• Ich habe auch mal eine BH Prüfung gesehen, wo der "Stadtteil" einfach nur auf der Straße vor dem Vereinsgelände stattgefunden hat. Ist der Platz abgelegen, ist halt kaum ein normaler Alltag mit Fremden möglich und dann werden eben mit Helfershelfer eventuell ein Jogger, ein Radfahrer "gestellt".

    Das ist bei uns wohl auch so. Einfach weil die nächste Innenstadt locker 15-20 Minuten Fahrtweg weg ist.

    Luccas Straßenteil war aufm Vorplatz vom Verein und Lenis aufm Feldweg

  • Das meiste ist ja gesagt...

    Kann man die Inhalte der BH nicht auch im Alltag anwenden, oder ist das total abwegig?

    ich für mich: nein! Rein gar ichts aus der BH nutze ich im Alltag. Aber da ist ja jeder anders

    Ich konnte aber aus dem Sport auf die BH übertragen, also ein "die Start-Position" (im dem Fall aus dem Sport) wird gehalten, egal wie groß das Verlangen ist was anderes zu machen/loszurennen (aus Hoopers/Agi). Damit war ganz sicher kein aufstehen aus Sitz oder Platz, bis wirklich das explizite Kommando kommt (da aus dem Sport mit "ichwillichwillichwill" eintrainiert). Auch die Ablage war bei Enya so wirklich bombensicher. Aber da profitierte die BH vom Sport, nicht andersrum und im Alltag spielt es keinerlei Rolle bei mir, gar keins der Kommandos, nicht mal Sitz. Da sehe ich bei anderen aber auch viel, es wird im Alltag schnell geschlampt: Mensch sagt Sitz... Hund sitzt... Mensch quatscht... Hund löst irgendwann alleine auf... Brauchst du in der BH mal ganz genau nicht! Und so exakt sind viele im Alltag einfach nicht (ich auch nicht).

    Ein schönes Fuß verhunzt du dir, nutzt du es im Alltag. Aber du kannst eine BH bei vielen Richtern auch mit einem "Alltagsfuß" bestehen. Ich hab das getrennt und nutze das Kommando im Alltag nie. Ist halt die Frage, wie exakt will ich das auf der Prüfung, aber mit Alltag ist es nie "gut" für die Prüfung.

    Das liegt daran das mit der BH zwei Dinge in einen Topf geworfen werden die wenig miteinander zu tun haben - der alltagstaugliche Hund und der Sporthund.

    Ja. Wobei "der Sporthund" ja auch noch mal so eine Sache ist. Meine Hunde brauchen auch nichts davon für ihren Sport... Klar, geduldig warten, bis es los geht. Das war es aber auch schon. Der Rest ist für die Tonne

    indem er rasch und zügig die Kommandos befolgt, und zwar ohne Hilfe

    Ja! Und genau das ist ja nicht "Alltag". Im Alltag darfst du sagen "prima!!", du vergisst im Normalfall ja nicht deine Stimme Zuhause, auch wenn Kekse oder Spielie nicht dabei sind. Oder was körpersprachlich helfen (auch die Hände vergisst man ja selten Zuhause). Alleine deshalb hat die BH für mich Null mit Alltag zu tun. Das ist es wirklich, was ich am wenigsten mag an der Prüfung, du darfst dem Hund nicht mal kurz verbal sagen: hey, gut so! Den Sinn dahinter werde ich wohl nie verstehen...

  • Was mir die Alltagserziehung jedoch unheimlich erleichtert, ist die Konditionierung auf die Futterhand. Der Hund lässt sich so auch "dirigieren", obwohl er die bestimmte Situation so noch nie hatte und die geforderte Bewegung nicht automatisiert hat.

    Ausserdem ist sie als Notanker ein starkes Mittel wenn "aushalten lernen" für den Hund in dem Moment nicht mehr funktioniert , um den Fokus und die Konzentration auf mich zu lenken und brenzlige Situationen unter Kontrolle zu halten.

    Super, genau sowas hatte ich gemeint.

    Ich hatte mich vielleicht falsch ausgedrückt. Ich meinte jetzt nicht, dass man quasi mit der BH-Vorbereitung dann automatisch einen alltagstauglichen Hund hat oder gar umgekehrt (wenn er im Alltag gut sitz macht, dass das dann für die BH taugt).

    Ich meinte eher wirklich mal solche Ausnahmesituationen, also z.B. eine blöde Hundebegegnung oder ein Kind, das Angst vor Hunden hat und nah an einem vorbeilaufen muss (dass man dann seinen Hund sicher ins Platz schickt oder so). Sind jetzt nur zwei konstruierte Beispiele.

    Blöd gesprochen: Dass man da vielleicht irgendwie den Trainingsmodus kurz einschaltet und die Situation damit managet.

  • Blöd gesprochen: Dass man da vielleicht irgendwie den Trainingsmodus kurz einschaltet und die Situation damit managet.

    Ich würde sagen, das kommt auf den Hundetyp an, und auf dich.

    Ich trainiere das explizit während dem Gassi, den Wechsel von Action/Spiel/Schnüffeln auf den Arbeitsmodus: dafür helfe ich mir mit einem Spieli und Körpersprache. Ein Hund, den man nicht so schnell "angeknipst" kriegt, wird in der wackeligen Situation dann wahrscheinlich auch nicht wie gewünscht reagieren, denn das müsste ja sehr schnell gehen. Meinen fällt es sehr leicht, in den Arbeitsmodus zu wechseln, die Impulskontrolle bei der Kleinen (6,5 Monate) ist halt noch nicht so ganz ausgereift, ist ja klar.
    Wenn die Situation nicht ganz so dramatisch ist, kann der BH-Trainingsinhalt schon helfen, doch. Aber man muss dann eben auch außerhalb mal geübt haben. Bei mir ist das Notfallkommando PLATZ, ALLE!, da übe ich sogar die laute, gestresste Tonlage extra mit.
    Grüßle

    -s-

  • Wie genau kann ich mir das vorstellen im Vergleich zu einer "normalen" Hundeschule?

    Es sind zwei völlig verschiedene Dinge. Unterordnung für die BH hat überhaupt nichts mit Hundeschule oder Alltag zu tun

    Verstehe, das heißt, wenn mein Tier 12 Monate ist, sollte ich neben der Hundeschule oder stattdessen explizites Training (UO?) für die Begleuithundeprüfung machen?

  • Zu einem gewissen Teil verschwimmt das Training schon mit dem Alltag find ich. Die Ablage z.B., die schon erwähnt wurde.

    Wenn der Hund für mehrere Minuten ruhig liegen bleibt, obwohl sich knapp daneben ein anderer Hund, zum Teil im Laufschritt, über den Platz bewegt, ist die Chance, dass er im Alltag auch gechillt bleibt, wenn er vor dem Geschäft mal warten muss höher, als wenn er sowas nie geübt hat.

    Was nicht heißen soll, dass das eine automatisch klappt, wenn das andere funktioniert.

    Es ist eher so, dass beide Komponenten, Sport und Alltag, getrennt trainiert werden müssen und dann auch gut zusammenspielen müssen, damit sie sich gegenseitig ergänzen können und sich positiv aufeinander auswirken. Da ist viel Fingerspitzengefühl vom HH gefordert.

  • Blöd gesprochen: Dass man da vielleicht irgendwie den Trainingsmodus kurz einschaltet und die Situation damit managet.


    Wenn man das für den Alltag auch nutzen will , was bei uns Super funktioniert , muss man die Sachen halt generalisieren.


    Dann kann man z.b ein festes Sitz oder Platz auch im Alltag z.b Hundebegegnungen nutzen.

    Vorausgesetzt man hat es sicher aufgebaut.

  • Wenn man das für den Alltag auch nutzen will , was bei uns Super funktioniert , muss man die Sachen halt generalisieren.


    Dann kann man z.b ein festes Sitz oder Platz auch im Alltag z.b Hundebegegnungen nutzen.

    Vorausgesetzt man hat es sicher aufgebaut.

    Danke Dir!

    Das werde ich auf jeden Fall versuchen und die Trainerin da um Rat fragen, damit ich mir nicht z.B. Sitz und Platz für die BH versaue, weil ich es im Alltag ggf. "falsch" mache.

    Aufs Generalisieren lege ich grundsätzlich im normalen Alltagstraining schon sehr viel Wert und habe da meine Vorgehensweise. Da klappt es bei neuen Kommandos schon sehr gut, natürlich abhängig vom Ausmaß der Umgebungsreize.

  • ... damit ich mir nicht z.B. Sitz und Platz für die BH versaue, weil ich es im Alltag ggf. "falsch" mache.

    Genau das passiert aber, wenn du die Kommandos auch im Alltag verwendest.

    Beispiel "Platz": im Alltag meine ich mit Platz in erster Linie: leg dich wo hin, wo du nicht im Weg bist und halt die Füße still.

    Ob der Hund gerade, schief oder gekrümmt liegt ist mir dabei egal. Ebenso, ob er zwei Schritte geht, sich noch mal streckt, sich hinsetzt und dann erst hinlegt oder ob er, wenn er liegt, den Kopf ablegt, einen Schmetterling beobachtet oder sich am Hintern leckt.

    Am Hundeplatz bedeutet das Kommando, dass der Hund in Sekundenschnelle auf den Boden kommt, dabei die Vorderbeine dort, wo sie sind ablegt und das Hinterteil nachsetzt und somit keinesfalls nach vorne kommt. Ich erwarte, dass er dicht an mir und parallel zu mir liegt, wobei der Hund exakt gerade gerichtet ist. Ausserdem verlange ich, dass er die ganze Zeit mit aufmerksamen Blick zu mir schaut und sich durch nichts ablenken lässt. Und schlussendlich soll der Hund genau dieses Verhalten auch zeigen bei der Freiablage, beim Ablegen aus der Bewegung und auf Distanz.

    Genau das ist ja die Schwierigkeit des Hundesports. Ein "normales Platz" geht bald mal. Damit es aber so präzise klappt, wie gewünscht, braucht es Übung, Übung, Übung und die richtige Trainingsmethode (z.B., es gibt noch zig andere Arten, das dem Hund beizubringen, wird ihm, damit er sich auf die richtige Art und Weise hinlegt, also zuerst vordere Gliedmaßen, dann erst die hinteren, das Leckerli beim Futtertreiben knapp vor den Brustkorb gelegt).

    Wenn du jetzt ein und dasselbe Kommando für die perfekte Ausführung und für die schludrige verwendest, machst du es dem Hund unnötig schwer. Logisch wird er die für ihn einfachere, saloppere Variante wählen. Also entweder du machst dir für den Hupla vieles kaputt oder du machst dir den Alltag unnötig kompliziert.

    Du darfst nicht vergessen, Hundesport verlangt dem Hund irre viel Konzentration und Aufmerksamkeit ab. Deshalb dauert das Training auch jeweils nur ein paar Minuten. Das kann der Hund in der Weise im Alltag ja gar nicht bringen.

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