Na ja, in meinen Augen ist schwierig halt relativ.
Vor allem hängt es vom persönlichen Umfeld, den häuslichen Gegebenheiten und der eigenen Erfahrung ab.
Die Hunde, die ich als für mich machbar betrachte, würden so einige Menschen, die ich regelmäßig beim Gassi treffe, verzweifeln lassen.
Aber ich habe durch die jahrelange Arbeit im Tierheim auch einfach einen ganz anderen Erfahrungsschatz und komme deshalb mit Sachen zurecht, die für etliche "Familienhundehalter" hier im Ort schon ein großes Problem darstellen.
Für die ist es ja schon eine Katastrophe, dass mein Spinner nicht jeden Rüden toll findet und auch gern mal ne Ansage macht, wenn ihn einer fixiert und/oder angeht. Ich dagegen sehe das eher locker und arbeite daran, dass er "Arschloch" nicht immer laut aussprechen muss.
Ein Hund, der wie die Katastrophe ausflippt und womöglich im Übersprung mal das eigene Bein erwischt, wäre für diese Menschen ein Grund, nach der Spritze zu schreien. Ich merk es immer an den schockierten Blicken, wenn man sich öfter trifft und auch mal über die Tierheimpfleglinge ins Gespräch kommt.
Für mich dagegen ist der Blonde eine Herausforderung, der ich mich sehr gern stelle, auch wenn ich ihn aufgrund meiner Wohn- und Spinner- Situation nicht adoptieren kann und werde.
Mitten in der Großstadt wäre ein solcher Hund nicht glücklich, deshalb wird er auch nur ländlich vermittelt; das stellt allerdings keine große Einschränkung gar, weil hier in der Gegend so ziemlich alles ländlich ist und die nächste größere Stadt etwa eine Fahrstunde entfernt liegt.
Ich glaube, meine Vorliebe für die "Knallköppe" hat eher was damit zu tun, dass ich seit etlichen Jahren im Tierschutz genau mit solchen Hunden arbeite und deshalb weiß, was man alles erreichen kann, wenn man bereit ist, mit dem Hund zusammen zu trainieren. Als Bonus verfüge ich durch die Tierheimarbeit auch über Erfahrungen und entsprechende Methoden für die gängigen Macken bzw. weiß, wo ich mein Repertoire bei Bedarf erweitern kann.
Menschen, die einen netten, einfachen Familienhund suchen, haben dieses Wissen nicht, brauchen es nicht, und sind somit oft schon erschrocken, wenn der Hund ein wenig pöbelt.
BTW: Mein blonder Knallkopp.