Neue Folgen der Hundeprofi M.R. Teil II

    Dass der Aufbau vom Futterbeutel hier recht daneben war, steht außer Frage. Das wird sowohl in seinen Büchern als auch in vorherigen Sendungen anders aufgebaut, zum Beispiel drinnen in einer ruhigen Ausgangslage anfangen, bis sich festigt, was man überhaupt vom Hund erwartet.
    Vielleicht wurde das aus marketingstechnischen Gründen ins Idyll verlagert? (Aber ist ja kein neuer Kritikpunkt an der Sendung)
    Aber an sich sehe ich den Futterbeutel als einen guten Ansatz, die Hund-Mensch-Beziehung zu festigen und hat damals auch bei uns große Erfolge gebracht, als ein fast erwachsener, komplett unerzogener, selbstständiger Hund einzog, der sich vorher nie am Menschen orientieren musste (, aber der sich nach dem/beim Training als äußerst leichtführig erwiesen hat).
    Aber ich bin auch der Auffassung, dass ich von einem Hund Kooperation und Respekt erwarten kann im Gegenzug zu Kost, Logis und Streicheleinheiten/Lob/Liebe, bei Kindern wäre das nicht anders.

    Das mit dem "Lass das"/"Beruhige dich" halte ich auch für einen guten Weg, setzt aber denke ich einen halbwegs kooperationswilligen Hund voraus. Bei einem erwachsenen, selbstständigen Hund, dem Frauchens Geplapper am Hintern vorbei geht, fände ich das vom Aufbau her schwierig. (Lasse mich da aber gerne belehren!)
    Und dass Frauchen ursprünglich die Schuld daran trägt, dass der Hund sie nicht ernst nimmt, ist auch klar und dementsprechend ist das ganze Training natürlich irgendwie unfair dem Tier gegenüber, aber muss wohl sein.

    Es soll ja hier im Thread nicht ausarten - aber die Vermittlung von "Lass das und beruhige dich" sieht ja sehr individuell aus - je nach Hundecharakter, Alter etc pp. Aber natürlich muss man auch einfach der Typ Mensch sein, dem es aus sich heraus auch ein Bedürfnis ist, auf dieser Ebene mit dem Hund zu kommunizieren. Ich hatte von selbständigen Auslandshunden bis zum gut sozialisierten will-to-please Welpen schon verschiedene Charaktere bei mir - es ging immer. Aber eben nicht immer mit Schablone. Nur vom Grundprinzip her ging es immer so.

    Einen Verzicht zu lernen (auf Hundeseite) und sich Kooperationsbereitschaft zu schaffen (auf Menschenseite) ist natürlich überall der Fall. Muss man nach Gusto entscheiden, was einem der liebste Weg ist - und es gibt ja auch nicht nur schwarz und weiß, sondern auch ne Menge Grauschattierungen.

    Zitat von Hummel

    Aber natürlich muss man auch einfach der Typ Mensch sein, dem es aus sich heraus auch ein Bedürfnis ist, auf dieser Ebene mit dem Hund zu kommunizieren.

    Das ist wohl der Punkt, denke ich. Mit "Hilfsmitteln" wie dem Futterbeutel arbeiten bekommt man eher noch jedem vermittelt vom Grundprinzip her (also wenn Trainer weiß was er da tut :roll: ), aber dein Weg funktioniert nur, wenn der Mensch wirklich dahinter steht und das Timing hat und genau einschätzen kann, bis zu welchem Punkt er Druck aufbaut und wo er den wieder rauslässt, so dass der Hund da mit Vertrauen und einem guten Gefühl aus der Situation geht. Ich bin einige Jahre lang regelmäßig mit einer ehemaligen Nachbarin und ihren Hunden spazieren gegangen. Die Hunde waren bei jedem Flüstern ansprechbar und voller Vertrauen, dass ihr Mensch immer weiß, was er tut und alles im Griff hat. Letztlich so geführt, wie du beschreibst. Trotz des Anschauungsmaterials und dass ich es immer bewundert habe ist es irgendwie nicht mein Weg und ich würde es letztlich auch nicht wirklich hinbekommen :ops: .

    Ich versteh nicht, warum man mit dem Hund was machen muss, was dem absolut keinen Spaß macht. Wenn ich mir anschaue, wie meine Hunde drauf sind, wenn wir was zusammen machen. Da liegen echt Welten dazwischen. (Gott sei Dank :lachtot: )
    Immer dieser doofe Futterbeutel, Prinz findet den auch mega doof, da machen wir dann halt was anderes. Muss jeder Hund apportieren? :gelbekarte:

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