Qualzuchten

  • Vielleicht nennt man solche Züchter nicht, weil man mit ein bisschen (wenn überhaupt) Recherche klar ist wer gemeint ist? Und dann hat man echt ein Problem Richtung Rufmord oder Sonstiges - Nein danke.

    Zugegebenermaßen kenen ich nur dieses eine Beispiel, wo ich selbst vor Ort war vom Hören Sagen kenne ich mehr). Aber ich fand es erschreckend und würde niemals einen Hund dort kaufen. Ich war damals nur zum Informieren über die Rasse da und kommunizierte das auch ganz klar vorher am Telefon so. Trotzdem wurden die noch 7 übrigen 12 Wochen alten Welpen angepriesen, wie auf einem billigen Flohmarkt. Als ich die Haltung kritisch, aber höflich hinterfragt habe, gab es dann verbal richtig Spaß.


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    Ich habe selbst geschrieben, dass dieses pro und kontra VDH hier nicht wirklich zum Thema Qualzucht gehört. Aber es wird ständig und immer wieder aufgerissen.

    800km waren es einfach Strecke bei mir nun noch nicht. Aber bisher gab es auch noch keinen Hund von um die Ecke. Ich bin gern bereit eine weitere Strecke zu fahren und das mehrmals. Nur bei meinem "Nothund" bin ich die Strecke >500km 2x gefahren, die anderen beiden Male vom Züchter 3x bei >300km einfache Strecke. Ja, ich erwarte von einem Züchter, dass ich mehrfach vorbei kommen kann. Aber selbstverständlich mit vorheriger Terminabsprache. Klar muss man das nicht, mir ist das aber wichtig. Und wenn der Züchter das verweigert, würde ich woanders kaufen.

  • @Atrevido Es kommt für jeden Wurf jemand vorbei und schaut sich Welpen und Hündin an. Bei uns kommt der Zuchwart 2x, einmal mit 3 Wochen und einmal kurz vor Abgabe, keine Ahnung wie das bei anderen läuft. Also schaut durchaus regelmäßig jemand vorbei, so fern Welpen da sind.

    Ich frag mich immer wo diese schlechten Zuchten mit verwahrlosten Hunden sind :???: Ich kenne mittlerweile gut 50 Züchter verschiedener Rassen (ok, sind fast alles britische Hütehunde) und deren Hunde und da ist ein einziger dabei den ich grenzwertig finde, aber jetzt noch nicht tierschutzrelevant, die Hunde leben da halt wie vor 100 Jahren. Nicht schlecht aber eben nicht das was man von moderner Hundehaltung erwartet.

    Der VDH bzw der RZV kann soweit ich weiß sehr wohl bei Verdacht die Zuchtstätte prüfen, zumindest weiß ich, dass das im Ausland möglich ist. Auch das Vet Amt kann die Haltungsbedinungen und Tiere prüfen. Muss halt mal jemand melden.

    3 Generationen in der AT ist vom VDH mindestens vorgegeben, bei uns sind es glaube ich 5 oder 6. Steht auch der COI/AVK drauf, glaube ich, müsste ich zu Hause mal nachgucken. Aber sonst gibt es immernoch eine online Datenbank vom RZV die für jeden zugänglich ist, da steht es auf jeden Fall. Gibt es das bei anderen RZVs nicht?

    Je nach Rasse ist es nicht möglich den Züchter ständig zu besuchen. Gibt ja nicht um jede Ecke Züchter der Wunschrasse und wenn man noch mehr Anforderungen (Verpaarung, Abgabezeitpunkt, etc. ) hat sowieso nicht. Dann ist eine Verbandszugehörigkeit immerhin ein Anhaltspunkt für Seriosität. Hinfahren und anschauen empfehle ich trotzdem jedem!

    Was ich mich bei der Debatte immer frage ist warum es egt der VDH sein soll? Ist ja nicht so als gäbe es nur in Deutschland Qualzuchten, Übertypisierung ist ein weltweites Problem. Und ganz oft finde ich die Hunde Ausland sogar deutlich extremer. Wie soll da ein Land allein was dran ändern? Selbst mit strengeren Richtlinien und Abwertung der extremen Merkmale, dann werden sie halt importiert. Zucht ist ja ein Netz. Da müsste eine Stufe höher angesetzt werden, beim FCI/AKC. Da der VDH dem FCI angehört kann er die Zucht von Rassen auch nicht verbieten die der FCI anerkannt hat. Das könnte höchstens das (deutsche) Tierschutzgesetz und das ist sehr schwer durchzusetzen, wie wir aus der Kampfhunddebatte wissen.

  • Vielleicht nennt man solche Züchter nicht, weil man mit ein bisschen (wenn überhaupt) Recherche klar ist wer gemeint ist? Und dann hat man echt ein Problem Richtung Rufmord oder Sonstiges - Nein danke.


    Es gibt ein paar tausend registrierte Zuchtstätten im VDH.
    Da soll man anhand von einem oberflächlichen "solche Zustände" herausfinden, wovon die Rede ist und welche Zustände da so schlimm sein sollen?

    Tut mir leid, aber meine Kristallkugel ist zur Zeit leider in der Werkstatt :ka:

    Ich kenne genau einen Züchter bei dem die Zustände nachweislich tierschutzrelevant waren. Es wurde etwas dagegen unternommen, nur leider hat sich der Prozess extrem lange hingezogen, weil eben "leider" deutsche Gerichte immer noch an das Gesetz gebunden sind und auch der VDH nicht über das Recht erhaben schalten und walten kann.
    Zudem wurde dieser spezielle Fall erschwert, weil die betroffene Person sehr gute familiäre Beziehungen zum zuständigen VetAmt hatte.

    Ein Züchter von.... keine Ahnung wie vielen, aber statistisch nicht weiter relevant.
    Und man darf immer noch nicht vergessen, zwischen "ich mag nicht" und "widerspricht dem TschG und den Statuten des Vereins" liegen immer noch Welten und nur zweiteres ist wirklich relevant.

  • Nunja, ganz ehrlich - ich empfinde dieses "der VDH kann da garnix machen, ist alles nuuuur gut , aber wenns schlecht läuft kann man nichts machen" als genauso wenig zielführend (und es führt halt auch dazu, dass man es mit nur einem Gegenbeispiel aushebeln kann...) wie die "VDH ist nutzlos" Fraktion.


    Der VDH gibt ein gewisses Mindestmaß vor und stellt Informationen bereit - Gesundheitliche Auswertungen von Gutachtern, Identitäten der Eltern, Wurfabnahmen, Abnahmen der Zuchtstätten (und nein, der Zuchtwart kommt nicht nur ein mal und dann nie wieder - wer das behauptet, ist einfach nur falsch informiert).

    Das heisst nicht, dass ich das alles nicht irgendwie teilweise mit genügend krimineller Energie umgehen kann. Es heisst auch nicht, dass ich jeden Züchter für absolut empfehlenswert halten muss. Bei den Rassen die mich interessieren würde ich auch nur von sehr wenigen kaufen.. und nein, nicht weil die anderen alle total schlecht sind, sondern z.B. weil sie einfach nicht den Typ Hund züchten der mir gefällt - einfach mein ganz persönlicher Geschmack.

    Fakt ist für die allermeisten Rassen nunmal auch, dass es keine wirklichen Alternativen mit auch nur annähernd gleichen Mindeststandards gibt. Ich weiß auch ehrlich nicht wie man zu der Logik kommt, dass wenn man der Meinung ist im VDH ist das trotz den verschiedenen Kontrollmaßnahmen eh doof, dass es ohne Kontrolle dann "besser" ist. Wenn es schon mit Kontrollinstanzen zu unschönen Auswüchsen kommt, dann schaut die Sachlage ohne erst recht nicht besser aus - das sagt mir eigentlich schon ein gesunder Menschenverstand. Zu meinen, wenn ich den Züchter ein paar Mal besuche, dann kann ich das alles selber abchecken halte ich für sehr naiv. Von den gesundheitlichen Aspekten, die man als Laie wohl kaum beurteilen kann, abgesehen, habe ich bei besuchen ohne große Datenlage im Hintergrund garnicht die Möglichkeit das umfassend zu beurteilen, auch wenn es erstmal gut aussieht. Ich weiß weder, ob das so stimmt was er mir erzählt, noch kann der Durchschnittswelpenkäufer die Informationen, wenn sie denn stimmen, wirklich beurteilen.
    Mir fallen aus dem Stegreif wirklich einige Storys ein, bei denen die Leute ähnlich dachten oder über VDH und Dissidenz garnichts wussten und dann stellte sich die ganze Zucht irgendwann ganz anders da - und ja, bei Minimum 90% dieser Geschichten kann ich ganz klar sagen, dass wäre bei einem VDH Züchter so schlichtweg nicht passiert.


    Davon ab muss man sich auch vor Augen halten, Hundezucht ist in Deutschland Privat und die Zuchtziele und Zuchtbedingungen nicht vom Staat vorgegeben - zum Glück. Und bevor da jemand schreit, das war in der ehemaligen DDR zum Beispiel anders und man kann sich ja mal bei den alten Züchtern vieler Rassen umhören, wie toll die diese Einflussnahme fanden.
    Welche Anforderungen ich als Verein stelle (der VDH gibt Mindeststandards vor, aber es steht auch jedem Verein frei diese noch zu erweitern...) entscheiden die Mitglieder. Gibt es bestimmte Anforderungen nicht, dann kann ich auch davon ausgehen das die Mehrheit der Mitglieder diese nicht möchte, bzw. nicht als wichtig erachtet.

    Es gibt natürlich die Möglichkeit einen Verband, bzw seine Mitglieder auch unter dem VDH anzuzeigen, wenn man z.B. der Meinung ist sie verstoßen gegen Grundsätze des Tierschutzes. Müsste a) erstmal jemand machen und b) muss man sich darüber im Klaren sein, dass man da dann nicht mit "ich find das doof" ankommen muss, sondern man muss wirklich nachweisen, dass sich ein Verein rechtswidrig verhält... denn auch ein Verband muss sich an geltendes ziviles Recht halten. Ansonsten ist der Mitgliedsverein schneller wieder drin als man gucken kann.


    Geschehen ist das z.B. im Falle der Englischen Bulldoggen (die sind ja rausgeflogen...) und erst kürzlich der RSV - bei letzterem weiss man aber noch nicht wirklich offiziell wieso und ob er draußen bleibt, weiss man erst wenn die zivile Klage durch ist. Aktuell ist er durch das Verbandsgericht rausgeflogen.

  • Ich glaube es ändert sich weder etwas in der Masse der Produktion an Hunden, noch an Gesetzen, die sich pro Gesundheit der Tiere richtet.

    Das alles und die daraus resultierenden Konsequenzen sorgen jährlich für Milliarden Umsatz.

    Tierarzt, Futter, die komplette Haustier-Wirtschaft ist ein erheblicher + Faktor für Handel und Staat.

    Da wäre er ja schön blöd, wenn er dieser Geldkuh den Hahn abdrehen würde.

    Deshalb bleibt wohl alles wie gehabt und man darf lediglich hier und da auf Vernunft hoffen.

    Aber solange es den Leuten (finanziell) noch so gut geht, sie im "schlimmsten Fall" sich der kranken Tiere einfach entledigen können, solange bleibt dieses (teils) perverse, gewinnbringende Spielzeug: Haustier in der Form auf dem Markt.

  • Aber ich fand es erschreckend und würde niemals einen Hund dort kaufen.


    Ich erinnere mich sehr gut an die Welpenfotos einer Userin hier. Sie zeigten doch tatsächlich 6 Wochen alte Welpen, die in ihrem Hundehaus Stroh als Unterlage hatten.

    Das fanden einige Userinnen erschreckend, furchtbar, wie kann man nur und niiiiemals würde man dort einen Welpen kaufen.

    Ich fand das nun gar nicht erschreckend, sondern einen guten Untergrund. Sauberer zu halten als Decken und gut isolierend.

  • Natuerlich kann man die Vorgaben umgehen. Und wenn der RZV es rausbekommt, bekommt man u.U. nen Klaps auf die Finger und fertig.

    Ich kenne einen Zuechter, der so oft gegen die ZOs verstossen hat, dass einem schlecht wird. Sehr viele wissen es, keiner hat Beweise. Und deswegen passiert da nix..
    Haette ich da nun z.B. Beweise, waere erstmal nicht der VDH mein Ansprechpartner, sondern der entsprechende RZV. Wenn der nichts macht, dann kann ich zum VDH gehen (mich persoenlich stoert das, aber so sind eben die Regeln).


    Es ist aber dennoch so, dass ohne Verstoesse gegen ZO, etc. der VDH keinen RZV kicken kann. Das geht nicht einfach so. Und solange eben nicht ganz klar geschriebem steht 'xyz ist Qualzucht und darf in dieser Form nicht gezuechtet werden', kann der VDH bzgl dieser Rassen kaum was tun (was mir ebenfalls nicht gefaellt).
    Richter schulen usw. ist ne tolle Idee. Aber wie oft richten auslaendische Richter?

  • Da die Qualzuchtmerkmale im Standart der Rassen nicht vorgeschrieben sind, wenn ich das richtig verstanden habe ist das ja so, könnten die Züchter doch gesünder/vernünftiger ( keine platten Nasen, keine starken Falten, keine krumme Beine usw.) züchten. So weit wie es der Standart erlaubt.

    Es sollte natürlich gleichzeitig Aufklärung betrieben werden und der Standart sollte noch geändert werden.

    Lg
    Sacco

  • Ja das koennen sie.
    Ich kenn mich bei Mops und Co. nicht aus, aber ich kann sagen wie es bei meiner Rasse ist (hab ich hier schon mal erwaehnt).
    Wir haben 4 Vertreter der Rasse. Sie sollten alle gleich sein bzgl. Gebaeude und Wesen und sich nur durch das Fell unterscheiden. In Wirklichkeit haben wir eine recht krasse Trennung in Showhunde und Arbeitshunde. Arbeitstervueren und -Groenis werden in DE im Grunde nicht gezuechtet (ab und an gibts Fussel-Malis).
    Sodala.. bei uns braucht man zur ZZL 2 SG ab der Zwischenklasse oder 1 SG + 1 Ausbildungskennzeichen (IPO oder Mondioring) + Gesundheitssachen, klar.
    Das ^^ zur Erklaerung und nun zum Problem:
    Es ist extrem aufwaendig mit einem Arbeitstervueren/-groeni oder einem Fussel-Mali (Terv aus Malieltern) trotz AKZ die ZZL zu machen, weil es enorm schwer ist das eine SG zu bekommen! Und das nur weil sie Hunde nicht annaehernd so steil im Gebaeude und meist massiger sind wie die Showhunde und kuerzes Fell haben. Vom Standard her sind es normale Hunde...nur wenn die Richter denen meist nur ein G geben, bringt einem der Standard auch nix..


    Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es auch bei Mops und Co. Probleme in diese Richtung gibt und das erschwert die Zucht von gemaessigteren Hunden.

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