Qualzuchten

  • Es gibt Collies mit leichter Ramsnase.

    Basso Boffin from Hobbitshome :: Smooth Collie Database

    Ist aber selten.

    Das würde ich nicht als Ramsnase bezeichnen, sondern eher als Schädel ohne Stopp. Der Fang selber ist praktisch gerade - es fehlt die typische Banane der Ramsnase. Ein sehr flaches, fast gerades Profil - man könnte da vermutlich ein "Downface" draus züchten, ist aber noch lange nicht soweit. Man kann aber am Beispiel des Bullterriers sehen, wie schnell man von einem normalem Profil mit (kleinem) Stopp zur Banane kommen kann, wenn man es aus rein optischen Gründen drauf anlegt. Hat aber trotzdem einige Hundegenerationen gedauert, in denen man das ebenso leicht hätte korrigieren können.

  • Ist das dann eine Ramsnase?

    Spoiler anzeigen


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    Das war unser Pflegecollie.
    Ich muss gestehen, dass ich da wenig Ahnung von hab, die Form ist so anders zu meinen beiden, dass das für mich schon krumm aussieht.

  • [...]

    Allerdings ist da eben die Zucht gefragt, wie eben weiter vorne geschrieben. [...]
    Richtiger Weg wäre meiner Meinung strengere Zucht (beispielsweise Leistungstests) und so eben entgegenwirken.[...]Wenn der Hund aber ZZL bekommt und es sehr viele Abnehmer gibt, dann wird der Trend doch immer mehr ins extreme gehen.[...]

    Ich glaube nicht, das immer noch strengere und noch strengere Auflangen von Seiten der Vereine da irgendwas ändern.
    Leute die sowas züchten wollen, werden sonst halt einfach ihre eigenen Vereine gründen, man muss ja nicht in der FCI bleiben wenn die einen nicht wollen, solange man genug Gleichgesinnte hat um sich wohlzufühlen und sich gegenseitig zu bestätigen und genug Käufer, die einem die Zuchtprodukte abnehmen.

    Man muss vielmehr aufklären, aufklären, aufklären, damit sich weniger Käufern (die später dann Liebhaber und noch später Züchter und Richter werden) für extreme, übertypisierte Hunde finden.


    Dieser Hang zu mehr Reglementierung und Testerei als Reaktion auf Probleme ist so typisch deutsch... in den meisten anderen Ländern wird lange nicht so streng geprüft und getestet, was in die Zucht darf, Papiere bekommt etc wie in Deutschland unter'm VDH. Trotzdem sehe ich Rassenhunde aus Skandinavien oder den USA oder Osteuropa nicht wirklich als schlechter an - es gibt einzelne Negativbeispiele, aber im Schnitt haben die gleichen Rassen da auch die gleichen Probleme.


    Bezüglich Ramsköpfe:
    Es gibt hin und wieder waschechte, bulleterrierartige Ramsköpfe (nicht nur "kein Stop", sondern wirklich "konvexes Profil") bei Renngreyhounds. Passiert ab und zu, die fallen auch in Würfen mit normalen Geschwistern, keine Ahnung wie sich das vererbt. Wenn sie schnell sind wird damit gezüchtet, wenn nicht, dann nicht. Ob es gesundheitliche Auswirkungen hat weiß ich nicht, hab noch keinen solchen Hund in echt gesehen, nur auf Fotos.
    Ich denke aber diese Kopfform ist nicht nur über einen allmählichen Selektionsprozess zu erreichen, sonder es gibt tatsächlich auch ne Art von genetischer Veranlagung dazu.

  • nun nochmal richtig:
    sondern sich mit Haltern dieser Hunde unterhalten
    :D

    Ich hatte Chis in Pflege, habe sie im Bekannten- und Verwandtenkreis, sehe sie jede Woche in der Tierklinik und auch ab und an im Tierheim. Reicht das?

    Im Kreis dreht sich vor allem die Tatsache, dass viele Halter ihren INDIVIDUELLEN Hund mit der gesamten Rasse verwechseln.
    Eine Cattle Züchterin hatte vor X Seiten geschrieben, dass ihrer Meinung nach auch der Cattle Qualzuchtmerkmale aufweist. Z.B. dass immer mal wieder Würfe fallen die ein- oder beidseitig taube Welpen haben.
    Das ist leider so und noch mehr leider weiß bisher niemand sicher, wie das vermieden werden kann, da kein Erbgang dafür bekannt ist. Vermutlich liegt es an der zufälligen Pigmentierung des Innenohrs, frei von jeder Vererbung. Aber man weiß es nicht sicher.

    Aufgrund dieser Vermutung wäre es schön, wenn Hunde mit Körperflecken (Mehr Pigment-> Wahrscheinlichkeit der Pigmentierung des Innenohrs größer-> weniger taube Welpen) vermehrt in die Zucht kämen.....

    Ich habe außer von dieser Züchterin hier noch von KEINEM gelesen (gut, ALLES haben ich auch nicht gelesen ;) ), dass er sagt: "MEINE Rasse hat Qualzuchtmerkmale, da muß sich was tun!" Weder von Haltern noch Züchtern von Rassen mit Qualzuchtmerkmalen!
    Ist es so schwer, das ein zu gestehen?
    Das bedeutet doch nicht gleich, dass eine Rasse schlecht ist und nicht gezüchtet werden darf, es bedeutet NUR, dass da züchterischer Bedarf an Forschung und der so oft bemühten "Verbesserung der Rasse" erforderlich ist!

    Keiner meiner Hunde ist taub, noch hatte ich bisher einen tauben Welpen. ZUM GLÜCK!
    Trotzdem verschließe ich die Augen nicht davor, dass die angeborene Taubheit ein Problem bei "meiner" sonst recht robusten Rasse sein kann!

    Da widerspreche ich, denn ich habe sehr wohl angemerkt, dass ich den Aussie auch als von Qualzuchtmerkmalen betroffen sehe. Ich besitze zwei und liebe sie, dennoch halte ich die Bestrebungen, die in der Zucht seit einigen Jahren (der noch jungen Rasse) zu verfolgen sind, für katastrophal.

    Der Aussie ist für mich ein Paradebeispiel sowohlgeistiger, als auch körperlicher Anfälligkeit und auch eines Zuchtgebahrens, dass sich mehr im Verschleiern und Schönreden als Verbessern übt.

  • Ich hatte Chis in Pflege, habe sie im Bekannten- und Verwandtenkreis, sehe sie jede Woche in der Tierklinik und auch ab und an im Tierheim. Reicht das?

    Ich habe deinen Standpunkt in der Diskussion jetzt nicht mehr im Kopf, aber mich würde interessieren, wie du diese Chis wahrnimmst?

    Bin nämlich schon erstaunt, dass ich so viele gesunde und robuste Chihuahuas kenne, nicht erst, seit ich meinen Rex habe (seit einem Jahr), schon vorher begegnete man der Rasse durchaus öfters. Nur gucke ich jetzt halt noch genauer hin.

    Der Großteil erfüllt für mich nicht die Kriterien, Qualzucht zu sein, denn die Hunde sind gesund, munter, haben keine Schmerzen, leiden nicht und sind zu einem völlig normalen Hundeleben fähig.

    Leid tun mir nur diese "verzwergten" Exemplare, bei denen ist auch meist nix mit robsust.
    Und einen Chi kenne ich, der wurde wohl irgendwie total fettgefüttert und war nur noch am Röcheln.

  • Nachdem ich diesen ganzen Threat still verfolgt habe, muss ich nun doch mal was dazu schreiben:
    Mir fällt schon auf, dass es immer nach dem selben Muster verläuft: einer Rasse wird ein Qualzuchtmerkmal zugeschrieben. Und sofort springen ganz viele Halter dieser Rasse auf und beschreiben ihre wahnsinnig gesunden Hunde. (Selten taucht mal ein Halter auf, der manches bei seinem Tier beschreibt,das eben nicht gut läuft, vielleicht auch Qualzuchtmerkmale hat.)
    Es schaukelt sich auf, alle regen sich auf, wenn alle durch sind, ist die nächste Rasse dran.

    Konstruktiv wäre anders.

    Dieser Threat könnte doch auch eine Möglichkeit sein, zukünftigen Hundehaltern zu zeigen worauf man achten sollte um den Hunden Qual zu ersparen.
    Z. B. Eben keine Übertypisierungen.

    Und vielleicht daraus Schlüsse zu ziehen wie die Zucht weitergehen kann.

    Bei meiner Rasse (Zwergschnauzer) ist mir z. B. aufgefallen, dass das weiche Fell das zunehmend in Mode kommt meinen jetzigen Zwerg sehr regenempfindlich macht und ihm furchtbar viele Haare im Gehörgang beschert die ich ihm dann rauszupfen muss. Er hält es für eine Qual...

  • Nachdem ich diesen ganzen Threat still verfolgt habe, muss ich nun doch mal was dazu schreiben:
    Mir fällt schon auf, dass es immer nach dem selben Muster verläuft: einer Rasse wird ein Qualzuchtmerkmal zugeschrieben. Und sofort springen ganz viele Halter dieser Rasse auf und beschreiben ihre wahnsinnig gesunden Hunde. (Selten taucht mal ein Halter auf, der manches bei seinem Tier beschreibt,das eben nicht gut läuft, vielleicht auch Qualzuchtmerkmale hat.)
    Es schaukelt sich auf, alle regen sich auf, wenn alle durch sind, ist die nächste Rasse dran.

    Das macht schon Sinn was du sagst. Das Problem beim Chihuahua ist nur, er ist die kleinste Hunderasse der Welt. Wäre er nicht so klein (was hier die ganze Zeit angeprangert wird und es wird auch nicht nur von den extrem kleinen Chis geredet), wäre er kein Chihuahua mehr. Sicher gibt es bei der Rasse einige Sachen die man besser machen könnte. Wenn man z.B. von den Zahnproblemen spricht, was jetzt für mich persönlich nicht direkt eine Qual für den Hund ist. Da ist aber das Problem, dass die Hunde erst mit 4,5,6 Jahren anfangen die Zähne zu verlieren und bis sie so alt sind, haben sie schon X Welpen in die Welt gesetzt. Zum Zeitpunkt der Verpaarung hatten sie ja noch alle Zähne. Das sind so Dinge, die man eben nicht vorhersagen kann, leider.
    Ich finde aber, dass sich die Chizüchter sehr viel Mühe geben gesunde Hunde zu züchten. Zum Beispiel ist im Rassestandard jede Farbe zugelassen, außer merle. Das finde ich persönlich schon sehr gut, denn bei vielen anderen Rassen hat es sich still und heimlich das problematische Merlegen eingeschlichen. Auch wurde der Rassestandard 2009 (glaube ich) angepasst, sodass die Fontanelle jetzt geschlossen sein soll.

  • Auch wurde der Rassestandard 2009 (glaube ich) angepasst, sodass die Fontanelle jetzt geschlossen sein soll.

    Mit Verlaub... das wurde auch Zeit!

    Aber schön, dass sich da etwas getan hat!

    Zu fehlenden Zähnen/ frühen Zahnverlusten: Ich finde schon, dass das das Befinden des Hundes beeinträchtigen kann.
    Da gäbe es doch sicher die Möglichkeit in der Zucht, zu schauen, welche Linien vollzahnig bis ins hohe Alter sind.

    Auch, wenn man es beim einzelnen Zuchthund erst (zu) spät erkennt, kann man doch forschen, wie die Zahngesundheit der Elter, der Großeltern, der vorherigen Würfe, Halbgeschwister... sind.

  • Es ist so müßig und anstrengend in diesem Thread. Um auf Janas ( Bonadea) Beiträge zu kommen:

    Ich hab Ihre Texte nicht so verstanden, dass sie jeden Chihuahua mit Qualzucht gleichsetzt.

    Ich mache mal eben ein Beispiel, denn ich habe 2 reinrassige Chihuahuas. Der eine ist zu groß geraten (29cm/4,3kg) - super Gebiss, gute "Substanz" und nicht zerbrechlich. PL kam damals durch einen "Unfall"

    Peanut, eigentlich schon großer Standard mit 24cm & 2,6kg. Wahnsinnig zierlich, furchtbare Zähne (ihm fehlen schon einige), kleines Herzproblem, mini Fontanelle, allerdings keine Pl.

    Ich habe irgendwie das Gefühl umso größer der Chi, desto weniger Gesundheitsprobleme hat er. Klar möchten seriöse Züchter keine Herzfehler, schlechte Zähne oder PL in der Zucht. Aber man kriegt heutzutage schnell eine PL 0/0 Bescheinigung...

    Für mich sind Chis unter 2kg mehr als bedenklich! Qualzucht? Definitiv die "Teacup"-Vermehrerei. Chihuahua, die klein sind wie Hamster und dadurch mehr (!) gefährdet sind als andere Hunde.

    Meine sind recht zäh, die sind schon oft von der Couch geflogen, gegen Scheiben gerannt etc, aber ich gebe zu:
    Ich kenne eine handvoll Chis, die sich besonders im Welpen/Junghundalter Knochen gebrochen haben durch Unfälle oder fahrlässigen Umgang mit Kindern! Ich will die Dunkelziffer nicht wissen, wie oft das Spielzeug Chihuahua für kleine Kinder "kaputt gegangen" ist.

    Zur PL-Sache:
    Mich würde (ohne es als Vorwurf zu meinen) interessieren, wie viele große Hunde Probleme mit HD haben und eingeschränkt leben im Vergleich zu Chis, die mit PL1-3 meistens problemlos leben? Reines Interesse :)

    Zurück zur Qualzucht:
    Allerdings sehe ich keine Qualzucht bei Chis, die etwas größer (ab 2kg) sind! Es läuft einiges schief in der Zucht, für mich ist der größte Fehler allerdings die fehlende Prüfung der Wesensstärke - es wird (für mich) rein auf Optik gezüchtet. Allerdings auf Gelenkprobleme bezogen ist das Gewicht ja eigentlich positiv. Aber das ist halt meine Meinung.

    Nichtsdestotrotz lebst du mit Zwerghunden echt am Limit, weshalb ich mir das in der Zukunft nochmal überlege. Fremde hundebegegnungen sind tagtäglich die Qual und die Angst zieht bei mir immer mit. Denn so ein 3kg ist halt schnell kaputt...

    Ich will mich überhaupt nicht auf eine Seite stellen, bin froh, dass meine nicht ganz so klein sind. Auch wenn Pea ruhig ein Kilo mehr wiegen dürfte :)

  • [...]Das Problem beim Chihuahua ist nur, er ist die kleinste Hunderasse der Welt. Wäre er nicht so klein (was hier die ganze Zeit angeprangert wird und es wird auch nicht nur von den extrem kleinen Chis geredet), wäre er kein Chihuahua mehr. [...]

    Findest du das wirklich? Ist die Kleinheit denn das einzige, was die Rasse ausmacht? Wäre ein Chihuahua mit 5 kg kein Chihuahua mehr, wenn er sonst alle Merkmale des Rassestandards korrekt erfüllen würde?

    Ich finde Chis eigentlich vom grundsätzlichen Körperbau gar nicht verkehrt. Es ist erstmal alles dran was an einen Hund drangehört, die haben ne Nase, haben ne Rute, haben Ohren die nicht zu klein und nicht zu groß sind und nicht zu überbordendem Haarwuchs im Gehörgang neigen, haben ein recht funktionales Fell (sowohl Kurzhaar als auch Langhaar) statt wie viele Kleinhunde ne endlos wuchernde, pflegeintensive Matte, und sie haben ein schönes kompaktes Format (nicht kurzbeinig und langrückig).


    Einzig und allein, ich finde selbst 3 kg Chis vom ganzen Habitus her oftmals sehr mickrig und mit den eher negativen Merkmalen von Verzwergung versehen: Unproportional dünne Beinchen, Apfelköpfe mit großem Hirnschädel und kleinem Spitzmausschnäuzchen (kein Wunder, dass die Zähne da nicht halten, haben ja auch keine Substanz für ne stabile Verankerung) und mindestens moderat vorstehenden und sehr oft tränenden Glubschaugen.

    Würden die 5-6 kg wiegen (ich kenn so ein paar papierlose "Riesenchihuahuas", wo vielleicht mal nen Spitz oder so zwischen war, vielleicht aber auch nicht) statt 2-3, dann wäre das ein Kleinhund, der (wenn ich derzeit einen Kleinhund wollte) absolut in Frage käme. Aber mit einem standardkorrektem Gewicht nicht, weil es keine dann Kleinhunde, sondern Zwerghunde sind.


    Und mal breiter gefragt, ist denn der Mops mit nem graden Fang (der die Bezeichnung auch verdient hat) ganz ohne Nasenfalte kein Mops mehr? Ist die Dogge mit 15-20 cm und 20 kg weniger denn keine Dogge mehr?

    Ich hab auch schon öfter den Satz gehört "Wer einen Afghanen runterschert, der soll doch gleich nen Saluki nehmen!" Nun halte ich langes Fell nicht für ein Qualzuchtmerkmal (auch wenn es schnell tierschutzrelevant werden kann bei mangelnder Pflege), aber ich finde die Einstellung hinter so einem Satz schade.
    Da wird die Rasse auf das glamouröse Fell reduziert... oder halt die Dogge oder der Chi auf ihre Größe oder der Mops auf seine Kopfform.
    Ist nicht das, was im Kopf drin ist, genauso wichtig?

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