Sprühhalsband als Absicherung? Wie sind eure Erfahrungen?

  • Zitat


    Ganz meine Meinung. Ich behaupte nicht mal so einen Hund zu haben. Aber gesehen hab ich es.
    Ehrlich: Wer mit fünf Jahren positivem Training keine Verbesserung erzielt, wo es ein einmaliger "Anschiss" getan hätte... ja sorry, der hat im Training einfach versagt.


    Naja, wenn man mit so einem Halsband trainiert, ist es ja kein "einmaliger" Anschiss, sondern man benutzt es unterstützend zum eigentlichen Training. So wie ich es verstanden habe, laufen die Hunde dann Monate oder Jahre damit rum.
    Ich benutze kein solches Halsband, weil ich überzeugt bin, dass uns das nicht weiter bringt. Loki ist dafür zu sturr und ignorant. Aber mit einem gut ausgearbeiteten Trainingsplan, System und passenden Hund: Why not?

  • Wenn ich einen Hund hab, der so in seinem Film drin ist kann ich den Anscheißen (-sprühen) so oft ich will. Der bekommt es nicht mal mit. Zusätzlich tritt ein Gewöhnungseffekt ein. Sichern muss ich den Hund trotzdem weiterhin. Er darf ja keinesfalls das Abbruchsignal überlaufen. Also was ist gewonnen?
    Was trainiert man nu mit einem Hund, der weder auf Sprühhalsband noch auch Strom reagiert?

  • Zitat


    Ich benutze kein solches Halsband, weil ich überzeugt bin, dass uns das nicht weiter bringt. Loki ist dafür zu sturr und ignorant. Aber mit einem gut ausgearbeiteten Trainingsplan, System und passenden Hund: Why not?


    Und woher weiss man, ob der Hund gut passt?

  • Ganz ehrlich? Ich hab so ein Teil einmal, beobachteter Weise drinnen mit meinem Hund probiert, weil sie so arg bellt. Und glaub mir, sie jagt, du drueckst auf den Knopf und dann ist sie weg. Wie weg. Nicht bloß für 5 Minuten. Die Hunde erschrecken sich davor so schlimm, das kannst du echt nicht ohne Leine machen, viel zu gefährlich, mit noch gefährlicher, weil sie sich einwickeln. Nicht gut.

  • Mein Felix stand damals vor mir und hat bei Stufe 1 nichtmal sichtbar gezuckt. Erst bei Stufe 2 kam man durch den Dickschaedel durch :hust: Erschrecken oder gar Panik suchte ich bis heute vergeblich. Aber vielleicht ist meiner auch extrem wesensfest :hust:

  • Nochmal, bevor es untergeht - an die TS: Sowas schon mal ausprobiert? Statt Sprühhalsband würde ich das versuchen und ich drück euch die Daumen, dass das klappt.
    http://www.qualicanis.ch/semin…e/jet-jagdersatztraining/


    Den Ansatz gibt es auch unter anderem Namen.


    Vom Sprühhalsband halte ich einfach gar nichts. Bei einem Hund, der jagdlich so motiviert ist, dass nichts hilft, der ignoriert den Sprühstoß, rennt außer Reichweite und hat nichts gelernt. Ich würde, um Freilauf zu gewährleisten, vielleicht schauen, ob es was Abgeschlossenes, Eingezäuntes gibt, wo er ohne Training einfach nur laufen kann. Ansonsten kann man die Schleppleine auch schleifen lassen, um im Falle des Falles den Hund zu sichern...
    ich glaube nicht an den Sprühstoß. Das hat nun nichts damit zu tun, dass er "böse" ist, sondern weil ich nicht glaube, dass man das Ding richtig und effektiv einsetzen kann. Bestimmte Trainer mögen mir da widersprechen...

  • Zitat


    Ganz meine Meinung. Ich behaupte nicht mal so einen Hund zu haben. Aber gesehen hab ich es.
    Ehrlich: Wer mit fünf Jahren positivem Training keine Verbesserung erzielt, wo es ein einmaliger "Anschiss" getan hätte... ja sorry, der hat im Training einfach versagt.


    Oder es war das falsche Training. Immer pauschal zu sagen, der Halter hat versagt ist einfach nicht richtig. Klar ist positiv besser, effektiver. Klinisch betrachtet. Aber ein Hund ist keine Maschine, der immer genauso reagiert wie es diese oder jene Lerntheorie gerade vorschreibt.
    Es kann funktionieren mit einem Sprühhalsband zu trainieren, es kann aber auch nicht funktionieren. Ich kenne Hunde wo es ging und Hunde die es nicht ansatzweise aus dem Konzept gebracht hat. Genauso erlebe ich das Hunde auf z.b. Clickern (meiner war so ein Fall) bei einem sehr eingefahrenen Problem besser reagieren als mit Anschiss. Fakt war bei meinem, das es nie einer probiert hat. Die Vorbesitzer haben ewig dran rumgeschraubt (mit Wasserflasche, Leineschmeißen usw.), ohne Erfolg. Clickern hat sehr gut und relativ schnell zum Ziel geführt.
    Meine Freundin dagegen hat positiv an dem Jagdproblem ihres Hundes gearbeitet, mit Umweltbelohnung, Ergebnis ist, das ihr Hund zwar nicht mehr Jagd, sie dafür aber jetzt exzessiv hütet. Sie kann keinen Schritt machen ohne das er an ihr dran ist und sie umkreist. Wenn andere dabei sind steigert sich sein Verhalten. Er macht auf Spaziergängen nicht mal in Ruhe sein Geschäft. Er unterbricht sobald sie sich entfernt. Beide haben Stress ohne Ende. Da hat die Methode versagt. Sie ist jetzt bei einem Verhaltenstherapeuten, der meinte mit einem gezielten Training mittels Abbruch (Schelle o.ä) wäre das nicht passiert.
    Ich will damit nur sagen, das man Training an den Hund anpassen muss, nicht den Hund an das Training. Ohne probieren geht das nicht. Man sollte den Blick doch immer für andere Möglichkeiten offen lassen und zugunsten des Hundes entscheiden.

  • Klingt eher nach unpassendem Alternativverhalten :D Genau an dieser Stelle hätte man mehr auf den Hund schauen sollen. Und auch wenn Hüten unerwüscht ist, so ist es dennoch ein SEHR zuverlässiges Verhalten, dass genau mit dieser Methode erfolgreich trainiert wurde.

  • Ich habe auch Erfahrungen mit dem Sprühhalsband!


    Zwar nicht bei meinem eigenen Hund, denn die wäre gänzlich ungeeignet dafür (viiiiel zu sensibel und hysterisch), aber bei meinem Patenhund.
    Mein Patenhund war fast 80 kg schwer und eher die Sorte dickfellig (der hat nicht mal gemerkt wenn ihn eine Wespe gestochen hat :lol: ). Der war in seiner Rüpelphase etwas wild und sehr grobmotorisch und bei seiner Masse dadurch etwas schwer händelbar . An sich ein ganz prima erzogener Hund, aber Junghund eben der durchaus anfing seine Triebe zu entwickeln (Schutz- und Terretorialtrieb).
    Auf das Sprühhalsband hat er einfach super reagiert. Es wurde so trainiert dass man später nur vorwarnen musste (dann piepte es leise) und er brach sofort das Vehalten ab und kam zu einem und erhielt ein Leckerchen. Also wirklich absolut sanft. Es half uns aber mal seinen Dickschädel zu durchdringen.
    Und wie gesagt gesprüht wurde fast nie, es reichte eine Warnung.
    Das tat auch kein Abbruch an der Bindung und gequält wirkte er auch nicht.
    Ich finde es also beim geeigneten Hund und bei verschiedenen Problemen keine verkehrte Sache.


    Dennoch würde ICH persönlich immer lieber ohne auskommen wollen, und beim Anti-Jagdtraining finde ich es auch nicht sinnvoll. Aber das ist nur meine Meinung.

  • Zitat


    Das ist doch wie bei allem, was mit Thema (Hunde)erziehung zu tun hat. Da muss der Halter sich auf sein Gefühl und seine Beobachtungen mit dem eigenen Hund verlassen. Das ist doch bei jeder Trainingsmethode nicht anders: Passt das zu uns? Sind vielleicht Elemente enthalten, die der Hund von sich aus anbietet? etc.
    Bei ängstlichen und verunsicherten Hunden würde ich so ein Halsband nicht anwenden. Auch nicht bei "leinenschlauen", denn die erkennen irgendwann immer, ob sie gerade gehandicapt sind- durch Schlepp oder Halsband.
    Ich finde Ansätze auch besser, die die Wesenshaltung des Hundes verändern und ich bin gerade im völligen Glücksrausch, dass mein Hund so einen Lernerfolg hat. Aber ganz ehrlich: Wenn er das nach 1-2 Jahren nicht hätte und ich an jedem spielenden Hund vorbeigehen müsste, weil mein Hund jede Gelegenheit zur Jagd nutzt, etliche Trainer verschlissen wären ... Ich finde aufgeben dem Tier gegenüber unfairer.
    @ Erfahrungen:
    Hier läuft ein Airdale rum, der ist sehr aggressiv und er beißt alle Hunde. Er hat auch schon eine Auflage bekommen, dass der Hund nur mit Maulkorb zu führen ist. Der alte Mann, der ihn führt, kann den Hund nicht halten. Der Hund reißt sich los. Eine zeitlang trug dieser Hund dann einen Sprüher. Da aber nicht das Problem an sich gelöst wurde, ist die Hündin total abgestumpft und zeigte nach ca. 7 Tagen wieder das alte Verhalten.


    Von daher, und das ist mir wichtig: Der Sprüher ist natürlich nicht DIE Lösung. Sondern sollte wie die Schlepp ein Hilfmittel sein, was in ein Trainingskonzept eingebettet ist.


    Beste Grüße
    Geckolina

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