können Hunde abstrakt denken?

  • Glaubt ihr, Hunde können vorausschauend Handeln? Abstrakt denken?


    Ich habe bei google ein wenig gesucht, aber nicht viel Aufschlussreiches gefunden. Da gibt es natürlich den berühmten Hund Rico, der viele Stofftiere am Namen unterscheiden kann. Legt man nun ein neues Stofftier dazu und nennt einen ihm unbekannten Namen, holt er per Ausschlussverfahren das ihm unbekannte Stofftier. Ist das nun schon abstraktes Denken und reagiert er nur, weil er sich irgendwann mal „zufällig“ so verhalten hat und dafür gelobt wurde?


    Beispiele, die zumindest diskussionswürdig sind, hat bestimmt jeder. Viele Hunde starten Ablenkungsmanöver (wild bellend zur Haustür laufen z.B.), um einen anderen Hund vom Knochen wegzulocken und so selbst ran zu kommen. Ich finde das geht schon stark in die Richtung abstrakt denken.


    Meine frühere Hündin hatte ordentlich Jagdtrieb und hätte auch gerne die Enten im Park gegenüber meines Elternhauses gejagt. Sie hat es gebracht, sich seeehr unauffällig schnüffelnd, markierend im Zickzack den Enten zu nähern (dabei immer wieder Seitenblicke zu mir: „es riecht so interessant hier Frauchen, ich kann auch nichts dafür, dass die Enten immer näher kommen...“). Sobald sie dann einen Mindestabstand erreicht hat, sind die Enten natürlich geflüchtet und Aicha verlor umgehend (und Stolz wie Oscar) das Interesse an dem Wiesenstück... Hat sie das nun geplant? Oder gelernt?


    Oder ein Beispiel zu Lucy: Luna (ihre Schwester, Hündin meiner Mutter) liebt Wasser, Lucy eher weniger. Auf dem Weg in den Wald vom Haus meiner Eltern aus kommt man an einem kleinen Teich vorbei, in den Luna gerne rein springt, was sie aber nicht darf. Nun hat Lucy mit angesehen, dass mit Luna geschimpft wurde, als sie unerlaubt ins Wasser gesprungen ist. Beim nächsten Spaziergang ist Lucy (die vorher nie Interesse am Teich hatte), Luna zum Spiel auffordert im Affentempo Richtung Teich (meine Mutter natürlich am rufen), hat kurz vorher abgebremst (Luna ist ins Wasser) und ist selbst vor Stolz fast platzend zu meiner Mutter zurück. Luna kam dann auch bald und hat von Lucy auf dem Rückweg erst mal eine Abreibung für ihr ungebührliches Benehmen bekommen (was habe ich für einen fiesen Hund?!). Meine Mutter war sich sicher, dass Lucy das so geplant hatte.


    Vielleicht habt ihr ja auch noch Erlebnisse in der Art zu erzählen.
    Oder denkt ihr eher nicht, dass Hunde abstrakt denken können?

  • Eindeutig ja!
    Wir hatten den Rüden meiner Mutter da, auch JRT. Der saß bei mir auf dem Schoß. Meiner kommt rein, sieht das meilo bei mir auf dem Schoß sitzt. Ratter, Ratter ( man sieht richtig, das er nachdenkt) rennt er wild kläffend zur Haustür. Meilo: Huups, was verpasst? Rennt wild kläffend hinterher. In dem Moment wo Meilo aus der WZ-Tür stürmt rennt meiner wieder ins WZ. Schwupps, auf meinen Schoß und: :zunge: Bääääh, gelinkt- MEINE MAMA!!!
    Wenn das nichts ist.


    LG Pierot

  • Ich denk auch.. Wenn ich Benny nicht genug beachte, dann fängt er an zu humpeln :flehan:
    Oder wenn ich mit Mugen übe, dann macht er Spielaufforderungen ohne Ende was er sonst nie macht.. Der kleine Schlingel :D


    Wenn das nicht gerissen ist ;)

  • Es gab mal vor langer Zeit im Fernsehen ein Bericht über Hunde und Katzen im Vergleich.


    Jedenfalls haben sie einen Behinderten-Begleithund gezeigt.
    Dieser Hund hat sich selbst ein Lösung für ein Problem überlegt.
    Sein Herrchen befahl ihm die Fernbedienung zu bringen und er Hund kam aber nicht dran und brachte ihm stattdessen einen blauen Schlüsselanhänger.
    Erst war das Herrchen verwundert, doch dann begriff er, was der Hund ihm sagen wollte, nämlich das er es nicht holen kann.
    Inzwischen bringt ihm der Hund immer diesen blauen Schlüüselanhänger, wenn er sagen möchte, dass er etwas nicht holen kann, weil er nicht drankommt etc.
    Hat sich der Hund selbst überlegt!!!
    Wahnsinn oder?


    Liebe Grüße
    Melanie

  • Ronja war mit einer älteren Hündin oft unterwegs. Jedesmal, wenn diese einen Stecken hatte, legte sich Ronja hin und bellte und forderte die anderen zum Spielen auf. Schließlich ließ die ältere los und folgte Ronja zum SPielen. Freute sich wie ein Honigkuchenpferd.
    Auch Ronja, sie nahm den Stecken ab und gab ihn nicht mehr. Schiwa fiel jedes Mal drauf, war mir schon immer ganz peinlich, seufz.
    Tine

  • da kann ich mitreden - wir hatten rauhhaardackel, ein rüde und eine hündin. ich nahm häufig pflege/urlaubshunde auf - vor allem aus unserer nachzucht. die hunde konnten sich im ganzen haus frei bewegen, nur der tisch war PFUI. sobald ein neuling kam - innerhalb von 3 stunden - stand der auf dem leeren tisch. meine beiden lagen auf der schwelle und wedelten in vorfreude - der neuling bekommt jetzt einen riesen-anraunzer. da bin ich mir sicher, dass meine beiden den neuling dazu "überredet" haben über die bank auf den tisch zu springen - ich brauchte nicht mal das zimmer zu betreten, es war von weitem ersichtlich an der freude meiner beiden :) - dandie

  • Hallo


    Ich hätte auch ein nachdenkenswertes Verhalten.
    Ich bin am Wochenende immer bei meiner Mutter und meiner Schwester. Meine Schwester hat auch einen Hund und in der Küche liegt eine große Matratze als Hundeplatz. Wenn Shila draufliegt zickt sie Philos an sobald der in die Nähe kommt und auch auf die Matratze will. Irgendwann ist Philos rückwärts zu der Matratze und hat sich auf die Kante gesetzt, der Schwanz legte sich fast über Shila und die ist dann weggegangen und zack lag der Große da. Er hat das dann eine ganze Weile so gemacht, aber mittlerweile hat Shila ihn wohl durchschaut und fängt jetzt auch an zu grummeln wenn er anstalten macht sich zu setzten :licht: .


    VG Yvonne

  • :wink: das mit dem hinsetzen kenn ich auch:


    Jamy darf bei meinen Eltern nicht auf die Couch. Das war schon immer so, er weiß das auch und probiert erst gar nicht drauf zu springen oder ähnliches.


    Neulich sitzen wir alle im Wohnzimmer, schauen ein bisschen fernsehen, als Jamy sich plötzlich mit dem Hintern auf gegen die Couch lehnt. Sah schon ganz witzig aus, haben uns aber nichts dabei gedacht. Nach ein paar Minuten schiebt er ganz langsam sein Hinterteil weite auf die Couch und "sitzt" dann einige Minuten mit Unschuldsmiene da. Mittlerweile haben ihn alle aus den Augenwinkeln amüsiert beobachtet :) Dann hat es wieder einen Moment gedauert und er hat sich noch ein Stückchen nach hinten bewegt, sodass er jetzt auf der Couch lag und nur die Vorderbeine noch den Boden berührt haben. Auch die wurden dann kurze Zeit später noch hochgezogen... So hat sich der ganze Hund in Millimeterarbeit auf die Couch gearbeitet und zwischendurch immer schön eine Künstlerpause eingelegt...


    Was bloß in ihm vorhing?


    LG Tanja

  • Mir fällt jetzt zwar spontan kein Beispiel an- aber ich denke schon, dass Hunde auch irgendwie abstrakt denken können. Zum Einen sind die genannten Beispiele hier Indizien für mich. Zum Anderen glaube ich aber auch, dass der Mensch einfach manchmal zu dumm ist, um an den "richtigen" Verstand der Tiere überhaupt heranzukommen- und er ihnen diesen daher abspricht. Ich hoffe, ihr versteht, was und wie ich es meine? :)


    Liebe Grüße

  • Hallo Tanja,


    das hatten wir haarscharf mit unserem alten Rüden auch. Er durfte nicht auf die Couch. Irgendwann kam er an und wirklich, es war nur der Hintern oben, beide Vorderpfoten brav am Boden. Auch bei ihm ein millimeterweises Vortasten, so ungefähr: wann meckern sie denn los. Irgendwann haben wir uns angeschaut und beide gleichzeitig losgeprustet vor Lachen, es sah einfach zu komisch aus. Das war der Sieg: ein Satz und oben war er. Und blieb er.


    Grüße Christine

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