Qualzuchten

  • Für mich sind Hunde dann zu klein, wenn der größte Teil von ihnen Probleme bei der Geburt hat, eine fehlerhafte Zahnstellung, unter frühem Zahnverlust leidet, sich Extremitäten und/oder den Schädel beim Spielen oder Stürzen von der Couch bricht, wenn sie Gefahr laufen, durch unachtsame Menschen schwer verletzt zu werden usw.
    Ich habe hier einen Knirps sitzen, derzeit 3,4 Kilo auf 25cm, 4kg dürfte sie gerne haben. Für mich ist sie hart an der Grenze...

  • Für mich sind Hunde dann zu klein, wenn der größte Teil von ihnen Probleme bei der Geburt hat, eine fehlerhafte Zahnstellung, unter frühem Zahnverlust leidet, sich Extremitäten und/oder den Schädel beim Spielen oder Stürzen von der Couch bricht, wenn sie Gefahr laufen, durch unachtsame Menschen schwer verletzt zu werden usw.

    Hm. Klar, wenn rassebedingt Probleme mit den Zähnen etc. vorprogrammiert sind, keine Frage.
    Aber Verletzungen etc. Dann dürfte sich auch niemand Ratten etc. halten. Denn die sind ja mal sofort hin, wenn Mensch da drauf tritt.
    Von daher versteh ich immer noch nicht, was gegen kleine Rassen spricht. Wie gesagt - aber ich kenn das nur aus dem Internet und von einem Züchter, den ich befragt habe - , der English Toy Terrier soll eigentlich sehr robust sein und gesund. Klar, aus dem Fenster schmeißen sollte man ihn nicht und sich draufsetzen auch nicht unbedingt.

  • Warum sind kleinste Hunde per se Qualzucht und ab welcher Größe?


    Kleinste Hunde sind per Definition das unterste Limit der Spezies, die grad noch überleben. Extremstformen sind als Zuchtziel nie erstrebenswert, das geht immer auf Kosten der Tiere. Stoffwechsel läuft am Limit, weil das Verhältnis von Organen zu Muskelmasse und Körperoberfläche sehr weit vom Ursprung ist. Die Fortpflanzungsrate ist deutlich erniedrigt.

    Für Extremstformen am oberen Grössenende gilt sinngemäss dasselbe. Hunde sind zwar in ihrem Erscheinungsbild extrem plastisch, aber doch weder für Nilpferd- noch für Ameisenformat konstruiert. Für beides gibt es bessere Baupläne.

  • Aber 2-3 Kilo Hunderassen haben durchschnittlich allesamt eine sehr hohe Lebenserwartung! Das sind keine einzelnen Exemplare sondern die Minis übersteigen im Schnitt von der Lebenserwartung ALLE Rassen in Wolfsgröße wie Schäfer, Goldi etc. Die Verzwergung hat also die Lebenserwartung erhöht!
    Körperlich aus seriöser Zucht sind Rattler, Zwergpinscher, Russkiy Toys gesündere Hunde als viele viele andere Rassen. Und die Probleme die es gibt, wie zum Beispiel, dass Zähne fehlen können, finde ich nicht so schlimm für die Hunde wie HD-Problematiken und ähnliches.
    Dass Vermehrer kranke Hunde produzieren ist kein spezifisches Minirassen-Problem. Und dass gerade die Nachfrage nach extrem Minis dazu führt, dass mit züchterischem Ausschuss wild vermehrt wird, heißt nicht, dass es nicht möglich ist, rassen auf gesundem Weg sehr klein zu züchten.

    Über das Verletzungsrisiko kann man streiten. Ein Hund ist schon keine Ratte und verhält sich anders. Über Flocke ist mal ein Greifvogel recht nah runter geschossen und die hat den interessiert betrachtet und wollte das "Hühnchen" jagen. Also es stimmt schon, dass potentielle Opfertiergröße und Raubtierverhalten nicht ganz zusammen passen.

    So lange der Mensch die aber entsprechend hält und aufpasst sehe ich da kein Problem und keine Einschränkung in der Lebensqualität. Man muss bei vielen Rassen auf Dinge Rücksicht nehmen, mit einem Husky kann ich nicht bei 30 Grad joggen, mit meinem Hund schon. Und wir leben nun mal häufig in einer Umgebung in denen man es mit den kleinen schone einfacher hat ihnen ein schönes Leben zu machen. Also z.B. reicht schon ein kleiner Garten um rennen zu können.

  • Ich muss auch ganz ehrlich sagen - mein nächster Hund wird definitiv größer.

    Sie hat so gesehen keinerlei körperliche Defizite, läuft mit mir stundenlang durch Wald und Wiesen, perfektes Gebiss, für ihre Größe robust, kann am Fahrrad mitlaufen, springt und rennt wie eine Verrückte etc., alles wunderbar. Aber Artgenossen hat sie im Zweifelsfall nichts entgegen zu setzen, diesbezüglich gab es leider schon einige brenzlige Situationen, manchmal kann man auch einfach nicht schnell genug eingreifen. Es ist eben ein Unterschied, ob ein Hund von einem Artgenossen wirklich mit Schädigungsabsicht angegriffen wird oder allein deshalb schon z.T. schwere Verletzungen davon trägt weil irgendein distanzloser Retriever ihn ohne jeden bösen Hintergedanken über den Haufen rennt...

    2-3 Kilo mehr machen da manchmal schon einen erheblichen Unterschied. Wobei ich eben definitiv auch nicht die Aussage unterstreichen würde dass kleine Hunde zwangsläufig irgendwelche gesundheitlichen Beeinträchtigungen haben müssen. Das trifft meiner Meinung nach vor allem auf die ganz schlimmen Extreme (1 Kilo Hunde, siehe Teacups) zu.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!