Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

  • Ich hab mit Kaya ja das Problem, dass sie auf alles gleich losgeht. Ihr Drohverhalten macht sie unterwegs, wärend sie auf den anderen Hund zurennt.
    Auch mit Menschen hat sie Probleme. Sie will nicht angefasst werden. Aber nur draussen nicht.
    Sie ist abrufbar, also wenn sie auf einen anderen Hund zurennt, kann ich sie rufen. Dann bleibt sie einen Moment lang stehen und schaut zu dem Hund (als ob sie überlegt) und dann kommt sie. Ich gehe (fast ) immer an der gleichen Strecke gassi, weil wir da meistens nur den Carlos begegnen. Und der ist ok. Ist die selbe Gewichtsklasse, und ein unkastrierter Rüde. Wir hatten es einmal getestet, weil Kaya eigentlich nichts tut, bei selber Gewichtsklasse und unkastrierten Rüden. Mein Herz hatte gerast, als ich Kaya abgemacht hatte (es war natürlich mit dem Besitzer abgesprochen!!) Ich stand da, bereit zum Absprung um Kaya am Halsband zu packen. Und dann....nichts. Sie ist kurz zum Carlos, hat die Lage abgecheckt, Carlos nicht unterwürfig oder ängstlich, und dann ist sie zu dem Besitzer und hat sich streicheln lassen ??
    Ich blick diesen Hund nicht. Sie ist, und bleibt mir ein Rätsel. Sie ist so unvorhersehbar, so uneinschätzbar.

  • Das Prinzip finde ich auch sehr gut. Hab das auch so verstanden und im Prinzip finde ich es ja auch sehr gut den Hund mit dem dato bestem dann auch zu belohnen. Hier halt dann das hin dürfen. :smile:

    Ich habe nur ab und an bedenken das es die Aufregung nicht wirklich beseitigt sondern nur nach hinten verschiebt. Hab mich dann vielleicht nicht so gut ausgedrückt. Da grüble ich halt immer mal wieder drüber nach.
    So wie das evtl. ist wenn Hund sich mega über Menschen freut und dann gerne mal rumspringt. Ich würde dann auch üben die erst mal zu missachten, oder das er erst mal z.B. sitz macht und dann erst Hallo sagen darf wenn er eben ruhig sitzt. Nur bin mir halt nicht wirklich sicher ob der Hund dann wirklich lernt das die Situation gar nicht so mega-super-affen-geil ist und man sich halt nicht so aufdrehen muss (und dann evtl. eben überdrehen), oder ob der Hund nicht nur für den Moment seine Aufregung zurück steckt, aber es im Grunde an seiner Einstellung nichts ändert. Weißt du was ich mein? :verzweifelt:

    Im Grunde auch so das ich z.B. einen aufgeregten Hund ungern mit etwas belohne was ihn wieder aufgeregt macht, wenn ich eigentlich will das er ruhiger/entspannter ist.

    Z.B. belohne ich Knightley bei ruhigem vorbei gehen an anderen Hunde nicht mit Bällchen werfen, reißen oder so etwas, denn das dreht ihn ja wieder hoch und versetzt ihn ja auch wieder in Erregung und bei der nächsten Sichtung ist er dann ja auch wieder erregt, weil es gibt ja was aufregendes wenn der Hund kommt. Also wenn ich das oft genug mache natürlich.
    Zwar ist er dann, theoretisch halt, nicht mehr nur aufgeregt wegen dem Hund, sondern aufgeregt wegen dem was kommt wenn er nen Hund sieht. Aber im Grunde möchte ich ja das er gar nicht aufgeregt ist sondern ruhig. Also denk ich ist evtl. eine Belohnung die zwar nicht die befriedigendste für den Hund in der Situation wäre, sondern eine zweitrangige, dafür aber zielbestimmtere, ruhigere Belohnung besser.
    Also so rein theoretisch halt.
    War halt nur ein Gedanke :smile:

  • Labradora, wenn Pino es schafft, runterzufahren, sich auf Dich zu konzentrieren und Du ihn dann zum anderen Hund freigibst, ist das sicher die größte Belohnung, die es in dieser Situation für ihn gibt - würde ich aber nur machen, wenn er - ohne vorherige Begrüßung des anderen Hundes - sich zusammenreißen kann; denn, wenn ich Dich richtig verstanden habe, ist das ja das Problem, an dem Du arbeiten willst.
    Ich mache das beim Rückruf ähnlich: Ball fliegt, Hund hetzt hinterher (hoher Reiz) und ich ruf ihn oder sie ab - kommt der Hund zu mir, gibt es zuerst verbales Lob, und nach einer kurzen Beruhigungsphase darf der Ball doch geholt werden; der Gehorsam bringt letztendlich doch das gewünschte Ziel, den Ball (ob der Hund das so verknüpft, weiß ich nicht, denn sie dürfen auch nicht jedes Mal den Ball holen, aber wir sind inzwischen bei einer hohen Erfolgsquote)

  • Danke.
    Ich habe ein bisschen Bedenken, das mein Timing nicht hinhaut, deshalb finde ich deinen Ansatz ihn erst verbal zu loben und noch etwas in der Ruhe zu halten bevor ich ihn freigebe gut.
    Wenn er nicht absolut ruhig bleibt, werde ich ihn wohl auch nur loben (für den Ansatz und hoffe er fährt weiter runter) und die Freigabe als Belohnung fällt aus. Der Jackpot soll ja auch nur für das richtige Verhalten gelten, nicht für das fast richtige Verhalten. Ich hoffe es klappt.

  • @Labradora Wann trefft ihr euch denn? Ich bin sehr gespannt! Bzgl des Timings: Ich würde mir vorher genau überlegen, was sozusagen "ruhig genug" ist. Als Beispiel von Lotti zur Verdeutlichung, was ich meine: Lotti konnte im Freu-Modus sehr lange nicht so weit runterfahren, dass sie wirklich still war - saß aber festgetackert mit dem Hintern auf dem Bürgersteig und war auf mich konzentriert, konnte auch mit mir in die andere Richtung laufen etc. Das hat mir dann erstmal gereicht, obwohl sie sich natürlich nicht völlig beruhigt hatte, aber wenigstens wetzte sie nicht mehr los bzw hopste wie bekloppt in die Leine. Also sprich, sie sitzt, guck und geht mit mir mit zwei Schritte: Prima, auflösen, zum Hund hin. Ich finde es eigentlich am Anfang nur wichtig, aus dem Blickkontakt heraus aufzulösen.
    @grPups Wegen des ruhigen Belohnens verstehe ich jetzt, was du meinst. Ich mache das auch so, dass ich ruhige Sachen tendenziell ruhig und unaufgeregt belohnen - wenn sie irgendwo nicht hingeht zB, gibt's ruhig ein Stück Futter. Ich glaube aber, wenn es darum geht, erstmal Impulskontrolle am Objekt der Begierde zu üben, dann kann die Belohnung nicht groß genug sein. Je nachdem, wie gut es läuft, kann man später noch darauf umsteigen, ihn bei Hundesichtung ruhig zu belohnen, wenn er nicht durchdreht.

  • Also ruhig genug ist erstmal nur Hintern am Boden und ansprechbar. Das würde mir reichen. Hauptsache er macht nicht den Hulk oder das Gummibärchen an der Leine
    Wir treffen uns gleich schon. Drückt mal die Daumen dass es kein völliges Desaster wird.

  • Wir sind gerade zurück und : :hurra:
    Es war toll!
    Am Anfang als Pino den Hund entdeckt hat kam als erstes natürlich das Gummibärchen, dann der Hulk und ich bin vor ihn und habe ein beherztes “Schluss jetzt“ in die Botanik gerufen.
    Was macht mein Hund? Setzt sich auf den Hintern. Juchuuuu
    Gleich gelobt und zwei Schritte auf den anderen zu. Wenn Pino wieder in den Gummibärchenmodus wollte, bin ich umgedreht und habe den Abstand wieder vergrössert. Nach 3 Anläufen hat es dann geklappt. Wir haben die Hunde absitzen lassen, uns begrüsst und dann in aller Ruhe Freigabe zum Konakt aufnehmen gegeben.
    Die Hunde waren super, haben sich verstanden und der Spaziergang war einfach nur klasse. Pino lies sich abrufen (auch wenn uns Hunde entgegenkamen) und der Hund meiner Bekannten lief immer gleich mit zu uns beim Rückruf. Sie konnte dann auch super unter Ablenkung mit ihrem trainieren. Ihr Hund war klasse, der lies sich von Pino am Anfang gar nicht beeindrucken und blieb ganz ruhig.
    Wir haben uns vorgenommen uns öfter mal zu treffen. Ich bin ganz glücklich über das Ergebnis heute :applaus:

  • Das hört sich ja super an! So ein feines Gummibärchen... :applaus: Ich drück die Daumen, das der Knoten sich in seinem Kopf nun doch so richtig löst, hat ja auf jedenfall Eindruck gemacht.

  • Ja, so kann es gerne weiter gehen. :bindafür:

    Ich habe aber auch gemerkt, das ich immer entspannter wurde und das hat Pino wohl auch gemerkt.

    SanSu: Wie geht es dir?

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