Entscheidungshilfe Zahnbehandlung

  • Mias untere Milcheckzähne wurden ja gezogen wg Canini Engstand und daraus resultierender Entzündung im Oberkiefer


    nun haben wir die bleibenden Zähne von Beginn an massiert, einer sitzt prima, der andere bohrt sich wieder in den Oberkiefer und es beginnt schon wieder problematisch zu werden in puncto Entzündung


    wir müssen uns nun recht kurzfristig entscheiden, was wir machen, sie ist 7 Monate alt und durch mit dem Zahnwechsel


    1. Ziehen des Zahns , einmal Vollnarkose, Zahn ist dann eben weg
    2. abschleifen, Risiko, dass durch den runtergeschliffenen Zahnschmelz irgendwann Karies/Schmerzen entstehen können, evtl muss nachgeschliffen werden, da der Zahn noch nicht ganz raus ist, also mind einmal Vollnarkose (aber es muss jetzt was gemacht werden, nicht erst in ein paar Wochen)
    3. Zahnspange , dreimal Vollnarkose (Gipsabdruck, einsetzen, herausnehmen) , regelmäßiges nachstellen (müsste man sehen, wie sie das mitmacht, ggf wird da eine leichte Sedierung fällig, was ich nicht glaube)



    unser TA ist auch Hundezahnarzt und bietet kieferorthopädische Leistungen für Hunde an, gehört auch dem Verband an


    die Entscheidung abnehmen kann er uns natürlich nicht



    ziehen möchten wir eigentlich nicht, auch wenn das die kostengünstigste Lösung wäre
    aber Zahnspange ist eben auch mind 3x Narkose und Narkose ist immer ein Risikofaktor



    Eigentlich favorisieren wir die Zahnspange....
    wird uns ca 1500€ kosten, was dabei nun aber keine Rolle spielen soll


    Er meint, dadurch, dass sich der Zahn oben schon so ein tiefes Loch gebohrt hat, schiebt er sich automatisch immer wieder dorthinein, weshalb wir ihn nicht mehr rausmassieren können



    Ich habe hier in den alten Beiträgen einen Zahnspangenbericht gefunden, vielleicht hat ja auch jemand Etfahrungen mit dem Abschleifen und kann dazu was berichten?

  • Wenn Du nicht ausstellen und züchten willst, würde ich Zahn ziehen und gut.
    Ich würde allerdings auch mit einem Hund, der Zahnprobleme hat nicht züchten.

  • Hallo,


    ich kenne einen Hund der die oberen Eckzähne überkront hat.
    Vielleicht wäre das eine Alternative, abschleifen und dann kann man eine Krone so anpassen das der Zahn nicht stört.
    Mir nur Abschleifen wird es wohl irgendwann Probleme geben. Ich denke schon das Hundezähne da ähnlich gestrickt sind wie unsere.
    Zahnspange wäre mir auch zu aufwendig.
    Den Zahn ziehen lassen wäre natürlich eine Alternative. Den Hund wird es nicht stören. Er braucht ja sein Futter nicht jagen. Ist halt nur ein Schönheitsfehler.
    Hätte der Hund sich den Zahn irgendwo ausgeschlagen würde man es akzeptieren.
    Keine leichte Entscheidung, aber man darf das wohl alles nicht so menschlich sehen. :???:


    LG Terrortöle

  • Ich würde den Zahn ziehen lassen, Zahnspange stell ich mir für den Hund irgendwie auch belastend vor, meine Tjorven mußte etliche Zähne( auch einen Eckzahn gezogen bekommen) und hatte nie irgendein Problem damit

  • Nee, züchten wollen wir nicht
    (vermehren auch nicht ;-) ), würd ich mit einem Hund mit Zahnfehlstellung eh nie machen, man weiß ja nie, ob sich das nicht doch irgendwie vererbt
    und ganz ehrlich,im schlimmsten Fall hätten wir dann hier 10 Hunde, weil ich keinen abgeben könnte ;-)



    das mit dem Überkronen werd ich den TA noch fragen, das klingt gut.
    menschliche Zähne schleift man ja auch nicht ungeschützt runter.
    da muss ich dann nur mal fragen, wie das gemacht wird, denn zu hoch sein darf die Krone dann ja nicht, weil sich dann die Krone in den Oberkiefer bohren würde



    vielleicht findet sich hier noch jemand , der aus erster Hand über sowas berichten kann?


    ziehen würden wir ungern, wäre es ein Schneidezahn, da schon eher, aber die Eckzähne sind eben doch markanter Teil des Gebisses und haben ja auch einen Sinn (auch wenn sie ihr Futter nicht selbst jagen muss)
    Aber wenn der TA dazu explizit raten würde, würden wir auch das in Kauf nehmen

  • Unser Hund hat einen Rückbiss, wodurch sich die unteren Fangzähne auch in den Oberkiefer gebohrt haben. Wir haben dies erst etwas zu spät gemerkt, da es auch zum Glück noch keine Entzündungen gegeben hatte, und haben dann als er ca. 1 Jahr alt war das mit den Zahnspange ausprobiert. Er hat es eigentlich ganz gut vertragen, man musste in dieser Zeit halt das Trockenfutter einweichen und sämtliches Spielzeug, auf dem er rumkaut, wegpacken. Sogesehen war es ihm dann halt ein bisschen langweilig ohne Spielzeug, aber er hat das ganz tapfer ertragen alles, hat sich immer wieder die Gummibänder ganz brav einhängen lassen usw...


    Letztendlich war er aber für die Zahnspange einfach schon zu alt, der Kiefer schon zu arg gefestigt, sodass sich die Zähne einfach nicht mehr genug verschieben haben lassen. Dann wurden die Fangzähne abgeschliffen, der Nerv aber erhalten, das ist machbar.


    Uns ging es eben auch so wie dir, dass wir ihm die Fangzähne nicht nehmen wollten.. ;)


    Solltest du zur Zahnspange oder so noch Fragen haben, nur zu ;)

  • Ich kenne einen Fall von Zahnspange beim Rückbiss, es hat super funktioniert, die Sedierungen waren gar kein Problem, nur Knabberzeug hat er nicht haben dürfen in der Zeit und barfen ist nicht gegangen, weil sich die Fleischfetzen in der Zahnspange verfangen haben. Die Besitzer sind froh, dass sie es getan haben und nicht gesunde Zähne abgeschliffen haben und würden es jederzeit weiterempfehlen.
    Ich kenne auch 2 Hunde mit abgeschliffenen Fangzähnen. Die haben damit auch keine Probleme, es ist bei weitem billiger, aber die Zahnstummel schauen sehr gewöhnungsbedürftig aus.

  • Der Zahnarzt sagt,er favorisiert die Zahnspange, weil der Zahn noch nicht ganz ausgewachsen ist.
    es gibt zwei Varianten : einmal eine Schraube, die zwischen beide Eckzähne geklebt wird und täglich verstellt werden muss (das können wir zu Haus selbst machen). Nachteil - dadurch wird natürlich auf beide Zähne Druck ausgeübt und der eine sitzt ja perfekt und würde so zu weit nach außen gedrückt werden


    andere Variante ist,dass oben zwischen Eckzahn und erstem Backenzahn (also quasi genau da, wo der Zahn sich jetzt ein Loch in den Kiefer piekt) ein Kunststoffkeil für ca 14 Tage eingeklebt wird, der so abgeschrägt ist, dass sich der Zahn nach außen dran vorbeischieben muss, weil er ja einfach keinen Platz hat. Nachteil - sie wird die ersten Tage das Maul nicht schließen können



    beides bedeutet zweimal Vollnarkose für mehr als 30 Minuten und ich bekomme sie danach nicht im Anschluss nach Haus, sondern sie muss bis spätnachmittags dort bleiben



    Ich hab mit Mias Züchterin gesprochen, die wiederum ihren TA gefragt hat, der tendiert zum Ziehen, weil die Spange keine Garantie ist, dass es wirklich funktioniert



    Problem bei der Zahnspange - der TA sagt, er kann erst während der OP entscheiden, welche Variante infrage kommt


    die Schraube ist allerdings nichts, was mein Mann erlauben würde, weil er zu viele Probleme dabei sieht, so dass sie im schlimmsten Fall während der OP die Erlaubnis zum Ziehen einholen würden, wenn der Kunststoffkeil nicht funktioniert
    die Bilder im www davon sind allerdings ganz schön heftig, da wird der halbe Kiefer scheinbar eingeklebt in das Zeug


    Schlauer sind wir jetzt noch immer nicht ....



    Bine, eure Spange war dann bestimmt außen aufgeklebt, oder?



    eigentlich wollten er uns schon einen OP Termin für heut geben, aber wir brauchen noch Bedenkzeit und haben den Termin nun nächste Woche Montag



    Abschleifen werden wir jedenfalls nicht

  • Das Abschleifen macht man eigentlich nicht mehr, weil sich zu schnell der Zahn eröffnet und somit Keime eindringen können.


    Zahnspange ist nur bei einem heranwachsenden Hund eine gute Möglichkeit das Gebiss zu regulieren.


    Von der Überkronung weiß ich, dass meistens die Kronen nicht lange halten.

  • Mal ganz doof gefragt: welche Funktion hat denn der Fangzahn, die eine dreimalige Narkose rechtfertigen würde? Wenn diese Schraube eh nicht in Frage kommt und der Plastikkeil dem Hund das halbe Maul verklebt, wäre die Diskussion für mich gar keine.


    Der Rüde einer Freundin hat sich bei einem Unfall einen Fang- und einen Schneidezahn ausgeschlagen. Sieht halt mit geöffnetem Maul etwas ungewohnt aus, aber ansonsten hat er keine Probleme (er ist 4, da könnte natürlich noch was im Alter kommen).


    Wie ist denn die Langzeit-Prognose für Hunde, denen ein oder mehrere Zähne fehlen? Ich würde diese Zahnspange nur in Erwägung ziehen, wenn sie mit hoher Wahrscheinlichkeit erhebliche Folgeschäden verhindert. Nur für die Optik würde ich persönlich meinem Hund nicht diesen Eingriffen unterziehen.

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