Das Jagdproblem und die Lösung, die ein neues Problem mit sich bringt

  • Aber wo liegt der Unterschied für den Hund ob es nun ein normaler Dummy ist oder irgendwas zum zergeln und eins mit Fell? Nimmt er das wirklich so wesentlich anders war? Denkt der sich "boah geil ein echter Hase" ?! Ich steh da grad irgendwie aufm Schlauch :D


    Ach und Reizangel: ist Thema bei meiner nächsten Einzelstunde, ich werde mal berichten obs irgendwie brauchbar ist :D Momentan denke ich noch, dass ich das wieder zu sehr puscht

  • Na ja, was mit Fell sieht vll. eher aus wie was jagbares :ka:
    Wie gesagt: Ich werds ausprobieren und berichten.


    Ich war eben mit Wuff, Pfeife, Klicker und Quietschie draußen. Vorneweg: Hund liegt absolut tot im Flur und pennt.


    Im grooooooßen und ganzen liefs positiv. Ich habe den Hund noch nie so aufmerksam erlebt. So ca. 70-80% des Spaziergangs hat der Hund auf kleinste Zeichen von mir reagiert. Ist nicht ins Ende der Leine gesprungen... Einfach angenehm.


    Als er mal sowieso extrem aufmerksam war, habe ich zweimal mit der Pfeife gepiffen (einmal lang hatten wir vorher, also als Neuerung jetzt zweimal kurz) und als er kam flog das Quietschie. Fand er super. Das hat immer geklappt (also die 5 oder 6Mal, die ichs probiert habe ^^). Ich habe ihm sehr deutlich gezeigt, dass das Quietschie dann in meiner Tasche war, damit ers nicht sucht und ihn dann mit "Lauf" wieder weitergeschickt.
    Beim Abnehmen des Quietschies habe ichs ihm aus dem Maul genommen, ein Leckerchen gegeben und dann eben weggesteckt.


    Ich denke, wir werden das jetzt mal weiterhin so versuchen.
    Drinnen gabs dann was kleines zum kauen und währenddessen hab ich das Quietschie weggetan. Ich denke das wird mit der Zeit kommen, dass er kapiert, dass es das Quietschie drinnen nicht gibt und es mit Ende des Spaziergangs weg kommt.

  • Ich würde, solange der Hund noch jung ist, ab zu einem sehr guten Trainer. Denn da gibt es doch einiges was das Hundekind und seine Dosenöffner ;-) noch lernen müssen.
    solange das noch relativ einfach formbar ist, würd ich da ganz schnell mit gezieltem Trainingsplan rangehen. Massives Jagdverhalten, Pubertät plus evtl. falsche/fehlende Umweltprägung wären für mich Gründe, nicht mehr lange rumzudoktern.
    Sondern sauberer Aufbau der Übungen, gezielte Arbeit an dem was nötig ist und Zusammenarbeit mit dem Hund. Mit einem Profi.

  • @wildsurf Trainerin habe ich im Laufe des Tages schon kontaktiert ;)


    Wir haben halt nur nicht das Geld, mehrere Trainer durchzuprobieren und deshalb haben wir das hinten angestellt und es erstmal selber probiert.


    Bevor jetzt wieder iwer ankommt: Für einen potenziellen Krankheitsfall ist genug Geld da. Wir haben ein eigenes Konto dafür. Aber eben nur dafür. Von dem Konto wird kein Geld für irgendwas anderes als für den Tierarzt abgehoben.

  • @wildsurf Trainerin habe ich im Laufe des Tages schon kontaktiert ;)


    Wir haben halt nur nicht das Geld, mehrere Trainer durchzuprobieren und deshalb haben wir das hinten angestellt und es erstmal selber probiert.


    Bevor jetzt wieder iwer ankommt: Für einen potenziellen Krankheitsfall ist genug Geld da. Wir haben ein eigenes Konto dafür. Aber eben nur dafür. Von dem Konto wird kein Geld für irgendwas anderes als für den Tierarzt abgehoben.


    Kann ich voll nachvollziehen. Ich bin Studentin und hab inzwischen 4 Trainer durch. Nicht nur das das alles Geld kostet, es geht auch viel Zeit drauf. Seit nem guten 3/4 Jahr suchen wir noch den perfekten Trainer und haben den noch nicht gefunden. Gelernt haben Trico und ich dabei halt nicht sooooo viel.
    Bis man also den Richtigen hat, hat man keine Lösung. Ich hab sogar in eine Rütter-Trainerin "investiert" und bin bitter enttäuscht. Nicht jeder kann man Jagdhunden umgehen. leider :(

  • @Minnie26 Hmmmhmmm... Ich denke mir, dass das vielen so geht. Bin ja auch Studentin und Männe leider seit Ende letzten Jahres arbeitslos.


    Habe in der Mail auch direkt geschrieben, was das Problem ist und auch kurz die Vorgeschichte vom Wuff umrissen. Mich würds unheimlich freuen, wenn gleich die erste, die richtige ist ^^ Mal schauen, was dabei rauskommt. Werde auch davon berichten.


    Evtl. werde ich mal bei meinem besten Freund nachfragen. Dessen Vater ist Förster und seine Mutter ist TA-Helferin. Vll. kennen die ja wen, der sich eher mit Jagdhunden auskennt, wenn die Trainer hier nix taugen ;)

  • Hi Millemaus,


    ich bin, Bracke sei dank, gerade sehr viel am trainieren und habe verschiedene Methoden angeschaut und ausprobiert.
    Ein paar Dinge waren für mich der Durchbruch. Vielleicht bringen sie euch auch etwas. Mein Hund ist eine Bracke aus Griechenland und ich habe ihn mit 8-9 Monaten bekommen. Loki war und ist hochgradig am Jagen interessiert. Er jagt auf Sicht und auf Nase. Loki war für nichts so richtig zu begeistern und hat schlecht bis gar nicht kooperiert. Ich war zwischendurch sehr verzweifelt.


    Deswegen lag/ liegt mein Fokus auf Kooperation und gemeinsam etwas tun:


    Hier die Sachen, die für uns "bahnbrechend" waren:
    - Radiustraining (sitzt mittlerweile perfekt, dauert aber lange)
    - Auftrainieren von regelmäßigem Umschauen
    - GENIAL und sehr sehr hilfreich "Zeigen und benennen" oder "Look at that" und das Belohnen durch Jagdersatzhandlungen oder moderates "Jagen" (Reizangel (hier Besenstiel + Schnürsenkel+ Dummy), Mäuse buddeln + Impulskontrollübungen. Kann man alles in einem Abwasch machen. Hierzu gibt es tolle Videos von Eva Zaugg auf Youtube!
    - Suchhundesport im Wald. Es klingt verrückt, aber es wirkt Wunder!


    Wir sind noch lange nicht soweit, wie ich mir es wünsche. Aber ich habe einen ableinbaren Hund, der sich zwar noch nicht aus jeder Situation abrufen lässt, aber wir kommen mittlerweile gemeinsam heim und ich wurde schon lange nicht mehr alleine im Wald stehen gelassen ;)


    Ich habe die einzelnen Punkte nur stichpunktartig angesprochen, weil du vielleicht einiges schon ausprobiert hast. Falls du etwas genauer wissen möchtest, frag gern. Vor allem:


    Beste Grüße und viel Erfolg
    Geckolina

  • Ich lese hier auch mal mit. Wir haben zwar keinen Hund mit massivem Jagdtrieb, aber Layla reagiert schon ziemlich auf Bewegungsreize, sodass das Thema eben auch ein kleiner Teil unseres Alltages ist.


    Was mir im Allgemeinen zur Händelbarkeit geholfen hat, ist auf jeden Fall das Radiustraining. Das ist inzwischen total super, dass sie im Umkreis bleibt, den ich je nach Übersichtlichkeit verkleinern oder vergrößern kann. Ich kann einfach besser einwirken, wenn sie in meiner Nähe ist.
    Im Zusammenhang mit dem Radiustraining hat sich auch ergeben, dass sie besser auf mich achtet, sich häufiger umguckt, was ich mache. Dafür hab ich dann mal angehalten, so getan, als ob ich umdrehe, mich hingehockt, im Gebüsch geraschelt, sodass sie merkt, dass es sich lohnt mal zu gucken, was ich mache, denn wenn sie gekommen ist, gabs nen Spiel, Leckerli-Suche, schnüffeln etc.


    Heute wollte ich mal nen Video von unserem Rückruf-Pfiff machen... ja, sie hat sofort bemerkt, dass ich da was spannendes mach und hat sich kaum entfernt ;)


  • Fast genauso, nur ohne Clicker, bin ich beim Verhindern des Sichthetzens bei meinem Hund auch vorgegangen, wobei mein Hund ausschließlich Wild hetzt und keine Jogger, Radler, Autos etc.


    Das Quietschie war auf unseren Spaziergängen immer dabei, zuhause war es stets außer Sicht weggepackt.
    Nach einer Quietschie-Einlage habe ich das Teil nach dem Tauschen immer vor seinen Augen in eine eigens mitgeführte Plastiktüte getan. Er begriff schnell, daß es dort auch bleibt und nicht herausgestarrt werden kann. Auf den meisten Spaziergängen kam es ohnehin nicht zum Einsatz.


    Sehr wichtig fand ich, das Abscannen der ferneren Umgebung im Keim zu ersticken. Solange er schnüffelte, hatte mein Hund Narrenfreiheit, durfte vorauslaufen oder auch mal zurückhängen. Sobald er aber begann, seinen Blick in die Ferne zu richten, mußte er stehenbleiben, wurde dann belohnt und anschließend abgelenkt, manchmal auch angeleint, wenn er zu angespannt war und sich das Ganze zu oft wiederholt hätte.
    Wenn er den Weg bzw. den Seitenstreifen zu verlassen drohte, habe ich ihn konsequent zurückgerufen, damit er nicht stöbern ging.


    Als hilfreich erwies sich das Kommando 'Steee-hennn', das er schon gut kannte, bevor die Jagdproblematik begann.
    Es fiel ihm sichtlich leichter, auf Kommando stehenzubleiben, wenn er kurz vor dem Lossprinten war, als den Blick abzuwenden und zu mir zurückzukommen.


    Das Quietschie verlor irgendwann seine Stimme, war dennoch als Belohnung nach dem Superpfiff noch lange heiß begehrt und wurde stets leidenschaftlich totgeschüttelt. Mit der Zeit wurde es ausgeschlichen und schließlich entsorgt.


    Ca. 2 Jahre hat die schlimmste Zeit gedauert, in der ich draußen immer volle Konzentration aufbringen mußte, um meinen Hund vom Hetzen abzuhalten. Mittlerweile läuft es wesentlich entspannter ab und Hund ließ sich dieser Tage durch scharfen Anruf tatsächlich davon abhalten, vor seinen Augen über den Weg flüchtendes Rehwild zu verfolgen - das war der Ritterschlag!

  • Quietschie ist für Whiskey definitiv 1.000 Mal wertvoller als irgendwas(!) zu fressen.
    Der Hund darf bei uns nicht in die Küche, weil er sich alles Essbare unter die Kralle reißen würde. Die Tür ist immer zu, es sei denn, jemand ist in der Küche. Dann liegt er davor und schaut zu, was man so macht.
    Gestern hat Männe die Tür nicht richtig zu gemacht und sie ging wieder auf. Das haben wir nicht mitbekommen. Das Quietschie lag auf der einen Arbeitsfläche, eine Schale mit frittierten Hähnchenteilen stand auf der anderen.
    Irgendwann kam der Hund heimlich still und leise ins Wohnzimmer getapert. Im Maul das Quietschie. Wir sofort in die Küche... Die Hähnchenteile waren noch da o.O


    Wir haben eben mit der Trainerin telefoniert und sie kommt Dienstag vorbei für ein erstes Gespräch.

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