Sprühhalsband als Absicherung? Wie sind eure Erfahrungen?

  • Danke für eure Beiträge.
    Ich denke halt, dass es ja nicht aus heiterem Himmel für sie kommen würde. Denn ich würde ja ERST rufen und dann sprühen wenn sie nicht kommt. Also würde ich ansich davon ausgehen, dass sie weiß was eigentlich von ihr gewollt war. Und im Idealfall war das Training bis dahin so erfolgreich, dass ich garnicht sprühen muss. Wie gesagt, es soll nur als "Backup" sein, falls mein Training nicht sooo gut gewirkt hat wie gedacht.


    Ich kriege viele im Wald mit, die ihre Hunde anschreien oder ihnen nachbrüllen wenn sie irgendwas nicht korrekt ausführen. Das könnte ich bei Lilly z.B. nicht machen, da sie das total verunsichert wenn ich sie anmecker.
    Das Rappeldiscs/Leine werfen scheint ja mittlerweile auch sehr beliebt zu sein aber davon würde Lilly wahrscheinlich Angst vor Schlüsseln und co kriegen und ich kann nicht wirklich gut und weit werfen ;)


    wildsurf: Vor so einer zu heftigen Reaktion hab ich halt auch Angst... Daher wollte ich ja wissen, wer schon solche Erfahrungen gemacht hat.


    Allgemein bin ich auch der Meinung, dass man solche Hilfsmittel nicht mal eben so anwenden sollte sondern erstmal andere Sachen testet. Das ist schließlich der Grund warum ich hier schreibe. Ich will eben kein "Training auf Knopfdruck", da ich nicht glaube, dass das lange anhält.


    Achja, dieses Citurszeug würde ich eh nicht nehmen, finde ich unnötig und wäre mir nicht geheuer.


    MR hat natürlich total schlechtes Timing gehabt und ich hab mich ehrlich gesagt gewundert, dass es überhaupt gezeigt wurde... Von daher finde ich es eigentlich gut, dass er auch mal Fehler zugibt. Denn das Rausschneiden wäre ja kein Problem gewesen. Klar sollte sowas nicht passieren aber wer ist schon fehlerfrei.

  • Zitat

    Passt wohl sehr gut in diesen Thread:


    NUR der fettgedruckte Text stammt von Clarissa von Reinhardt. Diese Einleitung ist von jemand anderen. Bitte richtig zitieren!

  • Baily83
    Was ist wenn dein Hund danach Ängste vor zischenden Geräuschen bekommt? Das Teil ist echt nicht so harmlos, wie hier manche tun :( :
    Ich weiß so langes Training kann sehr frustrierend sein, aber es scheint lange fruchtlos und dann macht es doch irgendwann mal "klick" und man merkt es war doch nicht umsonst. Außerdem ist es nicht gesagt, dass durch das Sprühhalsband der Hund nicht mehr jagt, deshalb kann es auch keine "Absicherung" sein.


  • Ich bin die Userin, die seid 9 Jahren mit ihrem Hund an der Problematik arbeitet und die auch einige Nachrichten per PN von Leuten bekommmen hat, die sich nicht getraut haben mir hier öffentlich zu schreiben, dass sie mit dem Halsband arbeiten. Außerdem kenne ich 2 Podenco Besitzer, die mit dem Halsband ihre Podencos zum Reiten mitnehmen können.
    Mn wird übrigens angefeindet, wie man es macht. Wenn ich versuche meinen Hund über Futterbeutel und Handfütterung vom wegrennen (unser Problem ist nicht da gezielte jagen sondern dass Hund sich in Trance rennt) abzuhalten bin ich eine Tierquälerin, weil dem Hund sein Futter entzogen wird, wenn ich nichts mache bin ich eine Tierquälerin, weil der arme Hund immer an der Leine ist.... :gott:


    Superbelohnung zieht bei ihm überhaupt nicht. Hund hört wie ne eins, bis er in diesen Trancezustand verfällt, dafür braucht er keine Tiere und keine Spur. Abrufen von der Reizangel, kein Thema, im sagen, dass die Nachbarskatze nicht gejagt wird, kein Thema... rennende Hasen und Katzen im Vollspeed, da geht er ehrlich gesagt noch hinterher wenn er kann. Aber das ist nicht unser Thema. Es gibt hier durchaus Gegenden, die so wildarm sind, das kein Hase unseren Weg kreuzt. Er rennt aber trotzdem, einfach des Rennens wegen.


    Ich finde es toll, dass man hier immer als faul beschimpft wird, wenn man irgendwann einfach so verzweifelt ist, dass man gerne etwas anderes versuchen würde, um dem Hund mehr Freiheit zu verschaffen.


    Mein Hund bellt auch am Zaun. Daran arbeite ich mit Rückruf und Futterbeutel (klappt super). Wenn ich zu faul wäre dann hätte ich schon seid 9 Jahren ein Sprühalsband und würde ihn Sprühen wenn er wegläuft, wenn er bellt, wenn er was frisst was er nicht soll. Darum geht es aber gar nicht. Es geht um eine Unterbrechung dieses Trancezustands damit er mich wieder hört.

  • Zitat

    NUR der fettgedruckte Text stammt von Clarissa von Reinhardt. Diese Einleitung ist von jemand anderen. Bitte richtig zitieren!


    Sorry, so ist es richtig:

    Zitat

    Offener Brief von Sigrid Noe Foros an Martin Rütter. Mit einem begleitenden Artikel von Clarissa von Reinhardt

  • Jago interessiert sich nicht wirklich fürs Jagen an für sich. Wir haben sämtliche Ersatzhandlungen durch. Apportieren macht er nur mit Futterbeutel wenn ich ihn wirklich sonst hungern lasse, Fährtenarbeit und Mantrailing interessieren ihn 0 und nicht die Bohne. Er will rennen, rennen, rennen.
    Das einzige was ihn jemals mit mir zusammen begeistert hat war ziehen am Fahrrad. Da war er glücklich und super aufmerksam. Aber er ist jetzt 10 Jahre alt und hat nur 11 kg und außerdem bin ich ab Januar alleinerziehende Mutter. Die Zeit des Ziehens ist vorbei und war eh schon immer sehr eingeschränkt, da es in Deutschland, auch wenn ich immer über das Wetter jammere, zum ziehen nunmal doch das halbe Jahr zu warm ist.


    Da ich mit meinen Hunden eine Therapieweiterbildung gemacht habe hatte ich zu einigen Trainern Kontakt. Alle arbeiten jedoch ohne aversive Methoden, was ich generell auch super finde. Sie haben jedoch auch gesehen, dass Jago quasi nie ohne Leine laufen kann außer, wenn ich über Futterentzug arbeite. Dies versuche ich schon eine Weile mit sehr sehr kleinen Fortschritten. Darüber komme ich aber nicht zu einem freilaufenden Hund, sondern dazu, dass ich den Hund halt an bestimmten Stellen auslasten kann. Sein Leben verbringt er trotzdem an der Leine, wenn ich reiten gehe oder mit meinen Reittherapien mache muss er zuhause bleiben und sich langweilen während Zora mit darf. Die hat übrigens auch mega Jagdtrieb, aber die will wirklich Tiere jagen und das finde ich 10000 mal leichter zu bearbeiten als dieses einfach rennen. Bei ihr hab ich ein Superspielzeug aufgebaut und hatte das Problem nach wenigen Monaten (fast) erledigt.


    Jago frisst draußen übrigens auch nix tolles. Also auch Pansen oder Schinkenwurst oder Leberwurst wird oft verschmäht.


    Ich finde ja auch eine interessante Frage, was ungerechter für das Tier ist. Ein gut ausgeführter Strafimpuls oder ein permanenter Futterentzug.


    Ich bekomme vieles mit Hunden und Pferden nicht so gut hin wie ich möchte, aber mein Timing ist sehr gut. Das wurde mir schon sehr häufig bestätigt während der Weiterbildung und auch sonst von Hunden und Pferdemenschen.


    Ich stehe dem Sprayhalsband absolut kritisch gegenüber, sonst hätte ich es schon seid Jahren ausprobiert, aber es würde mich einfach doch interessieren, ob ich meinem Hund so mehr Freiheit verschaffen könnte.

  • Es ist sehr leicht zu sagen das es anders geht, das man vielleicht nicht richtig trainiert hat, einen besseren Trainer braucht, eine bessere Methode.........
    Aber wenn man diese Probleme nicht kennt, nicht weiß wie frustriert und verzweifelt man sein kann, wenn nichts funktioniert, wenn alles nur noch Stress bei Hund und Halter produziert der die Beziehung zueinander langsam kaputt macht, weil Vertrauen flöten geht, dann ist es leicht anzuprangern und dagegen zu sein.
    Ich bin auch kein Freund von Sprühhalsbändern, aber man kann es probieren und wenn es funktioniert, erspart man sich sehr viel Leid. Deshalb würde ich nie sagen : Das ist falsch. Ich finde das es Fälle gibt wo es einen Versuch wert ist, solange man keine Wunder erwartet und darauf achtet dem Tier nicht zu schaden. Und ich unterstelle den Usern hier einfach, das sie auf ihre Hunde achten und das Beste für sie wollen.

  • Der Text von CvR wird dadurch nicht richtiger, dass er schon einige Jahre alt ist. Sie beschreibt keine auch nur ansatzweise korrekt eingesetze Strafe, sondern völlig willkürliches Knöpfchendrücken. Das führt in der Tat zu den beschriebenen Wirkungen, da das Tier keine Chance hat, eine Verknüpfung herzustellen.


    So verwendet wird weder ein Sprühstoss, noch ein Brüller (aber auch kein Clicker!) zum Ziel führen, das ist schlicht miserables Handwerk.


    Was mir aber hier bei den Erfahrungsberichten immer wieder auffällt: das Halsband wurde wohl tatsächlich "einfach so" verwendet, und zwar gleich bei allerhöchster Reizlage. Ein Training hat nicht stattgefunden, man geht direkt auf den Ernstfall. Damit wird der Erfolg ebenso dem Zufall, bzw. dem zufällig passenden Hundetyp überlassen, wie wenn ich bei Wildsichtung mit der Superbelohnung wedle ohne sorgfältiges Training vorher.


    Habe mal einen Welshie mit so einem Teil getroffen, da war es wohl auch so. Gelernt hat er, dass nach einigen Sprühstössen das Teil leer ist, und er ungestört sein Ding machen kann....

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