Qualzuchten

  • Wenn der TÜV nun aber ein Siegel vergibt und das Produkt eigentlich keines hätte bekommen dürfen gibt es rechtliche handhabe.
    Dazu gibt es ja ettliche Beispiele. Handelt es sich um Betrug durch den zB Produzenten muss hier geklärt werden.

  • Jaja der TÜV.
    Ich bin in der "Auto-Szene" ein bißchen unterwegs. Ihr werdet nicht glauben wie viel auch da gemauschelt und gemogelt wird. Von "Kein Problem, ich hab meinen Stammtüvver der mir das einträgt." bis "Ach, das hat noch kein TÜV bemerkt..."

    Den TÜV als Qualitätsmerkmal für Fahrzeuge zu nehmen funktioniert schon deswegen nicht, weil es nicht darum geht ob das Fahrzeug einen einfachen Mangel hat, sondern ob es sicherheitstechnisch auf dem Stand ist. Das heißt, ob die Verkehrssicherheit gegeben ist. Da können so einige Mängel da sein die das nicht tangieren.

    Eigentlich genau wie beim VDH ;)

  • Also, ich musste heute morgen zum TÜV - und bin nicht durchgekommen.

    Es gibt offensichtlich zumindest einige Punkte, die mein KFZ hinsichtlich Verkehrssicherheit objektiv problematisch machen.

    :pfeif:

    Und: nicht, dass wir uns falsch verstehen - natürlich heißt ein TÜV-Stempel nicht, dass an dem Auto in den nächsten 2 Jahren nix kaputt gehen kann. Aber, es sollte wohl zum Zeitpunkt des TÜVs in verkehrssicherem Zustand sein.
    Also "gesund" hinsichtlich der lebenswichtigen Funktionen (Bremsen, Lenkung, Zustand, mit ASU dann noch incl. Abgaswerte).

    Um jetzt den Bogen zur qualifizierten Hundezucht zu bekommen:

    Wenn das "VDH-Siegel" nur bedeutet, dass man als Käufer die Ahnen und deren Gesundheitszustand nachvollziehen kann und gewisse Zuchtvorgaben eingehalten worden sind (Menge an Würfen etc.) und ansonsten man halt trotzdem irgendwie Glück oder Pech haben kann (so ist ja hier die Aussage) - WAS ist denn der USP der VDH-Zucht, wenn doch trotzdem ganze Rassezuchten eher nicht gesund sind (beispielsweise der Mops)?

    Bezüglich Aufzucht und Anzahl der Würfe kann ich bei einem sinnigen "Privatmenschen" genau soviel Qualität bekommen, wie beim VDH-Züchter (oder aber auch nicht).
    Bezüglich Gesundheit kann ich beim sinnigen "Privatmenschen" genauso viel Qualität bekommen (-> weil vielleicht auf Leistung, Gebrauch gezüchtet) - (oder aber auch nicht).
    Der einzige markante Unterschied liegt doch in der Nachvollziehbarkeit beim VDH. Und das ist ja auch gut so!
    Aber auch die Nachvollziehbarkeit, die Zuchtdarstellung, führt ja trotzdem offensichtlich zu "zuchtkranken" Hunden (siehe Mops, siehe Bullies, siehe Epilepsie etc.)
    Ich "bezahle" also irgendwie für ein Gütesiegel, was aber letztendlich nicht wirklich eines ist - weil: KANN gut gehen, MUSS aber nicht - und nein, da rede ich nicht von Erkrankungen, die ein Hund im Laufe seines Lebens einfach mal so bekommen kann.
    Ich befürchte einfach, der VDH (als qualitative Hundezucht) hat schlicht seinen USP aus den Augen verloren - um es mit Marketingsprech zu sagen.
    Den gewinnt man aber nicht zurück, indem man nur auf Missstände bei anderen zeigt - sondern da muss man einfach Leistung liefern!

    Wenn ich meinen Kunden eine gewisse Qualität des von mir verkauften Produktes verspreche (bzw. der Kunde diese Qualität von meinem Produkt erwartet) und das Produkt letztendlich die Qualität nicht erbringt, dann kann ich dem Kunden nicht sagen: "Ja, Mensch, was willst du denn - die anderen sind ja auch nicht besser! "
    Der kauft nie wieder bei mir!

  • Fazit für mich:

    ist der Hund gesund, dann, weil er aus einer VDH Zucht stammt, die es sich auf die Fahne geschrieben haben, (auch) über die Gesundheit der jeweiligen Rassen ihre Händchen zu halten.

    Ist er krank, hat der VDH nichts damit zu tun, sondern der jeweilige Züchter steht in der Verantwortung, gesunde Hunde zu produzieren :headbash:

    Klingt logisch

  • ...und dann fragen sich manche User, warum die Leute hier keine Lust mehr haben, sich die Zeit für ausführliche und objektiveAntworten zu nehmen, wenn am Ende doch eh immer wieder der gleiche polemische Stuss entgegnet wird :sleep:

  • Ich finde die Resümees von Patti und Usambara gar nicht so verkehrt.
    Ja, wenn ich zu einem VDH Züchter gehe, muss ich mich trotzdem gründlich informieren.
    Erstmal ob dies auserwählte Rasse nicht doch reichlich typische Krankheiten und Anfälligkeiten hat.
    Da muss ich schon sehr gründlich recherchieren, da viele Züchter - auch beim VDH - diese Problem gerne kleinreden oder komplett verschweigen.
    Des weiteren muss ich den Züchter dann auch noch hinsichtlich seiner Aufzuchtbedingungen und Zuchtziele unter die Lupe nehmen. Welche Gesundheitsuntersuchungen machte er? Wie sind seine Zuchthunde von Gesundheit und Charakter her. Wo wachsen die Welpen auf, wie werden sie gefüttert usw usf.

    Und selbst wenn ich alles beachtet habe, kann ich trotzdem noch Pech haben, weil der Hund trotz aller ehrlicher Bemühungen krank ist oder charakterlich anders wird als gedacht.

  • ...und dann fragen sich manche User, warum die Leute hier keine Lust mehr haben, sich die Zeit für ausführliche und objektiveAntworten zu nehmen, wenn am Ende doch eh immer wieder der gleiche polemische Stuss entgegnet wird :sleep:

    Dass du alles und jeden schnell, was nicht deiner Meinung ist für dumm, unsinnig und polemisch hälst...und dein Lieblingswort: "Stammtischparolen" von sich lassen weiß ich inzwischen.

    Wir die kritisieren (und niemals behauptet haben, dass der VDH überflüssig sei, im Gegenteil, aber darauf acht zu geben macht ja keinen überheblichen Zeigefinger winkenden Spaß)

    sind dumm.

    Ok. :ugly: Gniiiih Hallo

  • Es scheint wohl im Auge des Betrachters zu liegen was Polemik ist und was nicht. Und ist wohl abhängig davon, was derjenige gern hören/lesen möchte und was nicht.

    Für mich ist das, was *patti* und *usambara* schreiben, eine gute Zusammenfassung von dem, was sich hier jetzt über 205 Seiten zieht.

    Egal was nun letztendlich hinter den Kulissen passiert oder auch nicht: Wenn sich irgend eine Organisation etwas auf die Fahne schreibt, dann sollte dazu auch gestanden werden. Will heißen: VDH warnt vor Wühltischwelpen, empfiehlt Hunde vom Züchter (Rassehundevereine dem VDH angeschlossen) und muss sich somit darum kümmern, dass das, wofür er steht, auch stimmig ist (oder transparent daran gearbeitet wird).

    Es wurde über viele Seiten nicht nur darüber gesprochen was Qualzucht ist, sondern auch so einige Links eingestellt, an denen sich orientiert werden kann. Berichte von hier anwesenden Tierärzten oder Assistenten geben einen guten Einblick, was oft genug Realität ist und nicht nur ein auf Papier geschriebener Eindruck. Es hat seinen Grund warum Tierärzte das Schreiben was sie schreiben oder das Sagen was sie sagen über vom Menschen bewusst veränderte Skelettveränderungen bei so einigen Rassen.

    Das jeder einzelne seinen Hund liebt ändert nichts an der Tatsache, dass die Menschheit insgesamt Hunde zu Objekten degradiert, was weit über den Gebrauch als notwendiger Arbeitshund hinaus geht. Erschreckender Weise passiert das in Ländern, welche sich Tierschutz auf die Fahne geschrieben haben (denke da gerade an UK, welche das Ursprungsland des Mopses ist) aber an der Genetik "herumspielt" um lebende, fühlende Wesen nach seinen Vorstellungen zu kreieren und die Hauptargumentation ist subjektive Schönheit, Praktikabilität.

  • Wenn ich etwas kaufe und bin nicht zufrieden, wende ich mich an den Verkäufer. Hier Züchter.
    Bin ich mit dessen Reaktion nicht zufrieden, wende ich mich an seinen Chef. Hier Rasseverein.
    Aber keiner würde sich an den Verband der Einzelhändler wenden, oder? Und ungefähr das ist der VDH. Er ist der Dachverband der Rasseverbände. Nicht mehr, nicht weniger.


    Bezüglich Aufzucht und Anzahl der Würfe kann ich bei einem sinnigen "Privatmenschen" genau soviel Qualität bekommen, wie beim VDH-Züchter (oder aber auch nicht).
    Bezüglich Gesundheit kann ich beim sinnigen "Privatmenschen" genauso viel Qualität bekommen (-> weil vielleicht auf Leistung, Gebrauch gezüchtet) - (oder aber auch nicht).
    Der einzige markante Unterschied liegt doch in der Nachvollziehbarkeit beim VDH. Und das ist ja auch gut so!
    Aber auch die Nachvollziehbarkeit, die Zuchtdarstellung, führt ja trotzdem offensichtlich zu "zuchtkranken" Hunden (siehe Mops, siehe Bullies, siehe Epilepsie etc.)
    Ich "bezahle" also irgendwie für ein Gütesiegel, was aber letztendlich nicht wirklich eines ist - weil: KANN gut gehen, MUSS aber nicht - und nein, da rede ich nicht von Erkrankungen, die ein Hund im Laufe seines Lebens einfach mal so bekommen kann.

    Klar kann auch ein Privatmensch einen Wurf gut aufziehen.
    Gesundheit wirds schon schwierig, weil eben da der Vorteil der datenbanken fehlt. Grad was Inzucht angeht, was die Untersuchungen angeht. Diese Daten die über den VDH zusammenlaufen sind schon enorm!
    Was der einzelne Züchter damit macht ist halt wieder eine andere Sache. Aber der Privatmensch kann das nicht leisten.

    Du bezahlst ja für garkein Gütesiegel. Der VDH garantiert nichts, außer der Einhaltung der Zuchtvorgaben.
    Soviel Preisunterschied ist da garnicht mehr, ob ich nun für 750 Euro den Mix aus den Kleinanzeigen kaufe oder für 1000 Euro den Rassehund aus guter Zucht macht in Sachen Kaufpreis soviel nicht aus.
    Und wenn man dann mal nachrechnet was der Verkäufer aus den Kleinanzeigen alles nicht macht, also wieviel sein Reingewinn ist... Der spart sich alle Untersuchungen vorher, ebenso alle Untersuchungen der Welpen (ja nach Rasse sind das ja einige, Hörtest, Gentests, etc), der spart sich die stundenlange Arbeit vorher mit Inzuchtkoeffizienten, Farbvererbung, etc Listen um überhaupt den richtigen Deckpartner zu finden, der spart sich den Zuchtwart, etc.
    Und alle glauben der Züchter ist so teuer weil er 250 Euro mehr nimmt...

    In Sachen Mops ist es so das jeder der sich einen Mops kauft genau das will. Einen Hund ohne Nase. Mit allen Einschränkungen.
    Und, wie schon oft gesagt: 3/4 der Population kommt eben nicht vom Züchter.

  • ...gezüchtet nach den Zuchtbestimmungen des VDH und mit entsprechenden Wurfkontrollen. Die Ahnentafeln des VDH sollen – so der VDH – gewährleisten, dass die darin enthaltenen Angaben korrekt sind und strenge Wurf- und Zuchtkontrollen durchgeführt wurden.


    Für die Zucht von Hunden im VDH gilt eine Zuchtordnung, die Mindestanforderungen für die Zucht festlegt, deren Einhaltung kontrolliert wird.


    Viele Hundekenner kritisieren, dass die VDH nicht energisch genug gegen Tendenzen zu Qualzucht durch standardwidersprechende Übertypisierungen und Extremzuchten in manchen seiner Mitgliedsverbänden vorgeht. Das gefährde sogar die Existenz mancher Rassen wie z. B. die der Rassen Bernhardiner, Englische Bulldogge, Basset Hound und andere, die durch Maßnahmen ähnlich dem Kupierverbot im Tierschutzgesetz betroffen wären.

    Was der letzte Absatz wohl bei Wikipedia zu suchen hat? :???:

    Und weshalb gibt es diverse Tierschutzorganisationen, die den VDH auch alle kritisieren ob der hässlichen Abläufe auf den Ausstellungen :ka:


    Ich rate: sie alle sind dumm!

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