Qualzuchten

  • Ich verstehe gerade gar nichts mehr... :???:

    Vor einigen Seiten wurde doch schon darüber diskutiert das die DSH hinten so komisch stehen? Da hiess es von einigen hier das die Hunde nur so gestellt werden?
    Dann müsste dieser Hund doch eigentlich auch ganz normal stehen können? Oder ist das jetzt ne Ausnahme?

    Es gibt Hunde, die nicht anders stehen können, und bei denen man die Anormalität auch im Laufen sieht. Bei bewegten Bildern kann da nicht geschummelt werden.
    Etwas anderes sind reine Standbilder - auch ein Leistungslinienschäfer oder einer aus gemäßigter Showlinie kann so hingestellt werden (und wird auf der Ausstellung so hingestellt), dass er aussieht wie ein "Froschhund". Ob der Rücken eigentlich gerade ist, die Hinterbeine feste Bänder haben und er normal laufen kann, sieht man auf einem Standbild nicht unbedingt.

  • Ich denke niemand der sich einigermaßen auskennt hat behauptet, dass es keine unfunktionale Anatomie beim Schäferhund gibt oder das diese immer nur am Stellen liegt.
    Was nur schlicht und ergreifend nicht stimmt ist die Verallgemeinerung. Es gibt eben auch genug Hunde, die ein funktionales Gebäude haben und auf den ersten Blick "Schräg" gestellt werden, aber halt auch Hunde die eh schon eine schlechte Haltung haben, die durch die Körstellung noch extra betont wird. Das kann man idR mit etwas geübtem Blick auch schon auf dem Bild unterscheiden.

    Die prämierte Hündin gehört leider zu letzterer Gruppe. Generell scheinen die Briten hier aber irgendwie auch noch eins drauf setzen zu wollen.. auch der SV prämiert Hunde, die in einigen Punkten sehr sehr deutlich vom Rassestandard abweichen, aber gerade das starke durchtreten in der Hinterhand (auf dem selben Blog sind Bilder von einem vorigen Gewinner - nochmal schlimmer) habe ich so noch auf keiner SV "Spitzenveranstaltung " gesehen.
    Realistisch betrachtet hat der Rüde zwar auch kein wirkliches "Gebrauchsgebäude"... aber er ist in dem Punkt auch deutlich weniger "schlimm" als die Hündin. Schade, dass man diese dann vor ihn gestellt hat.


    Einfach mal Spaßes Halber der Rassestandard angehängt. Kann man einfach mal abhaken was alles als schwerer Fehler bezeichnet wird.

    166g01-de.pdf


    BTW Thema "wie kann man das seinem Hund nur antun" - ich denke das ist vorwiegend Gewöhnung. Die Köpfe und Gesichter vieler HZ DSH finden die meisten noch schön und dann "gewöhnt" man sich halt dran. Ansonsten entwickelt sich Übertypisierung halt so, wie überall anders auch. Auch hier im Forum wurde im Aussteller Thread schon empfohlen dem Hund doch die Hinterhand stärker rauszuziehen um die Winkelung zu betonen... jetzt spinnt man das mal ein paar Jahrzehnte weiter und Voila.

  • Ich gehe fest davon aus, dass es auch noch gesunde DSH's mit absolut funktionalen Gebäude gibt - aber in der absoluten Minderheit.

    Wir sind ja nun gerade erst nach Niedersachsen gezogen. Hier habe ich erst 2 DSH's gesehen die für DSH's (traurig das so zu sagen) noch relativ moderat aussahen.
    In Berlin gabs DSH's wie Sand am Meer, jede Runde hat man eigentlich mind. einen gesehen. Davon lief genau einer wie ein Hund laufen sollte. Für mich ist diese Rasse genauso kaputt wie Mops, Bulldogge und Co. Das was sie aus einem wirklich tollem Sporthund gemacht haben ist einfach nur noch abartig.

  • In diesem Thread wurde die Bruchneigung der Vordergliedmaßen bei Prager Rattler und Whippets erwähnt. Beim Prager Rattler wären die Vorderbeine bei einem Sprung von einer ein Meter hohen Mauer gebrochen. Meine PR-omi ist ganze 21 cm hoch. D.h., das knapp 5 fache der Körpergröße ist der Hund in die Tiefe gesprungen. Rechne ich das jetzt auf einen 60 cm großen Hund um, müsste dieser aus 3 m Höhe springen - ich bin mir sicher, dass der ähnliche Verletzungen davon tragen wird.

    Im gleichen Post wurde die Verletzungsgefahr bei Whippets thematisiert. Mein Whippets stammte aus einer sogenannten Gebrauchshundelinie. Sie ist auch gern auf der Rennbahn und Coursing gelaufen.

    Verletzungen der Gliedmaßen hatten wir nie, der Hund wurde im Frühjahr antrainiert und im Herbst ab. Ich habe mir immer die Bahnen genau angeschaut und bei knochentrocken Böden den Hund nicht rennen gelassen.

    Viele Verletzungen haben Halter zu vertreten und sind nicht kausal der Rasse zuzuschreiben.

    Bis ins hohe Alter war meine Rattlerhündin sehr kernig. Aber - da muss ich der Schreiberin recht geben - das Gebiss war katastrophal. Da es sich bei meinem Hund um einen vermehrerhund handelt, bin ich trotzdem glücklich, dass sie inzwischen fast ihr 18 Lebensjahr vollendet hat und ihr Herz immer noch sehr gut schlägt. Meine Whippethündin ist auch über 16 Jahre alt geworden.

    Ich kann daher die gesundheitlichen Auffälligkeiten in Bezug auf Bruchneigung beider Rassen nicht bestätigen.

  • Mal abgesehen davon, finde ich auch das die Tiere sehr gestresst wirken. Da ist keine Einheit mit dem Halter zu sehen, die Hunde zerren an der Leine und wissen irgendwie gar nicht wo sie hinsollen oder was man von Ihnen will. Ich bin nicht so tief in der Materie Ausstellung, aber einige habe ich nun doch schon gesehen und dort war es meistens so, das die Hunde doch auf die Halter geachtet haben oder zumindestens nebeneinander gelaufen sind. Ich finde das sieht ganz furchtbar aus.
    Das hier kommt eher so rüber, als wenn es den Leuten nur noch um die Erfolge geht.

    Bei uns im SV haben wir auch einen Altdeutschen Schäfer..der ist auch richtig schräg hinten. Als ich den das erste mal gesehen habe, wurde mir ganz anders. Und ich kann mich an diesen Anblick auch irgendwie nicht gewöhnen. Mir sticht es jedesmal ins Herz wenn der doch recht massig gebaute Hund so watschelnd über den Platz läuft und dann mit Ach und Krach grade so über die A-Wand kommt...

  • Crufts sind einfach furchtbar anstrengend, das geht ja den ganzen Tag. Da wundern mich gestresste Hunde nicht wirklich, bei dem Trubel, Halter nervös, alle nervös, usw. grade für die BOB Hunde, die noch viel länger warten müssen. Und ich kann mir vorstellen wenn man extra nach England fährt dann möchte man das noch hinter sich bringen... Man ist glaube ich sogar verpflichtet als BOB beim Gruppenrichten mitzumachen. Sonst war all der Aufwand umsonst. Ich würde mir wünschen, dass man den Stresspegel etwas runterfährt nur wie ist eben die Frage.

  • :shocked: Ich finde, dass sieht einfach nur schlimm aus. Total ungesund und auch kein bisschen schön in meinen Augen!Wie kann man das einem Tier nur antun? :ka:

    Ich habe mir gerade mal die Seite der Züchter des SH-Rüden angeschaut: dazu kann man einfach nichts mehr sagen. Auch wenn die Hunde für die Fotos nur so hingestellt sind, finde ich das alles andere als schön. Hier gibt es auch recht viele SH-Plätze und somit auch recht viele SH: die hoppeln hinten alle wie Kaninchen. Und es kann mir niemand sagen, dass das gesund sein soll. Es kann ja jeder mal testen, wie es sich so läuft, wenn man einen ganzen Tag nur mit stark gebeugten Knien geht...

  • Ich habe leider nicht alles verfolgen können, aber ich fand zum Beispiel auch die beiden Bullterrier (Mini und Standard) im BiS furchtbar. Das Gesicht war extreeem drüber und meiner Meinung nach auch beide sehr übergewichtig.
    Genauso furchtbar fand ich den Japan Chin (? so richtig geschrieben?) der so gehumpelt hat und dieses furchtbare Gesicht hatte...

    Dagegen sind mir ein paar Labbis sehr positiv aufgefallen, keine Tonnen, sondern Muskeln...

  • Also wir hatten mal jemanden mit 2 Dsh Welpen vom SV auf dem Hupla.
    Der eine war schon reichlich schräg am watscheln,aber der andere den sie geschenkt bekommen haben weil der es eh nicht mehr lange macht...
    Ich hab noch nie so eine Karikatur von Schäferhund gesehen...
    Da ist die Hündin von Crufts nix gegen...
    Der lief wortwörtlich mit den Hintern auf dem Boden...

  • Die DSH, die hierzulande im SV gezüchtet werden, sehen doch auch nicht wirklich besser aus, als die Crufts-Frösche, aber so lange Menschen für diese Hunde rein aus Prestigegründen bereit sind, Wahnsinnssummen zu bezahlen, wird weiter in diese Richtung gezüchtet. Parallel dazu wird in den Welpenfabriken kräftig vermehrt, weil noch skrupellosere Menschen den großen Reibach wittern. Und schon ist eine Hunderasse ruiniert, aber die nächste wartet schon auf das selbe Schicksal. Das ist ein äußerst profitabler Selbstläufer. Es wird immer mehr Hunderassen betreffen, so lange es keine unabhängige und übergeordnete Kontrollinstanz mit klaren Regelwerken gibt, die eine Profitmaximierung auf Kosten der Tiere unterbindet.

    Pflegefall Schäferhund - Vom Ende einer deutschen Legende 1/5

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