erfahrungen rund um podenco mixes

  • hallo


    wie einige vielleicht gesehen habe denke ich über meinen ersten hund nach und fand auch schon einen ,es ist ein podenco mix ca.etwas über ein jahr aus dem tierschutz.


    da ich nun oft gelsen habe ich sollte es mir genau überlegen, als angfängerhund,weil jagdtrieb,besondere rasse, usw.


    wäre ich sehr interessiert an menschen hier im forum ,die vielleicht einst vor der gleichen entscheidung standen und es "gewagt"
    haben.


    wie lebt es sich mit diesen schönen tieren ?


    danke euch :)

  • Du hast ja in deinem anderen Thema schon Erfahrungsberichte und Tipps bekommen.
    Wichtig finde ich bei deinen Voraussetzungen, dass das richtige Individuum einzieht, das mit den Lebensbedingungen bei dir klarkommt.


    Was den Podenco angeht geht (und ging) es im "Windhunde und Windhundmischlinge"-Thread immer wieder um das typische Podiverhalten. Lies doch da mal ein bisschen rein!

  • Ich kann dir definitiv nur abraten. Podenco (auch Mixe) sind schon eine Hausnummer für sich und für Anfänger nur äußerst selten geeignet.
    Wofür sie definitiv sich nicht eignen, ist für ein Leben in der Stadt. Damit tust du diesen Hunden einfach keinen Gefallen.


    Ich habe selber einen Podi Mix und hatte letztes Jahr einen Pflege Podenco. Dieser wurde im Vermittlungstext als völlig unproblematisch, KEIN Jagdtrieb und Katzenverträglich beschrieben. Angekommen ist ein absoluter Jäger, der nicht nur aus Spaß hinterher wollte, sondern definitiv töten - auch Katzen. Ableinbar unmöglich. Auslauf nur auf gesichertem Gelände, wenn der Zaun ca 2 m hoch ist.
    Bei Spaziergängen lag die Aufmerksamkeit überall nur nicht bei mir. Nach Monate langer Arbeit war dies besser geworden, aber beim Jagdtrieb war keine Besserung in Sicht.
    So ein toller Hund, nur bei mir völlig am falschen Platz. Der Hund brauchte einen Garten, wo er zumindest sich regelmäßig frei bewegen konnte und jemanden, der Körperlich in der Lage war mit ihm zumindest Fahrrad zu fahren. Nachdem ich dann noch einen doppelten Bandscheibenvorfall bekam und körperlich total außer Gefecht war, mußte ich sie schweren Herzens abgeben.


    Mein Podi Mix ist etwas leichter zu händeln. Ersteinmal alleine dadurch, dass sie wesentlich kleiner und leichter ist und da ich sie von Welpe an habe, hat sie keine Jagderfahrung. Aber trotzdem hat sie Jagdtrieb und raus bekommst du den nicht.


    Das was du auch in dem anderen Thread schreibst, was du dir mit einem Hund vorstellst, kann ich dir wirklich nur dringend raten, hol dir eine einfachere Rasse/Mischung als ersten Hund. Du willst doch Freude am Hund haben und da gibt es wirklich passendere Hunde für dich. Und hol dir definitiv keinen, der nicht schon in Deutschland ist. Schau dir den Hund persönlich an. Lerne ihn kennen, geh möglichst mal mit ihm (und Pflegefrauchen) spazieren. Schau wie er sich verhält und entscheide dann, ob es für dich paßt.
    Die Vermittlungstexte von Auslandshunden entsprechen leider in den seltensten Fällen der Realität.

  • Wie bei allen Mischlingen lässt sich das Verhalten des einzelnen Hundes nur sehr schwer vorhersagen!


    Meine persönliche Erfahrung bezieht sich auf einen Podenco-Mix der ein absoluter Traumhund ist. Sanft, bindet sich sehr an eine Person ohne mit fremden Menschen schweirig zu sein, hat einen Jagdtrieb, mit dem sich gut umgehen lässt (läuft in übersichtlicher Lanschaft frei und wenn sie doch mal hinter was her ist, kommt sie nach wenigen Augenblicken wieder) und hat einen Will-to-please wie ein Schäferhund (was vermutlich auch mitgemischt hat).


    Auf dem Foto die zweite von links

  • Wie schon im anderen Thread leben bei mir 2 Podenco-Mixe



    Emma & Lotte


    Beide charakterlich sehr unterschiedlich, nur der Jagdtrieb ist bei Beiden gleich stark ausgeprägt.
    Beide jagen nicht nur auf Sicht sondern auch auf Spur.
    Bei Emma (Bild links) weiß man dass die Mutter ein Galgo war, sie reagiert auch noch extremer auf Bewegungsreize als Lotte. Was sonst noch mitgemischt hat weiß natürlich keiner, aber der Fellzeichnung nach auf jeden Fall ein Podi. Das tolle an Emma ist dass sie gerne arbeitet und für Leckerlies fast alles tut. Sie hat Spaß an fast allem (Nasenarbeit wie Mantrailing, Leckerlie suchen,Dummy arbeit, Agility, UO usw.), ist ein spritziger Hund der für alles zu begeistern ist. Sie will arbeiten und fordert das auch ein. Diese Eigenschaften schiebe ich eher nicht dem Podenco Anteil zu denn das ist für die "reinreassigen" Podis eigentlich eher untypisch. Aber sobald sie etwas in die Nase bekommt oder sieht ist sie weg. Auch wenn sie eine Sekunde vorher noch 100% bei mir war, fürs Jagen vergisst sie alles! Sie kommt zwar recht schnell wieder, aber auf Grund ihrer Schnelligkeit legt sie vorher erst mal ordentlich Strecke zurück, was sowohl für den Hund, als auch andere Menschen/Verkehrsteilnehmer und natürlich das Wild gefährlich werden kann.
    Lotte dagegen sieht man den Podenco deutlich mehr an und sie ist vom Charakter auch wie die meisten "reinrassigen" Podis die ich kenne.
    Draußen gibt es für sie eigentlich nur das Jagen. Sie achtet wenig auf mich, macht ihr Ding. Wenn Lotte etwas anzeigt, dann kann ich 100% sicher sein dass Wild in direkter Nähe ist, ihr Nase ist unglaublich gut. Lotte ist draußen fast nicht motivierbar. Drin oder im Garten macht sie aber für Leckerlies auch gerne ein paar Tricks oder sucht Leckerlies.
    Beide würden wenn sie die Möglichkeit hätte Kleintiere töten, Kaninchen und Fasane bevorzugt. Mäuse gehören hier zu den täglichen Opfern und das ist auch mit Leine nicht zu verhindern, es sei denn man nimmt einen 1m Kurzführer.
    Ein Leben in der Stadt wäre für meine Zwei wohl nichts, sie lieben es lange zu laufen, viel zu schnüffeln, haben aber auch kein Problem mal einen Ausflug in die Stadt zu machen, aber täglich brauchen sie das nicht.
    Anderen Menschen gegenüber sind sie reserviert aber nicht ängstlich. D.h. sie gehen eigentlich nicht auf Fremde zu lasse sich nicht unbedingt streicheln. Kennen sie jemanden dann sind sie absolut schmusig und anhänglich.
    In der Wohnung sind sie, nach rassetypischer Auslastung, sehr ruhig und schlafen gerne weich und gemütlich. Am liebsten in der Sonne oder vor dem warmen Ofen.
    Meine Zwei laufen zur Körperlichen Auslastung am Fahrrad mit oder an den Inlinern (was natürlich mit Leine nicht ganz so einfach ist), außerdem gehen wir mindestens 2-3 Mal in der Woche auf eingezäunte Flächen damit die Zwei ordentlich rennen können, denn genau das brauchen sie.
    Andere Hunde brauchen die Zwei nicht unbedingt auch wenn sie sehr verträglich sind, wenn dann Hunde die mit ihnen toben und mit ihrer Geschwindigkeit mithalten können. Am liebsten andere Windhunde. Gerade bei Emma kommt beim Toben wohl viel Galgo durch, sie powert sich einige Minuten voll aus und dann reicht es ihr, während Lotte unglaublich zäh ist und Ausdauer hat.
    Meiner Meinung nach gehört ein Podenco nicht unbedingt in die Stadt, wenn man sich anschaut wofür sie gezüchtet werden dann sollte das eigentlich klar sein. Man kann den Jagdtrieb nicht aberziehen, er ist vorhanden und das ist genau das was diese Hunde ausmacht. Man muss bereit sein sie sowohl Körperlich als auch geistig richtig auszulasten, d.h. regelmäßiges rennen und dazu am besten noch ordentliche Nasenarbeit. Warum sonst sollte man sich einen solchen Hund, mit solchen Eigenschaften holen wenn man keinerlei Interesse an diese Eigenschaften zu fördern und den Hund auch so zu halten dass er glücklich ist.

  • Huhu,
    bei einem Mix kann Dir das keiner pauschal beantworten. Mein Rüdi ist ein Podimix, sanft, verschmust, im Haus absolut ruhig, wenig ausgeprägter Jagdtrieb - es sei er sieht Hühner oder Katzen. Sehr sensibel und ängstlich, bei anderen Hunden eher Macho. Bewegungsbedarf eher mittelmäßig. Ich hatte auch schon 2 Podimixe in Pflege, diese waren - bis auf anfängliche Bellerei , aus Unsicherheit - absolut unproblematisch. Sehr verträglich, freundlich und absolut gehorsam. Wurden beide als Anfängerhunde vermittelt und sind tolle Familienhunde.
    Ich habe aber auch schon Podis kennengelernt, die Jagdsäue waren, sehr hibbelig, unkonzentriert und schwer zu erziehen.
    Ich denke an einem Großteil der Hunde aus dem Süden hat Podi mitgemischt, das erkennt man nur nicht. Ich habe gerade einen süßen mittelgroßen Wuschelhund in der Vermittlung, wenn ich nicht wüßte das die Mama eine Podenca ist, käme niemand auf einen Podimix.
    Ist der Hund schon in einer Pflegefamilie ? Für Anfänger würde ich immer empfehlen denn Hund vorab kennenzulernen und wenn die Chemie stimmt, warum nicht.
    Lg Jana

  • Eigentlich geht es doch nur darum, was man zu tun bereit ist.
    Ich kenne viele Menschen, die sagen: wenn ich das vorher gewusst hätte! Dann hätte ich mir erst gar keinen Hund geholt und schon gar nicht diese Rasse.
    Aber wenn man den Hund liebt, dann sagt man das halt mal so und fertig.


    Du musst nur dafür offen sein, dass der Hund mehr Arbeit macht als gedacht. Und dass der Hund dich vielleicht auch mal in den Wahnsinn treibt. Aber wenn Du dann sagen kannst: wenn ich das vorher gewusst hätte, aber nun hab ich ihn und liebe ihn und muss das machen. Dann ist in meinen Augen das die perfekte Voraussetzung für einen Hund. Egal welche Rasse.

  • Das weiß man aber als Anfänger nicht. Und vielleicht auch nicht als jemand, der immer einfache Hunde hatte. Das ist das Problem, man kann es sich vorher einfach nicht vorstellen!
    Vorher schon zu denken, dass man hinterher sagt: "Wenn ich das vorher gewusst hätte..." ist doch paradox.


    Deshalb sage ich: Lieber entweder einen Hund wählen, bei dem es zumindest wahrscheinlicher ist, dass es relativ einfach wird oder wenn man einen bestimmten Hund haben will, mit dem es möglicherweise nicht so einfach wird, diesen vorher kennenlernen, und zwar gründlich. Nicht nur ein bisschen bei der PS mit dem Hund kuscheln, sondern so, dass man eine Vorstellung davon hat, was auf einen zukommt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!