Wie viel Erfahrung bei schwierigem Hund?

  • Hallo,


    wir sind am Überlegen, uns einen zweiten Hund zuzulegen. Am liebsten hätten wir einen Australian Shepherd, sind uns aber nicht sicher, ob wir dem "gewachsen" sind. Bei uns lebt bereits ein 2,5-jähriger Labrador-Rüde, der jedoch alles andere als ein "schwieriger" Hund war bzw. ist und wir auch "nur" die Erfahrung mit unserem Lucky vorweisen können. Was ratet ihr uns? Sollen wir es wagen oder uns lieber für eine pflegeleichtere Rasse entscheiden?

  • Die Erfahrung mit anspruchsvollen Rassen erwirbt man nur im Umgang mit diesen, das ist die Krux. ;) Ein guter Züchter vorausgesetzt, der eine gute, durchdachte Verpaarung durchführt und für eine gute erste Sozialisation sorgt - warum nicht?


    Wenn ihr wisst, welche speziellen Bedürfnisse ein Aussie hat und wisst, wo ihr euch kompetente Hilfe holen könnte (guter Trainer, gute HuSchu oder ein Verein), sollte dem doch nichts im Wege stehen. :) Lernen kann man schließlich nur durch Erfahrung. Und ein anspruchsvoller Hund ist ja noch lange kein Problemhund (von dem ich auch abraten würde.) Solange ihr sicher seid, dass dieser Typ Hund zu euch passt, sind die Weichen doch schon richtig gestellt.

  • Ich würde das weniger davon abhängig machen, welche Rasse jetzt als "schwierig" gilt und welche nicht, sondern eher was ihr euch von eurem Zeithund so wünschen würdet und was ihr mit ihm/ihr vorhabt.


    Ich würde Aussies nicht pauschal als schwieriger einstufen als andere Hunderassen. Für viele Leute wäre die retrievertypische Offenheit (wenn denn auch so ausgeprägt) eher anstrengen, wie es für andere ein Hund sein mag, der Fremde nicht gerne an sich ranlässt. Wer "treu-doof mit will-to-please" sucht wählt vielleicht keinen Terrier und wer dringend Obendience machen möchte keinen Husky.
    Schreibt doch mal warum ihr einen Aussie möchtet, bzw. wie ihr euch den "perfekten" Zweithund und das Leben mit ihm so vorstellt.

  • Zitat

    Was ratet ihr uns? Sollen wir es wagen oder uns lieber für eine pflegeleichtere Rasse entscheiden?


    Kommt drauf an, was euch an einem Aussie genau "schwierig" vorkommt. ;) Wenn man ständig gegen die rassetypischen Eigenschaften (Aggressionspotenzial, Terretorialverhalten, Reaktionschnelligkeit, niedrige Reizschwelle) ankämpft, weil man sich eigentlich einen "lieben, unkomplizierten" Hund gewünscht hat, ist es sehr, sehr anstrengend. Wenn man dagegen mit diesen Eigenschaften leben kann oder sie vielleicht sogar bewusst gesucht hat und mag, ist ein Aussie ein absolut einmalig großartiger Hund. (... okay, ich bin da nicht unvoreingenommen, ich hab' 2 hier liegen. :D )


    Kurz gesagt: Könnt und wollt ihr Kompromisse eingehen, wenn Probleme auftauchen? Habt ihr Zeit für umfangreiches Training und den passenden Ansprechpartner für den "worst case"? Und was genau gefällt euch am Aussie bzw. warum interessiert ihr euch für die Rasse?

  • Zitat

    Aggressionspotenzial, Terretorialverhalten, Reaktionschnelligkeit, niedrige Reizschwelle


    Ja, mein Aussie hat genau das :D . Und lernt und generalisiert schneller als jeder andere Hund, den ich näher kenne. Und ist extrem an mir orientiert und braucht niemand Fremden und ist dennoch sehr umweltsicher und voller Abenteuerlust und niemals fiepsig oder hibbelig oder so. Und für uns geht er durchs Feuer und hat definitiv will to please. Aber er hat ungefähr 0,Garnichts mit einem typischen Labrador gemein. Aber ein typischer Labrador würde mich auch wahnsinnig machen :roll: . Das ist so was von gar nicht mein Typ Hund... Ich finde gerade den Gedanken etwas befremdlich, dass man gleichzeitig einen Labbi und einen Aussie toll finden kann :ops: (ohne damit jetzt jemandem auf die Füße treten zu wollen und es ist ja eh nicht jeder Rassevertreter gleich)

  • Zitat


    Ja, mein Aussie hat genau das :D . Und lernt und generalisiert schneller als jeder andere Hund, den ich näher kenne. Und ist extrem an mir orientiert und braucht niemand Fremden und ist dennoch sehr umweltsicher und voller Abenteuerlust und niemals fiepsig oder hibbelig oder so. Und für uns geht er durchs Feuer und hat definitiv will to please. Aber er hat ungefähr 0,Garnichts mit einem typischen Labrador gemein. Aber ein typischer Labrador würde mich auch wahnsinnig machen :roll: . Das ist so was von gar nicht mein Typ Hund... Ich finde gerade den Gedanken etwas befremdlich, dass man gleichzeitig einen Labbi und einen Aussie toll finden kann :ops: (ohne damit jetzt jemandem auf die Füße treten zu wollen und es ist ja eh nicht jeder Rassevertreter gleich)


    Vielleicht färbt das vom durchschnittlichen Aussie auf den durchschnittlichen Aussiehalter ab ;-)


    Mein Aussie findet die Sorte Labbi zum Fressen gut, die sich volles Kanonenrohr zum Spielen anbietet. Da steht der nicht drauf. Andererseits gibt es auch die Sorte Labbi, die eben nicht mit Mach 3 auf ihn zurast und die er gern ignoriert. Spielen ist mit denen nicht drin.


    Die Schwierigkeit sehe ich nicht per se in der Rasse. Man sollte sich aber drüber im Klaren sein, wo die Unterschiede der Rassen liegen und warum man diese Rassekombination haben will. Kann man damit leben, wenn das Spielverhalten der beiden nicht zueinander passt oder beide unterschiedlich ausgelastet werden wollen, wenn der Aussie evtl. den Labbi anhütet oder gar zu der Sorte eifersüchtiger Hund gehört und dann den Labbi nicht durch Türen lässt, oder zu Herrchen, Spielzeuge mit einer Toeszone belegt, der Labbi schwimmt und der Aussie wegen unerlaubten Entfernens von der Truppe einen Herzkasper bekommt etc.


    Die Krux liegt oftmals weniger in den Dingen, die man erwartet (wie z.B. Reserviertheit Fremden gegenüber), sondern den kleinen Feinheiten des Alltags.

  • Zitat


    Ja, mein Aussie hat genau das :D . Und lernt und generalisiert schneller als jeder andere Hund, den ich näher kenne. Und ist extrem an mir orientiert und braucht niemand Fremden und ist dennoch sehr umweltsicher und voller Abenteuerlust und niemals fiepsig oder hibbelig oder so. Und für uns geht er durchs Feuer und hat definitiv will to please. Aber er hat ungefähr 0,Garnichts mit einem typischen Labrador gemein. Aber ein typischer Labrador würde mich auch wahnsinnig machen :roll: .


    Das beschreibt meinen Rüden perfekt! :smile: Und ich schließe mich dem Denkanstoß von Nocte an – ich hab' ja nun zwei Hunde gleicher Rasse, da ist vieles, was Spielverhalten, Beschäftigung, Alltagssituationen, etc. angeht, nun mal ähnlich oder gleich –, aber bei zwei doch recht unterschiedlichen Rassen würde ich gucken, ob auch der Ersthund damit gut zurechtkommt und das im Alltag passt.

  • Ich bin hier immer wieder erstaunt wie die Aussies beschrieben werden..
    Amy ist von meinen 3 der einfachste Hund

    Zitat

    pardalisa hat geschrieben:Aggressionspotenzial, Terretorialverhalten, Reaktionschnelligkeit, niedrige Reizschwelle


    davon trifft 0,0% auf Amy zu..sie mag alles/jeden gern..und ist nie auch nur ansatzweise aggressiv...
    von ihrer Art könnte ich ohne Probleme 5 Stück halten..


    Anspruchsvoll finde ich Molosser-Rassen, mein American Bulldog sowie die Bordeauxdogge die ich hatte,haben mich gefühlte 10000 Nerven gekostet :ugly:


    lG,
    Nadine

  • Warum wollt ihr einen Aussie?


    Wenn ihr ihn wegen den Eigenschaften, die er halt hat, haben wollt, werdet ihr ihn auch nicht zu schwierig finden. Wenn ihr ihn wegen was auch immer wollt, und dann versucht, ihm seine typischen Eigenschaften wegzuerziehen, dann wird er wohl schwierig sein.


    Ich sehe das öfter bei Aussiehaltern, die vom "plötzlich" auftretenden Schutztrieb leicht überfordert sind. Statt damit umzugehen, ihn zu lenken und zu führen, wird dann einfach nur ständig mit Verboten und Strafen gearbeitet. Was meist nur zu Frust und Stress führt.


    ich hätte genau deswegen keinen Aussie, weil ich Schutztrieb nicht mag, davon genervt wäre und falsch damit umgehen würde.


    Ebenso sind die Aussies, die ich kenne, eher ernsthaft und fremden Hunden gegenüber nicht sehr aufgeschlossen (ich formuliers jetzt mal so..) Das ist völlig ok! Wär halt nur auch eher nicht ganz meins. Wir haben sehr viel Hundekontakt, dem aus dem Weg zu gehen, wäre sehr anstrengend für mich.


    Solche Sachen muss man sich überlegen - und wenn man das typische mag, dann ist es gut.

  • Ich muss gestehen, ich suche die Hunde auch auch passend zueinander aus. Deswegen bin auch ich über die Kombination gestolpert. Da würde ich zuerst ansetzen. Warum so eine Kehrtwende, warum diese beiden Rassen?


    ...mit dem Handy gesendet...

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