Qualzuchten


  • Ich rede ja nicht vom Frühkastrieren von unter ein Jahr aber man kann sich ja das im Vertrag schreiben lassen


    Bei einem Züchter, der mich per Vertrag zwingt eine Kastration durchführen zu lassen würde ich nicht kaufen (mal davon abgesehen, dass das rechtlich eh nicht bindend ist), bei einem Züchter der Hunde kastrieren lässt die weder geistig noch körperlich ausgewachsen sind ohne dass eine medizinische Notwendigkeit besteht schon gar nicht. Man möge mich steinigen, aber das fällt für mich mindestens in die selbe Kategorie von "Sche***" wie das Kupieren.

    Ich hoffe doch, dass es den meisten seriösen Züchtern nicht egal ist, wohin die Welpen gehen und was nach dem Verkauf mit ihnen passiert – aber verkauft ist verkauft, da muss ich als Züchter entweder ein bisschen Vertrauen in die eigene Menschenkenntnis setzen und meine Käufer sorgfältig auswählen, oder ich darf halt keine Welpen in die Welt setzen.
    Und den Leuten, die solche Winzlinge auf Gedeih und Verderben vermehren wird es wohl egal sein ob einer ihrer Zwerge in die „Zucht“ kommt.
    Ausnahmen gibt es natürlich auch dazu immer, siehe diverse Doodle-Züchter, die ihre 8-Wochen-alten Welpen nur kastriert abgeben – natürlich weil das so viel gesünder für den Hund ist und die Erziehung so sehr vereinfacht, nicht um den eigenen Marktanteil zu sichern oder so…

    Habe hier im Forum mal von einem Rüden gelesen, der einen nicht abgestiegenen Hoden hatte. Diesen hat der Züchter entfernen lassen und den Hund gleich sterilisieren lassen. Ich meine aber das wäre auch kein ganz kleiner Welpe mehr gewesen, sondern schon ein Junghund. Das wäre wohl eine Vorgehensweise, die ich bei einem Rüden noch vertretbar fände, bei einer Hündin ist eine Sterilisation aber genau so sinnfrei wie eine zu frühe Kastration.

  • Wären die Chis nicht züchterisch verzwergt worden, gäbe es das XXS Problem gar nicht.
    Chis waren mal richtig robuste Hunde, meine eine Chefin hatte 2 Importe aus Mexico. Mutter und Sohn. Beide wurden fast 20 Jahre alt und sahen komplett anders aus als die Chis, die man hier sieht. Böse Zungen hätten die beiden bestimmt hässlich genannt- aber sie waren robust und ursprünglich.

    Eine Kollegin von mir arbeitet grade in New Mexico (USA) und dort sind Hunde vom Chihuahua-Typ schon immer der Go-to Kleinhund, die sind da ja mehr oder weniger einheimisch, sie haben massenhaft davon in ihrer Praxis. Die wiegen meist so zwischen 4 und 6 kg, manche noch etwas mehr
    Die hiesigen Chis aus korrekter Zucht sind ja durchaus gesunde Hunde, aber auch die sind ja schon eine Verzwergung ihrer Ursprungsform bis hart an die untere Grenze des gesundheitlich machbaren. Die Teacups sind dann sozusagen die Extremform einer Extremform, auch wenn einem heute ein "normaler" Chi eben "normal" vorkommt.

  • Es ist richtig, daß es in dieser Region extrem viele chihuahuaähnliche Kleinsthunde gibt.
    Aber letztlich stammt auch der Standard aus dem Ursprungsland und es würde mich doch sehr wundern, wenn der "Normalchi" dort ein Gewicht von 6 Kilo hat, der Standard aber weltweit geltend ein Ideal von bis zu drei Kilo angibt.

    Also wirklich alles reinrassige Chihuahua oder einfach jede Menge Mixe, weil kleine Hunde so gefragt sind?
    LG von Julie

  • Landrasse-Chis. Keine registrierten und nach Standard gezüchteten Hunde, aber auch keine Mixe. So wie auch die vielen Reiterjackies die hier in Deutschland auf jedem Pferdehof rumlaufen keine Jack Russell Terrier oder Parson Jack Russells sind, aber auch größtenteils keine Mixe, sondern eben einfach bloß Jackies.

  • Es ist ja bei den Zwergrassen auch für Züchter nicht immer vorhersehbar ob ein Hund jetzt knapp über oder unter der 2 Kilo Grenze bleibt. Allein deshalb und da es rechtlich eh nicht bindend ist sind Kastrationsklauseln quatsch.
    Davon ab werden häufig kleine Rüden eher mit größeren Hündinnen gekreuzt, allein schon um mehr Welpen zu haben.
    Nur klein ist nicht im ne gleich krank. Minis werden aus guter Zucht auch mit nur 2 Kilo wesentlich älter als die meisten größeren Rassen.


  • Nur klein ist nicht im ne gleich krank. Minis werden aus guter Zucht auch mit nur 2 Kilo wesentlich älter als die meisten größeren Rassen.

    und schon wieder das Totschlag-Argument "Es gibt welche, die werden wirklich "alt""

    Eine extreme Verzwergung ist einfach Qualzucht (und sinnvollerweise verboten!).
    Auch wenn einzelne 100 Jahre alt werden können.

  • Warum sind kleinste Hunde per se Qualzucht und ab welcher Größe?

    Mein Hund - und alle die ich von Treffen kenne - hat keinerlei körperliche Einschränkungen, egal ob stundenlang wandern etc. Gut, Kleidung im Winter, ja, aber das brauchen z. B. Windige auch. Die größte Einschränkung für meinen Hund ist die Bedrohung durch draufbretternde Tutnixe.
    Als Ausgleich sind halt andere Sachen möglich, fangen spielen in der Wohnung, überall hin mitnehmen etc

  • Sind denn solche Minirassen wirklich immer "krank"? Ich hatte mich mal informiert über den English Toy Terrier. Nach meinen Recherchen sollen das eigentlich recht gesunde Tiere sein.
    Und schön find ich sie ehrlich gesagt auch. So ein Dobermann im Handtaschenformat. Hat was.

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