Qualzuchten

  • Bei uns decken öfter ältere Rüden, besonders wenn sie einige Jahre im Sport geführt wurden, hat manch einer noch eine späte Chance bekommen, sich vererben zu dürfen.

    Und Hündinnen bekommen auch auf Antrag ein Jahr Zuchtverlängerung - wenn die bisherigen Würfe überdurchschnittlich waren und natürlich ihre Verfassung tadellos ist. Abgelehnt wird die Zuchtverlängerung, wenn die Hündin bereits mehrere Würfe hatte, da sie dann ihren Teil zur Zucht beigetragen hat und der Ruhestand verdient ist.

    Es ist eher selten, daß sehr junge Hunde züchterisch genutzt werden. Die letzte Untersuchung ist mit 2 Jahren dran, dann zumindest für den Rüden noch eine Prüfung, viel unter 3 Jahren wird es nicht.

    Diese Regelungen finde ich sinnvoll und kann damit leben.

  • Weiß ja nicht ob es das bei euch gibt. Aber im Netz findet man ja durchaus Statistiken dazu, in welchen Alter durchschnittlich welche (rassetypischen) Krankheiten auftreten.

    Intern gibt es da sicher noch mehr.

    Wieso also nicht kombinieren. Nur weil ein Rüde von den Ahnen her nicht vorbelastet ist, heißt das ja nicht, das eine Krankheit bei ihm nicht auftreten kann. Klar verpaart man keine kranken oder erblich vorbelasteten Hunde nur weil sie älter sind.

    Wenn Umweltallergien statistisch bis zum 3. Lebensjahr gehäuft auftreten, epileptische Anfälle je nach Rasse im Schnitt bei 4 Jahren, Arthrose beim Retriever bei 6 Jahren, Herzerkrankungen ab 5 Jahren ebenso wie bestimmte Tumorerkrankungen.

    Wieso wartet man bei den Rüden also diese "kritischen" Zeiten nicht ab. Wieso wird dann eine junge Hündin nicht einfach mit einem älteren Rüden belegt, wenns genetisch auch passt und der jüngere Rüde wird bis zu einem gewissen Alter zurückgehalten bis er zumindestens das statistische Alter für bestimmte Krankheitsausbrüche überwunden hat.

  • @Honig Also unsere ist öffentlich, allerdings von "privat" erstellt und verwaltet. Da werden europaweit Daten gesammelt.

    Und was meinst du mit Konsequenzen? Klar kriegt ein Hund die Zuchtzulassung, auch wenn er die Ahnen zB. sehr früh sterben. Die Frage ist halt, was mache ich mit dieser Info? Nehme ich für diese Hündin (zB.) einen Rüden aus langlebigen Linien, der dafür evtl. eher eine Anfälligkeit für Allergien mitbringt, was meine Hündin gar nicht hat, oder einen Rüden, der auch aus nicht sehr langlebigen Ahnen stammt, aber keine Allergien mitbringt ;)? Oder doch den mit HD-Neigung?

    Letztendlich kannst du nur Risiken abwägen, anhand der Infos, die du hast. Heterogentität macht die Hunde widerstandsfähig und langlebig, sollte daher immer das Ziel sein - denn auch Zuchthunde sind nicht perfekt und müssen es auch nicht sein.

    Ob das mit den Jahren besser oder schlechter wird kann ich dir nicht sagen, so lang bin ich noch nicht dabei. Ich weiß nur, dass man bei uns egt schon immer eher junge Rüden einsetzt und es hat der Lebenserwartung und Vitalität nicht geschadet, Collies werden gut und gerne 14 Jahre alt und bleiben relativ lange fit, hatte im Frühjahr einen 8 Jährigen, stark übergewichhtigen Notfall-Rüden hier und der hat tatsächlich mit meinen beiden Jungspunden Wettrennen veranstaltet (und hat natürlich verloren xD ) .
    Ältere Zuchtpartner zu nutzen selektiert eben auch nur bis zu dem Alter, den diese zu dem Zeitpunkt erreicht haben. Ein Rüde der mit 8 deckt garantiert dir keine Welpen, die mit 10 noch fit sind, denn auch mit 8 kann er plötzlich ganz schnell an Krebs versterben :ka: Aussagekräftiger finde ich, die (ältere) Verwandschaft anzuschauen, das sagt ggf. mehr aus.
    Mein Rüde zB. hat ganz wenig Weißanteil, trotz weißfaktorisierter Mutterlinie. Würde kein Mensch dran denken, wenn man ihn allein betrachtet, dass er ggf. Fehlzeichnung (Flecken auf dem Rücken) vererben würde. Hat er aber ;) Hat mich allerdings nicht überrascht, seine Schwester hatte das auch. So als harmloses Beispiel.

  • Nur weil ein Rüde von den Ahnen her nicht vorbelastet ist, heißt das ja nicht, das eine Krankheit bei ihm nicht auftreten kann.

    Und selbst wenn er 10 Jahre ist und kerngesund, kann er trotzdem genannte Krankheiten vererben :ka:

    Bei uns kennt man den ein oder anderen Epilepsie-Vererber zB. ziemlich genau, da Züchter darüber Buch führen. Alle diese auffälligen Rüden und Hündinnen sind selbst überhaupt nicht erkrankt und wurden 12-14 Jahre alt. Man findet sie aber in allen Epilepsie-Fällen, mal weiter vorne, mal weiter hinten, manchmal sogar erst wenn sie doppelt vorkommen also Linienzucht betrieben wird. Deshalb wäre ich mit Hunden, die diese Hunde in den Ahnen haben einfach sehr vorsichtig was den Zuchteinsatz betrifft, egal wie alt oder gesund die nach Außen hin scheinen.

    Und selbst wenn ein Rüde 2x gedeckt hat und dann mit 4 Jahren Epilepsie entsteht ist es noch möglich die Nachzuchten rauszunehmen, selbst wenn die ihr Leben lang nicht erkranken. Sinnvoller, als abzuwarten, ob sies kriegen oder nicht.

    Das Problem ist, dass mit sowas nicht offen genug umgegangen wird. Das würde vieles einfacher machen.

  • Ein Rüde der mit 8 deckt garantiert dir keine Welpen, die mit 10 noch fit sind, denn auch mit 8 kann er plötzlich ganz schnell an Krebs versterben Aussagekräftiger finde ich, die (ältere) Verwandschaft anzuschauen, das sagt ggf. mehr aus.

    Mir erschließt sich die Logik nicht.

    Es geht doch um beides, die Verwandtschaft UND das aktuelle Individuum.

    Dein Rüde ist 2 und deckt. Wenn die Verwandtschaft OK ist, warum dann nicht warten bis er z.B. 5 ist, um die Wahrscheinlichkeit für zumindestens statistisch bis zu diesem Alter gehäuft auftretende Krankheiten gering zu halten?

    Weißt du was ich meine?

    Nur ein Beispiel, ich habe keine Plan, also bitte nicht dran aufhängen.

    Epilepsi tritt bei einigen Rassen gehäuft bis zu einem Alter von 5,5Jahren auf. Danach sinkt die Wahrscheinlichkeit der Statistik nach. Natürlich gibt es Linien wo es gehäuft vorkommt, kann aber auch "plötzlich" auftreten in unauffälligen Linien, wie Allergien,... auch.
    Wieso warte ich dann also bei den Rüden nicht zumindestens dieses Alter ab. Dann habe ich immer noch keine Sicherheit, weil kann er auch mit 6 Jahren bekommen.
    ABER ich nehme einen Hund für die Zucht, dessen Linien unauffällig sind UND bei dem ein viel geringeres Risiko vorliegt, das er noch "spontan" erkrankt und dies dann selbst weitervererbt.

    Edit: Witzig zufällig selbes Beispiel :D

    Dein Rüde ist 2, die Hündin ist nicht ganz 2 Jahre. Wenn da jetzt was entsteht und die Nachkommen auch wieder zur Zucht eingesetzt werden in dem Alter, dann sind es aber schon einige Nachzuchten. Hündin Wurf I mit 2 Jahren, Hündin Wurf II mit 2 Jahren. Nachzucht aus Wurf I mit erstem Wurf nach 2 Jahren, macht schon 3 Würfe.

  • Naja, wenn es eine genetische Disposition ist, dann kommt die ja irgendwoher, oder nicht? Es ist sicher nicht unmöglich, aber wie wahrscheinlich ist es, dass ein einzelner (Zucht-)Hund plötzlich was bekommt, was noch nie jemand in der Verwandschaft hatte? Und wie schließe ich daraus auf genetische Gründe, wenn er doch der einzige ist? Du erkennst es ja erst an der Häufung, solange es keine Tests dafür gibt.

    Problem ist halt, wenn man alle Rüden rausnimmt, die jünger als besagtes Alter sind, wer ist dann noch übrig? Bei uns nicht mehr viel.

  • Es geht um beides, genetische Disposition und spontanes Auftreten, wie von mir geschrieben. Anlagen treten ja auch spontan auf. Ein Epilepsie freier Hund muss keine freien Nachkommen haben, ebenso wie ein betroffener Hund nicht nur betroffenen Nachwuchs "produziert".

    Es geht um Wahrscheinlichkeiten bei beiden Möglichkeiten. Die Wahrscheinlichkeit anhand der Ahnenschau möglichst gering zu halten bzw. auszuschließen UND das spontane Auftreten aufgrund eines gewissen Alters möglichst gering zu halten.

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