die leidige Frage nach dem "passenden" Hund

  • Hallihallo!
    Wahrscheinlich schon tausenmal auf ähnliche fragen geantwortet, aber ich stell trotzdem mal die Fragen die mir auf der Seele brennen, da ja jede Konstellation eine andere ist :-)
    Also meinem Partner und mir schwirrt schon länger die Frage im Kopf welcher Hund zu uns passt. Eine kleine Beschreibung: Wir wohnen in Leipzig in einer knapp 100qm Wohnung im 2. OK. Aus dem Fenster sieht der zukünftige Hund Elefanten und riecht sie auch :D In ca 3 min zu Fuß ist steht man im ca 5000hektar großem Wald- und Parkgebiet mit regem Hundeverkehr, Hundeschulen und -plätzen, -wiesen usw. Soweit so gut. Wir mögen beide lieber kurzhaarige Hunde und haben eine ziemliche Affinität zu Jagdhunden (rein optisch), sind uns aber bewusst dass das in der Großstadt ohne eigentliche "Jagd" nicht die beste Entscheidung für Hund und Halter wäre. Besonders gefallen uns beispielsweise Beagle, Rhodesian Ridgeback, Magyar Viszla oder auch Dalmatiner. Generell ist uns aber egal wie sich die Rasse nennt, der Hund soll zu uns passen. Wir sind beide bereit den Hund mitzunehmen wo es nur geht, viel draussen zu sein, joggen, radfahren, etc, finden Mantrailing und Nasenarbeit sehr interessant, haben aber keine eigene Erfahrung damit einen Hund damit auszulasten. Wir hatten noch nie einen eigenen Hund, nur meine Familie hat lange Hunde gezüchtet(als ich ein Kind war)und damit war das oft Thema. Wir haben keine kinder. Noch nicht! Unser Hund sollte sich daher auch mit eventuellen Familienzuwachs mit uns wohlfühlen.
    Wem fällt dabei schon was ein? Bin für alle Vorschläge und Anregungen dankbar :-)

  • Hi!


    Vieles vom Genannten ist eine reine Erziehungsfrage, wenn man sich nicht gerade einen großen Spezialisten unter den Hunden aussucht. Gerade was das Thema Jagd angeht.


    Was ich aber mittlerweile gerade für Ersthundehalter deren drängenste Frage ist "passt er in unser Leben" empfehle, ist sich einen jungen Hund aus dem Tierheim oder aus dem Tierschutz von einer Pflegestelle zu holen. Diese Hunde können kennen gelernt werden, sind kein "Überaschungspaket" wie Welpen. Sind schon gefestigter (Wenn ein Welpe zB schlechte Erfahrungen in der Prägephase und ersten Zeit macht, kann das später deutliche Auswirkungen haben, die viel Erziehungsarbeit benötigen) und "man weiß, was man bekommt".


    Da gibts auch Jagdhunde mit weniger Jagdtrieb, Schoßhunde mit einem Herz wie Löwen - was auch immer man sucht, wenn man sucht. Man kann sich in eine Hunde-Persönlichkeit verlieben und das finde ich gerade für Hundeanfänger den absolut besten Weg. Es erspart unter Umständen eine Menge "Aufwand" mit Erziehung gerade wenn es darum geht, dass das Leben dann noch zusammenpasst.

  • Ich hab's heute schon mal in einem anderen Thread empfohlen;-)
    "Rhodesian Ridgeback richtig verstehen" von Karin Jansen (kitschfrei, verständlich und ehrlich, ganz im Gegensatz zu vielen anderen Ridgeback-Büchern)

  • Hallo,


    ich finde es immer schwierig, da einen guten Vorschlag zu machen. Durch eine kurze Beschreibung kennt man ja weder euch, noch eure genauen Lebensumstände.


    Ich würde euch daher raten, euch eingehend mit den unterschiedlichen Rassen zu befassen und dann eine Entscheidung zu treffen. Es wird dann immer noch so sein, dass ihr mit einigen Dingen nicht, oder nicht in diesem Ausmaß, gerechnet habt. Und dann sollte es schon grundsätzlich gut passen, damit man sich mit diesen Dingen "abfinden" kann.


    Von den Rassen, die ihr genannt habt, waren auch zwei in meiner engeren Auswahl. Der Dalmatiner und der Rhodesian Ridgeback. Im Endeffekt habe ich mich aber dann für einen Labrador Retriever (wie man links sieht ;)) entschieden. Der Dalmatiner war mir dann doch ein wenig zu sportlich und beim Ridgeback hatte ich Bedenken wegen deren Sensibilität. Mit einem Labbi habe ich es gut getroffen. Newton hat sich bisher auch sehr labrador-typisch entwickelt und bisher habe ich nichts gefunden, was mich so stört, dass ich meine Rasse-Entscheidung bereut hätte.
    Mit allem was Newton mir so "anbietet" habe ich gerechnet. Das Haaren sowie die Verfressenheit hatte ich mir nicht ganz so in dem Ausmaß vorgestellt, aber man kann gut damit leben, finde ich.


    Dem Beitrag von Hummel möchte ich allerdings in einem Punkt widersprechen. Als ersten eigenen Hund einen Hund aus dem Tierschutz zu nehmen, finde ich doch sehr riskant. Ich möchte jetzt hier keine Diskussion diesbezüglich losbrechen, aber möchte einfach meine Meinung zu dazu äußern. Es ist richtig, dass man den Hund da vorher erstmal kennenlernen kann. Es ist auch richtig, dass ein erwachsener Hund bereits im Wesen gefestigter ist und man als "Anfänger" da vermutlich nicht mehr soviel verbocken kann, wenn man sich einigermaßen mit artgerechter Hundehaltung beschäftigt. Jetzt kommt aber mein großes ABER: Die meisten Hunde, die aus dem Tierschutz kommen, brauchen im neuen Zuhause einige Zeit zum "Auftauen". Ein aktuelles Beispiele aus meinem Freundeskreis: Der treue Labbi-Mix meines Kollegen entpuppte sich nach acht Wochen als "alte Jagdsau". Folge: Entspannte Freilaufspaziergänge, wie sie sich mein Kollege eigentlich gewünscht hatte, sind nicht und werden vmtl auch nie möglich sein. Ich habe ihn schon oft sagen hören "Ach, wenn ich das gewusst hätte..." Was ich damit sagen will, ja, du kannst diesen Hund kennenlernen, aber sein wahres Gesicht wird er erst zeigen, wenn er zuhause "angekommen" ist.


    Da finde ich es doch beim Welpen (den man übrigens bei einem seriösen Züchter samt Mutter und Vater vorher kennenlernen kann) sehr viel einfacher. Wenn man sich einen seriösen Züchter sucht, der zwei wesensfeste und gesunde Elterntiere miteinander verpaart, hat man eigentlich mit keinen großen Überraschungen zu rechnen. Man kann ja hier auch einen Welpen mit mittlerem Temperament wählen, also nicht den schüchternsten und auch nicht den forschesten. Wenn man dann noch eine gute Hundeschule an der Hand hat, die einen durch die Entwicklungsphasen des jungen Hundes begleitet und auch gewillt ist, das dort Erlernte umzusetzen, kann man eigentlich nicht mehr viel falsch machen. Natürlich wird man beim ersten Hund Fehler machen, die man dann mit viel Erziehungsarbeit wieder gerade biegen muss. Aber hier sehe ich es so, dass ich lieber meine eigenen Fehler ausbügle. Beim Tierschutzhund arbeite ich dann im schlimmsten Fall über Jahre an Fehlern, die andere gemacht haben...


    Ich hoffe, ich konnte euch trotzdem ein bisschen helfen obwohl ich keinen konkreten Rassevorschlag gemacht habe.


    Liebe Grüße,
    Rafaela

  • Oh - jemand aus Leipzig! :D
    Ihr wohnt also beim Zoo - toll!


    Allgemein:
    Na - evtl. könntet ihr einfach beim Rosenthal mal auf die Hundewiese gehen und Ausschau halten, was da so rumläuft - und falls Ihr einen Hund seht, den ihr toll findet - könntet ihr die Besitzer ja mal anquatschen!
    :)

  • Dem Beitrag von Hummel möchte ich allerdings in einem Punkt widersprechen. Als ersten eigenen Hund einen Hund aus dem Tierschutz zu nehmen, finde ich doch sehr riskant. Ich möchte jetzt hier keine Diskussion diesbezüglich losbrechen, aber möchte einfach meine Meinung zu dazu äußern. Es ist richtig, dass man den Hund da vorher erstmal kennenlernen kann. Es ist auch richtig, dass ein erwachsener Hund bereits im Wesen gefestigter ist und man als "Anfänger" da vermutlich nicht mehr soviel verbocken kann, wenn man sich einigermaßen mit artgerechter Hundehaltung beschäftigt. Jetzt kommt aber mein großes ABER: Die meisten Hunde, die aus dem Tierschutz kommen, brauchen im neuen Zuhause einige Zeit zum "Auftauen". Ein aktuelles Beispiele aus meinem Freundeskreis: Der treue Labbi-Mix meines Kollegen entpuppte sich nach acht Wochen als "alte Jagdsau". Folge: Entspannte Freilaufspaziergänge, wie sie sich mein Kollege eigentlich gewünscht hatte, sind nicht und werden vmtl auch nie möglich sein. Ich habe ihn schon oft sagen hören "Ach, wenn ich das gewusst hätte..." Was ich damit sagen will, ja, du kannst diesen Hund kennenlernen, aber sein wahres Gesicht wird er erst zeigen, wenn er zuhause "angekommen" ist.


    Ich werfe zu diesem Beispiel gerne mal ein Gegenbeispiel ein, weil gerade in meinem Freundeskreis vorhanden!
    Einem Ersthundehalter wurde, genau wie von dir beschrieben, vom Tierschutzhund abgeraten. Ok, also wurde es ein Labbi vom Züchter!
    Tja, der Hund ist jetzt 15 Monate alt und ein absoluter Jäger, der durchaus nicht weit hinter meinen zwei Podencos steht.
    D.h. man kann nie auf der sicheren Seite sein, gerade wer mit Jagdhundrassen liebäugelt kann immer einen Hund mit den typischen Eigenschaften erwischen, denn dafür werden sie ja gezüchtet. Darüber sollte man sich vorher klar sein, gerade wenn man auf die Optik und den ja wirklich tollen Charakter von Jagdhunden abfährt, dann sollte man, egal woher der Hund kommt und was einem vorher gesagt wird, erst mal überlegen ob man mit dem SCHLIMMSTEN leben könnte. D.h. ein Hund mit dem man zwar toll Sport wie joggen, radfahren usw. machen kann, der aber nicht überall und einfach mal so, ableinbar ist. Wenn man sich das ernsthaft beantwortet dann spielt es meiner Meinung nach keine Rolle mehr ob Züchterhund oder Hund von einer Pflegestelle!

  • Ich werfe zu diesem Beispiel gerne mal ein Gegenbeispiel ein, weil gerade in meinem Freundeskreis vorhanden!
    Einem Ersthundehalter wurde, genau wie von dir beschrieben, vom Tierschutzhund abgeraten. Ok, also wurde es ein Labbi vom Züchter!
    Tja, der Hund ist jetzt 15 Monate alt und ein absoluter Jäger, der durchaus nicht weit hinter meinen zwei Podencos steht.


    Das mag sein. Labbis sind streng genommen Jagdhunde. Manche Linien werden jagdlich geführt. Der LCD und der DRC führen aber normalerweise in der Welpenvermittlung auf, ob die Linie jagdlich geführt wird oder nicht. Auch darauf kann man bei der Auswahl des Welpen achten. Gibt es Vorfahren, die jagdlich geführt wurden oder nicht?
    Stammt der Hund nicht aus einer LCD-Zucht oder einer DRC-Zucht, stammt er meines Erachtens auch nicht von einem seriösen Züchter.


    Klar, kann man es immer irgendwie blöd treffen. Aber ich bleibe bei meiner Meinung, dass ein Welpe vom Züchter weniger Unbekannte mitbringt als ein Tierschutzhund Irgendwas-Mix. ;)


    Edit: Womit ich jetzt aber trotzdem immer noch keine Diskussion anzetteln will, die der TE den Thread kaputt macht. Bin nur nochmal drauf eingegangen, weil ich selbst einen Labbi habe und mir das Thema daher am Herzen liegt. ;)

  • Man wird für alles Gegenbeispiele finden. Aber es ist eben nicht so, dass es im Tierschutz nur "verkorkste" Hunde sind, die aufgrund unbekannter Herkunft "wandelnde Pulverfässer" sind. Ich habe selber Hunde aus dem Tierschutz bzw Pepe ist schon tot, Theo lebt noch. Zum Thema JAgdhund: Pepe war Terrier und Theo ein Epagneul Breton - jagdhundiger gehts kaum und sie sind beide im Freilauf gewesen und wildrein. (Nicht ohne Erziehung meinerseits natürlich - aber eben auch nicht und das trotz der Rassen - "unableinbare Jagdsäue". Und vor allem waren sie beide schon nicht mehr Junghunde - das heißt sie hatten ihre Erfahrungen mit Jagen.


    Und da ich jahrelang in der Tierschutzszene unterwegs war und viele Pflegehunde hatte (vor allem Jagdhunde) habe ich das sehr sehr oft erlebt. Ob ein Jagdhund frei laufen gelassen werden kann oder nicht, hängt bis auf wenige Ausnahmen immer noch von der Erziehung ab.


    Insofern gibts keinerlei mehr Sicherheit vom Züchter wie aus dem TS.


    Und bevor das in den falschen Hals kommt: Ich hab nix gegen Hunde vom Züchter, meine Malinois Hündin ist eine solche. Mit Bedacht genau so ausgewählt. "Einfacher" waren immer die Tierschutzhunde.

  • Was würde denn gegen den Dalmatiner sprechen? Optisch sehr "jagdhundig", ist aber keiner. (Kenne auch keinen mit nennenswertem Jagdtrieb.) Und viel bewegen mit dem Hund wollt ihr euch doch, oder?
    Ansonsten wäre der Viszla evtl. auch ne Möglichkeit. Die sind meines Wissens auch gut alternativ auszulasten.


    (Ich bin natürlich auch pro Tierschutzhund, ob Mix oder Rassehund. ;) )

  • vielen Dank schonmal für eure Antworten! Ich habe auch schon darüber nachgedacht ob man sich einen schon älteren Hund holt, es gibt ja leider viel zu viele arme Seelen die ihr Dasein nur fristen...Die Bedenken sind natürlich da, besonders mein Freund hat da etwas Angst dass ein Hund der schon einiges durch hat, welcher Art auch immer, sich nach einer Weile "entpuppt" und nicht einschätzbar ist. Naja. Mittlerweile ist er aber auch aufgeschlossener und meint wir sollten vielleicht doch mal zumindest im Tierheim gucken :D

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