Unsere Junghunde...der alltägliche Wahnsinn Teil IV

  • Draußen mag ich Touli immer mehr :D
    Es macht Spaß mit ihm spazieren zu gehen. Er geht super n der Leine, pöbelt nicht mehr, hört super, rennt nirgendswo hin, er ist einfach super entspannt draußen. Nur auf die ersten Jagdansätze muss ich ein Auge haben, er lässt sich davon aber super abbrechen :gut:

    Drinnen möchte ich ihn manchmal an die Wand nageln. Wenn ich 2 Minuten das Zimmer verlasse, kann ich damit rechnen, dass er irgendwas zerfetzt hat, auch wenn er vorher tief und fest schlief.
    Immerhin kann er (in der Box) super gut und lange alleine bleiben.
    Alles in allem bin ich zufrieden mit ihm :D

  • Wir fahren im Moment sowieso ein angeleintes Sparprogramm, weil bei Myrddin die Narkose von heute Morgen noch total nachwirkt – da sind Sturm und Brut- & Setzzeit erst mal egal. :/

    (Er hat das so toll gemacht beim TA, aber im Moment tut er mir einfach nur Leid: liegt verdreht, wenn man ihm nicht hilft, braucht ganz viel Körperkontakt, hat anscheinend Kopfschmerzen und wäre beim Pinkeln eben fast umgekippt. Ich bin so ein Weichei, ich kann das einfach nicht gut sehen, wenn's ihm nicht gut geht und leide dann direkt mit. :( : )

    Ach der arme Kerl... :streichel: Ich kann sowas auch nicht sehen, ich leide da auch immer gleich mit - so wie heute, als Banks sich von der DD-Hündin so richtig ein paar gefangen hat und laut quietschend umher gerannt ist. :ugly:

  • So, hat mal wer eine Portion gute Laune für mich?
    Meine ist gerade mit einem blöden, wenn auch nicht böse gemeinten Kommentar von Männe flöten gegangen.

    Allmählich bekomme ich immer mehr den Eindruck vermittelt, ich wäre nicht in der Lage, meinen Hund richtig zu erziehen. Von allen Seiten. Es wird sich über eigentlich alles beschwert. Ja, er ist nicht top erzogen und das ist auch nicht einfach. Leinenführigkeit ist in Arbeit, geht aber schleppend voran, Rückruf klappt nur ohne Ablenkung, Hundebegegnungen sind der Horror, weil Herr Hund sich aufführt, als hätte er noch nie einen anderen Hund gesehen, Spaziergänge mit befreundeten Hunden sind schwer möglich, weil dann aller Gehorsam flöten geht, er springt gern Menschen an und hackt in Klamotten (nicht bösartig, aber nervig) usw. usf.
    Ich hab sicher einiges schleifen lassen, aber wenn es nicht um neue Kommandos geht, lernt er so wahnsinnig langsam... Ich zweifle langsam an mir selbst. Ich hab schon Hunde trainiert, die nichts konnten; ich habe mit Hunden gearbeitet, die alles zerfleischen wollten, was sich bewegt, und kann mittlerweile problemlos in deren Körbchen schlafen; ich bin nicht blöd, ich bin nicht unfähig, aber warum kriege ich meinen eigenen Hund nicht hin?

    Allein mit mir ist er ein Traum, da funktioniert eigentlich alles sehr gut, aber sobald auch nur die geringste Ablenkung dazukommt, steh ich da wie der letzte Loser und ich weiss einfach nicht, was ich falsch mache.
    Und nun hab ich nicht einmal mehr zuhause Rückhalt. Ich krieg einfach nur noch das Gefühl, ich mache alles falsch :/

    Zu allem Überfluss hab ich mir auch noch die Hand an einer Dose zerschnitten, jetzt hab ich wirklich die Schnauze voll.

  • @Serasa fühl dich erst mal ganz dolle gedrückt!

    Ich kann dich so gut verstehen! In einigen Punkten kann ich mich bzw. Layla und mich total wiedererkennen. Ich hab den Hund meiner Eltern gut erzogen bekommen, hab dem Familienhund vorher ein bisschen was beigebracht, aber bei Layla bekomm ich manches einfach nicht gebacken.
    Dieser blöde Hund zieht wie irre an der Leine... ich weiß, dass es meine schuld ist, aber ich kanns nicht ändern. Ich bekomm es einfach nicht hin, habe alle möglichen Methoden schon ausprobiert.

    Und wenn mein Freund dann ausnahmweise mal mit ihr draußen war und mir dann sagt, dass es so unmöglich war, dass er umgekehrt ist, dann könnte ich nur noch heulen.

    In letzter zeit ist es aber viel viel besser geworden. Ich versuche das alles nicht so an mich heranzulassen und bin echt viel entspannter geworden. Dann soll sie halt ziehen und gut ist, hauptsache ich hab den weg zum feld geschafft und kann sie ableinen.

    Bleib einfach dran, zieh dein Ding durch und versuch dich von anderen nicht so aus der Bahn werfen zu lassen.

  • @Serasa
    Durchatmen, selber Ruhe bewahren und eine "Sche** drauf, was die anderen denken"-Mentalität aneignen.
    Ja, leichter gesagt als getan, ich kenne das selber. Whiskey hat auch oft Tage an denen es so aussieht, als hätten wir noch nie irgendwas mit ihm trainiert. Natürlich auch immer dann, wenn besonders viele Menschen (oder alternativ HH) unterwegs sind.
    Murphys Gesetzt und so ;)

    Versuch ruhig zu bleiben. Im Zweifelsfall: Hol Dir externe Hilfe. Bei Whiskey hat eine private Stunde mit einer Trainerin eine riesen Verbesserung gebracht. Allein zu hören, was man alles richtig macht tut unheimlich gut und dann eben noch ein paar kleine Tipps, die riesen Veränderungen bringen.

    Du bist damit nicht allein. Ich hatte es schon mehrfach, dass ich Whiskey irgendwo festgebunden habe und auf einen Baum eingetreten oder laut geschrieen habe, weil ich so dermaßen frustriert war. Man trainiert und trainiert und dann klappts immer besser und BANG! kommt irgendwas, was einen zurückwirft und es scheint, als hätte der Hund alles vergessen. Das frustriert. Ist logisch. Wie gesagt: Du bist nicht allein.

  • Boah ey sie übertreibt es heute....aber dermaßen.. :rotekarte:
    Sie geht mir drinnen so dermaßen auf den Keks das ich kurz davor bin sie in die Box zu packen die Tür zu zumachen und mir Kopfhörer ....

    Okay passiert. Madame hat Auszeit.
    Ehrlich ich bin gefühlte 100000 mal zur Schlafzimmertür da sie ständig reinrennt und schon als ich duschen war die halbe Matratze amgefressen hat.
    Ehrlich mal....tut es Not alles jeden Tag x mal durchzukauen...?? :rotekarte:

    @Serasa fühl dich mal gedrückt von einer Leidensgenossin....vieleicht ist wirklich die Ablenkung zu hoch?

  • Danke :bussi:

    Was mich am meisten nervt, ist, dass er es eigentlich kann. Er kann top an der Leine laufen, er kann drinnen Ruhe halten, er hört auf meine Kommandos, er ist ein grandioser Hund. Wenn die Umwelt nicht wäre. Sobald irgendein "Störfaktor" kommt (und das kann alles sein), setzt das Erbsenhirn aus.
    Gelassenheit hab ich durch ihn erst gelernt. Ich habe viele Methoden empfohlen bekommen, die ich auch ausprobiert habe, und ich bin mit vielem auf die Schnauze gefallen. Sobald man bei welcher Methode auch immer nicht völlig ruhig bleibt (und das kann man zB beim Leinenruck nicht), hat man bei Wilson verloren. Erfolg hatte ich immer nur, wenn ich jeden Blödsinn eiskalt ignoriert hab. Ich stand auch schon mit tobenden 27kg um den Bauch gebunden seelenruhig da und hab die Schleppleine aufgewickelt, während er nichts tun konnte, als auszurasten. Irgendwann kommt er schon zu mir und fragt nach Anweisungen. Das mache ich auch beim Leineziehen, bei Ausrastern bei Hundesichtungen, bei Ausrastern wegen irgendwelchen fremden&gruseligen Dingen, wenn er generell nicht weiterweiß.
    Drinnen terrorisiert er meinen Partner; wenn der mit Wilson alleine ist, ist alles klasse; der läuft top an der Leine, hält drinnen Ruhe, etc. Das weckt schon den Eindruck, dass ich das Problem bin. Das war beim Oldie schon so, der war das absolute Mamakind und hat nur bei mir einwandfrei gehorcht. Nun ist es wieder so - terrorisiert der Zwerg andere, reicht ein Fingerschnippen meinerseits, dass er aufhört, alle anderen können sich den Allerwertesten abtanzen, damit er sie ernst nimmt.
    Gönne ich ihm zuviele Freiheiten? Ich weiss es einfach nicht... ICH komme ja mit ihm klar - nur alle anderen nicht...
    Ich bleib dran - wir lernen langsam, aber stetig. Normalerweise setz ich meinen Dickkopf durch, ich hab nur gerade einen Durchhänger :)

    Ich dank dir :streichel:

  • Den Grad der Ablenkung kann ich schlecht bestimmen, ich muss nehmen, was kommt. Und das ist meistens zu viel für ihn. Gerade Hundebegegnungen sind problematisch, die will ich auf "Wohlfühlebene" erwischen - also bringe ich möglichst viel Abstand zwischen uns und den Fremdhund, bevor Wilson reagiert. Heute war der Abstand 30m, er hat mir einmal 5m Schlepp durch die Finger gezogen, ehe er endgültig stand. Er ist ja nicht aggressiv, er wirkt nur so. Könnt ich mit ausreichend HH üben, dass er mit dem Gebrülle nicht weit kommt, würde sich das bessern, aber gerade sein Gebrülle wirkt wahnsinnig abschreckend.

    Er reagiert einfach auf ALLES. Wenn ich geringe Ablenkung suche, kann ich gerade gar nicht vor die Tür, weil er jedes fliegende Blatt hascht ;) Ich würd ihm wahnsinnig gern eine reizärmere Umgebung bieten, weil ihm das sicherlich gut täte, aber das kann ich leider nicht :/

    Trainer sind hier rar und arbeiten meist mit aversiven Methoden, darauf kann ich verzichten. Wenn ich sehe, dass Trainer ihre eigenen Hunde mit Zerren und Kneifen in die gewünschte Pose bringen, bis sie schreien, da vergeht es mir.

    Ich muss erstmal am Kissen horchen, aber ich bin sehr viel besser drauf. Ich danke euch; wir werden das hinbekommen :)

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