Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

  • Das er lernen muss das Angriff nicht die beste Verteidigung ist, da stimme ich dir vorbehaltlos zu. Aber wenn dein Hund vor lauter Angst schon unter sich macht finde ich das kontraproduktiv ihn dann auch noch mit Wasser zu bespritzen..

  • Ui, ja da gebe ich dir natürlich total recht :)
    So schlimm war das Gott sei dank bei uns nicht. Wie handhabt ihr das den jetzt? *Neugier*

    Was wir auch als Tipp bekommen hatten, genau wie ihr, war nix mit dem Hund zu machen. Find ich nicht so produktiv. Knightley hat immer sehr gern gearbeitet und dann das schöne positive wegzunehmen fand ich nicht so gut und hab es auch nicht gemacht. Und wenn der Hund dich angeblich nicht für voll nahm, hätte ich eher gedacht das sie gerade vermehrt mit dir und dem Hund arbeiten würden. Komisch.
    Unsere erste Trainerin war da sogar relativ gut fand ich und die zweite hatte leider einfach noch viel zu wenig Erfahrung. Echt blöd wenn man da erst mal an den falschen Trainer gerät. Kann ich voll verstehen!
    Schön wenn das dann jetzt bei euch gut läuft :)

  • Wie wir das jetzt handhaben:

    In Feld und Flur wird Zeigen und Benennen gemacht. Dort haben wir die Möglichkeit unsere Distanz zu wahren und die Auslöser tauchen auch nicht plötzlich auf.
    In der Stadt halten mich mittlerweile glaube ich alle für bekloppt :D den dort rede ich mit ihm wenn ich merke er spannt sich an. Er konzentriert sich dann eher auf meine Stimme als auf den Auslöser. Bei unvorbereiteten Begegnungen wird einfach stramm weitergelaufen. Ganz egal ob Kälbchen brummt, knurrt, bellt oder steigt wie ein Pferd. Steht nämlich nicht jeder drauf 60 kg Hund im Gesicht zu haben..

  • Was wir auch als Tipp bekommen hatten, genau wie ihr, war nix mit dem Hund zu machen. Find ich nicht so produktiv.

    naja so schlecht finde ich den Ansatz eigentlich nicht. Wenn man draussen mit dem Hund was macht also spielen oder arbeiten dann kommt er früher oder später in den Trieb. Und wenn dann eine Situation kommt wie Hunde oder halt was grad an Baustellen da ist, dann wird der Hund , da er eh schon auf Stufe 6-7 im Trieb hängt sehr schwer diese Situation neutralisieren sprich aushalten können. Das ist ja eigentlich das Ziel, den Hund neutral bestimmten Situationen gegenüber zu bekommen.

    Ich finde das zusammen arbeiten mit Hund auch toll, aber das kommt später ja wieder. Diese Regel gilt ja nicht ein Hundeleben lang. Und Zuhause ist das ja auch kein Problem da kann man auch ruhige Sachen mit dem Hund zusammen machen.Kopfarbeit macht müde und ausgeglichen und fördert auch die Beziehung und Bindung zum Halter wenn man etwas zusammen macht. Aber draussen find ich es besser wenn wir zusammen spazieren gehen und einfach ruhig und entspannt die Natur oder die Umgebung geniessen. Dann kann mein Hund in vielen Situationen viel besser und vor allem gelassener reagieren.

    Je entspannter der Hund mit der Umwelt umgehen kann umso mehr kann man in die schwierigen Situationen reingehen. Schritt für Schritt und bald freut man sich über seinen Hund und stellt fest das viele Situationen viel leicher zu lösen sind wenn der Hund bei Beginn des Spaziergangs und während dessen ruhig und entspannt mitläuft.

    Lg Jezz

  • Also ich hatte es jetzt in dem speziellen Fall so verstanden, dass es darum ging, dass die HH nichts mehr mit dem Hund machen sollte und alles dem Herrchen überlassen worden wäre - das halte ich für völligen Quatsch.
    Bzgl des Arbeiten draußens habe ich solche und solche Erfahrungen gemacht. Klar ist viel Trieb dabei, aber mein Hund konzentriert sich draußen wesentlich besser auf mich, wenn "was passiert". Das was passiert, ist hier halt alles auf Impulskontrolle ausgerichtet, insofern fährt die gar nicht so hoch. Auf dem Hundeplatz ist sie definitiv triebiger, da lasse ich das auch eher zu, aber deshalb gehe ich ja auch dorthin... Ich denke, das sind Feinheiten, die jeder für sich selbst rausfinden sollte - dem einen liegt ein entspannter Spaziergang mehr als dem anderen.... Und dann ist "Arbeit" ja auch für jeden Hund nochmal anders in der Wertigkeit. Ich hab halt eine arbeitsgeile Hütehibbelkuh, es gibt da sicher Hunde, mit denen kann man draußen auch mehr in Richtung Trieb arbeiten und die drehen dabei nicht total hoch.
    @Skuld84 Ich finde, dass eure Arbeit mit Einar sich gut liest. Und ich habe einen Heidenrespekt vor der Aufgabe, 60kg Hund in den Griff zu bekommen, Hut ab! Ich würde mir niemals einen so schweren Hund zutrauen. Aber irgendwie finde ich das auch krass, wer schafft sich denn einen CC an, wenn es dann doch lieber eine französische Bulldogge sein soll??? Manche Menschen muss ich nicht verstehen. Bist du auch mit beiden Hunden zusammen unterwegs, ist er dann entspannter? Oder pusht das nochmehr?

  • Wir haben einen riesen, riesen Rückschritt zu vermelden.
    Noa ist ja noch läufig und sie kreischt wieder, wenn uns Hunde zu nahe kommen. Ich bin wirklich fertig.

    Heute hat es eine Frau mit vier Hunden fertig gebracht erst den einen Rüden und dann den anderen Rüden zu uns zu lassen. Letzterer stand dann fünf Minuten knurrend und bellend vor uns, während Enya bellend neben mir saß und Noa kreischend auf meinem Arm hing. Die Besi musste erstmal den einen Hund einfangen und rief mir ernsthaft zu "der macht nichts". Dass meine läufig ist hat sie irgendwie nicht interessiert.
    Sie hat den Hund dann nicht eingefangen gekrieht und motzte mich noch voll sie würde ihn nicht kriegen, wenn ich mich bewege.
    Danach stand ich erstmal weinend mit wimmerndem Hund auf dem Feld, der dann Stressdurchfall hatte und auch nach fünf Minuten noch japsend an der Futtertube hing.

    Nachdem es so gut lief bin ich echt super traurig , dass die Kleine so schreit als würde ich sie unter Strom setzen tut mir in der Seele weh.

  • Oh Gott Vany das ist ja schrecklich, fühl dich mal feste von mir gedrückt!

    Das hört sich ja wirklich schlimm an, das ist sooo ärgerlich, da weiß man gar nicht ob man weinen oder schreien soll.

    Lass dich nicht entmutigen, liegt es vielleicht nur an den Hormonen, dass sie momentan vielleicht sensibler reagiert? Und vielleicht war es ja nur jetzt in dieser Situation, das ist ja auch recht viel auf einmal gewesen, läufig, gleich 2 Rüden und dann sicher noch die Aufregung die durch euch beide verbreitet wurde, einmal aus Angst und einmal aus Stumpfsinn.

    Ich drück die Daumen, das es nur an der Situation oder Läufigkeit lag und ihr jetzt dadurch nicht zu weit zurück geworden wurdet!

  • Vany, wie furchtbar. Solche Leute braucht kein Mensch, und denen wünsch ich aus Prinzip immer den plattdeutschen Fluch meiner Uroma an den Hals: Schieteri, kurze Arme und kein Papier. :dafuer:

    Ich hoffe für euch, dass diese Sache euch nur kurzzeitig zurückwirft und sich nach der Läufigkeit wieder gibt.

    grPups: Deiner Aussage, dass ein nach vorn gehender Hund unbedingt abgebrochen werden muss, kann ich nicht vorbehaltlos zustimmen. Meiner Ansicht nach kommt es da stark auf die Motivation an. Einen aus Angst nach vorn gehenden Hund würde ich nicht auch noch abbrechen; da würde ich in der jeweiligen Akutsituation einfach managen, sprich, festhalten, denn meiner Erfahrung nach bringt ein Abbruch nur noch mehr Stress rein und viele Hunde können auf diesem Level sowieso nichts mitnehmen/lernen.

    Meine Schwarze, extreme Angsthündin, wäre unter Bedrängung auch nach vorn gegangen, hat von mir aber gelernt, dass es viel mehr bringt, sich hinter mir zu verstecken. Das habe ich ihr nicht durch Abbruch beigebracht, sondern nur dadurch, dass ich mich vor sie gestellt habe.
    Dass Angriff nicht die beste Verteidigung ist, hat sie auch so kapiert.

    Den Blonden, mein Musterbeispiel des nach vorn gehenden unverträglichen Hundes, brauch ich gar nicht erst abbrechen. Der rafft es nicht. Schwächer als ihn k.o. zu schlagen, müsste ich bei ihm gar nicht erst anfangen. Das macht herzlich wenig Sinn. Deswegen arbeiten wir uns in der Reizlage vor, um ihn langsam an seine Auslöser zu gewöhnen.

    Beim Spuk, einem ganz "normalen" Hund, der nur ab und zu bestimmte Rüden anmacht, gibt es dagegen fürs Vorspringen und Pöbeln durchaus mal ne Ansage, aber der ist in der Situation auch durchaus in der Lage, sein Hirn einzuschalten und daraus was mitzunehmen, während der Blonde einfach gar nichts mehr rafft, wenn er auslöst.

    Übrigens hat meine blonde Streberkatastrophe am Montag den ersten richtigen Anpfiff von mir kassiert. Wir hatten wohl zu lange den Maulkorb nicht mehr drauf (zu lange kann bei ihm schon zwei Wochen sein, da er ja, wie erwähnt, die Aufmerksamkeitsspanne einer Erbse hat :herzen1: ) und er meinte dann, ihn die ganze Zeit gegen mein Bein zu stoßen, um ihn loszuwerden. Nachdem er das partout nicht lassen wollte, habe ich ihn mal kurz und knackig gefaltet. Komisch, hat geholfen. :pfeif:
    Na ja, Freitag hat er das wieder vergessen, der Quatschkopp.

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    Fürs Foto kann man dann aber doch ganz anständig mit dem Korb posen. Mein flauschiger Sargnagel. :cuinlove:

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    Die Welt ist bunt, das Wetter mies und die Katastrophe nicht mehr ganz so blond. :lol:

  • 1,5h Stadttraining.
    Begegnet sind wir:
    - 2 Goldis
    - 1 kleiner Wuschel
    - 1 pöbelnder Schäfi
    - 1 Border
    - 1 Dackel
    - 2 Staffs (1 Halter)

    Dem Border sind wir zwei mal begegnet und jeweils ein paar Minütchen mit etwas Abstand hinter ihm her gegangen - alles supi.
    An dem kleinen Wuschel sind wir in 2m Abstand vorbeigelaufen, weil die Gasse sehr eng und voll war. Erst wollte ich ihn absitzen lassen, aber er ist irgendwann von selbst aufgestanden und wollte weitergehen - vermutlich um die Situation schnell zu verlassen. War dann auch ok.
    Dem einen Goldi sind wir auch zwei mal begegnet und jeweils in so ca. 5m Entfernung aneinander lang.
    Der andere Goldi war leider etwas problematisch. Die Stelle eng, keine Ausweichmöglichkeiten, Brix sehr sehr angespannt. Habe ihn dann hinter mich bringen wollen und mich sehr auf ihn konzentriert, etwas geclickert...und die Frau ist eiskalt stehen geblieben (1m von uns entfernt) und hat ihren Hund uns fixieren lassen. Da könnte ich n Ausraster nicht mehr verhindern, war einfach nicht drin.
    Pöbelnder Schäfi kam direkt kurz danach, als Brix sich noch nicht wieder wirklich beruhigt hatte. Da sind wir lieber fix in eine Nebengasse und haben mit viiiel Distanz Klick für Blick gemacht.

    Und dann der grandiose Abschluss. :herzen1:
    Kurz vorm Auto eine Frau mit Dackelchen, der einfach nur lieb da stand. Da haben wir uns dann einfach ein wenig rangearbeitet, in Bögen immer mal wieder in die Richtung und wieder weg, ein wenig hin und hergependelt. Die Dame war super interessiert an uns. Entweder ist sie so lang gestehen geblieben um uns zu beobachten oder sie hat auf etwas gewartet.
    Dann wollte ich flink zum Auto, weil ich mir dieses super super Erfolgserlebnis nicht verbauen wollte. Und dann kam uns eine Frau mti zwei Staffs entgegen und da hat es nochmal genau so gut geklappt :hurra: :hurra:

  • Ich denk das alle Erziehungsmethoden bei wirklich jedem Hund anders greifen. Bei meinem Hund und denen die ich bis jetzt näher kennen gelernt habe, hat ein Abbruch, wie auch immer geartet, sehr viel geholfen. Knightley ist zwar kein einfacher Hund, ist jedoch auch nicht die Blonde Katastrophe (liest sich zumindest nicht so), daher kann ich nur über Hunde sprechen die äh in etwa in der gleichen 'Liga' wie meiner spielen. Ist natürlich so übers inet immer schwer zu definieren.
    Ich find halt auch das man mit einem unsicheren Hund 'härter' ins Gericht gehen kann als mit einem wirklich ängstlichem, ganz zu schweigen von einem Hund der Panik hat. Aber welcher was ist, das ist ja Definitions Sache des Wortes. Wenn ich z.B. schreibe mein Hund ist unsicher, dann sieht das nicht so aus das er den Schwanz klemmt und zum Rückzug bläst weil er richtig angst bekommt. Wobei das natürlich auch Typ Sache ist. Und die bis jetzt einzigen zwei mal das mein Hund wirklich Panik hatte, waren auf nem vollen Schiff und an nem vollem Bahnhof. Und da stimm ich euch mehr als ganz zu das man da nur die Situation, wenn man nicht weg kann, halten muss, bzw. wir versucht haben da möglichst Schad frei rauszukommen und den Hund 'einfach' mitgenommen haben. Soweit das bei nem tobenden Boxer halt geht ;)
    Dennoch ist für mich u.a. das Ziel das ich meinen, nach vorne auslösenden Hund, immer abbrechen kann. Wie man dahin kommt, das der Hund in den entsprechend hohen Reizsituationen ansprechbar wird bzw. bleibt das ist aber sicherlich Typ und Motivation abhängig. Langfristig ist natürlich das Ziel, wenn den möglich, die entsprechenden Situationen für den Hund neutral zu bekommen.

    Und wo ich das grad von Jezzman quasi wiederholt habe, also nur das mit der neutralen Situation ;) , nochmal kurz zu mit Hund arbeiten und mit Hund nicht auf dem Spaziergang arbeiten.
    Hätte ich einen Hund der sowieso nicht unbedingt arbeiten will, dann würde ich der Aussage auch mehr abgewinnen können. Aber Knightley arbeitet unheimlich gerne mit mir und schaltet dabei auch ab von der Umwelt und seinen Problemen. Wenn ich möchte das er eine bestimmte Situation bewusst wahrnimmt, dann arbeite ich dort 'nur' daran das er sich da benimmt. Ist ja schon genug fürs Boxerköpfchen. Aber ich such mir auf meinen Spaziergängen trotzdem ganz bewusst Situationen in denen die Außenreize entsprechend gering sind, so das ich da mit Knightley auch an anderen Sachen arbeiten kann. Davon ab das ich es persönlich auch total uninteressant finde die ganze Woche auf den Spaziergängen nix großartiges mit meinem Hund zu machen, find ich es gut wenn er eben auch über die Arbeit mit mir Erfolgserlebnisse sammeln kann.
    Ich habe hier aber auch eine ganz Zeitlang auf pushende Arbeit verzichtet. Jetzt nicht mehr unbedingt, kommt halt drauf an wie der Hund drauf ist. Aber das ist, wie wahrscheinlich alles, wieder von Hund zu Hund unterschiedlich. Dafür spricht/schreibt man ja und diskutiert über seine Erfahrungen. Was ich übrigens sehr gut finde hier! :)


    @Vany ich kann mit dir fühlen! So was braucht man echt nicht. Fühl dich von uns ganz doll gedrückt!!! :bussi:

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