Qualzuchten

  • Das ist wie bei Kleinhunden, da kann ich auch sehen, wenn einer Patellaluxation hat (aber nur, wenn man die Anzeichen auch sieht) - viele Besitzer tun dieses zwischenzeitliche Gehüpfe auf 3 Beinen als "dumme Angewohnheit" ab und sind dann ganz erstaunt, wenn ich ihnen sage, dass ihr Hund PL hat.

    Rhea hüpft gern zeitweise auf drei Beinen... mittlerweile ist ausreichend untersucht, das sie keinerlei Schäden oder Schmerzen hat... es ist einfach eine blöde Angewohnheit :D


    Aber ich weiß was du meinst. Es ist erschreckend, wie viele Hunde ich auf dem Tisch habe, denen die Kniescheibe raus springt sobald man die Hinterpfote in die Hand nimmt...

  • Das stimmt, aber bei der PL muss man ganz ehrlich sagen, dass die die VDH-Vereine wenigstens teilweise drauf achten. Ich weiß es nun nicht von allen Klein- und Zwerghunden, mag auch sei, dass es da welche gibt, die die Untersuchung nicht vorschreiben oder betroffene Tiere nicht ausschließen bzw mit Zuchtauflagen versehen obwohl es in der Rasse häufig ist.

    Aber zum Beispiel bei den Jackies wird da bei VDH-Hunden schon drauf geachtet, während bei den ganzen "Reiterjackies", die den Großteil der Population ausmachen, da gar kein Wert drauf gelegt wird.
    Die meisten JRT die man so rumlaufen sieht hüpfen zumindest zweitweise auf 3 Beinen rum, das tun die Leute aber als "Terrierkrankheit" und als harmlos ab, der Hund sei ja sonst fit, rennt rum wie gestochen etc.
    Hab sogar schon lachend von ner Reitersfrau (die mit ihrer beidseits von PL betroffenen 2-jährigen Hündin nen Wurf machen wollte) gesagt bekommen, dass das so müsste, sonst wär's ja gar kein JRT, ihre hätten das alle und "nie Probleme damit". Da packste dir nur noch an den Kopf... Herr, wirf Hirn vom Himmel...

    Das schlimme ist ja, das grade JRT die Leute oft noch in diesem Glauben bestätigen, die sind halt hart im nehmen und sonst zäh und robust, werden damit also oft sehr alt und laufen halt trotzdem irgendwie.

    Ist ein ganz schönes Beispiel, das schlechte Zucht nicht immer von den Vereinen ausgehen muss.

  • Auf Pedigree Dogs Exposed ist nachzulesen, dass der Deutsche Schäferhund, wessen BOB an der Crufts so umstritten war, letzte Woche in Schottland unter einem renommierten deutschen SV Richter wieder gewann und zum Champion gemacht wurde. Soviel zum Thema, die Prämierung dieses Hundes sei ein Einzelfall, solche Hunde fände man nur im Ausland und es seien ausländische Richter, die diese Art der Zucht fördern würden.

    Interessant ist ja auch, dass hierzulande (in GB) die Verantwortung für solche Auswüchse voll und ganz auf die Deutschen geschoben wird, denn schliesslich sei es der SV, der solche Hunde verlange und prämiere. In Deutschland heisst es dann umgekehrt, man habe sich ganz und gar nichts zu Schulden kommen lassen, man könne schliesslich nichts dafür, dass die Engländer und Amerikaner auf derart übertypisierte Hunde hinzüchten würden.

  • @AnnetteV

    Ich bleibe dabei, in D/Ö hätte der Hund keine Chance.

    Dass man als ausländischer Richter nicht den Champion des ladenden Clubs runterrichtet - obwohl man es sollte - ist ungeschriebenes Gesetz. Nicht schön, aber bist du bei den Briten, richte wie ein Brite.

    Habe ich in D auch schon zigfach erlebt, dass die ausländsichen Gastrichter sich an den Ergebnissen der Vorjahre und vorherigen Ausstellungen orientieren.

  • Für mich wieder mal der Beweis, dass es extrem menschelt und diese Welt einfach nichts für mich ist - absolut unabhängig von der Rasse.
    Entweder man steht als ursprünglicher RZV zu solchen Bewertungen (und das voll und ganz!) oder man tut es nicht. Tut man es nicht, hat so ein Hund runtergrichtet oder disqualifiziert zu werden (je nachdem was erlaubt ist), völlig egal in welchem Land gerichtet wird und woher der Richter kommt.
    Ich versteh sowas einfach nicht. Gilt in GB ein anderer Standard als z.B. in DE oder der Schweiz? In meinem Laien-Verständnis gibt es einen Standard und entweder der Hund erfüllt diesen absolut (V) oder eben nicht (dann eben andere Bewertungen)..

  • Die Argumentation würde einem nur etwas bringen, wenn wirklich nach Standard gerichtet würde - und mal ehrlich , das ist bei den meisten nicht der Fall. Ausstellen ist nunmal schon lange eher ein persönliches, subjektives Vergnügen ;)

  • Die Bewertungen auf Ausstellungen sind die "Meinung" des bewertenden Richters. Und nicht jeder Richter kann seinen Kopf von persönlichen Emotionen frei bekommen. Wer rot mag, zieht rot vor usw.

    Und nein, auf Bewertungen alleine darf sich ein Züchter nicht verlassen. Er muss wissen, was in seiner Zucht an Mängel vorhanden ist, was Verbesserungswürdig ist und wie er sich seine Hunde in der Zukunft vorstellt.

  • Die Bewertungen auf Ausstellungen sind die "Meinung" des bewertenden Richters. Und nicht jeder Richter kann seinen Kopf von persönlichen Emotionen frei bekommen. Wer rot mag, zieht rot vor usw.

    und dann kommt unter Umständen noch dazu, dass der Richter aus der gleichen Linie seinen eigenen hoffnungsvollen Nachwuchsrüden hat o.ä.

    Vielleicht hat der Richter auch gerade mit der Züchterin gemeinsam Mittag gegessen und sich dabei sehr angeregt und nett unterhalten....

    Nee..... mir menschelt es viel zu viel bei so etwas, diesen Zirkus meide ich, wo ich kann!!!

  • Ich meide diesen Zirkus nicht, nehme es aber nicht todernst. Kenne die Vorzüge und ganz besonders die Schwächen meiner Hunde.

    Für mich sind Ausstellungen eine Orientierungshilfe und nicht alles was gut ist, ist auch gut. Manchmal ist der ungekrönte Bruder die bessere Wahl! :D

  • Es ist doch aber nicht gut das ihr dass so hinnehmt. .....
    Potentielle Käufer sehen doch die Gewinner und halten das für gesunde Hunde. So wird doch eine Akzeptanz gegenüber Qualzuchten geschaffen!

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