Entscheidungshilfe Zahnbehandlung

  • Also, ich denke in der heutigen Zeit ist kein Hund darauf angewiesen ein Tier zu erlegen und große Fleischbrocken heraus zu "reißen" weswegen der Verlust eines Reißzahns durchaus zu verkraften ist..Nie im Leben würde ich einem meiner Hunde eine Zahnspange zumuten mit mind. 3 mal Narkose und mehrfachem sedieren ... also diese Entscheidung wäre für mich sehr einfach, raus mit dem Zahn und ruhe ist...


    Nö! Lies mal, was ich weiter oben geschrieben habe. Und auch die Bemerkung, daß sich die Zahnanordnung noch gewaltig verschieben kann bei einem wachsenden Hund, ist richtig.
    Nur mal als Beispiel: der Caninus eines Yorkshire kann über 2 cm lang sein - guck mal, wie viel Du davon oben raus schauen siehst... der Kiefer ist sehr zierlich, selbst stückchenweise raus sägen ist sehr schwierig!
    Anders, wenn das Teil wirklich rettungslos kaputt ist, dann ist aber auch die Wurzel meist schon angegriffen und resorbiert.
    Mal ganz abgesehen davon, daß die "Reißzähne" ganz wo anders sind...



  • einen Kragen wird sie nicht bekommen, der TA meinte, nach 14 Tagen sollte das schon alles erledigt sein und der Kunsstoffkeil, der eingesetzt wird, kann schon wieder raus
    da keine Brackets oder. Gummis eingesetzt werden, kann sie auch nichts allein lösen
    wenn der Zahn dann in der richtigen Position ist, kann er auch nicht mehr zurück, dafür ist er schon zu weit draußen
    darum kriegen wir ihn auch ohne Klammer nicht weggedrückt, denn jedesmal, wenn sie das Maul schließt, zieht das Loch im Oberkiefer den Zahn quasi wieder in die falsche Position zurück

  • Huhu, ich schliess mich mal an.
    Ich komm berufsmaessig aus der (menschlichen) Kieferorthopaedie. :-)


    Grundsaetzlich ist es empfehlenswert, dass gesunde Zaehne erhalten bleiben.
    Sie haben eine Funktion im Kiefer(auch beim Hund !). Auch die Milchzaehne sind wichtig, da sie als Platzhalter fuer die bleibenden Zaehne dienen.
    Wenn du nun sagst, dass Milchgebiss war katastrophal ist es keine Ueberraschung, dass das bleibende Gebiss problematisch wird. Gerade bei Engstand im Milchgebiss koennen die Milchzaehne ja gar nicht als Platzhalter fuer die viel groesser bleibenden Zaehne dienen.


    Wenn Schmerzen und wirkliche Beeintraechtigung des Hundes dadurch entsteht find ich es wichtig, dass gehandelt und behandelt wird.


    Meine Meinung nach wuerde ich zu der Version des Kunststoff-Keils tendieren und zwar aus folgenden Gruenden.
    Bei der Schraube wird nur auf kleiner Flaeche geklebt. Es muss pingelig trocken gearbeitet werden und beim Nachziehen entstehen grosse Kraefte, die zum einen auf die nur kleine Klebeflaeche wirken. D.h. es kann schnell abbrechen, auch beim Kauen/Spielen abgehen oder beim Nachziehen, weil der Hund zuckt etc.
    Das Risiko, dass oefter mal neu angeklebt ( und sediert wird) waere mir zu gross dabei.
    Ausserdem ist es nicht die optimale Massnahme, weil sich dadurch andere Zaehne unguenstig verschieben. Hast du ja beschrieben.


    Beim Kunststoffkeil wird grossflaechig geklebt, was eine bessere Haltbarkeit gegen aufkommende Kraefte gewaehrleistet.
    Die Zaehne koennen sich von alleine richten, ohne dass von Aussen eingewirkt wird( wie beim Nachziehen der Schraube), was fuer Kiefer und spaeterem nachhaltigem Ergebnis besser ist. Es wird durch den Keil lediglich Platz zum Zahnwandern gelassen und Zaehne wandern ganz alleine nach physikalischen Gesetzen. Die Gefahr des Abbrechens durch Anwenderfehler beim Nachziehen gibt es nicht und der Hund kann auch nicht unbeabsichtigt den Keil irgendwie kaputtmachen mit Spielzeug etc.


    14 Tage sind eine kurze Zeit, die superschnell zu ueberbruecken ist in der Kieferorthopadie ist.
    Der Zahnabdruck ist notwendig, damit der Keil/die Schraube vorher moeglichst passgenau hergestellt werden kann, der Hund nur kurz sediert werden muss zum exakten Ankleben und das Ankleben an sich sorgfaeltiger gemacht werden kann.
    Die Kunststoffe sind heute so schonend und gut haltbar, wobei die Entfernung trotzdem rueckstandslos und unproblematisch geht.


    Waere es mein Hund, wuerd ichs mit dem Keil machen lassen.
    Laesst du es bestehen gibt es weitere Probleme, laesst du den Zahn ziehen kann das den ganzen Kiefer durcheinanderwuerfeln in DIESEM EINEN Fall, dass du in einen Teufelskreislauf von mehreren nachfolgenden Zahnbehandlungen/ gesundheitlichen Problemen kommst.

    Zu den Sedierungen hab ich die Meinung, dass es in DIESEM Fall eben sein MUSS, zum einen damit dem Hund geholfen wird ein wirklich funktionelles Problem zu entfernen, sauber/trocken gearbeitet werden kann und es mir bei einem jungen Hund ebenso passieren kann, dass er sich vertritt/in ne Beisserei geraet oder sonstwas, wo er auch sediert werden muss um behandelt werden zu koennen.


    Kosmetische Zahnbehandlungen bei Hunden find ich affig und unnoetig, aber hier geht es um Funktionalitaet und Wiederherstellung eines Gebisses, dass spaeter noch viele Jahre ohne Probleme funktionieren soll.


    Falls du noch Fragen hast, frag ruhig. :-)


    P.S Es gibt auch feste Zahnspangen beim Menschen, die von innen angebracht sind. Ihr wuerdet euch wundern, wieviele Menschen die tragen ohne, dass irgendjemand etwas davon bemerkt.

  • Kamiko, Danke für die ausführliche Erklärung!
    dann scheint unser Bauchgefühl uns ja schon den richtigen Weg gezeigt zu haben.
    der Doc macht Abdruck und Einsetzen im einem Termin
    Sie arbeiten zu zweit, einer fertigt den Keil, einer reinigt die Zähne und trägt noch eine Versiegelung auf


    ich bin gespannt, wie schnell man eine Änderung sieht, bei meiner Tochter sah man nach wenigen Tagen enorme Unterschiede, als die die Zahnspange bekam.
    nun tragen dann Hund und Kind eine...


    ich hoffe, alles geht problemlos. Ein komisches Gefühl ist es trotzdem....

  • Gern geschehen!


    Viel Unterschied gibt es da zwischen Mensch und Hund nicht, ausser, dass der Hund sediert werden muss zum Einsetzen und nicht mitarbeiten kann.
    Berichte doch mal weiter, wie das Ergebnis ist. Wuerd mich sehr interessieren!


    Drueck euch die Daumen, dass alles gut verlaeuft und eure Maus von ihrem Leid befreit wird.
    Falls du sie trocken fuetterst stell dich drauf ein, dass sie in den ersten Tagen wegen Schmerzen/Druckgefuehl etwas maekeln kann. Nassfutter waere dann eine gute Alternative.

  • Sie bekommt eh Dose, das wird mit der Gabel nochmal kräftig kleingematscht und ich hoffe, das geht dann halbwegs


    Knabbereien und harte Kekse soll sie dann auch nicht haben, also hab ich mich mit den fluffigen Dokas-Tüten eingedeckt. Die normalen weichen Standardleckerlies verträgt sie so schlecht und bekommt davon Durchfall und pupst ständig....


    Ich werde versuchen, Fotos zu machen, auch vom vorher-Stand
    vielleicht helfen die irgendwann auch mal jemand anderem bei so einer Entscheidung

  • soo, hier Fotos von heute
    einmal vorher, zweimal mit dem Kunststoffeinsatz
    wenn alles gut läuft, darf das Ding in 2 Wochen schon wieder raus


    Mia hat die Narkose recht gut überstanden und ist schon wieder munter
    Bisher scheint sie der Einsatz nicht sehr zu stören, mal sehen, wie das morgen aussieht


  • Vielen vielen Dank fuers Zeigen !


    So Massnahmen werden beim Menschen auch ergriffen.
    14 Tage gehen schnell um und sind ein Klacks. Zumal er nicht das ganze zuckerhaltige Zeugs in sich reinstopft wie Kinder.


    Gut, dass du dich so entschieden hast.

  • Die erste Nacht liegt hinter uns
    wirklich zu stören scheint das Ding nicht
    sie schmatzt ab und zu mal, sabbert etwas mehr, hat aber Appetit wie sonst auch


    Ich glaube, was sie am meisten stört ist der Kauknochen-und-hartes-Spielzeug-Entzug ;-)

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