgehen? Richtung wechseln – so wie von Dir vorgeschlagen?

  • lajosz: Seit er sich vorm Klicker erschreckt hat geht nichtmal mehr ein Kugelschreiberklicken. Ich arbeite dran, weil ich ihn kenne und weiß das es sehr ungut ist wenn ich ihn in der Angst lasse. Der ist eine Drama Queen und steigert sich zu gerne auch rein.

    unser hund hatte die ersten 8 monate auch extrem angst vor dem geräusch, wir haben einfach "bravo" als markerwort verwendet. das kommt dem clicker gleich....

  • Danke für Dein Feedback.
    Sollte das hier der fall sein, wie sollte ich dann am besten vorgehen? Richtung wechseln – so wie von Dir vorgeschlagen?


    Gerne geschehen. :smile:


    Ja, ich würde es dann mit Richtung wechseln versuchen. Wie bereits geschrieben, kommt es sehr auf den Hund an, was gerade am besten hilft. Die Frage ist: weshalb zieht der Hund?


    Weil er es nicht anders kennt? Dann ist Richtungswechsel sicher das richtige.


    Wenn er zu etwas anderem 'dringend' hin muss: prima Übungsgelegenheit, denn er kann jetzt gerade lernen, dass man erst dorthin gelangt, wenn man seinen Menschen ansieht. Du bleibst also stur stehen und wartest auf das kleinste bisschen von Augenkontakt. Sobald das geschieht - und sei es auch nur eine Millisekunde, clickst Du, und lässt ihn zum Ziel seiner Wünsche. Das kannst Du später ausbauen und irgendwann hast Du einen Hund, der Dich wie wild anstarrt, wenn es da drüben etwas gaaanz tolles gibt, weil er gelernt hat, ich komme nur dahin, wenn ich zuerst Herrchen oder Frauchen unglaublich intensiv in die Augen schaue. Es ist so eine Art Deal mit dem Hund: wenn Du mir etwas Gutes tust (Blickkontakt), tu ich Dir etwas Gutes (Zugang zum Superschnüffelplatz).


    Oder zieht er, weil es selbstbelohnend ist? Dann sorgen wir dafür, dass ziehen weniger selbstbelohnend als Blickkontakt zum Besitzer wird. Hier habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, wenn ich mit Geschirren arbeite, die vorne einen Ring an der Brust haben, so dass ich den einen Karabiner der Leine da einhängen kann. So habe ich mehr Kontrolle über den Hund und er kann auch nicht mehr so stark ziehen. Das darf man nicht verwechseln mit so genannten Gentle Leader - diese sind dafür nicht geeignet. Es gibt davon auch andere Varianten, zum Beispiel so etwas: Click mich! Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass diese Geschirre relativ leicht verrutschen. Mit so etwas arbeite ich persönlich lieber: Click!

  • Die Filme kenne ich und finde ich nicht alltagstauglich.


    Beim ersten Film würden meine Border denken, ich will dass sie zu mir kommen, das machen sie eh, und das ganze Leinengefummel würde sie zu Drehungen und Sprüngen animieren.

    Corinna kriegt das mit ihren Border Collies anscheinend ganz gut hin :p .
    Geht eigentlich bei jedem Hund...weil...so lernen nunmal Säugetierchen.

  • so lernen nunmal Säugetierchen.

    Und das kommt immer, wie ein Totschlagargument. Egal ob bei Hundeerziehung oder Schule, alles lernt halt gleich.
    Komisch das es dennoch in der Realität anders aussieht, aber halt, dann sind ja immer zu 100% die Besitzer schuld, weil, alles Säugetiere und die lernen alle gleich.
    Vergessen wir Charakter, das Individuum, egal! Istn Säugetier!


    Das grade bei Livs Satz man eigentlich denken sollte: "Ah, okay, sie hat also eine bestimmte Körperhaltung die ihre Hunde kennen und wissen das sie kommen sollen und sie eben darum diese Art wie in dem Video nicht nachmachen kann" ist egal. Weil sind ja Säugetiere...
    Sobald man X macht wird Y überschreiben, weils die Lerntheorie so sagt.


    Ach wie herrlich, nur Theorie und Praxis sind Dinge die nicht immer der gleichen Meinung sind.
    (Aber hey, die können nix dafür. Das sind halt keine Säugetiere.)

  • Nee


    Es geht ja auch nicht um die Körperhaltung. Sondern um das Prinzip, das Druck aufgebaut wird und bei gewünschtem Verhalten der Druck aufhört. Das ist ein universelles Prinzip.


    Da ist wie gesagt die Körperhaltung erstmal völlig sekundär. Und wenn der Hund hibblig ist, dann entschleunigt man halt das Ganze.


    Ja, man muss die Anwendung des Drucks tatsächlich an jeden Hund individuell anpassen :P.
    Daher ist das Argument "vergessen wir Charakter, Individuum" blah in diesem Kontext BS

  • Ach wie herrlich, nur Theorie und Praxis sind Dinge die nicht immer der gleichen Meinung sind.
    (Aber hey, die können nix dafür. Das sind halt keine Säugetiere.)


    :bindafür: Hehe, der gefällt mir.


    Ich kenne weder Dich, noch Deine Hunde und ich glaube Dir gerne, dass gerade Arren da etwas speziell ist. Die Bullrassen, das musste ich auch lernen, handeln nicht immer nach gängigen Regeln. Ich würde Arren ja zu gerne kennen lernen und es würde mich ja sehr in den Fingern jucken, ihn mal unter meine (Clicker-)Fittiche nehmen. Durch renitente Hunde lernt man Demut. :D

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