Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden
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Ich kann es mir nicht vorstellen, dass man diese Unverträglichkeit nicht mit Übung aus den Hunden "rausbekommen" kann.
Ich bin da ganz bei SophieCat. Es gibt ja dutzende Motivationen und dann muss man noch schauen wie man definieren möchte. Ein Leinenpöbler, ein Hund der den Menschen schützen will, ihn als Ressource ansieht,... ist ja nicht zwingend unverträglich, ebenso bei einem angstaggressiven Hund.
Die meisten Hunde sind zudem mischmotiviert und bei denen die wirklich keine Lust auf andere haben steigert sich das noch zusätzlich.
Hatten wir hier ganz oft. Beispiel fröhlicher Hund rennt auf einen zu, eigener Hund droht eindeutig, will Abstand, fröhlicher Hund ignoriert weil nie besser gelernt oder ist ihm egal und bekommt auf den Deckel. Das kommt so dutzendfach vor, sodass viele der Hunde lieber gleich in die vollen gehen, weil der Rest nix bringt oder wie bei unsere Hündin die Drohkette wurde durch Deckeln unterbunden und somit ging sie lieber gleich drauf.
Um es mal mit den Worten unserer Trainerin damals zu sagen, Sunny wird mit Training nur händelbar und man kann managen, mehr nicht. Sie zeigte für eine erwachsene ältere intakte Hündin völlig normales Verhalten, nur habe ihr das Maßhalten gefehlt und es ging darum ihr diesen maßvollen Umgang beizubringen. Davon wird sie nicht verträglicher im Sinne von ihr Interesse in andere Hunde wird geweckt, sondern sie soll lernen andere zu dulden und angemessen zu reagieren, das heißt aber nicht das sie sich gern mit denen umgibt.
Es gibt unterschiedliche Veranlagerungen, bei einigen Rassen wird man selbst mit bester Sozialisation Probleme haben und dann das große Thema Kommunikation (Stichwort fehlerhafte Welpengruppen),...
Gerne das Setterbeispiel damals von uns.
Sunny angeleint, Setter stürmt erst auf uns zu, Sunny baut sich auf fixiert, zieht die Mundwinkel nach vorne, Setter bleibt sofort stehen und wendet den Kopf weg. Körperspannung von Sunny entspannt sich, Setter beschwichtig, Sunny wendet auch kurz den Blick weg, er kommt einen Schritt näher, sie wendet den Blick wieder zu. Das Spiel haben die wirklich 5min. gespielt, ich fand das wahnsinnig spannend und weil der so exakt auf sie reagiert hat habe ich das auch wirklich alles laufen lassen, während der Besitzer vom Setter nicht zu sehen war. Sunny hat ihn eingeladen, es wurde geflurtet und geschäkert, Setter ist zu intensiv am Hinterteil, sie dreht den Kopf zu ihm er hört sofort auf. Sehr nett, hätte er in den ganzen 5 min. nur während der Annäherung auch nur einmal nicht reagiert und wäre am Anfang gleich weiter gelaufen oder hätte den Kopf nicht gleich weggenommen, wäre sie gnadenlos auf den rauf, wo wir wieder beim Trainingsziel maßvoll wären.
Allein diese Art der Kommunikation (Drohen, Beschwichtigen) haben wir mühevoll auftrainieren müssen, ABER der Großteil der heutigen Hunde kann das gar nicht mehr und folglich brettern die meisten einfach in einen rein und dann hat man den Salat. Von den vielen hunderten Hunden die wir in den nicht einmal 2 Jahren mit ihr getroffen haben, konnten das ganze 8 Hunde (ja traurig, es ist so selten das ich mich an jeden einzelnen sehr gut erinnern kann).
Auch bei Hunden gibt es Individualdistanzen, wie beim Menschen, die einen sind extrem kontaktfreudig und die anderen mögen es eher ruhig und gehen gern allein ihrer Wege und für erwachsene intakte Hunde ist es nicht normal sich über ein reinbretternen, frontal fröhlich zuhüpfenen Hund zu freuen, die Kommunikationsregeln sehen dieses meist unhöfliche Verhalten eigentlich nicht vor.
Auch wenn wir es nach 1,5Jahren Training geschafft haben in Gruppen zu laufen (wenn auch mit Mauli) oder uns mit Mensch und Hund zu treffen, diente das eher dem Kommunikations- und Duldungstraining. Denn agiert hat sie mit 99% der Hunde nicht. In der Hundegruppe ist sie vorne weg gelaufen, keine Interaktion, kein Interesse, auch bei den anderen Spaziergängen. Kein zusammenrennen, nix zusammen erschnüffeln,... die interessierten sie nicht, ABER sie konnte die nach dieser langen Zeit dulden und sie hat wieder gelernt zu kommunizieren, auch wenn das leider nur Sinn macht, wenn das Gegenüber das auch kann. Trotzdem musste man immer ein Auge auf sie haben und musste sie trotzdem öfter abbrechen, damit sie nicht einfach "aus Spaß an der Freude" auf einen nichtsahnenden Hund drauf springt + Thema Dynamik was sehr mit einer möglichen Distanzunterschreitung zusammenhängt, auch bei ihr war es stark mischmotiviert neben dem Faktor "sie hatte einfach keinen Bock auf andere Hund".
Man kann vieles trainieren, bei vielen wird man aber je nach Motivation nicht mehr als eine Duldung hinbekommen. Und dulden ist nicht akzeptieren, also muss man ein Auge drauf haben, gerade weil es auch viel auf das Gegenüber ankommt.
Hätte es hier nur Hunde wie die 8 gegegen hätten wir wohl nie Probleme gehabt, die haben aber eben nur 1% ausgemacht.
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Hi,
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Wenn Hunde höflich sind, sprich einen Bogen machen und nicht gleich auf sie zupoltern, kann Pia auch ganz eng an anderen Hunden vorbei gehen. Sie möchte zu den meisten Hunden einfach keinen Kontakt. Sie hat ihren kleinen Freundeskreis und der reicht ihr. Große Hunde mag sie zu 99% überhaupt nicht. Die machen ihr einfach Angst. Und da sie von solchen schon überrannt und gejagt wurde, hat sie dazu auch jeden Grund. Ich habe lange mit ihr geübt, Hunde schön gefüttert, Zeigen und Benennen und ich musste an mir trainieren. Ruhig bleiben und ihr Hunde vom Hals halten, weil viele Besitzer es einfach nicht auf die Reihe bekommen, ihren Hunden einen Rückruf beizubringen.
So und mittlerweile lässt sie sich nicht mehr jagen, ein Glück. Wenn ein Hund ihre Signale nicht ernst nimmt und ich schreite nicht ein, startet sie eine Scheinattacke und macht dabei ordentlich Krach - was ihre Unsicherheit zeigt. Natürlich habe ich in den Augen der ach so lieben Tutnix-Halter den unerzogenen Kleinhund. Ich sehe das gänzlich anders. Mein Hund läuft neben mir und wendet den Blick vom Fremdhund ab. Zu dem Zeitpunkt macht sie keinen Mucks. Nur, wenn der Hund dann trotzdem zu uns kommt, wird sie halt laut. Allerdings lasse ich das nicht mehr zu. Entweder der Hund wird vertrieben oder Pia kommt auf den Arm. Das kommt immer auf den jeweiligen Hund und die allgemeine Situation an.
Wie gesagt, an ruhigen, höflichen Hunden kann Pia in einem Abstand von ca. 40 cm ohne Probleme vorbei laufen. In meinen Augen hat mein Hund ein Problem, ja. ABER, das Problem bereiten ihr/uns einige der anderen Hundehalter.
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Wahrscheinlich ernte ich jetzt Hass und Spott, aber man möge es mir nachsehen, da ich doch so wenig Vorstellung davon habe, dass es wirklich nicht erziehbar ist: Cesar Millan, einigen ein Dorn im Auge, schafft es doch auch, eine Horde Hunde zu halten und neue Hunde zu integrieren, indem er eben der Chef ist und indem er nicht erlaubt, dass sich der Hund aufregt und beißt usw.
Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht bzw. hat schon jemand versucht, es seinem Hund zu verbieten, sich so aufzuregen? *Duck'*

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Ich find Dich putzig, echt! Sobald ich auch nur ein Wort an die sich wie größenwahnsinnig aufführenden Monster richte, gebärden die sich noch mehr ("Yeah! Die Alte pöbelt mit!").
Und sollte ich die Methoden zur "Sozialisierung" von Millan anwenden, gibt's bei uns vermutlich Grilldackel zum Abendessen.
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Ah ein Millan Opfer ;-)
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Ja, ich find den cool :) aber hab auch keinen Problemhund im Moment.
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Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht bzw. hat schon jemand versucht, es seinem Hund zu verbieten, sich so aufzuregen? *Duck'*

Wenn Unsicherheit oder Angst dahinter steckt, kannst du verbieten bis du schwarz wirst. Da musst du den Hund umprogrammieren und das ist extrem harte, kleinschrittige Arbeit.
Und zu dem CM-Typi: Er integriert da gar nichts. Ich möchte den Hund erleben, der in dieser riesen Meute aufmuckt. JEDER Hund ist so klug und backt da erstmal kleine Brötchen. Wenn die dann auftauen, kommt es da sicherlich auch zu Zankereien. Aber das macht sich halt schlecht im Fernsehen.
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Wenn die dann auftauen, kommt es da sicherlich auch zu Zankereien. Aber das macht sich halt schlecht im Fernsehen.
Das ist ein Argument. Stimmt.
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Man sollte dabei im Auge haben zu welchen Mitteln CM greifen muss, damit da vor der Kamera Frieden herrscht. Hunde, die wirklich Verletzungsabsichten haben, interessiert es nicht, ob du da nein sagst und es unterbinden willst oder ob du erst gar nicht daneben stehst. Da musst du schon harte Geschütze auffahren, dass da gar nichts mehr passiert, zumindest in der kurzen Zeit in der Cesar mit den Hunden arbeitet.
Ich habe jetzt keinen Hund mit richtigen Verletzungsabsichten, aber den interessiert meine Wenigkeit null, wenn er jemanden verprügelt. Den müsstest du in Situationen, die gefährlich sind, unter Starkzwang setzen, damit er in dem Moment nichts macht oder "regulierbar" bleibt. Wasser ect interessiert den beispielsweise null in dem Moment.
Andernfalls halt ewiges Training, aber er wird immer ein Hund sein, der seine Unsicherheit durch Kontrolle und Einschränken bzw Maßregeln zu kompensieren versucht.Wenn man dann glaubt, dass CMs Hunde fast alle red zone Hunde oder schwierige oder Wasauchimmerhunde sind und die problemlos zusammenlaufen, kann man sich ja denken wie man sowas schafft.
Ich sage nicht, dass es unmöglich ist auf faire Weise dem Hund gegenüber, aber man sollte Abstand vom Gedanken nehmen, dass Cesars Hunde einfach nur hören und lieb sind, weil er den Boss gibt. -
Was habt ihr denn schon so unternommen, um zu versuchen, eure Hunde verträglicher zu machen (auch, wenn es gescheitert ist)? Würde mich sehr interessieren.
Nichts.
Mein Rüde hat keine Angst, hat nie schlechte Erfahrungen mit Artgenossen gemacht und ist normal mit Begegnungen mit beiderlei Geschlecht aufgewachsen. Mit einsetzender Geschlechtsreife hat er entschieden, dass er gleichgeschlechtliche Konkurrenten nicht ausstehen kann.
Das ist sein gutes Recht und ich werde den Teufel tun und versuchen ihn zu zwingen andere Hunde toll zu finden oder versuchen sie ihm schön zu clickern.Ich verlange, dass er sich benimmt und sich nicht wahllos auf Artgenossen stürzt, aber mögen muss er keinen.
Wahrscheinlich ernte ich jetzt Hass und Spott, aber man möge es mir nachsehen, da ich doch so wenig Vorstellung davon habe, dass es wirklich nicht erziehbar ist: Cesar Millan, einigen ein Dorn im Auge, schafft es doch auch, eine Horde Hunde zu halten und neue Hunde zu integrieren, indem er eben der Chef ist und indem er nicht erlaubt, dass sich der Hund aufregt und beißt usw.
Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht bzw. hat schon jemand versucht, es seinem Hund zu verbieten, sich so aufzuregen? *Duck'*

Natürlich kann ich Hunde so weit einschüchtern und unterdrücken, dass sie nicht wagen aufzumucken. Fällt in meinen Augen aber ganz klar in den tierschutzrelevanten Bereich, denn das Problem ist nicht gelöst, der Hund hat massiven Stress aus zwei Quellen und nur der schöne Schein nach Außen stimmt, während es intern für die Tiere die Hölle ist. - Vor einem Moment
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