Sich selbst unter Druck setzen

  • Ui, Danke an euch!
    Mittlerweile ist wieder alles im Lot, trotzdem denke ich noch immer lange an solche Vorfälle.
    Ares ist nun 6 Monate. Bald kommt er in die Pubertät... :lepra: Da graust es mir schon jetzt davor! Wird mein Mausezahn ein ungehorsames Biest? Nimmt er mich noch ernst? Verzweifle ich? Blablabla...
    Ja, man hat schon den Eindruck, als würden sich hier ein paar Übermenschen tummeln. In einem Thread habe ich von einem jungen Hund gelesen, der bereits mit 5 oder 6 Monaten in jeder erdenklichen Situation abrufbar war...
    Ich mache mir sehr gerne Druck, ja. Vorallem im Umgang mit Ares! Ich will, dass er mich schätzt und mag.
    Gott, ich muss meinen sch... Perfektionismus endlich ablegen. So war ich schon immer, ganz oder gar nicht. Und wenn ganz, dann hundert Prozent! Ein Hund, der nur bei jeden dritten Ruf zu mir zurückkommt? Gibt`s nicht! Ich weiß, ein Greyhound ist kein Hund mit Kadavergehorsam, aber souveränder GRUNDgehorsam ist mir schon wichtig.
    Ja, ich spekuliere anschließend immer, was eine bessere Lösung gewesen wäre. Oft entsteht aus meinem Gedankenbrei eine gescheite Lösung, aber manchmal ist es so, dass ich sie nicht umsetzen kann- in Situationen, die eine schnelle Lösung erfordern, bin ich nicht im Besitz von meinem 10 g. Gehirn- da sitzt nur ein Affe mit Schellen.
    Wölfchenarya, Ares kuscheln? Ares hasst kuscheln. :dead: ;)
    Auf der einen Seite finde ich es gut, dass ich emotional und sensibel bin. Es hat mich in bestimmten Lebensbereichen weitergebracht- aber auch zurückgeworfen.
    Wenn ich merke, dass in Ares kleinen Gehirn heute kein Platz für Kommandos ist, lasse ich es bleiben. In der Vergangenheit habe ich den Fehler gemacht und es ignoriert- selbst Schuld! Mittlerweile kann ich Ares besser einschätzen und weiß eigentlich, ob er das Kommando ausführt oder nicht. Danke für den interessanten Link!

  • Zitat

    Und wenn ganz, dann hundert Prozent! Ein Hund, der nur bei jeden dritten Ruf zu mir zurückkommt? Gibt`s nicht! Ich weiß, ein Greyhound ist kein Hund mit Kadavergehorsam, aber souveränder GRUNDgehorsam ist mir schon wichtig.


    Und solange du so denkst wirst du immer solche Probleme haben.
    Du weißt doch was für ne Rasse du da hast. Wieso erwartest du von vornherein etwas das man wenn überhaupt nur bei einigen Vertretern findet?


    Dein Mausezahn wird nie ein ungehorsames Biest. Warum auch? Das ist er auch dann nicht wenn er dich mal verarscht oder eben nicht nicht aufn 2ten Ruf hört.


    Ehrlich, ich pack mal den Whippet ein und schick ihn dir. 3 Tage reichen, sagen wir 4 und du wirst den Boden anbeten auf dem Ares läuft.

  • :lol: Jetzt bin ich neugierig geworden! Wie ist dein Whippet denn so?
    Ja, muss dir wohl zustimmen. Ich meine ja nur, da es bis jetzt so gut klappt...
    Ich habe mir wohl bzgl. Pubertät die Horrorstorys rausgepickt, aber ich lese von "gravierenden Wesensänderungen" und depressiven Besitzern. Da mache ich jetzt schon ein Kreuzzeuchen, bevor es in die Schlacht geht- ein wenig überspitzt geschrieben.

  • Wie kann man sich das Leben mit Hund sooo schwer machen? :lol:
    Die Pubertät wird mies... war doch bei dir nicht anders. Frag mal deine Mutti wie oft sie dir sagen musste, das du dein Zimmer aufräumen musst, bis du es tatsächlich getan hast. Und trotzdem ist was anständiges aus dir geworden (zumindest gehe ich davon aus ;-) )
    mach dich ein bisserl locker. Ihr rockt das zusammen.

  • Hm... nimm Dir ein bischen ein Beispiel an Ares. Er denkt nicht darüber nach, was vor ner Stunde war und auch nicht was in einer Stunde sein wird. ;)


    Ich habe nur zwei Gedanken im Kopf:


    "Das üben wir jetzt" - wenn ich weiß daß der Hund nicht zuverlässig reagiert.
    "Das kann er schon" - wenn er es eben zu 100 % kann


    "Vielleicht klappts ja" - habe ich komplett aus meinen Gedanken gestrichen. Was die Hundeerziehung betrifft überlasse ich nichts dem Zufall.


    Vielleicht hilft Dir das ein bischen positiver an die Sache ran zu gehen.

  • Zitat

    Man kann auch Situationen schaffen, in denen man nicht ständig konsequent sein muss.
    Mach mehr (unnötige) Sachen, nicht nur zum "Durchsetzen", von denen du weißt, dass sie sicher klappen und ihr beide mit Erfolg aussteigt.


    Einwandfrei! So seh ich das auch. Man liest häufig in der Pubertät solle man zwar konsequent aber auch nachsichtig sein. Ich hab das erst spät kapiert und beherzigt, leider. Erst bei den Läufigkeiten hab ich zurückgeschaltet (weiß der Teufel - vielleicht, weil ich da als Frau auch endlich ein Einsehen hatte). Man muss sich auch neu drauf einstellen, also umstellen, dass man keinen ach so niedlichen aber auch unbeholfenen Welpen mehr hat, sondern eine Kraftmaschine mit Geschick und fehlendem Risikobewußtsein. Das macht einem als Halter ja auch bissel Angst und wir Weiber reagieren da auch gern mal über.
    Mein Tipp ähnlich wie oben: nichts mehr versuchsweise abverlangen. Statt Kommandos aus Prinzip und womöglich noch mit Zwang durchzusetzen, lieber gründlich voher (!) vorausschauend agieren und überlegen was man jetzt grad will. Und im Zweifel auch mal blitzschnell so tun als sei nie ein Wort gefallen, wenn man sieht er kanns grad einfach nicht.
    Unbedingt vermeiden: Zwang ausüben aus Wut und - oder - obwohl man selber ein mieses Gefühl dabei hat.
    Wirst sehen wie man das Zusammensein mit seinem Hund ganz anders genießen kann.

  • Zitat

    Dass du dich über dich selbst ärgerst ist ja schon mal gut! ;) Denn, DU musst als HH souverän sein, sonst wirst du keinen Erfolg haben bei deiner Vierpfote. Und noch schlimmer...sie wird nicht das nötige Vertrauen zu dir haben. Du musst lernen, wie " Hunde ticken " ( gibt tolle Literatur, die dir helfen wird ) und dann wirst du gelassen zusammen mit deinem Hund eine tolle Freundschaft aufbauen! :smile:


    Puh, harte Worte, wie ich persönlich finde.



    Ich kenne das mit dem Druck, den man sich selbst macht, sehr gut.
    Ich möchte dir dazu sagen: Mach dir nicht so einen Kopf, auch wenns schwer fällt. Denn du bist auch nur ein Mensch. Menschen machen Fehler.
    Dein Hund wird dir einen Fehler verzeihen, auch zwei oder auch drei.


    Keine Ahnung, ich hab nicht gezählt, wie viele Fehler ich bei der Erziehung meiner Hunde gemacht hab. Und sie sind allesamt tolle Hunde, haben ihre (ja, auch hausgemachten) Macken und sind trotzdem glücklich und zufrieden, haben Vertrauen und wir sind ein tolles Team.


    Nimms nicht so arg schwer, dein Hund kann mehr ab, als du ihm zutraust. Versuch dir das einfach immer zu sagen. Reflektieren ist gut, sich unnötig Druck machen ist nicht gut.


    Nobody's perfect! *mal in den Arm nehm*


  • :gut:

  • oh ja, das kommt mir sehr bekannt vor. Mir fällt es auch schwer, mir Fehler zu verzeihen. Manchmal verdirbt einem das den Spaß, aber genau das sollte doch Hundehaltung machen. Man steht sich teilweise nur selbst im Weg :headbash: (ich rede gerade eher von mir :lol: )


    Ich find´s übrigens zum Teil auch nachteilig, wenn man sehr viel liest und sich Wissen aneignet, zumindest hab ich das bei mir beobachtet. Ich habe ganz schön zu tun, wieder mehr auf mein Bauchgefühl zu hören, wenn dann aber ständig das Hirn arbeitet, wird das immer schwerer.

  • Zitat

    :lol: Jetzt bin ich neugierig geworden! Wie ist dein Whippet denn so?
    Ja, muss dir wohl zustimmen. Ich meine ja nur, da es bis jetzt so gut klappt...
    Ich habe mir wohl bzgl. Pubertät die Horrorstorys rausgepickt, aber ich lese von "gravierenden Wesensänderungen" und depressiven Besitzern. Da mache ich jetzt schon ein Kreuzzeuchen, bevor es in die Schlacht geht- ein wenig überspitzt geschrieben.


    Hamilton ist ein Arschkeks aus Überzeugung.
    Ein Kommando ist grundsätzlich nur eine Bitte, ob er dem nachkommt überlegt er sich. Wenn er keinen Bock hat kannst du nackt mit Leberwurst beschmiert und mit Steaks behangen nen Tanz aufführen und er würd höchstens mal probieren kommen.
    Aktives Locken und bestechen funktioniert einigermaßen, allerdings ist er mit Spiel und Lob fast garnicht motivierbar, Leckerlies muss ich ständig abwechseln damits nicht langweilig wird und auch da kommts auf seine Laune an.


    Er kann einige Kommandos. Aber wie gesagt, ob er sie ausführt... Und er wird drastisch wenn ihm was nicht passt. Entweder verbal oder aber er springt einen an, und zwar mit Wucht.
    Letzteres ist besser geworden seit er sich eine gefangen hat von mir, am Anfang war der grauenvoll!
    Hamilton hat einen unglaublich starken Willen und er ist schlau. Der manipuliert seine Umgebung, da zuzusehen macht sprachlos. Er hat für jeden hier im Haushalt eine eigene Taktik und kommt damit zu 95% durch. Und dann dieser Blick zu mir währenddessen, ich schwöre, der Kerl grinst dann!


    Ein Kommando einmal sagen? Von wegen. Beim 3ten Mal hast du Chancen.
    Und selbst dann gibts Dinge die er nicht macht. Platz im nassen, kalten Gras? Im Leben nicht. Sitz? Naja, wenn Arsch schwebt überm Gras als Sitz durchgeht halt...
    Und das sind gute Momente. An schlechten Tagen habe ich einen Hund der anscheinend noch nie im Leben ein Kommando gelernt hat.
    Sich an mir orientieren? Hamiltons Credo ist "Ich bin ein edler Windhund, ihr orientiert euch gefälligst an mir!" und das lebt er auch aus.


    Er tut inzwischen vieles aus Liebe zu mir. Und oft genug macht er das auch deutlich. Aber damit kann ich leben, ich wußte worauf ich mich einlasse. Der war schon in der Wurfkiste so, die 2 Monate bei den Vorbesitzern wo er so ziemlich tun durfte was er wollte und kaum rauskam haben ihr übriges dazu getan.
    Ich liebe ihn und würd ihn nie hergeben! Aber er ist schon eine Herausforderung mit seinem ständigen Austesten und Zickererein... Der Kerl hat mehr Launen als ne Frau mit PMS. *seufz*

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