Qualzuchten
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AnniMalisch -
11. Januar 2015 um 18:38 -
Geschlossen
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Ich finde es toll, dass hier manche über Fachwissen verfügen, aber bitte man soll nicht voraussetzen, dass es andere auch haben. Jane hat es ja im Zusammenhang mit den Lundenhunden gut erklärt, daher verstehe ich nicht, warum dieser Satz kommen muss:
Cindy, nun hör doch endlich mal auf hier mit Fachwissen zu argumentieren. Das könnte doch zu Verwirrung beitragen.
Bei dem einen oder anderen, längst nicht bei allen
Wenn es bei dem einen oder anderen zur Verwirrung führt, kann es einfach sein, dass es nicht ausreichend und verständlich erklärt wurde. Da muss man ja nicht gleich so herabsetzen schreiben.
Ich habe unlängst auf youtube einen Vortrag von einem Physiker gesehen (und da muss man schon einiges an Intelligenz haben um das Studium zu schaffen), der mit einem Freund geredet hat, der mit Aktien und Anlagen zu tun hat. Nach ein paar Minuten hat der kein Wort mehr verstanden. Das eigene Fachwissen wird oft als Einschätzung für das Allgemeinwissen herangezogen, wodurch es zu Fehleinschätzungen kommt. Daher hilft Fachwissen oft nicht aus, um einen anderen zu überzeugen, wenn man dies nicht richtig ausdrücken kann (was oft sehr schwierig ist). Damals im Studium wurde ich oft angehalten in Texten, die Leute aus anderen Fachkreisen lesen, auf Fachausdrücken zu verzichten oder diese zu erklären und besonders auch auf das Grundwissen einzugehen.
Eine andere Möglichkeit sein Wissen mehr Ausdruck zu verleihen, ist es das Wissen mit wissenschaftlichen Abhandlungen oder andere Quellen zu untermauern. Mit mehr Fachwissen ist die Rechere einfach (weil man weiß nach welchen keywords man suchen muss und welche Quellen seriös sind).Und man kann von keinem verlangen, dass er Fachwissen aufholt, denn das dauert in der Regel mehr Zeit als wenn es die Fachperson erklären würde. Wie gesagt yane macht das eh gut und ich zweifle ihre Kompetenz in Sachen Genetik auch nicht an.
Obwohl streifenpanda jedeglich einen Link eingestellt hat. Warum man da so abwerten tun muss, ist mir schleicherhaft.
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Hi,
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Für mich ist der Lundehund trotz allem ein Beispiel dafür, wie problematisch enge Rasssezucht ist und auch wie fragwürdig.
Ich würde mir keinen Lundehund kaufen. -
Ich mag Deine Beiträge hier, das vorweg!!!

Aber man weiß schon sehr lange, dass es (auch) intermediäre und unvollständig dominante Erbgänge gibt. Aber wenn eine Erbkrankheit eindeutig durch viele Probanden belegt autosomal rezessiv ist, dann ist das mit 99,99999999....% Wahrscheinlichkeit auch so
Nicht zu vergessen die Penetranz und Expressivität bei der ganzen Geschichte.Als Penetranz bezeichnet man die Wahrscheinlichkeit, mit der eon bestimmter Genotyp dazu führt, dass dieser auch phänotypisch sicht bar wird. So ging man bp. Früher davon aus, dass bei der prcd-PRA zumindest beim Pudel eine so gut wie vollständige Penetranz besteht. Also jeder Pudel, der reinerbig für diesen Defekt ist, eine PRA entwickelt. Inzwischen sind die letzten Pudel aus VDH/FCI Zucht, die tatsächlich reinerbig für diesen Defekt sind, langsam alt. Denn den Gentest gibt es seit etwa 2006. Meine weisse Zwergin und ihre Schwester sind beide reinerbig auf diesen Defekt, also "affected", nicht nur Träger.
Ebenso ist ihr Vater reinerbig und die Mutter zumindest Träger. BTW im übrigen so viel zu dem Post vor einigen Seiten von wegen "beim Pudel gibt es keine PRA" - fand ich nett, wenn auch nicht richtig.
Der Vater erblindete an PRA mW bereits im Alter von 9-10 Jahren. Die beiden Töchter, 2004 geboren - also auf die 13 zugehend, haben noch keine Anzeichen von PRA. Ich hoffe mal, dass das so bleibt.
Damit wäre es aber ein Zeichen, dass eben doch keine vollständige Penetranz vorliegt, dass also nicht bei jedem Hund die PRA ausbricht, trotz reinerbigem Genotyp.Unter Expressivität versteht man den Grad der Ausprägung. Als Beispiel hier der Lundehund für eine variable Expressivität, bei dem es von leichten Erscheinungsformen bis hin zu sehr schwerem Verlauf geht. Im Gegensatz zur PRA, die wenn sie ausbricht, immer gleich endet.
Warum es Unterschiede in der Expressivität gib, ist von Gendefekt zu Gendefekt unterschiedlich.
Weitere beteiligte Triggergene, Umwelteinflüsse oder einfach noch nicht bekannt.Deswegen @just2dun kann es schon sein, dass beide Aussagen zutreffen. Sprich, dass die TiHo das ursächliche Gen gefunden hat, auf dem der Defekt sitzt - und da dann eben ein autosomal rezessiver Erbgang vorliegt. Dass aber die Ausprägung der Erkrankung auf weiteren Genkonstellationen bzw. Multifaktoriellen Ursachen beruht.
Vermutlich ist hier das Ende der Forschung einfach noch nicht erreicht.Haben wir bei den Pudeln ja auch mit MA und SA.
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Leute, ihr könnt mir jetzt nicht erzählen, dass der “normale“ Hundezüchter (auch wenn er unterm VDH züchtet), über biologisches Fachwissen im Bereich der Genetik verfügt, welches ein Studium voraussetzt.
Wirklich nicht.
Das ist doch Augenwischerei und damit wird die ganze Thematik doch vernebulisiert und verschleiert.
Und wenn dann noch vom Endverbraucher erwartet wird, er müsse sich halt nur “richtig“ informieren (also über mindestens genau so viel Wissen über Genetik etc verfügen, um das Ganze überhaupt beurteilen/bewerten zu können), dann wird es richtig abstrus!Das Ergebnis zählt!
Und so lange Richter auf irgendwelchen Ausstellungen übertypisierte, kranke, röchelnde Hunde prämieren, so lange Züchter die Atemnot ihrer Hunderasse als normal und “charmant“ darstellen und weiterhin solche Hunde in der Form “züchten“ (werden ja prämiert, also ist das wohl so richtig), so lange beginnt der Fisch vom Kopf zu stinken! -
Für die "einfachen" Dinge braucht man kein Studium. In der Schule aufpassen, sich 2-3 Stunden hinsetzen und ein paar fachlich fundierte Quellen lesen reicht als Käufer. Als Züchter macht man sinnigerweise noch ein Seminar und liest ein bisschen mehr.
Man braucht ja lediglich ein paar Grundlagen (was sind die Erbgänge, wie funktionieren sie) und Spezialwissen zu den Rasserelevanten Krankheiten.
Klar, das ist nur Halbwissen, reicht für den Endverbraucher aber komplett.Nur wird halt sogar dieser Minimalaufwand gescheut. Ganz ehrlich, ich bin auch kein Autoschlosser und trotzdem lese ich mich vor dem Autokauf ein, wo sind die Schwachstellen. So weiß ich dann, das in meinem Automatikgetriebe gerne das Steuergerät abraucht. Das kann ich weder reparieren, noch kenne ich die elektrotechnischen Hintergründe. Aber wenn der Rückwärtsgang nicht mehr funzt, weiß ich, ab in die Werkstatt. Und wenn die sagen, da muss das komplette Getriebe neu, weiß ich, ich sollte zumindest ne zweite Meinung einholen.
Auch gesundes Endverbraucherhalbwissen. -
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Nur wird halt sogar dieser Minimalaufwand gescheut. Ganz ehrlich, ich bin auch kein Autoschlosser und trotzdem lese ich mich vor dem Autokauf ein, wo sind die Schwachstellen. So weiß ich dann, das in meinem Automatikgetriebe gerne das Steuergerät abraucht. Das kann ich weder reparieren, noch kenne ich die elektrotechnischen Hintergründe. Aber wenn der Rückwärtsgang nicht mehr funzt, weiß ich, ab in die Werkstatt. Und wenn die sagen, da muss das komplette Getriebe neu, weiß ich, ich sollte zumindest ne zweite Meinung einholen.
Auch gesundes Endverbraucherhalbwissen.Ich denke, so einfach ist es leider nicht. Nehmen wir jetzt mal ein Nicht DF-User
möchte einen Mops haben. Hat gehört, daß man keine Wühltischwelpen nehmen soll und auch nicht irgendwo kaufen. Weiss daß es Tiere gibt, die nicht freiatmen können und hat auch schonmal was von Qualzucht gehört. Stösst dann nachdem er sich erkundigt hat, wo man am besten überhaupt seriös Hunde erwirbt unweigerlich auf den VDH. Meint dann da ja auf der sicheren Seite wegen der strengen Zuchtkriterien zu sein. Liest nach, was dort zum VDH Gütesiegel steht (Das VDH-Gütesiegel » VDH.de). Strenge Richtlinien, kontrollierte Zucht usw. findet unter dem Punkt welche Zuchtprogramme es gibt den Verweis auf den Belastungstest und schon wähnt man sich auf der sicheren Seite, denn man hat ja keinen Hund vom Vermehrer ausgesucht, sondern einen mit Gütesiegel, strengen Kontrollen und Programmen gegen so etwas. Der Mensch kauft sich dann guten Gewissens einen Mops beim VDH angeschlossenem Züchter. Das der Belastungstest wissenschaftlich erwiesen nicht aussagekräftig ist und auch VDH Möpse von Atemnot betroffen sind, findet er nicht, wenn er nicht weiss, wo er danach suchen muss. -
Das der Belastungstest wissenschaftlich erwiesen nicht aussagekräftig ist und auch VDH Möpse von Atemnot betroffen sind, findet er nicht, wenn er nicht weiss, wo er danach suchen muss.
Dann gibt er einfach bei Google "Mops und Atemnot" ein und bekommt
Mops und Atemnot - Google-Suche
seitenlang Informationen.
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Natürlich muss ich mich als Endverbraucher auch informieren - dagegen sage ich doch gar nix!
So lange Züchter (auch unterm VDH) aber züchten "was möglich ist", weil "der Markt fragt danach" und "die Bewertung auf der Show passt ja", so lange unterstelle ich genau diesen Züchtern, dass es ihnen nicht primär um die Gesundheit ihrer Rasse geht.
Irgendwann in dem ganzen Prozess scheint da ein Tunnelblick zu entstehen und den Blick auf's Ganze zu verstellen.Es sind alle Seiten beteiligt - die Züchter, die "den Markt bedienen", die Käufer, die aufgeklärt gehören und natürlich auch die maßgebenden Verbände/Vereine mit ihren Möglichkeiten.
Und dazu brauche ich kein Bio-Studium mit Schwerpunkt Genetik - dazu brauche ich nur mal etwas gesunden Menschenverstand, der mit ermöglicht, den Hund als Hund zu sehen und nicht als Kunstprodukt.
"Form follows function" - dieser Satz sollte viel mehr im Fokus stehen. -
Ja, aber die Seite des VDH impliziert, daß dies nur bei nicht VDH-Züchtern passiert. Bully, Mops und Bulldog sind derzeit die Renner » VDH.de Also wähnt der Käufer sich sicher, denn er hat ja dann schliesslich nicht irgendwo gekauft, sondern da wo man etwas dagegen tut...
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Ich habe mich ja auch schon mal zum Problem geäußert, wo sich Interessierte fundiert über "kranke" Möpse informieren könnten. Da bin ich ganz bei Sabine: der renommierte VDH wiegelt eindeutig ab.
Und nun zum Mopsclub: "Es wird viel über Atemprobleme des Mopses, verursacht durch die kurz gezüchtete Nase, geschrieben und geredet. Ein gesunder Mops hat keine Atemprobleme. Falls er jedoch Probleme hat, sollte mit ihm nicht gezüchtet werden. Deshalb haben die beiden im VDH für die Rasse Mops zuständigen Vereine im Rahmen der vorgeschriebenen Zuchttauglichkeitsprüfung einen Belastungstest entwickelt, um kranke Hunde erst gar nicht zur Vermehrung kommen zu lassen. Leider trifft das aber nur auf VDH-Möpse zu. Bei Hunden aus anderer Quelle haben Sie diese Garantie nicht."
Quelle: Deutscher Mopsclub e.V., dem VDH angeschlossen, unter "Haltung und Pflege"Verband Deutscher Kleinhundezüchter: "Bis auf eine gewisse Anfälligkeit für Augenverletzungen sind beim Mops keine Auffälligkeiten in Bezug auf gesundheitliche Probleme festzustellen. Bei vernünftiger Haltung und etwas Schonung im Hochsommer wird der Mops bei guter Gesundheit steinalt. Das Schnarchen und Grunzen ist rassetypisch und darf getrost überhört werden."
Quelle: Verband Deutscher Kleinhundezüchter e.V. unter "Mops" (rechte Leiste anklicken), auch dem VDH angeschlossenLudmilla
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