Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

  • Ich bin da ehrlich gesagt auch zwiegespalten, je nach Hund und Situation. Ich glaub bei einem ängstlichen Hund würde ich persönlich auch viel über Distanz, Anschauen, positiv belegen und/oder schönfüttern machen.

    Ich kenne aber auch HHs die bei einem ängstlichen Hund abbrechen, einfach weil die sich so extrem reinsteigern und man die so da auch einfach rausholen kann um das ganze dann nochmal in Ruhe anzugehen.

    Es gibt auch wenige Situation in denen der Pilz ängstlich ist, dann gucken wir uns das auch einfach an und wenn sie es dann interessiert beschnüffelt und alles gut ist gibt es einen Keks.

    Wenn Sunny richtig hochgeht hilft auch nur noch ein fester Stand und abwarten, das Hirn kann nix verarbeiten oder empfangen, da müsste ich wohl auch mit nem Blechnapf kommen. Das haben wir in der ersten Einschätzungsstunde probiert, bzw. die Trainerin, die kriegst du nicht raus, es sei denn du würdest die niederknüppeln. War einfach wichtig zu wissen, ob sie in diesen Situation (ich sag mal ab Scala 4) auf irgendwas reagiert, Fazit tut sie nicht. Also versuchen wir sie gar nicht erst auf dieses Level kommen zu lassen, auch wenn das nicht immer funktioniert. :hust:

    Gerade am Anfang haben wir aber auch viel körperlich gedroht, das geb ich zu, einfach um sie erstmal rauszubekommen. Eben wenn sie mit dem Scannblick durch die Gegend stolziert ist und überhaupt nicht ansprechbar war. Da hat es aber gereicht beherzt auf sie zu zu gehen um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Ist sie dann aus dem Modus gekommen und hat uns angeschaut oder weggeschaut wurde gelobt. Bei einem Ausbruch kann man sich das klemmen.

    Inzwischen reicht meist ein "Na", wenn sie wie letztens mit einer Dauerbürste durch die Gegend läuft und man macht ein paar Übungen um sie auf den Boden der Tatsachen zurückzubekommen. Wäre früher nicht gegangen, weil sie dauerhaft nach anderen gesucht hat, in diesem Zustand verfällt sie Gott sei Dank nur noch selten, auch wenn es immer mal wieder vorkommt.

    Tickt sie heute richtig aus und ich hab die Möglichkeit bind ich sie irgendwo fest, um ihr zu signalisieren, dass ich damit nix zu tun haben will und wenn sie sich wieder beruhigt hat hole ich sie ab, würde ich mit nem ängstlichen Hund auch nicht machen. Oder ich bleib einfach stehen, behindern wir irgendwas wir sie in eine ruhige Ecke weitergezergelt.

    Ansonsten arbeiten wir ja viel mit Distanz, seh ich sie packt einen nicht und ich krieg sie nicht mehr ins Kommando laufen wir eben einen Bogen, hauptsache es kommt nicht zum Ausbruch, dann war die Müh umsonst.

    Im Moment spiele ich auch gerade etwas herum, jetzt ist sie ja oft auch ansprechbar beim fixieren, versuche mich in Umorientierung,...

    Find es da immer schwer den richtigen Punkt für das Lob zu finden. Wenn ein Hund an ihr vorbei läuft im Freilauf und sie bleibt ruhig, gibt es meist kein Lob, weil sie dem hinterherstarrt und überlegt ob man nicht vielleicht doch könnte,... erst wenn sie den Blick abwendet und entspannt kommt das Lob, aber auch nur verbal. Guckt sie mich an und fragt bewusst ab und ich verneine, dass sie sich den jetzt krallen darf und sie entspannt sofort gibt es Party.

    Oder wenn sie auf ihre Art hinter einem anderen Hund hinterher läuft, der Schwanz immer höher geht und sich der Kopf senkt, dann gibt es das "Na" oder "Lass es" dann hört sie auf, gibt es ein ruhiges verbales Lob, mehr nicht, damit sich da keine blöde Verhaltenskette aufbaut. Erst wenn sie wirklich den Kopf abwendet, nen anderen Weg einschlägt und wieder entspannt ist, gibt es die Party. Nen Hund der anlauert, nur um dann bei Abbruch nen Keks zu bekommen brauch ich nämlich nicht. Und bis wir sie soweit hatten, dass sie in der Situation ansprechbar ist, hat es auch ewig gedauert.

    Dadurch kommt sie nun schneller runter und schnaubt schneller ab. Machen eure das eigentlich auch?

    Auch das draußen arbeiten hängt finde ich sehr vom Hund ab, wie schnell der dich pushen lässt und vorallem wie schnell er danach wieder runter kommt. Ist hier kein Thema, wen das Spiel oder Training vorbei ist, ist es vorbei, man bekommt sie so schnell hoch wie man sie wieder runter bekommt.

    Bei uns ist das ja zweigeteilt, morgens ist hier Spiel, Spaß- und Entspannungsfreilauf, Nachmittags trainieren wir meist im Park, weil da viele HHs unterwegs sind, machen etwas Nasenarbeit, Hinterhandtraining,... Sachen die halt auch an der Leine gehen, morgens soll sie sich aber austoben können und Freilauf und Landschaft genießen. Da sind wir erst 1Std. in leeren Gegenden damit sie ganz entspannt rumschnüffeln kann,... und dann wandern wir in die Gebiete wo man auch mal einen Hund trifft. Draußen dauerhaft gar nix machen, wäre hier auch schwierig...

    Trotzdem ist das von dem Trainer echt ne komische Sichtweise. Skuld, wenn das mit dem Reden klappt ist es ja super vielleicht könnt ihr ja auch sowas wie eine Entspannungwort konditionieren, das kommt dem ja recht nah.

    Ansonsten Sunti puschel den Blonden mal von mir durch, der sieht soooo weich aus, die Ohren und dieses Strahlen! :herzen1:

    Heute haben wir einen von 2 HHs im Park getroffen die echt Ahnung von Körpersprache haben. Sunny war "nur" angespannt, er guckt gleich ganz verdutzt und fragte ob er vorgehen soll oder wir. Das fand ich echt super, er ist dann vorgegangen, weil das Pilzchen den freilaufenden Hund im Nacken nicht ertragen hätte und so konnten wir hinter ihm noch schön trainieren, der Hund ist fröhlich vorgelaufen und der Mann hat sich umgedreht und uns nett angelächelt, fand ich klasse.

    Edit und Brizo herzlichen Glückwunsch!!! :applaus: Macht ihr das irgendwann nochmal oder war das jetzt nur mal so um die Möglichenkeiten auszuloten die man so hat?

  • Ich hab ja nur Puck als Vergleich, kann aber sagen, dass ich Puck nicht wirklich abbrechen kann: er fährt sich dann immer mehr hoch, bis er einen totalen Tunnelblick hat. Kann natürlich an mir liegen.
    Ich hab es auch nie mit Wasser abspritzen/ Erschrecken oä versucht, sondern mit Blocken oder Eingrenzen in der Bewegungsfreiheit.

    Bei Puck hab ich einfach die Befürchtung, dass er dann, wenn ich mal nicht deckeln kann, erstrecht nach vorne geht. Er lernt ja nicht, dass "nach vorne gehen" keine sinnvolle Lösung, sondern nur das "nach vorne gehen" keine von mir gewünschte Lösung ist. Klar, vielleicht lernt er dann irgendwann, dass ihm nichts schlimmes passiert, wenn er ruhig bleibt, aber ich halte es für Nachhaltiger, wenn Puck lernt, dass er gar nicht in den Angriff gehen muss, da ihm nichts passiert, wenn er sich am Menschen orientiert und/oder souverän bleibt.


    Nach dem es die letzten Wochen mal wieder etwas durchwachsen mit Puck war (u.a. hat er auch mal wieder seine Unsicherheit gegen Menschen leicht aufblitzen lassen), geht es seit Mitte/Ende letzter Woche wieder deutlich bergauf. Gestern sind wir, zwar mit in der Leine hängen und recht erregt sein, ohne Gekläffe und großartiger Aggression an zwei Hunden vorbei gekommen. Hund Nr.1 Stand an der Einfahrt, durch die wir mussten und Hund Nr.2 kam von einem Seitenweg, pöbelnd, auf uns zu.
    Nun hoff ich die nächsten Tage wieder ein paar Hunde zum Üben zu treffen, damit wir die Fortschritte festigen können...

    LG Anna

  • Wir explizit arbeiten mit beidem. Knightley bekommt einen auf den Deckel wenn er nachvorne geht, wird aber natürlich belohnt für alles was er richtig macht. Denn da lernt er was er tun soll. Finde es aber eben auch wichtig das er weiß was er eben nicht tun soll.
    Ich gebe zum Teil und je nach Situation vor was er machen soll, kann ihn aber inzwischen z.B. auch in bekannten Gruppen laufen lassen ohne ihn für jedes 'normale' vorbei gehen oder abwenden zu loben. Sollten aber kritische Situationen von ihm gut geregelt werden gibt es natürlich weiterhin ein Lob. Unhöfliches/Unangebrachtes Verhalten wird hier immer abgebrochen. (Wie geschrieben so richtig Panik hat er ja nicht).

    Unser Abbruch und auf den Deckel bekommen ist übrigens ebenfalls meist nur Verbal, sonst ein bestimmtes abdrängen oder wegschicken. Als er noch richtig explodiert ist, getobt hat und nicht ansprechbar war, zumindest von mir, da gabs auch mal ne Schelle vor die Füße.
    Ich versuch klar immer mehr zu Loben als abzubrechen. Das meiste Lob ist bei mir aber auch verbal. Da hab ich mal ein Wort konditioniert, bzw auch automatisch immer benutz. Sonst bekommt er immer mal wieder sein Futter zur Belohnung oder mal was aus der Leberwursttube. Kommt drauf an welche Situation und was ich so noch habe. :)

    @Brizo hört sich super an euer Stadttraining! Nimmst du da eigentlich nur einen mit, oder auch mal alle oder mehrere?

  • Ich find es auch echt richtig richtig schön, das wir uns hier so toll austauschen können. Jeder hat seinen eigenen Weg und meistens entwickelt man sich, genauso wie die Hunde sich entwickeln.

    Trainingsmethoden gibt es wahrscheinlich soviele wie es Hunde gibt und wenn ich so an unseren Weg zurückdenke, haben wir auch wirklich weite Sprünge gemacht. Es kommt immer auf den Hund an und vorallem auf die jeweilige Situation. Das ist einfach so extrem unterschiedlich und mit jedem Fortschritt eröffnen sich auch neue Wege.

    Jeder kann hier mit dem anderen mitfühlen und man kann sich wirklich von ganzen Herzen mit dem anderen mitfreuen, ich find das sooo schön!

  • Danke für eure liebe Worte :)

    Vorhin beim Abendgassi liefen wir hinter zwei Hunde und Frau Terrier hat ordentlich gezerrt und etwas gejankt.
    Der eine andere Hund wollte dann anfangen zu pöbeln und es flogen Schellen.
    'oa war schlagartig entspannt, wir sind über die Straße, sie hat weder gezogen noch irgendwas anderes.Konnte schnüffeln und sich die Hunde ansehen und hat auf Lob reagiert.
    Mal schauen, wies bei der nächsten Sichtung wird. Ich möchte eigentlich keine Schellen nutzen.

  • Ich denke, dass die Frage ob man einen unsicheren Hund trotzdem deckeln kann, genau so wie die Frage ob man in der Situation überhaupt Deckeln sollte, immer eine Frage des eigenen Typs Mensch ist und vor allen Dingen auch der Frage, was man genau erreichen möchte und was das Ziel dahinter ist.

    Ich sag jetzt mal ganz lapidar so raus: mein Ziel bei einem unsicheren / ängstlichen Hund ist es die Emotionslage zu verändern und ihm ein möglichst stressfreies Leben zu bereiten, ohne das er ständige Ängste ausstehen muss.
    Durch härteres Anpacken und strafen erreiche ich das in dem Moment nicht. Ich erreiche nur, dass er für seine Umwelt unauffälliger wird, in meiner Anwesenheit weniger gefährlich, für mich leichter händelbar.
    Der innere Stress bleibt und gerade um den geht es mir ja.
    Ich möchte das der Hund beim Anblick eines anderen Hundes nicht mehr denkt "Oh scheiße! Verdammt! So einer schon wieder!", sondern in eine positive Stimmung umkippt oder zumindest in eine, wo es ihm egal ist.

    Das eine schließt ein Abbrechen ja nicht aus.
    Warum muss es denn ein Abbruch a la "Lass das sein!!!!" sein, wenn ein "Hey, lass uns doch lieber was ganz ganz cooles machen" mit unter den selben Effekt hat. :bindafür:


    Wir laufen mit dem Clickern momentan super gut.
    Nein, ich erreiche im Moment damit nicht das was ich ursprünglich mal erreichen wollte und mache Abstriche - aber halte mir einfach vor Augen, dass diese zum Wohl des Hundes sind. Und hoffe, dass ich damit auf dem richtigen Weg bin.

    Ich habe zum Beispiel Bammel vor unserem Seminar.
    Hallentraining, mit Sicherheit ca. zehn fremde Hunde in der Halle, Brix ohne Leine, teils so das ich ihn von mir wegschicken müssen werde...Da geht mir schon der Puls, einfach weil ich nicht weiß wie er reagieren wird, wenn die Distanz, mit der wir im Moment arbeiten, ohne Leine so massiv unterschritten wird bei Hunden, die er nicht in ruhiger, gelassener Stimmung kennenlernt. Sondern eh schon in einer Stimmung, wo er vollgepumpt ist mit Adrenalin...
    Na, man wird es sehen. Probieren geht über studieren.
    Erstaunlicher Weise hatten wir bisher aber nur 1x Probleme auf dem Platz mit fremden Hunden. Ansonsten konnte ich ihn auch schon zwischen zwei Rüden ablegen (50cm links ein Hund, Brix, 50cm rechts ein Hund) weggehen, rufen...Kein Thema. Aber vermutlich auch nur weil ich direkt vom Trainer angeranzt wurde, als ich angefangen habe darüber nachzudenken, was wäre wenn er nun einen der Hunde aktiv "bemerken" würde,... :roll: Hach ja...scheiß Menschenhirn. :lachtot:


    @SanSu : Hundekontakt meiden tun wir ja ohnehin nicht. Er kommt häufig mit in die Stadt (wenn ich nicht unter Zeitdruck stehe), zum Training mit den Großen, zu Seminaren, Workshops, auf die Hundewiese, zum Frühstücken mit zehn anderen, wenn auch bekannten, Hunden, wo ich wusste das er zwei nicht ausstehen kann :pfeif: , auf den Hundeplatz.
    Also soetwas machen wir ja eh "öfter", heut war einfach nur die Erfolgsrate so schön hoch, dass ich mich soooo gefreut hab :herzen1:

    @grPups : Ich geh prinzipiell auch mit mehreren (durchaus auch mal mit acht) Hunden (allerdings aktuell so, dass meine beiden Weiber nicht zusammen spazieren gehen).
    Aber zu gezielten "Trainingsspaziergängen" kommt meist nur Brix mit, wobei hin und wieder Bo da auch mit kan, aber nur weil man auf die nicht achten muss und die ihre Leine im Ernstfall auch selbstträgt, wenn ich die Hände voll habe.


    Heute Mittag geht es wieder zu der Trainerin und diesmal im Kurpark spazieren. :birthday:

  • ich kann grad nur ganz kurz, ich muss gleich los.
    Aber, ich muss euch gschwind von unserer Runde gestern Nachmittag erzählen :

    Also, Waus u ich gehen los, Richtung Feld. (Wetter war recht nett, u ich wusste, dass wir dort unsere Ruhe haben werden) Ca 1/4std brauchen wir von zh aus bis wir dort sind.
    Hunde schnuppern grad am Grünstreifen hinterm Sportplatz, als ein Kerl mit Cocker Spaniel entgegen kommt. Ich will mit ihnen auf die andere Straßenseite ausweichen, als Madame sich zum kacken hin hockt.
    Weiter ziehen wollte ich sie nicht (abgesehen davon dass ich sie dadurch ja erst richtig 'aufmerksam' gemacht hätte wenn ich sie bei sowas wichtigem einfach störe, ist 40kg-ziehen-die-nicht-wollen nicht wirklich einfach!), irgendwie anders 'weg' gekommen wären wir in der kurzen Zeit nicht mehr, u darum hab ich gedacht 'ok, Scheisse, aber ändern kann ich das jetzt nicht. Die letzten Tage waren ganz gut, ich konnte sie bei Hundebegegnungen ziemlich gut auf mich konzentrieren, also versuchen wir's einfach.'
    Also hab ich mich vor sie gestellt, Leine kurz genug genommen das sie, wenn sie doch blöd machen sollte, nicht an den Spaniel dran kommt, Stinkstiefel angeschaut u gesagt (mit supi netter säusel Stimme ) 'sei ja anständig, tolles Püppi'.
    U die bleibt tatsächlich stehen, schaut mich an, u wartet auf ihren Kex!! :shocked:
    Obwohl der Kerl u sein Spaniel am gleichen Gehweg waren wie wir!
    Direkt hinter mir!!
    Vielleicht 1m entfernt von ihr!!
    U das ganze OBWOHL DER KLEINE DEPP GEKLÄFFT hat!!!! (Den hab ich ehrlich gesagt einfach machen lassen, darum konnte ich mich in dem Moment nicht auch noch kümmern.)
    YIPPIEEEEEEEEEE!!!!!!!!!!
    :hurra:

    Als wir am Feld angekommen sind, waren in dem Garten der dort direkt am Eck ist, die beiden Hunde die dort wohnen (ein Appenzeller (schreibt man das mit 2 p?), u i-ein Jagdhund (?)mix in ungefähr der gleichen Größe). Natürlich haben die gebellt u sind am Zaun entlang gelaufen als wir dort vorbei sind.
    U was macht mein Viehzeug??
    Stinkstiefel schaut mich an a la 'Na los, da sind Hunde. Gib mir meinen Kex!', Plüsch bellt paar mal, bleibt stehen, u wartet auch auf seinen Kex!!
    :hurra:

    U dann, am Rückweg vom Feld, es war schon dunkel, hab grad die Hunde angeleint, seh ich plötzlich links neben uns im Feld etwas rotes blinkendes. Grad dachte ich noch 'ist das ein Hund mit Blinki?', als das rote blinkende Ding schon auf uns zu kommt..
    Stinkstiefel sieht das auch, bläst sich auf, ist aber SOFORT nach einem 'wehe dir!' wieder still!!
    In dem Moment sieht der kleine den quer über die Straße trottelnden Dalmatiner (der war am Blinki dran), erschreckt sich, u beginnt zu bellen.
    (Wie schon mal erzählt, Stinkstiefel braucht dasPlüsch nicht - außer sie sind läufig, od irgendwer macht dem Plüsch Angst! Das darf außer ihr selbst nämlich niemand (ihrer Meinung nach..). Da wird sie dann richtig zornig!)
    Also grad noch gefreut, dass wir so gut da durch gekommen sind, wurde sie dann doch stinkig.
    Ich geh also paar Schritte retour (machen wir in so Situationen immer so, begleitet von einem 'weiter, weiter, weiter'-Singsang), der Kerl ruft seinen Hund (der daraufhin zwar nicht 100% zu ihm retour gerannt ist, aber zumindest weg von uns, u somit hat's mich eh schon nicht mehr interessiert), ich schau die Waus an u sag 'hhhh???? Wo is der Kex??', werf für jeden ein Guzz (in die entgegen gesetzte Richtung), u.. Dalmatiner vergessen, Waus gehen Kexe suchen!
    Yippi!!
    Sogar dasPlüsch war still!!
    U zur Krönung sinn beide den ganzen Hügel runter, knapp 5min lange, ordentlich u anständig, ohne irgendwelche Spinnereien an der Leine gegangen - obwohl der Dalmatiner Kerl 20, 30m vor uns den Hügel runter ist!! (Eigentlich hätte ich normalerweise mehr Abstand gelassen, aber es war schon kurz nach halb 7 u wir mussten noch schnell zum einkaufen, darum hatte ich keine Zeit mehr zum warten.)
    :hurra:


    Bekomme ich vielleicht doch noch, nach über 3j harter Arbeit (ich bin ganz sicher das ich die paar grauen Haare die ich letztens entdeckt hab nur ihr zu verdanken hab *grrrrr*), einen netten, ordentlichen Hund??
    Ich kann's ja gar nicht glauben!!
    :gott:

  • Morgen zusammen :)

    na klar hat jeder seinen Weg und das schöne ist ja hier das man sich einfach austauschen kann und seinen persönlichen Erfolgsweg berichten kann. Kein Training ist für jeden Hund gleich, es kommt wie ihr schon sagt immer auf den Hund und sich selber an was man leisten kann und will. Ich gehe ja auch nicht nur stur einen Weg sondern ziehe mir überall etwas für mich herraus. Und ich finde man sollte auch niemanden für seinen Trainingsweg verurteilen denn man kann über das Inet einfach gar kein Bild davon bekommen wie der jeweilige Hund so tickt und kann sich halt nur eine begrenzte Meinung bilden.

    Wichtig ist das jeder Erfolg hat mit seiner Methode :)
    Und hier kann man ja in der letzten Zeit auch super lesen das sich bei einigen doch vieles gebessert hat. Man selber wird ja auch immer sicherer mit der Zeit und wenn man immer weiter behaarlich und konsequent seinen Weg geht, gibt es auch tolle Erfolge.

    Morgen kommt eine Bekannte die mit dem entspannten Bulli vorbei. Wir wollen ein bisschen Stadttraining für Bella machen und für die kleine Eiernase gibts morgen Kühe und Pferde auf der Weide...er ist ein Stadthund und findet solche Tiere nicht wirklich toll und meine Bella ist ein Landei und etwas unsicher in der Stadt. Mal sehen das wird bestimmt wieder klasse und vor allem hoffe ich auch das mein Hund viel aus diesen Situationen mitnehmen kann ( soden sie positiv verlaufen :D )
    Gestern gabs für Bella nur Deckentraining auf dem Feld. Sie ist ja sehr Beutegeil und hängt sofort im Trieb fest sobald nur einen Ball sieht. Also Hund auf die Decke mitten im Feld, ich hab mich etwas entfernt und dann 10 Minuten rumgestanden. Aufgestanden ist sie nicht das ist schon mal super gewesen.

    Dann hab ich mich ein bisschen mit den Maulswurfshügeln beschäftigt und drinn rumgewühlt da musste sie dann doch mal gucken was Frauchen da macht. Ich hab sie um die 6 mal wieder zurück auf die Decke gebracht dann hatte sie es verstanden. Sie hatte zwar immer noch Triebfalten auf der Stirn aber sie ist auf der Decke geblieben.
    Dann hat das böse Frauchen den Ball rausgeholt und einfach nur in der Hand ein bisschen hin und her bewegt. Oha da kam gleich der Terrier durch...:D
    Aber auch hier ein paar mal wieder zurück auf die Decke gebracht und dann blieb sie endlich liegen. Aber natürlich total unter Strom.
    Ich muss das üben das sie bei solchen Sachen wie Ball etc ruhig bleibt. Sie wurde vom Vorbesitzer als Balljunky gehalten und dreht total ab wenn sie einen Ball sieht.
    Und da ich keine Lust hab im Sommer wenn die Kids wieder am bolzen sind hier bei uns, das mein Hund nen Triebstau kriegt und das Hirn abschaltet arbeite ich grad an etwas Ruhe und Diziplin bei Ballsichtung.

    In der Bewegung also wenn wir gehen und ich werfe den Ball vor mir her geht das schon gut. Sie guckt zwar interessiert rennt aber nicht hinterher. Nur in der ruhe also wenn sie auf der Decke liegt oder im Sitz irgendwo abgesetzt wird, klappt das noch nicht ganz so wie ich das gern hätte. Aber wir arbeiten drann :)

    Mein Ziel ist es einen ruhigen neutralen Hund in fast jeder Situation zu haben. Und ich freue mcih auch schon tierisch darauf wenn meine Trainierin das OK gibt, das wir wieder ein bisschen zusammen arbeiten können Bella und ich.
    Dann können wir wieder zum trailen gehen das macht die Terriernase nämlich richtig richtig gut. Aber zur Zeit ist Langeweile und Ruhe angesagt. Aber auch diese Zeit wird vorbei gehen .

    @MaYaL
    Ich kann verstehen das Du nicht gern die Schellen benutzen möchtest. Aber wenn Du den Hund damit aus dem Tunnelblick bekommst ist das doch schon was wert. Ich würd das noch einige Zeit durchziehen und konsequent die Dinger benutzten. Dein Hund weis es dann einzuschätzen wie Du reagierst und wird das Verhalten weniger zeigen. Du solltest allerdings auch mental dahinter stehen zu dieser Methode denn sonst kommt es beim Hund nicht authentisch rüber wenn Du selber es eigentlich gar nicht willst. Die schlauen Biester merken das ja sofort :ugly:
    Wichtig finde ich wenn Du die Teile bentutz gleich nach dem Abbruch ein Alternativ Verhalten zu zeigen. Also sitzen oder hinter Dir einordnen. Nicht das der Hund nach dem Abbruch so in der Luft hängt und zwischen Dir und dem Reiz schwimmt und sich nicht entscheiden kann was zu tun ist.
    Und wie gesagt wenn Du immer gleich handelst wird das recht schnell vom Hund übernommen und es wird immer leichter für ihn sich vom Blick der anderen zu lösen.

    Wünsche einen entspannten Tag :dafuer:
    Jezz

  • Hallo zusammen,
    Ich lese hier schon eine Weile mit und finde es super wie ihr eure Erfahrungen austauscht. Kein gemecker, kein erhobener Zeigefinger.
    Ich würde mich gerne mal mit einem Problem einklinken.
    Mein Hund Pino ist ca. 4,5 Jahre alt, Beauci-Labbi- Mix und eigentlich typisch Labbi, also mit Hunden aller Art verträglich. Bei ängstlichen oder unverträglichen Artgenossen, hält er sich dezent zurück und gibt dem Gegenüber zu verstehen, das er keinen Ärger möchte. Beissereien gab es noch keine.
    Hört sich erstmal toll an, aber ich habe folgendes Problem:
    Wenn er an der Leine ist und uns kommt ein Hund entgegen der entweder völlige Ignoranz ausstrahlt oder an ihm Interesse zeigt, dann mutiert er zum hirnlosen Monster. Er hängt sich wie blöd in die Leine, bellt (eher aggressiv, nicht dieses Spielbellen) und führt sich allgemein auf, als ob er den anderen in seine Einzelteile zerlegen will.
    Kleine Hunde machen da keine Probleme, da funktioniert clickern super, aber alles ab Kniehöhe.....Da wird gekeift was das Zeug hält.
    Ich habe bisher noch keinen direkten Auslöser finden können.
    Bisher versucht habe ich: Z&B, Clickern, Abbruch durch Blocken und Maßregelung durch massives körperliches Einwirken (Ihn in die Flanke greifen)
    Letzteres hat gar nichts gebracht, er registriert das nicht mal, Z&B hat nur dazu geführt, das er ständig Ausschau gehalten hat. Clicker hat zumindest bei kleinen Hunden Erfolg, das funktioniert auch weiterhin ganz gut.
    Ich weiß nicht was ich sonst noch machen kann. Er hat manchmal Tage, da kann ich mit ihm noch umdrehen oder Bögen laufen und dann ist er an anderen Tagen schon auf Sichtkontakt aus ewiger Entfernung nicht mehr ansprechbar.
    Über Dummyarbeit hat er eine sehr gute Impulskontrolle, die auch bei Wildsichtung zum Tragen kommt. Er geht nie hinterher und ist kontrollierbar. Auch wenn ich mit ihm Stadtraining mache ist alles o.k. Ich sitze dann auf einer Bank und lobe ihn, wenn er bei vorbei gehenden Hunden ruhig sitzen bleibt. Klappt super. Funktioniert auch in Restaurants usw. Keine Probleme. Nur auf normalen Spaziergängen tickt er regelmäßig aus. Habt ihr einen Tipp was ich vielleicht einfach übersehe? Oder was sonst falsch kaufen könnte? Hab ich irgendwo eine Verhaltenskette unbewusst aufgebaut?
    Fragen beantworte ich gerne und so ausführlich wie es nur geht. Ich seh echt den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.

  • Ich sag jetzt mal ganz lapidar so raus: mein Ziel bei einem unsicheren / ängstlichen Hund ist es die Emotionslage zu verändern und ihm ein möglichst stressfreies Leben zu bereiten, ohne das er ständige Ängste ausstehen muss.
    Durch härteres Anpacken und strafen erreiche ich das in dem Moment nicht. Ich erreiche nur, dass er für seine Umwelt unauffälliger wird, in meiner Anwesenheit weniger gefährlich, für mich leichter händelbar.
    Der innere Stress bleibt und gerade um den geht es mir ja.
    Ich möchte das der Hund beim Anblick eines anderen Hundes nicht mehr denkt "Oh scheiße! Verdammt! So einer schon wieder!", sondern in eine positive Stimmung umkippt oder zumindest in eine, wo es ihm egal ist.

    Das eine schließt ein Abbrechen ja nicht aus.
    Warum muss es denn ein Abbruch a la "Lass das sein!!!!" sein, wenn ein "Hey, lass uns doch lieber was ganz ganz cooles machen" mit unter den selben Effekt hat.

    So sehe ich das persönlich auch, Sunny ist zwar nicht unsicher, aber Stress ist es ja trotzdem, wenn sie dauerangespannt ist auf der Suche nach anderen Hunden um die zu vermöbeln. Das ist genau das was wir erreichen wollen, sie soll lernen die anderen zur Not zu dulden. Sie wird kein Spielwiesenhund, aber dieser Dauerstress muss einfach nicht sein. Deshalb darf sie ja auch drohen,... sie soll schon klar machen dass sie keinen Kontakt will, soll aber auch lernen, dass den anderen fressen keine Option ist.

    Der untere Teil kommt natürlich immer auf Hund und Situation an. Das geht bei uns an der Leine richtig gut, weil sie da gesichert ist. Da wird meist mit Spiel gelobt, weil nen Keks interessiert sie nicht, sie muss den Stress durch Bewegung abbauen. Im Freilauf geht das halt nicht. Denn wenn es dort Party gibt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der andere Hunde sich auch über eine Party freut. Das führt dazu das Dynamik in die Situation kommt und das führt dazu das sie sich den dann doch krallt und dann hab ich verloren.

    Deshalb gibt es betont ruhiges verbales "Lass es" oder "Na". Laut werden würde ihre innere Stimmung nur unterstützen, also muss man sehr ruhig sein, aber muss darauf aufpassen, dass keine Dynamik entsteht. Also trällern geht nicht, weil der andere Hund sich dann vielleicht angesprochen fühlt, sondern ruhig und neutral. Erst wenn sie dann entspannt ist wird gelobt, weil sie dann auf einem Level ist wo es nicht mehr kippen kann.

    Deckeln in welcher Form auch immer ginge hier gar nicht. Also das körperliche drohen in dem man auf sie zu geht, geht noch, alles andere wäre hier fatal. Erstens ist sie beim Menschen eh schon sehr sensibel, nimmt Stimmungen schnell auf, zudem beschwichtigt sie bei Menschen schon sehr, geht immer leicht geduckt, mit angeklappten Ohren und leicht wedeln auf Leute zu. Ich weiß das sie bei der alten Besitzerin am Kragen geschüttelt wurde und ich weiß nicht was die mit ihr gemacht haben wenn sie gekotzt hat, auf jedenfall hat das dazu geführt, dass sie sich in der ersten Zeit nach dem Kotzen bei uns wie ein Häufchen Elend in eine Ecke verzogen hat und es lange gedauert hat bis wir das raus hatten. Massives einwirken würde hier also sicher nur zu einem Meideverhalten führen und wir haben jetzt noch mit der sehr beschwichtigenden Art zu kämpfen.

    Das wird immer besser, weil sie meist in eine positive Erwartungshaltung kommt, teilweise schleicht sie aber noch und man muss sie echt motivieren das alles gut ist und sie jetzt normal weiter laufen kann. Sie soll ja nicht mit Faltöhrchen neben mir schleichen, sondern ihre Umwelt genießen können.

    Clickern ist nicht meins, wir haben halt ein Markerwort, darauf reagiert sie super und hat dann auch eine Erwartungshaltung und weiß das war gut.

    Bei dem Seminar dürfte es doch aber auch kein Problem sein, wenn du ihm die Distanz verschaffst, wenn er dann besser klar kommt oder? Also wenn du merkst es wird für ihn schwierig, einfach mit ihm an den Rand gehen und die Distanz selbst schaffe, das sollte der Trainer dann finde ich auch akzeptieren. Es soll ja eine positive Erfahrung sein und nicht zur Eskalation kommen.

    Also es wird ja keiner zu was gezwungen. Sunny kann man auch neben andere Hunde absetzen oder ins Bleib bringen. Platz wäre meist undenkbar, sie mag die anderen Hunde nicht, ist eher ein dominanter Typ und würde sich nur wiederwillig neben einen anderen Hund legen. Also muss sie das bei den Übungen auch nicht, das wäre nur Stress, klar könnte ich sie dazu zwingen, aber das muss ja nicht sein. Platz geht nur neben Hunden mit denen sie auch klar kommt.

    Bei neuen Übungen stelle ich mich bewusst neben Hunde die ruhig sind und die ignorieren. Sie ist ja dann im Komando. Wenn ich sie neben einen Hund setze den sie richtig scheiße findet und der dann vielleicht in ihre Richtung schnüffelt, sie droht, der andere darf nicht weg, weil er bleiben soll, baut das bei beiden Hunden nur Spannung auf. Also nehme ich Hunde die sie eh ignorieren. Den Schwierigkeitsgrad kann man später immer noch steigern und unsere Trainerin würde auch nicht verlangen das Sunny ins Platz geht, selbst wenn die anderen die Übung im Platz ausführen, das KANN sie einfach nicht ohne dann nicht total angespannt zu sein. Bei bekannten Übungen und Hunden die sie mag, ist das kein Thema, aber dann achte ich auch auf ihre Position.

    Sie liegt bewusst so weit hinten und am Rand und so das sie die anderen Hunde im Blick hat. Den Labbi vorne findet sie toll, die Hündin neben sich auch. Ich hätte sie nie neben die Hündin mit pinkem Mauli legen können oder neben den Schäfer vor dem Baum, weil der sehr hibbelig ist. So hat sie alle im Blick, liegt in der Nähe zu denen die sie OK findet und hat genug Distanz. Das bloße liegenbleiben während andere Hunde dynamisch an ihr vorbeilaufen ist schon schwer genug für sie, warum dann Sachen erzwingen die es noch schwerer machen.
    http://www.petfoto.de/fotos/data/media/14/DSC08566.JPG

    Und wenn du merkst Brix ist das zuviel würde ich persönlich ihn an den Rand nehmen und ihm Raum verschaffen oder eben eher die Nähe der Hunde suchen, mit denen er besser klar kommt. Wahrscheinlich ja auch eher ruhige Hunde die ihn ignorieren. Dann ist die Übung eben "nicht bestanden", aber es bringt nix ihn in Situationen zu bringen mit denen er nicht klar kommt, weil er es einfach noch nicht kann. Weiß ja nicht was ihr dann da genau machen wollt.

    ***

    Und dAlis das hört sich wirklich klasse an, besonders die Situation auf dem Weg, das ist ja wirklich ein Meilenstein! :applaus: Was für ein toller Tag, von sowas kann man echt lange zerren und die Motivation ist gleich wieder gepusht! Solche Erfolgserlebnisse sind für einen selbst sooo wichtig. Da kannst du stolz auf den Stinker und dich sein.

    Und Jezzman natürlich viel Erfolg beim Deckentraining :D Wenn das so weiter geht kann der Sommer ja kommen! Kannst du den Ball auch als Jackpotbelohnung einsetzen oder pusht sie das so extrem, dass dann nicht mehr an Konzentration danach zu denken ist?

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