Warum meine Hunde nicht böse sind und ich nicht grundsätzlich unfreundlich...

  • Sehr schön geschrieben! :bindafür:


    Ich habe ja die Fraktion Kleinhunde " och wie niedlich, die regeln das unter sich" und dazu einen Tut Nix, der permanent an der Flexi, bzw. Schlepp läuft.


    Ich bin froh, hier auf dem Dorf zu wohnen wo jeder jeden kennt und man gegenseitig Rücksicht nimmt.


    Ich merke allerdings auch, bin ich wo anders unterwegs, die Kleinteile werden oft nicht ernst genommen. " da passiert schon nix". Ja genau, besonders wenn das Gegenüber mindestens das 5fache wiegt, bzw. der arme Arashi, der ja an der Leine ist und nicht schnüffeln darf.


    Da darf ich mir auch schon einiges anhören. Obwohl, nein, nicht ich, sondern meine armen Hunde die keine Sozialkontakte haben dürfen. Da sie ja nach Meinung einiger jeden Hund kennen lernen müssen. :muede:


    Ich bin froh, wenn mir Halter begegnen mit unverträglichen Hunden, denn die werden schnell angeleint, man grüsst sich und geht seines Weges, ohne sinnlose Grundsatzdiskussionen.



    Am liebsten laufe ich immer noch mit meiner Kollegin. Sie hat einen schwarzen und einen grauen DSH. Da ist es immer wieder erstaunlich, wie schnell auch Halter von Tut nIxen dann ihre Hunde anleinen können. :roll:

  • Ich denke, dass es auch daran liegt, was Hund und Halter erlebt haben ... :/ Nachdem Marla regungslos am Boden lag, hatte ich ziemlich lange daran zu knabbern und habe ernsthaft darüber nachgedacht, mir neben meiner Trainerin psychologische Hilfe zu holen. Ich bin monatelang zitternd in den Park gegangen. Da kann man solche Tutnixe nicht gebrauchen.


    Hätte ich eine souveräne Hündin, würde ich sie auch öfters zu unangeleinten Hunden lassen solange es okay ist für die Besitzer.


    Ich WEISS aber, dass es nicht klappt (zumindest bei einem gewaltigen Größenunterschied) und möchte solche Situationen einfach vermeiden. Daher leine ich an.


    Ich verstehe einfach nicht, warum so viele Leute ein Drama draus machen.


    Für mich heißt: Angeleinter Hund=kein Kontakt, wir gehen vorbei und die Sache ist gegessen. Mir würde es im Traum nicht einfallen, meinem Gegenüber einen doofen Spruch zu drücken. -.-

  • Ich habe mal am Strand einen Typen getroffen, der wollte unbedingt, dass die Hunde sich kennen lernen, weil seiner ist souverän, dass meine stürmisch in der Begrüßung und ruppig im Spiel sind, wäre doch völlig in Ordnung (und überhaupt hat man als HH selber ja von seinen EIGENEN Hunden keine Ahnung, wenn man drauf hinweist, dass sie sehr ungestüm und sehr deutlich sind....)
    Da es sonst kein Vorbeikommen gab, habe ich meine Punks dann los gemacht :D


    Sie flitzten in ihrer leider sehr distanzlosen Art und Weise zu dem hin und hüpften und tobten um ihn rum, der arme Hund wußte gar nicht, wohin er ausweichen sollte, Versuchte zu beschwichtigen, aber er war der lebhaften Kommunikation von 4 Hunden, die sich gut kennen und ein Rudel bilden, absolut nicht gewachsen!
    Ich ging dann vorbei und rief meine wieder ran. Ich glaube, der Halter, war dann doch ganz froh, dass meine wieder verschwanden :D


    Wäre er clever gewesen, hätte er auf mich gehört und wir wären erst ein paar Meter nebeneinander gelaufen und hätten die sich dann kontrolliert kennen lernen lassen.

  • Wenn ich übrigens bisher darum gebeten habe, dass andere Hunde an der Leine nicht zu meinen gelassen werden, hab ich noch nie Probleme gehabt. Meinen ja einige in der Innenstadt ihren Flexihund an meine zu lassen. Meine Hunde haben damit gar kein Problem, aber ich krieg Knoten in den Armen. Daher sag ich meist nur: "An der Leine bitte nicht" und das wurde bisher immer akzeptiert. Falls wer nachfragt, sag ich, ich hab keine Lust auf Knoten in den Armen oder wenn wir jetzt im Wald wären, könnten sie frei laufen. Da hat noch nie wer was gegen gesagt. Vereinzelt lass ich aber auch mal kurzes schnüffeln zu, geh dann aber meist recht zügig weiter.

  • Nö, das habe ich- mal ganz frei gesagt- nicht nötig. Dennoch kann man Frust rauslassen und sich austauschen, dafür ist ein Forum übrigens da.
    die kritische Seite hat sich im übrigen nicht rausgehalten. Außerdem scheint es ein Trend zu werden, da behalte ich mir vor einen Text zu schreiben, den ich entsprechend mit Erfahrungen auch in anderen Threads verlinke. Deshalb halte ich das nciht für sinnlos.


    und wenn man so viel beizutragen hat wie du, dann kannste auch wegbleiben, ganz einfach.
    [...]


    Genau die Frage "Wozu genau soll der Text nun dienen?" habe ich mir aber auch gestellt.
    Bei mir kam der Text beim ersten Lesen als ein "die anderen sind blöd" in Verbindung mit einer Rechtfertigung an. :ka: Da kam für mich dann zwingend die weitere Frage auf: Warum rechtfertigen? Entweder ich bin von meinem Weg in der Hinsicht überzeugt, dann brauche ich mich nicht rechtfertigen oder aber ich bin nicht 100% davon überzeugt, dann muss ich aber erst Mal vor eigenen Haustüre kehren. (Das nur mal als ein Beispiel, wie der Text eben auch ankommen kann.)


    "Leben und leben lassen"- das trifft es genau: Und wenn ich vor Wut wie Rumpelstilzchen durch die Gegend hüpfe, kann ich trotzdem immer nur mich selbst ändern. Ich verstehe es wirklich, dass man genervt ist und auch den immer dicker werdenen Hals kenne ich selbst nur zu gut, aber letztlich schadet man sich durch das Aufregen doch wieder nur selbst und wie schon geschrieben wurde, überträgt sich die eigene Angefressenheit ganz schnell auf den eigenen Hund. So kann man eine kleine/große Mücke u.a. auch zum Elefanten werden lassen oder zumindest bei der Mutation mithelfen.


    Den wirklich ignoranten Menschen da draußen ist es doch piepegal, ob man einen Purzelbaum vor Wut schlägt und die werden auch wegen so eines Freds genau gar nichts ändern (sofern die überhaupt hier reinschauen oder gar im Dogforum lesen).
    Den Leuten, die es vielleicht doch nur gut meinen, es nicht besser wissen...hm, denen tut man sehr schnell Unrecht. Und auch da sollte man sich vielleicht auch wieder an die eigene Nase fassen getreu dem Motto "Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein" - gut möglich, dass das Gegenüber sich ebenfalls über irgendetwas an unserem Verhalten aufregt. Man liest es hier ja so oft: "Wie man es auch macht, ist es doch verkehrt". Es gibt immer Leute, die gerne irgendetwas anders hätten oder anders auffassen, als wir es meinen. :D


    Keine Frage, es gibt Situationen, in denen es nur einen Blödmann gibt und da tut es mir sehr leid für die Leute, die regelmäßig auf solche Menschen treffen müssen. Aber nicht selten genug tragen wir unser eigenes Scherflein eben doch auch bei. ;)

  • Uhhh, da erinnere ich mich an eine Situation, die mich echt geflasht hat.
    das war der Anschiss meines Lebens, seit dem bin ich ganz brav und leine an wenn angelente Hunde kommen.
    Waren im Wald. Von weitem sehe ich 2 Damen mit 2 kleineren Hunden. Also Kniehöhe. Keine Ahnung, welche Rasse. Sahen aber süß aus :-)
    Chili lag ganz entspannt und schaute in die Richtung, aus der die Damen und Hunde kamen.
    Die Hunde schauten mal hier und mal dort hin, ab und zu ml zu uns und sahen jetzt wenig interessiert aus.
    als sie an uns vorbei gingen ist Chili aus dem Platz ochgehüpft und stand so rum a'la "Spielen!!!"
    Die beiden Hunde guckten mal kurz und wurden von Frauchen weggerissen!
    Ui und dann ging es los!
    Es sei soooo klar gewesen, dass mein KÖTER nicht liegn bleibt!e
    Ich solle sie SOFORT ran nehmen!
    Mein Puls stieg auf 180 weil ich mit solch einer heftigen Reaktion überhaupt nicht gerechnet hatte.
    Sie schrie dann, was ich machen würde, wenn ihre (Kampfbestien) Hunde, die im Übrigen total verunsichert waren, nach dem die Dame so laut wurde - was ich also machen würde, wenn ihre Hunde meinen Hund verfleischen?!
    Sie sahen aus wie Cocker Spaniel.
    Ich stammelte dann, dass ihre Hunde doch ganz entspannt aussahen und Chili ja nix tut :D
    Da schrie sie ihre Begleitung an, der das sichtlich peinlich wurde.
    "Hast du das gehört? Die hat das gesehen! Die kann hellsehen"!
    Sie möge doch jetzt bitte einfach weiter gehen, bat ich sie.
    Das tat sie dann auch und leinte ihre Hunde 5 Meter weiter wieder ab.
    oh Gott, danach war ich so fertig und am zittern.


    Vielleicht hat die Dame aber, so blöde ich ih Reaktion fand, Chili vor so manchem bewahrt.
    Schließlich kann ja wirklich mal was passieren.


    Das war was hihi

  • Ich muß gestehen ich erlebe das hier im Forum ganz anders. Ich glaube hier treffen einfach zwei Gefühlswelten aufeinander. Auf der einen Seite diejenigen die einen Hund haben der absolut keinen Wert auf Fremdhundkontakte legt, vielleicht sogar weitestgehend unverträglich ist und wo Halter ihre Ruhe haben möchten. Auf der anderen Seite diejenigen die einen Hund haben der Fremdhundkontakte genießen und wo auch die Halter nichts gegen Kontakte mit anderen Hundehaltern haben.
    Die ersten sind, verständlicher Weise, genervt wenn da Tut-Nixe auf sie losgespringen und sie die Situation zum 100 Male regeln müssen, was eigentlich Aufgabe des anderen Halters wäre.
    Ich und Till gehören ja bekanntlich eindeutig zur zweiten Kategorie. Mir ist ganz klar, welche Problem ein heranstürmender Tut-Nix anderen Haltern machen kann und habe meinen Hund entsprechend erzogen und verhalte mich entsprechen. Allerdings habe ich, wenn ich hier im Forum lese das Gefühl (wie gesagt das Gefühl, so kommt es bei mir an es muß gar nicht so gemeint sein), daß auf der anderen Seite das Verständnis, ja und teilweise der Respekt, dafür feht, daß es nun auch einmal distanzlose Hunde gibt; und daß Distanzlosigkeit genau so ein Verhaltensextrem ist wie weitestgehende Unverträglichkeit und beide Hundetypen nicht mal eben so einfach aus ihrer Haut können, sondern so sind wie sie sind. Auch der Halter eines distanzlosen Labbis muß harte Erziehungsarbeit leisten um dem Hund ein angemessenes Verhalten anzutrainieren, wie diejenigen die vor der Aufgabe stehen ihrem Hund einen adäquaten Umgang mit Artgenossen beizubringen. Beides ist nicht mal eben getan, sondern braucht Zeit.
    Aber die distanzlosen, oftmals auch nur die verspielten und kontaktfreudigen Hunde werden hier schnell als "rotzfrech" und "unerzogen"; oder aber oftmals als noch wesentlich schlimmeres bezeichnet, während die anderen Hunde halt "ihre Individualdistanz" brauchen. Stimmt ja, aber für mich klingt es so (wohlgemerkt klingt es so, es muß nicht so gemeint sein) als wäre teilweise Unverträglichkeit ein Problem "erster Klasse", so nach dem Motto: Manche Hunde sind halt so, da müssen andere Halter und Hunde eben mit Leben, während Distanzlsigkeit einfach nur unerzogen ist. Das finde ich unfair. Ein wenig wie im Glashaus sitzend mit Steinen werfen.
    Es wird immer erwartet, und das zu Recht, daß sich die Halter sofort darum kümmern und vor Allem sich tausendmal entschuldigen, sollte der eigene Hund mal durchstarten. Auf der anderen Seite habe ich noch nicht erlebt oder gelesen, daß es für jemanden selbstverständlich ist sich jedes Mal für die Pöbelei des eigenen Hundes zu entschuldigen wenn dieser einen Halter und deren Hund anpöbelt, der nur ruhig und entspannt an der Leine vorbei geht. In unserem Fall würde das bedeutet das: Ich gehe 1000 Mal mit einem ruhig im Fuß gehenden Till an einem pöbelnden Hund vorbei den wir regelmäßig treffen. Kein Mal wird sich entschuldigt oder dafür bedankt, daß ich mit Till soweit ausweiche wie es geht. Aber sollte Till es nur ein einziges Mal wagen Kurs auf diesen Hund zu nehmen wäre, laut Forum, gleich die mega Entschuldigung fällig. Da kommt man sich dann in der Tat als Hundehalter zweiter Klasse vor. Für mich deutet das darauf hin, daß dieses Pöbeln schon gar nicht mehr als problematisches Verhalten angesehen wird. Und glaubt mir: E s k a n n n e r v e n wenn dir auf einem Spaziergang der gefühlte 100 Pöbler und Keifer begegnet. Ist ja nicht so als gäbe es davon nur Einen.
    Auch wenn man hier erzählt, daß der eigene Hund Fremdhundkontakte hat und sogar genießt kommen häufig Reaktionen die einem das Gefühl geben, als wäre man jemand der "es nötig" hat sich mit fremden Hunden und Haltern abzugeben, während das Gegenüber das natürlich nicht braucht.
    Wie gesagt ich mache das an niemandem konkret fest. Aber so kommt es häufig bei mir an wenn ich über dieses Thema lese.
    Puh, lang geworden,
    Ich hoffe ich konnte ein wenig ´rüber bringen wie ich das meine.


    LG


    Franziska mit Till

  • Nun ja, ich habe auch einen distanzslosen Hund. Meiner Meinung nach ist es genau bei solchen Hunden wichtig gezielte Kontakt zum Üben zu haben. Dem Hund Höflichkeit und Benehemen beibringen, gerne mithilfe eines bestimmten Hundes. So habe ich das gemacht und es hat funktioniert. Und da halt alles ohne das Aimee in fremde Hunde reingebrettert ist. Das ist doch auch kontraproduktiv vom Aufbau- korrigiere mich, wenn ich falsch liege?!
    Und für mich sind solche distanzslosen, reinbretternden Hunde unerzogen, sonst wären sie abrufbar (nochmal ich habe auch so einen).
    meine Hunde pöbeln ja zum Glück größtenteils nicht mehr. Aber was soll ich denn machen? Ich weiche aus und übe, ich gefährde niemanden, weil die Hunde/der Hund gesichert sind. Hund Maul zu halten? Ich meine das absolut ernst.
    also mir machen pöbelnde Hunde ganz ehrlich nichts aus. Sie sind gesichert und mehr kann der Halter im Zweifel nicht machen. Während man nicht abrufbare Hunde halt mal schnell anleint.
    das finde ich befremdlich- ehrlich.


    Sicher kann der Text anprangernd wirken. So ist er aber ja nicht gemeint, wie glaube ich auch ganz gut klar wurde ;)


    ich rede übrigens nicht von 'versehentlich ' mal abzwitschern. Wie schon gesagt, mir auch schon passiert. Ich hielt es allerdings für selbstverständlich mich zu entschuldigen.
    genauso wenig komme ich auf die Idee Leute 'anzumachen' wenn ich in offensichtlichen 'Freilaufgebieten' wie Strand unterwegs bin und jemand lässt seine Hund zu meinen laufen.


    Nicht böse gemeint, aber was soll man mit einem pöbelnden Hund machen? Nur noch im Unterholz spazieren gehen? entschuldigen weil er bellt, obwohl gut gesichert? ist ein interessanter Aspekt, wäre mir nie in den Sinn gekommen eine Entschldigung zu erwarten.

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