Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden
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@Die Swiffer
Und was machst du in so einer Situation?Abbruch. Und zwar in allerallerdeutlichster Form. Bis in dem Augenblick eine Umorientierung erkennbar war, so dass ich ihn aus seinem Tunnel rauslotsen konnte.
Ich hab damals an verschiedenen Dingen parallel gearbeitet, wir hatten da ein paar Bausteine.
Abbruch - Umorientierung - Keks/Beute/Party
Leinenführigkeit üben= sich sammeln, runterkommen, entspannen
Z&B
generelle Ansprechbarkeit
Impulskontrolle in höheren Erregungslagen
Ruhe, Ruhe und nochmal Ruhe.Ich wohne nun mal nicht in einem Labor, konnte damals nicht jeder Konfrontation aus dem Weg gehen, jeder Versuch Stress zu vermeiden hat mehr Stress produziert.
Im Endeffekt haben wir es geschafft, dass dieser Hund frei laufen konnte, ohne MK, ein Leben mit vielen Freiheiten führen konnte und sehr, sehr lange die Möglichkeit hatte, ganz normal und ohne Stress am Alltag teilzuhaben. -
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Hi
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Naja nichts
das ist der Punkt
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@podifreund
Und wenn man den Hund jetzt deckelt lernt er natürlich mehr daraus.
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Der Hund wird doch gar nicht gedeckelt, nur aus dem Film den er fährt heraus geholt. Damit man dann mit Lob, spiel und Entspannung die Situation meistern kann, ohne dass der Hund jahrelangem Stress mit genau diesen Situationen zugemutet wird.
Verhalten Deckeln läuft hier zumindest ganz anders ab.
Wenn wir z.b. den blinden Hund einer Freundin hier haben, dann muss ich meinem kelpie erklären, dass der nicht verhauen wird, nur weil er ihrer Meinung nach, ihre Signale übersieht.
Da deckel ich das kelpie, mache Druck auf sie und veranlasse sie so, selber zu weichen. Eine solche Situation reicht und danach muss ich nicht mehr viel managen.Alternativ verhalten in den Fall, einfach ignorieren, gehen und die Pfoten still halten. Ja, ich könnte das clickern, schönfüttern usw. aber diesen Stress kann ich weder dem blindfisch, noch meinem extrem sensiblen kelpie antun. Und der Gruppe schon gar nicht.
Also wird das gedeckelt. Blinde Hunde werden nicht verkloppt, nur weil die aufs grinsen nicht reagieren (können).Lg
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Es ging aber doch um Situationen, die plötzlich auftauchen, man hat dann ja nicht viel Zeit zu reagieren und zu überlegen.
Ich nehme deswegen meinen Hund schnell am Geschirr ,was sie auch runterfährt dass es nicht bei jeden so klappt ist mir klar ,deswegen hatte ich ja auch nachgefragt was Die Swiffer in so einer Situation macht. -
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Davon abgesehen: dem Hund wird situativ eine Grenze gesteckt bzw. eine ! Verhaltensweise "gedeckelt".
Wenn man es genau nehmen will, ist reines Management auch "Deckeln". Denn auch da wird ein Hund davon abgehalten, das zu tun, was er eigentlich tun will.
Wenn man es noch genauer nimmt, ist auch Bögenlaufen eine Form des "Deckelns", denn auch da wird der Hund - der ja durch die Leine nicht anders kann - dazu gezwungen, nicht das zu tun, was er eigentlich will, sondern seinem Frauchen/Herrchen zu folgen.
Wenn man einen Hund "deckelt", dann ist das für mich (ich schreib es gern deutlich: für mich!), jegliches Abnehmen von eigenständigen Entscheidungen, freien Handlungen, nichts ohne meine Erlaubnis mehr tun dürfen.
Deckeln heißt für mich, einem Hund die Handlungs- und Denkerlaubnis zu entziehen.Und zwar nicht situativ, sondern generell.
Wie gesagt, wenn man es genau nehmen will, ist alles, was wir vom Hund fordern, wenn er aber eigentlich gerade etwas anderes will, eine Form von Deckeln.
Im Prinzip geht es dabei schon los, Hausmauern markieren, lieber stehen als liegen würd, lieber Couch als Körbchen hätte.Das nennt sich dann Erziehung, klingt aber ja auch netter.
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Ich finde die Diskussion hier gerade sehr interessant. Lange war ich davon überzeugt, dass nur positiv für jeden Hund funktioniert. Aber mittlerweile habe ich meine Meinung wegen eigenen Erfahrungen diesbezüglich geändert.
Manchmal fällt Pia ins Fixieren. Das macht sie bei uns Zuhause, wenn sie auf ihrem Platz liegt und Sookie zur (von Pia bestimmten) Schlafenszeit rumläuft. Dann fixiert sie Sookie, wird steif und wenn ich nicht reagieren würde, würde sie auf Sookie losschießen und eine Scheinattacke machen. Das will ich einfach nicht. Dafür gibt es keinen Grund. Wenn ich sehe, dass Pia Sookie mit "diesem" Blick ansieht, sage ich "äh". Das ist ein konditioniertes "Lass das" bei uns. Hört Pia auf, gibt es viel Lob. Hört sie nicht auf, werde ich strenger mit dem Äh und stupse Pia leicht gegen die Schulter. Damit kann ich sie einfach wieder erreichen. Weil sie nimmt mich in solchen Situationen manchmal gar nicht mehr wahr. Der Stupser tut nicht mal ansatzweise weh. Dafür ist der viel zu lasch. Aber es holt Pia wieder zurück und ich kann wieder mit ihr kommunizieren.
Oder draußen, wenn Pia meint, sie muss mal eben auf einen Menschen zurennen: Bevor sie überhaupt durchstarten kann, blocke ich sie mit meinem Körper und dränge sie ab. Hört sie dann nicht auf, stampfe ich halt auf den Boden.
Bei Pia komme ich so wesentlich schneller wieder an sie ran und ich bin mir ganz sicher, dass es für sie auch stressfreier ist. Klar, als sie wirklich noch Angst vor Menschen und Hunden hatte, haben wir auch Z und B, schönfüttern und sowas gemacht. Aber jetzt hat sie keine Angst mehr. Für sie ist das einfach selbstbelohnend. Sie rennt bellend hin und die Menschen gehen weg. Sie weiß ja nicht, dass die Menschen sowieso weiter gegangen wären.
Bei Gio könnte ich so niemals arbeiten. Der würde daran zerbrechen. Und bei Sookie kann ich das noch nicht sicher beurteilen, weil sie erst 8 Monate alt ist.
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@Angilucky2201
was genau meinst Du mit deckeln?Die ganze Diskussion ist mühsam, da hier die Auffassungen und Methoden auseinander gehen. Ich sehe da auch einen Unterschied zwischen Hunden die an der Leine pöbeln und den Kandidaten, die es wirklich ernst meinen.
Als Jako zu uns kam, ging er jedem anderen Hund - ohne jegliche Vorwarnung - direkt die Kehle. Das mussten wir schmerzlich feststellen und waren erst Mal hilflos. Er meinte es richtig ernst und es war egal ob Männlein, Weiblein oder Welpe.
Hunde an der Leine wurden schon aus 200m angepöbelt und aufgrund seiner Körpergröße war da nichts mit einfach wegziehen.
Wir haben wirklich alles versucht. Es ging nicht nur nett. Unter Anleitung unserer Trainerin haben wir eben unseren Weg eingeschlagen und es stellten sich langsam kleine Erfolge ein. Hier auch nochmal mein Dank an @Jezzmen, die immer ein Ohr für mich hatte.
Wie weit wir gekommen sind habe ich gerade heute festgestellt. Wir sassen beim TA im Wartebereich, hatte noch kurz überlegt den Mauli anzuziehen, weil das eine echte Stresssituation ist, hab ihn aber weggelassen. Ein völlig aufgeregter Hund ist Jako mitten ins Gesicht gesprungen, er hat kurz überlegt und dann hat er mich angeschaut. Da gab's Party!
Vor zwei Jahren hätte er ihm den Kopf abgebissen.
Also lassen wir doch jeden seinen Weg gehen, wenn es zum Erfolg führt. Es werden doch hier keine Hunde gequält.
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@podifreund
Den Hund aversiv abzubrechen meinte ich ."Ich sehe da auch einen Unterschied zwischen Hunden die an der Leine pöbeln und den Kandidaten, die es wirklich ernst meinen."
Stimmt schon ,wobei Schäden bei beiden Hunde entstehen können. -
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