Nicht Anspringen und warten klappt einfach nicht

  • Hallo, ich schon wieder! :headbash:


    Also dass mit den ruhig werden hat supi geklappt, mittlerweile klappt sogar das apportieren und die Schleppleine bleibt auch zu Hause. Sie bleibt sogar liegen, wenn ein anderer Hund vorbei läuft und wartet auf mein Kommando. Sie zieht nicht mehr und achtet mehr auf mich bzw. wartet auf Erlaubnis.


    Was mir heute wieder extrem auffiel und was einfach keine Verbesserung zeigt ist folgendes:


    Mein Kumpel hat eine 8 jährige Schäferhündin die immer Ihren Ball, oder was davon übrig ist, mit dabei hat. Da darf niemand ran, wer es versucht kriegt ne Ansage.
    Scully will mit jedem Hund spielen, nur die Hündin ist da nicht mehr so interessiert und verteidigt meist nur Ihren Ball. Sie läuft auch immer ohne Leine, Scully ist immer dran.
    Ich erzähle euch mal zwei Situationen, damit es vielleicht verständlicher wird:
    1. Ich treffe auf ihn und die Hündin, Scully freut sich extrem und möchte die Hündin begrüssen. Die haut ab und gibt nen Beller von sich, beschützt Ihren Ball. Nach mehrmaligen Versuchen will sie dann meinen Kumpel begrüssen, dieser weiss wenn sie ihn anspringt dass er es ignorieren soll bzw. runter gehen soll. Das macht er auch, sie freut sich und wackelt herum UND beisst in Hände und Arme. Dann rennt sie zurück zur Hündin und versucht wieder sie zu begrüssen, klappt nicht.
    Wenn sie an ihm hochspringt, sage ich Nein und ziehe sie zurück. Klappt kurz, ich lasse sie sitzen, nach ca 5 Sekunden dasselbe Spiel wieder mit Hündin und Kumpel.
    Wenn sie dann mal liegt und merkt, klappt alles nicht kann ich mich unterhalten. Dafür bekommt sie auch eine Belohnung. Das klappt ca 1 Minute dann springt sie an mir (das hatte ich ihr eigentlich gut ausgetrieben) und an ihm hoch. Ich weiss dass ihr Langweilig ist und sie Aufmerksamkeit möchte, aber ich mich auch einmal kurz unterhalten. Meine Frage hierzu: Was kann ich tun damit sie wartet und nicht immer hochspringt? Meist suche ich einen Stock an dem sie rumkauen kann, ist aber nach einer Weile uninteressant. Springt sie dann, wird sie ignoriert von uns (wegdrehen, arme verschränken, in andre Richtung gucken). Das alles hilft nichts und nach ca 10 Minuten gebe ich auf und laufe weiter.


    2. Wenn ich Besuch zu Hause habe, dreht sie total hoch. Sie begrüsst auch mit anspringen und in Hände beissen. Der Besuch ignoriert dann, sagt Nein und setzt sich. Ich schicke sie dann suf Ihren Platz, sie bekommt einen Knochen und bleibt dort auch kurz. Jedoch kommt sie immer und immer wieder an, versucht auf den Schoss des Besuchs zu kommen, leckt und knabbert an den Händen herum und lässt einfach nicht ab. Ich schicke sie immer wieder zurück, Ignoranz vom Besuch, zeige ihr den Knochen. Bringt alles nichts. Ein Gespräch, eine Tasse Kaffee oder eine Zigarette sind nicht möglich. Irgendwann bringe ich sie in ein anderes Zimmer und dort bleibt sie bis der Besuch weg ist. Bleibt der Besuch länger, wird es nach ca 15 Minuten nochmal probiert mit demselben Ergebnis.



    Da meine Oma mich bald besuchen kommt für 2 Wochen, habe ich echt Bedenken dass Scully sie umhaut o.ä.
    Ein Freund meinte, wenn sie beisst soll ich Ihr den Maulkorb rummachen, so lange bis sie begreift dass sie das nicht soll.



    Ich hoffe, ich habe es einigermassen verständlich erklärt. Ich habe viel gelesen, gegoogelt etc. aber nichts hat was gebracht. Bei den Vorbesitzern hat sie immer mit dem kleinen Sohn gespielt, als ich Sie kennen gelernt habe, sprang sie auch immer um ihn herum.



    Puuh, viel Text! Ich danke jetzt schonmal fürs Lesen und für die Tipps!


    Gruss eine leicht genervte Sammy mit Scully :lol:

  • Hey,


    deine Erfolge sind doch schon mal beachtlich! Sehr gut! :gut:


    Ich hatte einen Dobermann hier, der das auch konnte... Wir haben es so gemacht: im Haus Hausleine. Hund muss auf seinem Platz bleiben, da er das nicht tat, wurde er, wenn es klingelte, angebunden. Der Besuch kam rein, legte die Jacke ab, man setzte sich und erst, wenn es ruhiger wurde und der Hund sich auf seinem Platz beruhigt hatte, hab ich ihn an der Hausleine geholt und er durfte begrüßen, indem er sich vor den Besuch setzen musste und erst beachtet wurde, wenn er ruhig saß. Das hatte er nach 3x kapiert und danach war es sogar so, dass Besuch eher ignoriert wurde.


    Wenn ihr draußen jemanden trefft, mit dem du dich unterhalten möchtest, würde ich versuchen, den Hund absitzen zu lassen und mich dann so auf die Leine stellen, dass der Hund sich legen oder setzen, aber nicht springen kann und ihn dann ignorieren. Ist er ruhig, ganz nebenbei den Keks geben ohne das Gespräch zu unterbrechen...


    Ich weiß nicht, zu welchem "Modell" dein Hund gehört, mein Dobi war so einer, der auch negative Aufmerksamkeit/Korrekturen dankend angenommen hat, Hauptsache, Frauchen ist wieder ganz mit ihm beschäftigt... Da hieß es, immer einen Schritt voraus sein. Nicht korrigieren müssen, wenn er springt, sondern schon Anspringen sofort im Keim ersticken... qua si bevor der Hund auch nur dran denkt.


    Das ist schwer, Timing ist in dem Moment unbezahlbar, aber ich bin mir sicher, dass ihr das schnell schafft!

  • Huhu,


    also zunächst einmal scheint ihr ja schon eine Menge gemacht zu haben! Das ist doch erst einmal super!


    Zu deinem Anspringproblem:


    Solange der Hund so aufgedreht ist, hat sie einfach niemanden zu begrüßen! Wenn du doch weißt, dass dein Hund deinen Kumpel anspringt, dann lass ihn gar nicht so nah dran! Solange er anstalten macht ihn anzuspringen unterhaltet ihr euch einfach mit 2-3m Abstand. Setzt dein Hund sich dabei irgendwann hin, oder legt sich hin..gibts ne ruhige Belohnung!


    Ich würde mich beim Anspringen übrigens auch nicht wegdrehen (ich weiß da gibts viele verschiedene Meinungen zu) aber für mich ist ein wegdrehen eine Art von Meiden...Wir haben uns einfach gerade aufrecht hingestellt und sie bestimmt mit den Händen weggeschoben. Mittlerweile reicht schon ein aufrichten und ein "fieser" Blick und sie behält alle Pfoten auf dem Boden.


    Wenn ich mich mit anderen Menschen unterhalten will auf dem Spaziergang stelle ich mich immernoch häufiger mal einfach auf die Leine..die ist dann so lang, dass sich der Hund setzen, liegen, hinstellen kann, aber ein hochspringen nicht möglich ist. Da ich beim quatschen eher unkonzentriert bin, hab ich so nicht immer einen ruckenden Hund an der Leine. Auch hier, immer wenn der Hund ruhig ist, gibts eine Bestätigung.


    Zum Besuch zu Hause: Ich wrüde den Hund auch hier gar nicht zum Besuch lassen, solange er so aufgedreht ist! Konsequent auf den Platz schicken, bevor du die Tür öffnest und trainieren dass er dort bleibt, bis er ruhiger ist. Anfangs kannst du auch gezielt Trainingseinheiten machen, in dem eine Person sehr häufig an der Tür klingelt, du schickst den Hund auf den Platz, gehst zur Tür, gehst wieder zum Hund etc.


    Bis das ordentlich trainiert ist, würde ich den Hund sogar eventuell an seinem Körbchen anbinden und solange warten bis er ruhiger ist und dann erst wieder abmachen! (Das Anbinden ist hier allerdings nur Management der Situation und kein Training...das von alleine auf dem Platz bleiben sollte also zusätzlich weiter trainiert werden).


    Auch hier müsst ihr einfach in sehr kleinen Schritten üben und Geduld haben, dann wird das schon!



    Edit: Bageerah hat ja quasi auch gerade die gleichen Tipps gegeben (bei uns wurden sie übriegsna cuh bei einem Dobermann angwendet^^)

  • Danke erstmal für Eure Antworten!
    Ja, ich bin sehr stolz wieviel wir in 7 Wochen schon geschafft haben!!!


    Angeblich ist sie ein Dobermann deutsch Drathaar Mix, ein Tierarzt sagte aber, dass sie wohl ein Riesenschnauzer Mix ist da sie mit 6 Monaten schon fast 60 cm SH ist.



    Das mit dem Abstand zum Kumpel habe ich bereits versucht, wenn sie merkt dass sie nicht an Ihn rankommt, konzentriert sie sich auf die freilaufende Hündin. Auf der Leine stand ich auch schon, die Hündin lief vorbei, Scully zog los und ich hatte fast eine Gehirnerschütterung. Mein Kumpel fing mich grad so auf, dass nur meine Hand geprellt war.
    Ich habe eine gekordelte Leine, soll ich lieber eine glatte Lederleine oder so nehmen?




    Das mit der Hausleine klingt gut, muss ich nur sehen wo ich sie festmachen kann. Soll es in dem Zimmer sein wo wir uns befinden oder zb im Flur wo sie uns sieht? Da wären dann nur die Türklinken möglich, im Wohnzimmer evtl das Rohr von der Gasheizung. Und soll es die Kurzleine sein ca 1 m oder die lange ca 2-2,5 Meter?


    Auf ihrem Platz bleibt sie einfach nicht, egal wie oft ich sie hinschicke. Dass wer oft klingelt oder mit mir dies trainieren kann gibt es nicht. Ich kann es nur trainieren wenn tatsächlich mal jemand kommt, es gibt aber auch Zeiten da kommt niemand in der Woche. Die haben leider alle wenig bis keine Zeit. Möglich wäre es dann mit meiner Oma wenn sie hier ist, die würde mir sofort helfen.



    Sie lernt alles so schnell, das Allein bleiben klappt nun auch. Gut, sie meckert anfangs noch ist dann aber ruhig laut Nachbarn. Nur das will einfach nicht hinhauen.... :dead:



    Edit: das mit dem vor dem Besuch sitzen bleiben probiere ich mal, aber sie geht ja sofort auf die Hände los und beisst rein und versucht den kompletten Menschen abzuschlecken und zu knabbern.

  • Vertu dich mit dem Mix nicht, mein Dobi hatte mit 6 Monaten über 30 Kilo und 65 cm... Kann also durchaus auch Dobi mit drin sein ;)


    Ich hab meinen am Heizungsrohr fest gemacht, da stand auch sein Körbchen. Zunächst mit 1,5 m Gurtbandleine... Da hat er mir 3 Stück von zerbissen, weil er schnell raus hatte, dass man so da weg kommt... Ich hab dann eine Kette gekauft :ops: Gimmy blieb auch nicht in seinem Körbchen, wenn ich ihn rein geschickt habe. Mein Trainer sagte, wenn ich ihn gerade nicht rumwuseln haben will und er WIRKLICH auf seinem Platz bleiben SOLL, dann auf seinen Platz schicken, anleinen, Bleib! sagen und dann gehen... So lernt der Hund, wenn du Bleib! sagst, dass er nicht selbst das Kommando einfach auflösen/ignorieren kann, sondern dass du auch "Befehlsgewalt" hast, wenn du nicht dauernd greifbar bist.


    Nach 6, 7 Wochen war es deutlich besser. Nicht erschrecken... es kann sein, dass sie anfängt, Theater zu machen, wenn sie merkt, sie kann plötzlich nicht mehr wie sie will. Wenn du nicht anleinen möchtest könntest du auch ein Babygitter verwenden und sie damit daran hindern, dass sie den Besuch sofort in Beschlag nimmt.


    Ich hab auch nur ganz selten Besuch, nicht verzweifeln, sie hat in so kurzer Zeit so viel gelernt, das ist ne Schlaue, das lernt sie auch schnell, wenn du nur selten Besuch hast ;)



    Wegen dem auf die Leine stellen: achte darauf, dass sie wirklich nur minimalen Spielraum hat. Je mehr Schwung die holen kann, um so eher holt sie dich von den Füßen. Wichtig sind rutschfeste Schuhe und evtl breitbeinig mit beiden Füßen auf die Leine stellen... Wobei... Was wiegst du und was der Hund?

  • Hehe ja das mag sein, ich hörte auch schon dass da ne Dogge mit drin ist. :D


    Okay, dann versuche ich das das nächste mal.
    Also für die ganz blöden: es klingelt, ich leine sie an, sage bleib, geh zur tür und lasse den besuch herein, gehe mit ihm ins Wohnzimmer, sie wird ignoriert bis sie ruhig ist. Darf der Besuch dann begrüssen oder anfangs erstmal gar nicht?
    Sorry für eventuelle blöde Fragen aber ich bin eher der praktische Mensch, einmal gesehen und kapiert, dreimal gelesen und noch nichts gecheckt. :lachtot:


    Sind wir alleine und ich möchte dass sie auf Ihrem Platz bleibt, tut sie dies. So lang ich nicht ne Tüte aufreisse oder so...


    Theater kann sie gerne machen, wird ihr nichts bringen höhö.


    Und was kann ich tun wegen dem gebeisse und geknabbere an den Händen?


    Ja mag sein, dass zuviel Platz war. Ich versuche es erneut mal mit weniger Spielraum. Ich weiss nicht was sie wiegt, tippe auf ca 22 Kilo und ich bin bei gut 82 Kilo.

  • Ich würde mir an deiner Stelle erstmal überlegen, welche Lernerfahrung du deinem Hund a) grad ermöglichst und b) ermöglichen willst.
    Sprich, was genau soll der Hund eigentlich lernen, was genau willst du trainieren. Nicht an erster Stelle, was soll der Hund NICHT mehr machen, sondern, was soll der Hund stattdessen tun?


    Dein Hund scheint völlig überfordert und du solltest ihr mehr Orientierung bieten.


    Beim gemeinsamen Spazieren braucht sie die andere Hündin nicht begrüssen. Die hat ja scheinbar kein Interesse daran. Also sorgst du dafür, dass dein Hund bei dir bleibt und natürlich auch dafür belohnt wird.
    Ich würde auch zu nahen Kontakt zum Menschen verhindern. Das resultiert ja im Hochspringen, was du ja nicht möchtest.
    Also bleibt sie bei dir.


    Das geduldige Warten kann man üben, aber auch hier: belohnst du den Hund auch?

  • Zitat

    Also für die ganz blöden: es klingelt, ich leine sie an, sage bleib, geh zur tür und lasse den besuch herein, gehe mit ihm ins Wohnzimmer, sie wird ignoriert bis sie ruhig ist. Darf der Besuch dann begrüssen oder anfangs erstmal gar nicht?
    Sorry für eventuelle blöde Fragen aber ich bin eher der praktische Mensch, einmal gesehen und kapiert, dreimal gelesen und noch nichts gecheckt. :lachtot:


    Ich bin da genau so *lach*


    Du hast das richtig erfasst. Wenn der Besuch begrüßt werden mag, dann mach sie los (Hausleine dran lassen!) und nimm sie mit zum Besuch. Sie darf sich zum Besuch setzen. Ruhig bleiben belohnen und wer nach den Händen schnappt oder hoch dreht (Kennt sie ein Abbruchsignal? Das dann ggf. 1x sagen) geht wieder auf seinen Platz und wird dort wieder angeleint. Bleib selber ruhig dabei, fang nicht an mit ihr zu diskutieren. Kein Nein oder an ihr herumschieben oder so. Abbruchsignal... richtiges Verhalten belohnen und wenn sie trotzdem aufdreht, bring sie kommentarlos zu ihrem Platz und belohne sie dort, wenn sie ruhig liegt. Wie Mücke schon schrieb, es ist wichtig, dass sie lernt, was sie soll, nicht was sie nicht soll. Je mehr positive Resonanz sie für gewünschtes Verhalten bekommt um so häufiger sollte sie es zeigen und das "schlechte Benehmen" seltener werden.


    Zitat

    Und was kann ich tun wegen dem gebeisse und geknabbere an den Händen?


    Das ist vermutlich eine Übersprungshandlung, sie weiß nicht wohin mit sich vor lauter Freuen und Aufregung und braucht dann was zum Abreagieren... In dem Moment nicht mehr streicheln, sondern ggf. erst wieder das Abbruchsignal, dann aus der Situation heraus nehmen und beruhigen lassen. Und wieder für ruhiges Verhalten belohnen.

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