Krallen? Brauchen wir nicht...

  • Hey!


    Ich muss mir gerade einfach mal ein wenig die Anstrengung von der Seele schreiben... Béla hat seit einer Weile ziemliche Probleme mit den Krallen und beim TA weiß man auch keinen wirklichen Grund.


    Vorgeschichte:
    Seit etwa 2 Monaten schleckt sich Béla gelegentlich die Pfoten/Krallen. Es war wirklich nur hin und wieder und ist mir zum damaligen Zeitpunkt auch nicht negativ aufgefallen, erst im Nachhinein betrachtet fällt es auf. Er hatte keine Probleme, keine offene Stelle oder irgendwelche anderen Schwierigkeiten.


    1. Kralle:
    Am 1. Dezember liegt Hundi gemütlich im Flur und döst vor sich hin. Ich war im Wohnzimmer und mir ist dann irgendwann das ständige Leck-Geräusch aufgefallen. Rausgegangen, angeschaut: Béla hat sich in der Zeit (vielleicht 30min) eine Kralle fast komplett weggebissen. Übrig geblieben ist nur ein kleiner, blutiger Stummel. Hab dann erstmal das Fell dort weggeschnitten, ein Kamillenfußbad gemacht, Wundsalbe drauf und das ganze dick mit Verband eingepackt. Am nächsten Morgen bin ich mit ihm zum TA, dort gabs nochmal Salbe, anschließend Verband drum. Zusätzlich wurde noch eine Probe entnommen, um auf einen Pilzbefall zu testen. Wir haben Shampoo gegen Pilze bekommen, mit dem täglich die Pfoten gewaschen werden sollten und Cortisonsalbe gegen den Juck-/Leckreiz.
    Haben wir alles auch brav gemacht, hat nur leider nichts geholfen.


    2. Kralle:
    Etwa 1 Woche war Ruhe, dann ging die Geschichte weiter. Hund läuft (mittlerweile wieder ohne Verband, der musste ja nur 2 Tage drauf bleiben) durch die Wohnung, rutscht aus, die nächste Kralle ab. Die hat sich komplett in nach oben stehendes Horn und Innenleben aufgeteilt. Der obere Teil war aber so lose, den konnte ich einfach abnehmen. Der übrig gebliebene Stummel hat auch nicht wirklich geblutet (maximal 1 Tröpfchen), Hund ist ohne Probleme weitergelaufen. Das einzige, was durchgehend geblieben und auch nach wie vor vorhanden ist: Der Leckreiz. Man muss ihm ständig verbieten, sich die Krallen zu lecken.


    3. Kralle:
    Unschöne Geschichte. Beide Hunde sitzen im Körbchen, Chipsy tritt Béla auf die Pfote, Béla schreit wie am Spiess. Pfote angeschaut: Kralle komplett gesplittert, ganze Pfote voller Blut. Also wieder auf zum TA, der hat die Pfote lokal betäubt, die Kralle komplett abgeknapst und den Rest verödet (Blutfontäne über den halben Behandlungstisch, sah beeindruckend aus). Dicker Verband drum und Antibiotika.


    4. Kralle:
    Keine Ahnung, wo die hin ist. Die war irgendwann einfach weg. Also Stummel noch da, klitzekleines bisschen Blut, Horn weg.


    5. Kralle:
    Wie es passiert ist weiß ich nicht, jedenfalls stand plötzlich ein Horn hoch, darunter das Leben. Sah ziemlich genau so aus: http://www.springfields-gordon…ges/fotos/slo_abb-1ab.jpg (nicht Bélas Pfote, sondern Tante Google). Ich hab erstmal 2 Tage abgewartet, da er damit keinerlei Probleme hatte. Das einzige was ich gemacht habe war, das Horn oben mit einem Nagelknipser etwas zu kürzen, damit er nicht überall hängen bleibt. Ich hatte die Hoffnung, dass es wie Horn 2 und 4 von selbst abgeht. Weit gefehlt. Gestern zum TA, weil die Kralle plötzlich komisch roch und ich eine Entzündung vermutete. Hat der TA bestätigt, das Horn nochmal gekürzt, Salbe und Antibiotika, danach wieder Verband, der bis morgen drauf bleiben soll. Anschließend soll ich noch 3 Tage Antibiotikatabletten geben und entzündungshemmende Salbe draufmachen.
    Pilztest hat sich mittlerweile dann auch als negativ herausgestellt.



    Ist-Zustand:
    Die mittlerweile 5 verlorenen Krallen/Krallenhörner verteilen sich auf 3 Pfoten, alle dran sind nur noch hinten rechts. Am Pfotenlecken hat sich nichts geändert, an manchen Tagen mehr, da muss man ihn häufiger ansprechen, an anderen Tagen weniger.
    Für die Nacht bekommt er überall Babysocken an, die er auch dran lässt. Gelegentlich sind sie mal etwas feucht, weil er doch geleckt hat, aber nie durchnässt oder ausgezogen.
    Auffällig ist noch: Seine Krallen sind hohl. Wenn man von unten mit der Taschenlampe rein leuchtet, sieht man überall, dass die Hörner hohl sind und man auf die Stummelchen mit Leben gucken kann. Außerdem recht weich und brüchig.


    Béla hüpft mit seinen Stummelkrallen trotz allem freudig durchs Leben, freut sich aufs Gassigehen, rennt und flitzt (etwas vorsichtiger als vorher, aber mit Spass) durch die Gegend und hat mit der Situation an sich keine Probleme. Er kommt jeden Abend freudig angelaufen, wenn ich seine Söckchen hole und auch jegliche Pediküre lässt er über sich ergehen.



    "Behandlung":
    Naja, wirklich etwas tun kann man ja bisher nicht. Ich versuche, die Krallen möglichst kurz zu halten, damit sie sich nicht rein durch die Hebelwirkung beim Laufen spalten. Ins Futter gibt es Biotin, Bierhefe und Kieselerde. Was man beim Menschen halt auch für Haut/Haare/Nägel nimmt. Außerdem Lachsölkapseln.


    Falls es von eurer Seite aus irgendwelche Ideen gibt, was ich noch tun könnte, nehme ich die gerne an... Nur ohne irgendeine Diagnose kann halt nur an den Symptomen herumgedoktort werden. Beim recherchieren stößt man auf Pilzbefall (den man hier ja ausschließen kann) und SLO (Autoimmunkrankheit, die die Krallen betrifft). Vielleicht hat ja in der Hinsicht schon irgendwer Erfahrungen gemacht.

  • huhu,
    gut, so derbe war es bei uns nicht.
    Madame hatte nur immer gesplitterte Krallen.
    In sämtliche Richtungen.
    Sonst war alles top.
    Meine Tä damals war eine, die erstmal die leichten Sachen ausprobieren wollte, die teuren Sachen kann man dann immer noch auffahren und ausdiagnostizieren, sagte sie.
    Bei uns hat es mit Kronch Lachsöl bestens funktioniert, haben auch seit der damaligen Gabe einer Flasche kein Problem mehr.


    Sie hat damals nur unbedingt draufgedrängt, daß es das von Kroch sei soll.
    Nur damit hatte sie gute Erfahrungen.
    und nein, daß gab es bei ihr nicht zu kaufen.


    Euch wünsch ich gute Besserung u hoffe, ihr findet bald die Ursache oder ne Lösung

  • kenne 2 betroffne slo Hunde und klingt ähnlich wie bei deinem Hund. In Düsseldorf gibt es einen damit vertrauten TA. Wo ansonsten Spezialisten sitzen weiß ich nicht, aber Dermatologie als Spezialisierung wäre sicher hilfreich

  • Das hört sich für mich nach irgendeiner Mangelerscheinung an. :???:

  • Für mich hört sich das auch nach SLO an.
    Dazu würde ich zu einem Spezialisten gehen, da dieses Krankheitsbild noch nicht überall bekannt ist, und dazu grad die ersten ausgereiften Studien laufen.



    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

  • Danke schonmal für die Rückmeldungen!
    Im Ridgebackforum habe ich mich registriert und lese mich da mal ein wenig ein.


    Ein TA, der auf Dermatologie spezialisiert ist, gibt es hier in der Nähe leider nicht, aber ich werde mich nochmal umhören.


    Falls es doch ein Mangel sein sollte, dem probiere ich ja derzeit entgegen zu wirken

  • Huhu,


    unsere Hündin hat SLO, was du beschreibst kommtmir sehr bekannt vor :ops:
    Unser TA war im übrigen auch erstmal mit Pilztest etcc. unterwegs, auch Mangel wurde vermutet...
    War's leider alles nicht.
    Kennen tatsächich viele TÄ nicht obwohl es gar nicht so selten ist.
    Wenn sie es doch kennen, kennen sie wiederum nur die Coristobtherapie.
    Mittlerweilegibt es aber auch mit anderen Kombinationen gute Erfahrungen.
    Allerdings braucht man hier tatsächlich einen Spezialisten!

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