Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

  • @Buddy-Boots
    es gibt sie halt, die hunde nunmal artgenossen unvertäglich sind - und zwar gänzlich.
    deswegen ja auch dieser thread hier. gründe gibts viele. unangemessene aufzucht, schlechte erfahrungen, rassebedingte veranlagerungen mit denen falsch umgegangen wurde, etc.

    das ziel bei solchen hunden sollte nicht sein, dass sie irgendwann mal unbefangen in jeder hundegruppe mitlaufen können und mit anderen hunden tollen, sondern ein alltag leben zu können in dem es nicht jede minute ausserhalb der eigenen vier wände/grundstücke darum geht aufpassen zu müssen dass sie einen anderen hund belästigen, bedrohen oder gar schreddern.

    ich denke einem solchen hund kann man mit viel liebe, konsequenz, geduld und training beibringen andere hunde zu tolerieren und zu ignorieren - aber selbst das ist schon viel.
    ich kann nach vollziehen dass es für jemanden der nur freundliche hunde hatte, oder sich selbst noch nie einer solchen aufgabe gestellt hat, nur schwer vorstellbar ist. für hundehalter mit unverträglichen hunden jedoch, sind hundehalter "der tut nix rufer" wie du das nackte grauen. nichts für ungut - aber wir leben nunmal nicht in einer welt in der sich alle lieb und gerne haben. weder hunde und schon gar nicht menschen - leider.

  • Meine Hündin findet fremde Hunde unnötig, versteht nicht, warum diese eine Existenzberechtigung haben und will einfach nichts mit ihnen zu tun haben.
    Was soll man da groß machen, um eine solche, eigentlich durchaus natürliche Haltung gegenüber Fremdhunden, zu "behandeln"?
    Sie rennt nicht zu Fremdhunden hin um sie zu vermöbeln, sie pöbelt nicht an der Leine, etc. - sie kann die anderen einfach nicht leiden und wir sehr deutlich, wenn die anderen an sie ran kommen und sie nerven - und selbst dabei ist sie kontrollierbar und lässt sich wegschicken.

    Was also noch groß machen außer einer Gehirnwäsche, damit der Hund plötzlich zum "Oooh, ich liebe jeden anderen Hund" wird?

  • @SophieCat, danke für deine Antwort :) Ja, das verstehe ich schon. Und keine Angst: Ganz so schlimm bin ich nicht. Wenn ich sehe, der andere Hund ist an der Leine und ich kann rechtzeitig reagieren, darf Buddy natürlich nicht hin. Nur wenn Buddy in seiner Hundeliebe schneller war, dann ruf ich halt noch schnell.

    Ja, ist natürlich für den Hundehalter ein ganz schönes Opfer, so einen Hund zu halten, weil man sicher öfter von der Umwelt angepflaumt wird, die es wie ich nicht ganz schnallen wollen :)

  • Nun ja, da kannst Du drei Mal rufen "Der tut nix!". Bringt Dir nur leider nichts, wenn der andere was tut. ;)
    Da treibt es mir schon beim Lesen die Schweißperlen auf die Stirn. :lol:

    Jetzt stell Dich mal nicht so an, die machen das dann unter sich aus. :flucht:

    Btt: Ich plage mich gerade mit einer Denkblockade und bräuchte mal HIlfe. Nicht lachen bitte, ich steh echt völlig auf dem Schlauch. Hab ja ewig versucht, Caspar mittels Clicker etc das ruhige Angucken / Umorientieren bei Hundesichtung schmackhaft zu machen, mit mittlerem Erfolg. Nun habe ich, aus einer vollkommen anderen Motivation heraus, mit ihm ein Umorientierungsignal geübt und - ich dachte, ich falle vom Glauben ab - es funktioniert auch bei fremden Hunden. Er ist zwar immer noch aufgeregt, schafft es aber dennoch, geistig bei mir zu bleiben, bis es seine Belohnung gibt. Sobald er die hat, springt er aufgeregt rum und will erstmal pöbeln, besinnt sich dann aber meistens und lässt sich von mir unter weiterer Bestärkung weiterdomptieren. (Von "ruhig vorbeigehen" sind wir meilenweit entfernt, aber für mich ist das "irgendwie vorbeigehen" schon ein Quantensprung). Würdet ihr hier jetzt einfach die Umorientierungsphase bis Belohnungsgabe langsam verlängern? Es scheint mir der sinnvollste Weg zu sein - oder übersehe ich etwas?

    Und bevor ich es vergesse: ein verspäteter Dank für die Glückwünsche zum wesensfesten Terrier. ;)

  • @kawaii ich würde es zumindest mal versuchen :D Aber so wie ich es in erinnerung habe, hat er ja schon Mühe einigermassen bei dir zu bleiben? Deshalb würde ich mich da glaube ich wirklich in mini-mini-Schritten vortasten... Aber schön, dass es soweit mal klappt!

    Ich habe einmal eine ganz andere Frage: was machen eure Hunde für Geräusche, wenn sie andere Hunde sehen? Also, ich mein jetzt nicht unbedingt die in-die-Leine-hängen-Beller...
    Meine bellt ja gar nicht, gibt aber seit rund einem Monat fiepsende Geräusche von sich (habe ich schon bei anderen Hunden kurz vor dem Füttern / Spielen gehört). Die klingen eigentlich ganz nett, trotzdem frage ich mich manchmal, was ich davon halten soll. Früher war sie ja bei Hundesichtungen / Begegnungen praktisch sofort im Freeze, jetzt habe ich langsam das Gefühl, sie "lebt" weiter und erstarrt nicht total, nur ob das Ganze positiv oder negativ ist... Ich kann mich nicht entscheiden :???:

  • Bella bellt auch nicht...sie macht eigentlich gar keine Geräusche wenn sie auslöst. Kein knurren kein bellen kein fiepen nix. Nur wenn sie losspringt also in die Leine springt macht sie ganz kurz son roaar Geräusch. Kann man schlecht schreibend erklären.
    Der Minibulli von meiner Freundinn bellt auch nie. aber er fiept voll laut wenn er andere Hunde sieht. Dieses fiepen ist auch nicht nett gemeint sondern eher sieht man daran wie extrem aufgeregt er ist wenn er andere Hunde sieht. Manchmal fiept er sich in Rage und ist dabei auch extrem gestresst.

  • Bambi irgnoriert Fremdhunde eigentlich weitgehend da er kein Interesse an ihnen hat.
    Was er gar nicht mag ist wenn am Poschi geschnüffelt wird wenn er an der Leine ist. Überhaupt kann er auf Fremdhundkontakte an der Leine sehr gut verzichten. Er akzeptiert die Daseinsberechtigung anderer Hunde recht gut solange sie ihn in Ruhe lassen.
    In der Regel gelingt mir das blocken und wegschicken von Freilauf-Hunde gut, aber wenn ich ihm zu langsam agiere oder der böse Fremdhund zu nahe kommt, gibts eine Attacke die nur sehr sehr kurz vorher durch ein tiefes Knurren angekündigt wird.

    "Passiert" ist noch nie etwas da ich ihn in solchen Situatonen an der Leine habe und selbst wenn er rankommt an den Fremdhund, er auch nicht beschädigend beisst, sondern "nur" ringt. Aber die Krönung sind dann immer die empörten Blicke der anderen Hundehalter, weil deren Liebling ja nur freundlich Hallo sagen wollte.

    Die echten "Tut-nix-und-hört-auch-nix" Hunde gehen dann ihres Weges - manchmal etwas irritert vom meinem unfreundlichen Grobmotoriker. Richtig blöd wird es, wenn es kein "Tut-Nix-und-hört-auch-nix", sondern ein "Willste-Ärger-kriegste-Ärger-und-hört-auch-nix" Kandidat ist. Dann hab ich 36kg tobende Muskelmasse an der Leine + Fremdhund im Freilauf, der ebenfalls auf Krawall gebürstet ist.

    Leinenfrei lässt er sich zuverlässig von allen Hunden abrufen und auch in kritischen Situationen rausholen. Ja, leider gibt es unter Jungs auch mal Raufereien - aber die sind bisher sehr selten, laut, heftig, kurz und verletzungsfrei ausgegangen für die anderen Hunde. Er selbst hatte schon den ein oder anderen Kratzer oder auch Loch, aber kein Mitleid von meiner Seite. Meist dann wenn er von einer Hündin vermöbelt wird, weil sie ihn per se doof fand.

  • Also Jako bellt wie bekloppt, damit auch jeder in der Straße weiß, dass wir gerade Gassi sind und einen Hund getroffen haben ;)

    Er würde, wenn er sich losreissen könnte auf jeden Fall auch zubeißen. Das ist leider schon mal passiert. Deswegen bin ich auch besonders vorsichtig und reagiere
    fast hysterisch wenn die Leute ihre freilaufenden Tut-Nixe nicht zurückrufen, denn er wird auf jeden Fall reinbeißen und dann sind wir wieder die Idioten.

    Das mit dem Umlenken habe ich Gestern Just for Fun auch mal probiert und sein Lieblingsspieli eingesteckt. Ich wollte ja nur mal wissen, was stärker ist, der fremde Hund oder das Spielzeug.

    Das Spiele war stärker, allerdings haben wir auch keinen Erzfeind getroffen sondern einen netten Welpen.

    Aber so war es bei uns schon auch:

    Sobald er die hat, springt er aufgeregt rum und will erstmal pöbeln, besinnt sich dann aber meistens und lässt sich von mir unter weiterer Bestärkung weiterdomptieren. (Von "ruhig vorbeigehen" sind wir meilenweit entfernt, aber für mich ist das "irgendwie vorbeigehen" schon ein Quantensprung).

    Werde das aber nicht weiterverfolgen, da wir ja üben ruhig durch die Grünanlage zu gehen und wenn er das Spielzeug sieht, dreht er komplett hoch.

  • Ich bin an dem Punkt angelangt, wo er von mir aus auch durch die Grünanlage fliegen könnte, wenn er denn dabei die Klappe halten und mir nicht den Arm auskugeln würde. Manchmal denke ich, ich habe hier das hündische Äquivalent zu einem Kolibri auf Koks. :omg: Einzig das Suchen fährt ihn runter, daher arbeite ich viel mit der 10-Leckerchen-Übung und ähnlichen Dingen. Beim Trailen oder bei der Dummy-Suche sind andere Hunde ihm zu 99% egal, sie bekommen dann höchstens auf die Zwölf, weil sie ihn bei der Arbeit stören.

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