Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

  • Ich finde eure, @seamera  Sunti , Einstellung toll, aber ich bin definitiv nicht dafür gemacht, mir bewusst einen schwierigen Hund ins Haus zu holen.

    Na ja, in meinen Augen ist schwierig halt relativ.
    Vor allem hängt es vom persönlichen Umfeld, den häuslichen Gegebenheiten und der eigenen Erfahrung ab.
    Die Hunde, die ich als für mich machbar betrachte, würden so einige Menschen, die ich regelmäßig beim Gassi treffe, verzweifeln lassen.
    Aber ich habe durch die jahrelange Arbeit im Tierheim auch einfach einen ganz anderen Erfahrungsschatz und komme deshalb mit Sachen zurecht, die für etliche "Familienhundehalter" hier im Ort schon ein großes Problem darstellen.
    Für die ist es ja schon eine Katastrophe, dass mein Spinner nicht jeden Rüden toll findet und auch gern mal ne Ansage macht, wenn ihn einer fixiert und/oder angeht. Ich dagegen sehe das eher locker und arbeite daran, dass er "Arschloch" nicht immer laut aussprechen muss.
    Ein Hund, der wie die Katastrophe ausflippt und womöglich im Übersprung mal das eigene Bein erwischt, wäre für diese Menschen ein Grund, nach der Spritze zu schreien. Ich merk es immer an den schockierten Blicken, wenn man sich öfter trifft und auch mal über die Tierheimpfleglinge ins Gespräch kommt.


    Für mich dagegen ist der Blonde eine Herausforderung, der ich mich sehr gern stelle, auch wenn ich ihn aufgrund meiner Wohn- und Spinner- Situation nicht adoptieren kann und werde.


    Mitten in der Großstadt wäre ein solcher Hund nicht glücklich, deshalb wird er auch nur ländlich vermittelt; das stellt allerdings keine große Einschränkung gar, weil hier in der Gegend so ziemlich alles ländlich ist und die nächste größere Stadt etwa eine Fahrstunde entfernt liegt.


    Ich glaube, meine Vorliebe für die "Knallköppe" hat eher was damit zu tun, dass ich seit etlichen Jahren im Tierschutz genau mit solchen Hunden arbeite und deshalb weiß, was man alles erreichen kann, wenn man bereit ist, mit dem Hund zusammen zu trainieren. Als Bonus verfüge ich durch die Tierheimarbeit auch über Erfahrungen und entsprechende Methoden für die gängigen Macken bzw. weiß, wo ich mein Repertoire bei Bedarf erweitern kann.


    Menschen, die einen netten, einfachen Familienhund suchen, haben dieses Wissen nicht, brauchen es nicht, und sind somit oft schon erschrocken, wenn der Hund ein wenig pöbelt. ;)


    BTW: Mein blonder Knallkopp. :cuinlove:


  • Ja.
    Und jemand, der schon einen Problemhund hält, der noch bei Begegnungen kommlett hohldreht, den "zu braven" jungen Zweithund mitreisst und die dann gemeinsam pöbeln, der in einer Umgebung mit vielen Baustellenauslösern wohnt und sich einen "schwierigen Hund" wünscht, den verstehe ich an der Stelle einfach nicht mehr.


    Sorry...


    Ich denke, da solltest du dich mit deinen Äußerungen mal ein klitzekleines bisschen zurückhalten erst recht weil es nicht der Wahrheit entspricht ;)
    Verstehen muss es niemand, gutheißen auch nicht aber sich darüber den Mund zerreißen ebenfalls nicht ;)

  • Ja, bei mehr als ienem Hund kommt es zu einer anderen Dynamik. Ja, diese Dynamik kann nachteilig sein. Ja, manche sind damit sicher überfordert (warum haben sie dann zwei Hunde).
    Aber deshalb getrennt gehen, nur weil Hund A sich etwas von Hund B abgucken könnte, was nicht so optimal ist? Sicher nicht.


    Ja, dann hat der Junghund eben einmal mitgebellt. In der Situation klar ärgerlich, aber doch kein Beinbruch und erst recht kein Grund dafür den Hunden künftig gemeinsame (Trainings-)Spaziergänge zu verwehren.
    Dann muss man halt nächstes mal früher schon regulierend eingreifen udn dem Junghund erklären, dass Mitpöbeln scheiße ist....

  • früher oder später muss man eh wieder mit zwei Hunden gehen und nur weil es mit einem Hund alleine klappt, heißt es leider noch lange nicht, dass es zu zweit dann auch klappt.
    Bei uns war es eigetnlich sehr interessant. Wenn beide zusammen waren, war Rider der Schisser, Roonie hat auf dicke Hose gemacht. Alleine ist Rider wesentlich souveräner und Roonie der Angsthase (wobei sie das immer ist, wenn Rider dabei ist macht sich nochmal mehr auf dicke Hose).


    Allerdings ist bei uns das Einzeltraining wichtig gewesen, damit sich der Hund mal nur auf den Auslöser konzentrieren kann. Roonie z.B schaut ganz extrem nach Rider. Treffen wir einen Hund, stelle ich mir das so im Hundeköpfchen vor:


    1. Millisekunde: Attacke auf den Fremdhund!!
    2. Millisekunde: Moment, was macht eigentlich Rider? (dabei aber vergessen dem Hirn mitzuteilen die Attacke abzubrechen)
    3. Rider anstelle des Fremdhundes "verkloppen" (es passiert absolut nichts, Rider weiss wie er damit geschickt umgeht)
    4. Völlig verwirrt und verunsichert sein


    DAs heißt bei ihr ist es noch wichtiger daran zu arbeiten, dass sie beim Auslöser ihr Hirn nicht komplett abstellt, aber das ist bei Roonie sooo schwer!

  • Ich gehe IMMER mit zwei Hunden :-)


    Zwei Hunde finde ich einfach.


    Vier geht auch. Drei finde ich etwas "trickie"...Mein Traum sind 7 Hunde...Mit denen dürfte ich in meinem Bundesland gar nicht alleine gehen. Hier sind nur 3 pro Person erlaubt.
    Bin trotztdem illegal auch mit 4 unterwegs gewesen. Aber war immer so wie Schwarz fahren. Und wenn die sich dann nicht benehmen, wirds peinlich.
    LG

  • Ob bei mir jemals wieder ein Hund mit Macken einziehen wird, kann ich nicht sagen.. ich hab nie wirklich nach meinen Hunden gesucht, bei mir ziehen immer die ein die über sind.. meist haben sie die ein oder andere Baustelle, ich kann damit leben keine ich-liebe-alles-und jeden-Hunde zu haben, natürlich wird an den Macken gearbeitet, aber ich habe die Zeit, die Lust und die Möglichkeit auch schwierigen Wuffels ein Zuhause zu geben.. warum also einfach wenn es auch schwierig geht :rollsmile: und um meine Freundin zu zitieren: Ich mag schwierige Männer ;) ich würde meine beiden Knalltüten auch gegen nichts in der Welt mehr eintauschen, obwohl sie mich des öfteren an den Rand des Wahnsinns getrieben haben.. Mein Männe behauptet ja wir hätten uns mit den zweien Master Blaster ins Haus geholt, ich sage das ist Pinky und der Brain.
    Bei uns wird sowohl zusammen, als auch getrennt gelaufen. Je nach Gusto..
    Mit beiden zusammen zu laufen erfordert ganz anderes Management als einzeln. Es ist schwieriger und in der Stadt wo viele Menschen sind würde ich es auch nicht tun, ich brauche für den Bobskopf beide Hände und wenn er nicht zum Auslöser hin kann kriegt den Frust Mailo ab.. Auf freiem Feld, wenn Mailo frei laufen kann ist es machbar. Einar an der (Schlepp) Leine und der andere Knallkopf wird verbal gelenkt. Mailo hält schon von alleine Abstand wenn Einar seinen Ticker hat.

  • Mir macht es Freude aus einem "verkorksten" Hund einen normalen rauszupellen.


    Aber die Bedingungen müssen stimmen.


    1. meine vorhandenen Hunde
    2. mein Lebensumfeld
    3. meine ZEIT

  • Mh, also meine Meinung ob ich mir nochmal einen schwierigeren Hund anschaffen würde wechseln ehrlich gesagt. Und es kommt auch stark auf das Problem an.
    Was ihr ja schon auch geschrieben habt, viele der Probleme die ich mir so anhöre von 'Otto-normal-Hundehaltern' sind für mich inzwischen keine mehr und stellen auch kein Hindernis dar. :ka:


    Gut, nun ist Knightley kein wirklich schwieriger Fall, wir sind sehr gut zusammen gewachsen und er läuft inzwischen sehr schön mit, aber ein bis zwei Augen muss man immer auf ihn haben.
    Was ich glaube ich für mich ausschließen kann ist ein Hund mit dem ich voraussichtlich nicht alles machen kann was ich will. Sprich, wenn ich ihn bekrabbeln will, wo auch immer, wenn ich ihm jetzt das Futter wegnehmen will/muss, wenn ich nein sag er zurück Tackern würde. Klar ist das auch Erziehung, aber einen Hund der sich ernsthaft gegen mich zur wehrsetzen würde, würde ich nicht wollen. Probleme die nach außen gehen sind da ein ganz anderer Schuh.


    Wobei ich auch ganz bei Sansu bin. Ein Hund der ein Problem mit Menschen hat, ein Problem das er gerne nach vorne löst, das brauch ich z.B. nicht mehr.
    Und auch keinen super empfindlichen Hund...




    Und was das arbeiten mit Hund angeht. Ich mach das gern mit Knightley, an seinen Problemen arbeiten, aber noch viel lieber würde ich mit ihm an einem Hobby, einer 'Arbeit'/Aufgabe arbeiten und uns da immer größer werden Herausforderungen stellen. :D
    Es gibt doch soooo schöne Hundesportarten und Beschäftigungen.


    Also ein nebenbei Hund wäre auch nix für mich. ;)
    Merk ich auch an dem Hund meiner Eltern, der ist mir zu langweilig, und das obwohl er Probleme macht (die meine Eltern gut Ignorieren können) und obwohl man mit ihm auch tricksen und so kann. Da fehlt mir aber das gewisse Etwas. Einfach nicht mein Hund. :ka:




    Wobei ich inzwischen denke, dass Wattebäusche werfen bei den Knalltüten einfach nichts bringt. Aber was ist die Alternative?

    Wenn die Hunde ein gutes Nervenkostüm haben, einmal ordentlich 'nein' sagen/begreiflich machen? Falls du das überhaupt in Erwägung ziehen würdest, oder nicht schon getan hast.


    Du hast doch drei, oder? Gehst du auch mal mit nur zweien raus? Ändert das eigentlich was? Rein aus Neugier. :smile:




    Übrigens @Brizo wird hatten letzten Montag das erste mal ne Landseer Hündin mit in unserer Raufergruppe. Schon beeindruckend so in echt. :ops: Die wollt auch gleich mal den Schäfer mobben. Der war auch neu.
    Gut das sie sich nicht Knightley ausgesucht hat, das Mörbchen. Der hat sich nur neben Frauchen gesetzt und wollt nix mit den Neuen zutun haben. Nachdem die Landseer Hündin mal ordentlich geknurrt hat (zum Schäfer), schon mal gar nimmer. Den Stänker Aussies konnt er allerdings auch nicht abgewinnen. :p
    Jetzt wo er nimmer draufkloppen darf zeigt sich sehr deutlich, eigentlich will er keinen großen Kontakt zu anderen Hunden. Frauchens und Herrchens sind aber super! :lol:

  • Hallo ihr Lieben,
    "leider" möchte ich mich auch bei euch einreihen. Ganz lange habe ich nur mitgelesen, aber nach einem Vorfall mit unserer großen Hündin (Schäferhund-Labbi-Mischling, ehem. Straßenhund) vorgestern doch etwas verzweifelt und hoffe hier auf etwas Hilfe und auch Mutmachen.
    Kurz zur Vorgeschichte: Wir haben die Hündin mit 1 Jahr bekommen, sie ist jetzt seit 4 Jahren bei uns. Sie war schon immer pöbelig an der Leine bei den meisten Hunden. Manche Hunde aus dem Ort liebt sie (Rüden), manchmal reagiert sie aber auch aggressiv und will die anderen angehen. Das ist vor allem bei Hündinnen der Fall, unserer Zweithündin (Podenco, daher mein name hier) liebt sie allerdings. Ansonsten ist sie zuhause der Traumhund schlechthin.


    Jetzt hat sich leider vorgestern besagter Vorfall ereignet, bei dem sie eine andere Hündin angegriffen hat. Es war ganz klar meine Schuld, sie hat sich von mir losgerissen, und darüber mache ich mir gerade riesen Vorwürfe, weil das nicht hätte passieren dürfen.
    Sie hat die andere Hündin nicht gebissen bzw. keine Bissverletzung zugefügt aber dennoch stark drangasliert und am Nacken packen wollen. Ich konnte sie zum Glück am Geschirr greifen aund weg ziehen. Heute höre ich hoffentlich näheres über den anderen Hund, er hat wohl eine Prellung am Bauch und ziemliche Schmerzen.
    Menschen ggü. war sie übrigens noch nie aggressiv, Kinder liebt sie.


    Klar werde ich sie jetzt mit Maulkorb udn noch besser mit Leine sichern und erst mal Gegenden meiden, wo viele Hunde unterwegs sind. Trotzdem stellt sich ja jetzt die Frage, wie es weitergeht. Ich bin gerade ziemlich am Boden, auch wenn ich mir sage, dass sowas nun mal leider passieren kann, wenn 2 Tiere im Spiel sind (wenn es das natürlich auch nicht dürfte).


    Ich habe schon seit einiger Zeit mit Zeigen und Benennen gearbeitet, was bei einer gewissen Distanz zum Hund auch gut klappt. Nur leider kann man die Distanz nicht immer auch allen Wegen einhalten. Ablenken mit Leckerlies klappt mal besser mal schlechter, je nachdem, wie "hochgepusht" sie schon ist.
    Wir haben auch mit einer Trainerin gearbeitet. Bei der verhält sie sich fast vorbildlich, was für mich bedeutet, dass der Fehler bei mir/uns liegt. Keine Ahnung, ich weiß es nicht. Ich bin auch nicht sicher, welchen Weg ich wählen soll: Weiter mit Z&B und den Leckerlies arbeiten oder die "harte" Tour mit Halti, kurzer Leine etc.


    Entschuldigt den Roman, ich muss mir gerade mal alles von der Seele schreiben, weil aktuell niemand zum Reden da ist. Vielleicht hat von euch noch jemand gute Tipps.
    Liebe Grüße
    Podica

  • Liebe @Podica - Du kannst keine 100/24/7 Kontrolle haben. Das geht einfach nicht. Shit happens.


    Aufstehen, Krone richten, weitermachen.


    Und vor allen Dingen: Verliere das Vertrauen in Deinen Hund nicht!!!!!

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