Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

  • Da habe ich halt zu sehr Angst um Balou :/ Er könnte sich dann ja selbst nicht wehren im Ernstfall und hier sind einige unverträgliche und nicht hörende Hunde unterwegs, wo er sich auch schon wehren musste :verzweifelt:

    Mhm, bist du dir da sicher? Ich frag' nur, weil der oben erwähnte Gassi-Hund mit seinem Maulkorb schon ganz überzeugend Contra geben kann, wenn's drauf ankommt – gerade so ein stabiler Metallmaulkorb tut verdammt weh, wenn man den irgendwo hingehauen bekommt, und Körpergewicht, Pfoten, etc. hat der Hund ja auch noch... Das Einzige, was er damit halt nicht mehr verursachen kann, sind Risswunden mit den Zähnen – aber da bin ich jetzt nicht böse drum. ;)

    Sorry, wenn ich an deinem Beitrag jetzt so nachhake :ops: , aber hier passt's gerade und es würde mich total interessieren, was die Halter von (vollständig) unverträglichen Hunden hier im Thread dazu denken.

    Ich hab' das schon öfter gelesen, dass jemand Bedenken beim Maulkorb hat, weil der eigene Hund sich dann nicht wehren könnte, und hab' das bisher nie so ganz verstanden – mein Gedankengang war bisher immer, dass a) echte Beißereien, wo der Hund wirklich selbst 'zulangen' muss, um sein Leben zu verteidigen, ja zum Glück sehr, sehr, sehr selten sind; und b) ich ganz froh bin, wenn mein Hund (bzw. hier halt der Sitterhund) nicht als Übersprungshandlung aus einer eventuell nur sehr angespannten, Kommentkampf-mäßigen Stressituation zubeißen kann, weil dann der andere Hund nicht noch durch Schmerzen/Biss weiter gereizt wird und die Sache nicht eskaliert.

    Für mich war da bei einer internen Kosten-Nutzen-Abwägung ;) immer ein klares "Im Zweifel: Maulkorb drauf!" das Ergebnis, aber es kann natürlich sein, dass ich da noch mal ein bisschen anders draufgucke, weil's ja nicht mein Hund ist, den das hier bei uns in erster Linie betrifft.

    (Wobei ich den 'Abschreckungseffekt' der Maulkorbs auch schon bei meinen eigenen Hunden genutzt habe: 'nen Maulkorb stressfrei zu tragen lernt hier jeder Hund und wenn ich bei schönsten Sonntagsspaziergangswetter, wo hier erfahrungsgemäß die ganzen Deppen aus der Stadt ins Grüne gefahren kommen, Lust auf eine entspannte Runde ohne Diskussionen mit anderen HH habe, dann wird das Maulkorb-Training eben mal flott nach draußen auf den Spaziergang verlegt... :pfeif: )

  • @pardalisa ich trainiere mit Balou auch den Maulkorb. Bisher brauchten wir ihn nie, aber er kennt ihn.

    Leider hatten wir mal so einen Kampf um Leben und Tod. Und hätte der andere nur einen Hauch besser gezielt, wäre die Halsschlagader von Balou durch gewesen und das wäre es gewesen mit ihm. Mein Mann und der andere Besitzer haben die beiden letztendlich auseinander gerissen, sonst wäre wohl einer von beiden tot.

    Mein Balou ist nicht von ungefähr, wie er ist. Zweimal wurde er böse angegriffen in seinen ersten zwei Lebensjahren. Und dazu Dutzendemale mit Sabber, Fellverlust und großem Geschrei.

    Bei uns wäre da eine Abschreckung durch den MK leider nicht hilfreich. Es kommt immer durch blöde Umstände zu solchen Situationen. Wobei wir seit über einem Jahr nun keine Kloppereien mehr hatten, weil ich so dermaßen weiträumig ausweiche und zur Not blocke oder in letzter Not Balou unter mir begrabe und den anderen Hund festhalte.

  • Mein Hecci hat ja auch nie gepöbelt. Der hat ganz typisch fixiert, speziellen Blick bekommen und ist auf den anderen drauf. Hab lange gebraucht um überhaupt zu merken wann er angreifen wird.
    Ihm macht verkloppen auch einfach Spass, Idiot.
    Er ist mittlerweile so weit dass ich ihn abrufen kann und wir (wenn Shana nicht dabei ist) fast jeden Hund problemlos passieren können. Seine 3 Dorf Erzfeinde ausgeschlossen aber das ist egal, da wird er halt korrigiert wenn er meint sich aufplustern zu müssen.
    Wir können mit anderen Hunden entspannt gassi gehen und was wir mit heim bringen wird akzeptiert und nicht gefressen. Das war alles was ich mir gewünscht habe.
    Es gibt Hundetypen da tickt er aus, das weiss ich und da sichere ich ihn und lasse einfach keinen Kontakt zu. Er wird mit hyperaktiven, bellenden Hütis nie klar kommen genauso wie mit grossen Flauschehunden. Da hab ich sowieso keine im Freundeskreis und sollte es mal so sein dass wir da welche haben werden wir dran arbeiten. Er wird nie nein zu einer Klopperei sagen. Also leine ich lieber einmal zu früh als zu spät an.

  • Bei uns gibt es auch schon lange keinen Kontakt zu Fremdhunden. Abrufen lässt sich Balou auch immer. Zum Glück, sonst wäre Freilauf nicht möglich und den Sinn einer langen Leine versteht er nicht (rennt nur vorne am Ende :roll: ).

  • Ich bin sehr froh dass ich nicht die einzige bin und ich bin vor allen Dingen froh dass auch euch mal Fehler passieren

  • Ich verlasse mich bei fremden Hunden mittlerweile mehr auf Madame, als auf meine Einschätzung. Manchmal bin ich doch sehr überrascht...

    Wenn wir einen fremden / neuen Hund sehen, schaue ich, wie sie an der Leine reagiert. Wird sie steif, fixiert, stellt die Bürste ODER pöbelt direkt los, lassen wir das und das Thema ist sofort gegessen. Reagiert sie an der Leine relativ entspannt oder sogar aufgeschlossen/neugierig und möchte ruhig zu dem Hund hin, darf sie -nach Absprache- auch schauen. Bisher haben wir damit 99,9% Erfolgsquote. Ich frage vorsichtshalber trotzdem immer, ob Rüde oder Hündin, wenn's nicht offensichtlich ist. Bei Hündinnen ist mir das zu heikel.

    Ja, der Hund hat MICH gut erzogen und darf sich die Kontakte selbst aussuchen. Aber ich finde das total ok und muss mir nicht so nen großen Kopf machen. Da bin ich froh, dass sie da sehr konsequent ist: Wen sie an der Leine schon nicht mag, den brauchen wir gar nicht näher zu betrachten.

  • Ich bin sehr froh dass ich nicht die einzige bin und ich bin vor allen Dingen froh dass auch euch mal Fehler passieren

    Wer ohne Fehler ist der stehe auf und werfe den ersten Stein.


    :flucht: Ich geh mich mal ganz hinten anstellen....
    :lol:


    :bussi: Jeder macht Fehler, wichtig ist nur aus den Fehlern zu lernen.

  • Ich habe insofern daraus gelernt als dass ich nur noch getrennt spazieren gehe , wenn meine Hündin nämlich anfängt blöd zu werden fängt mein Rüde an sie körperlich zu korrigieren und da habe ich keine Lust zu. Außerdem wird irgendwann sicherlich der Moment kommen wo zweimal 42 kg auf den gegnerischen Hund zu rennen wollen und das kann ich definitiv nicht halten.

    Der nächste Hund wird auch definitiv leichter werden.

  • Wir waren heute zu dritt mit Gina ((DHS-Mix und futteraggressiv, will erstmal jeden fremden Hund aus Prinzip fressen) und Buksi (Schreibracke, verfressen und selektiv verträglich) unterwegs. Meine Freundin hat die Rolle des Splittenden übernommen.
    Gina hatte ich mit MK ausgestattet, weil ich weiß, dass Buksis Gassigängerin es einfach nicht hinkriegt, den Hund zu managen, so brauchte ich mich nur an Gina zu halten.
    Die lief nach einigen Metern schon im Wald frei und hat Buksi ignoriert (ich hatte ihr beim ersten gemeinsamen Gassi auch sehr deutlich erklärt, dass ich genau das von ihr erwarte und Frau Schäfi will eigentlich schon gefallen). Dann kamen wir auf dem Rückweg am Haus mit den kleinen Keif-Plüschis vorbei, die erst am Fenster kläffen und hinterher in den Garten rennen und da weiterkläffen.
    Es kam wie immer: Kläffkläffkläff, Gina sprang einmal vor meine Beine, ich knickte mit dem Fuß um und bremste mit dem Knie. :ugly:
    Leine rutschte aus der Hand, Gina rannte zum Fenster. Anstatt aber nun die Kläffer anzumachen, guckte sie einfach mal total arrogant zum Fenster hoch und sagte genau gar nix. Da war ich auch schon wieder aufgestanden und kam ihr hinterher, und Madame drehte schon ab und kam zurück zu mir. Ich hab in etwa so geguckt: :shocked:
    Es tut so verdammt gut, wenn sich das Training auszahlt. Auch wenn mein Knie jetzt ein bisschen nach Mondlandschaft aussieht, das Ego strahlt dafür um so mehr.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!