Züchterbesuch- worauf achten?

  • Hallo ihr Lieben,


    wir fahren morgen einen Boston Terrier- Züchter besuchen und ich möchte gern nochmal von euch wissen, worauf man beim Besuch unbedingt achten muss in Bezug auf Seriosität.


    Kurz zur Erklärung, es geht nicht um uns, sondern um die Eltern meines Freundes. Wir stehen "beratend" zur Seite (auf deren Wunsch hin) und möchten ihnen helfen, dass sie nicht wieder an einen Vermehrer geraten. Nun habe ich diesen Züchter vor Wochen im Internet gesucht (VDH) und alles wirkt sehr seriös. Auch die Kontaktaufnahme war super und ich gehe jetzt mal davon aus, dass das eine gute Adresse ist, TROTZDEM nochmal auf Nummer sicher. Habt ihr noch ein paar Tipps? Oder einen guten Link für eine Checkliste?


    Danke und liebe Grüße!!

  • Hallo,


    einem guten Züchter liegt vor allem am Herzen, dass seine Welpen in ein gutes neues Zuhause kommen. Er wird die Interessenten daher regelrecht ausquetschen über die Verhältnisse zuhause, wie der Hund leben wird, etc.
    Weiterhin würde ich darauf achten, dass alles sauber ist und, dass die Hündin und die Welpen gepflegt aussehen.
    Aber wenn sie im VDH züchten, braucht man glaub keine Bedenken haben.


    Lg,
    Rafaela

  • Zitat


    ...
    Aber wenn sie im VDH züchten, braucht man glaub keine Bedenken haben.


    Lg,
    Rafaela


    Würde ich so pauschal nicht sagen!
    Auch in seriösen Vereinen gibt es "schwarze Schafe"!
    Viele Züchter von Kleinhunden halten die Hunde ziemlich isoliert und lassen die Welpen ihre Geschäfte in der Wohnung, auf Zeitung oder "Welpenunterlagen" machen.
    Dort würde ich mir keinen Hund holen!
    Also schauen, wie mit den Hunden umgegangen wird, und ob sie gut sozialisiert sind!

  • Gutes Zeichen ist, wenn ihr extrem ausgequetscht werdet ueber eure Wohn- und Zeitverhaeltnisse, Interesse an der Hundehaltung, wie die Zukunft mit Hund gestaltet werden soll und sowas. :smile:
    Ein guter serioeser Zuechter verscherbelt seine Welpen nicht einfach an jeden, der zu Besuch kommt.
    Frag nach Erbkrankheiten, evt. welche Gentests oder Roentgen-Kontrollen gemacht wurden. Auch das wird dir dann gerne beantwortet werden. Auch Fragen zu evt. bestimmten Charaktereigenschaften dieser Linie und den Elterntieren.
    Blick in die Papiere und Kaufvertraege. Wird der Zuechter euch nach der Abgabe weiter dauerhaft beratend zur Seite stehen?Evt. Ruecknahmeoption fuer den Welpen bei ungeplantem Abgabe-Grund.


    Zu den Hunden:
    Wie geht die Mutter auf euch zu? Offen, misstrauisch, zurueckhaltend....
    Wie geht die Mutter auf die Zuechter zu?
    Wie ist sie den Welpen gegenueber? Genervt, liebevoll, zurueckhaltend, sorgt fuer Ordnung...
    Wie sind die Welpen euch gegenueber?
    Wie sind sie dem Zuechter gegenueber?
    100% Sauberkeit wirst du bei nem Wurf nicht vorfinden, wie auch, aber ist Grundpflege der Eltern,Welpen,Umgebung in Ordnung?
    Was lernen die Welpen schon alles, was sie an die Menschenwelt gewoehnt? Kinder, Geraeusche, verschiedene Untergruende etc.


    Wenn ihr noch etwas Zeit bis zur Abgabe habt fahrt ruhig oefter dort hin, wenn der Zuechter es erlaubt. So koennt ihr die Welpen besser kennenlernen und den fuer euch passenden Charakter aussuchen. ;)
    Und wenn vom Bauchgefuehl irgendetwas komisch ist lasst lieber die Finger davon. Meist liegt das Bauchgefuehl richtig. :hust:

  • Ich würde empfehlen einfach mal die Zuchtordnung des jeweiligen Untervereins zu lesen. Dabei fällt einem schon auf, was durch den Verein geregelt/kontrolliert wird und eben auch was nicht so durchsichtig ist oder was offen gelassen wird. Zu den offenen oder weniger geregelten Punkten sollte man sich in meinen Augen dann eine Meinung dazu bilden was man will und was nicht oder auch was einem egal ist und dann einen Züchter oder eine Verpaarung suchen der/die zusätzlich zu den Grundvoraussetzungen eben genau das Anbieten was gesucht wird.


    Pauschal würde ich nicht sagen nur weil jemand im VDH züchtet ist alles rosig - die Vereinsangehörigkeit schließt zwar schon viele unseriöse Quellen aus, aber in jedem Verein gibt es auch wieder schwarze Schafe die sich durchmogeln oder nur ganz knapp die allernötigsten Grundbestimmungen erfüllen. Die verschiedenen Untervereine haben auch sehr unterschiedliche Voraussetzungen, bei einigen finde ich die alleine eher ungenügend, bei einigen bin ich damit sehr zufrieden, ich kenne aber auch nur eine Hand voll ;) Ich würde mich auch genau über die Elterntiere informieren, die grundsätzlichen Untersuchungen schließen häufig so lästige Sachen wie Allergien nicht mit ein. Ich würde explizit nach sowas Fragen. Als Züchter möchte man natürlich wenn nach den Richtlinien alles stimmt nicht einen Hund aus der Zucht ausschließen wegen solchen "Kleinigkeiten" wie Allergien oder ähnlichem, aber wenn ich mir einen Hund suche muss ich das Risiko ja nicht teilen und ein Welpen aus genau der Verpaarung nehmen.

    Ein guter Züchter sollte in meinen Augen Begeisterung für die Rasse zeigen und eine ehrliche Beschreibung liefern. Ich finde es nicht schlimm, wenn auch mal ein kleiner Profit "passiert", aber darum sollte es nicht in erster Linie gehen; ganz im Gegenteil, ich erwarte eigentlich, dass ein Züchter auch bereit ist mehr zu investieren als am Ende rauskommt, schließlich lebt er dafür mit den Hunden und der Rasse, der er sich verschrieben hat und die sein Leben bereichert. Ich mag immer solche Rechnungen nicht, wo schon der Anschaffungspreis der Hündin mit zu den Kosten gezählt wird...
    Der Welpenpreis sollte angemessen sein (1000-1200€, wenn mehr ist das gegebenenfalls voll ok, ich wüsste dann nur gern warum), dafür würde ich ein Startpaket erwarten (Leine, Geschirr, Halsband, Übergangsfutter) und natürlich eine Mappe mit allen wichtigen Papieren (Ahnentafel, Impfpass, Gesundheitswerte und Untersuchungsergebnisse der Eltern).
    Die Aufzuchtsstätte sollte sauber und angebunden an das Familienleben sein, die erwachsenen Hunde alle hinreichend erzogen und der Charakter der Elterntiere sollte zusagen. Ausfragen der Welpenkäufer und ehrliches Interesse am Verbleib der Welpen und an der Eignung der Halter sind auch selbstverständlich.



  • VDH ist seriös.


    Grundsätzlich ist der Welpenkauf auch eine Vertrauenssache, ich verlasse mich da auf mein Bauchgefühl und meinen gesunden Menschenvetstand.


    Ich würde darauf achten wo die Welpen aufgezogen wurden, ob im Haus und wenn ja, wo da oder ob sie irgendwo draußen (geht gar nicht) waren.
    Wie bewegen sich die Hunde im Haus?
    Man merkt eigentlich gleich ob die Hunde dort selbstsicher agieren, weil sie alles kennen oder nur zum Zwecke der Vorführung reingeholt wurden.



    Wie sehen Wurf- und Welpenzimmer (falls vorhanden) aus?
    Wie wurden sie bisher aufgezogen und sozialisiert.
    Nachfragen, normalerweise gibt ein seriöser Züchter bereitwillig Auskunft.
    Leben sie mit im Haushalt und lernen das richtige Leben kennen, oder sind sie eher abgeschottet worden?


    Wie sehen die anderen Hunde , die der Züchter besitzt, aus und kann man sie kennenlernen?
    Wo werden sie gehalten?
    Sind sie freundlich oder eher menschenscheu und ängstlich?


    Haben die Welpen Kontakt zu den Althunden?


    Wie ist der Umgang des Züchters mit seinen Tieren?


    Welche Gesundheitsuntersuchungen wurden gemacht.
    Hier würde ich mich VORHER schlau machen, was beim Boston Terrier so gesundheitlich anliegt, wo die Schwachstellen der Rasse sind und dann beim Züchter ggfs konkret nachhaken.
    Über den Vater des Wurfes, sofern er nicht beim Züchter lebt, berichten lassen.


    Mehr fällt mir jetzt nicht ein.


    Viel Spaß beim Züchterbesuch :winken:

  • Zitat

    Hallo,


    einem guten Züchter liegt vor allem am Herzen, dass seine Welpen in ein gutes neues Zuhause kommen. Er wird die Interessenten daher regelrecht ausquetschen über die Verhältnisse zuhause, wie der Hund leben wird, etc.
    Weiterhin würde ich darauf achten, dass alles sauber ist und, dass die Hündin und die Welpen gepflegt aussehen.
    Aber wenn sie im VDH züchten, braucht man glaub keine Bedenken haben.


    Lg,
    Rafaela



    Ist mir noch NIE passiert und ich habe immer bei seriösen Züchtern gekauft :lol:
    Ich glaub ich würd mich bedanken, wenn mich ein Züchter über meine häuslichen
    Verhältnisse ausfragt :irre3:



    Vermutlich weiß ein seriöser Züchter auch, dass ihm Welpenkäufer theoretisch alles vorspielen können.
    Ein Welpenkäufer will ja auch positiv rüberkommen und strengt sich dementsprechend an :roll:
    Wenn ich z.b. einen Hund für die Zwingerhaltung suche, würde ich das natürlich dezent verschweigen,
    wenn ich vermute, dass das beim Züchter nicht ganz so gut ankommt :pfeif:



    Von daher erübrigt sich die Fragerei. Augen auf und Verstand einschalten, Welpenkauf ist Vertrauenssache, das gilt für beide Parteien ;)

  • Mh also ich hab die Welpeninteressenten immer ziemlich ausgequetscht. Wie leben die Leute, wieviel Zeit ist vorhanden, wie sind die Erwartungen an das Leben mit Hund und was verspricht man sich davon, soll gegebenenfalls Sport gemacht werden, ... das ist ja nicht nur wichtig bei der Frage ob man überhaupt einen Welpen bekommt sondern auch welcher Welpe aus dem Wurf geeignet für die individuellen Lebensumstände ist. Gibt ja durchaus charakterliche Unterschiede. Klar kann man den Leuten nur vor den Kopf gucken aber in intensiven Gesprächen schaltet sich ja auch durchaus ein gewissen Bauchgefühl ein. Sympathie ist dabei nicht alles, man sucht ja einen tollen Platz für den Welpen und nicht neue beste Freunde.


    Ansonsten würde ich nach den Untersuchungsergebnissen für die Zuchtzulassung fragen und mir diese auch anschauen wollen, fragen, wie die übrigen Ahnen so drauf waren (Gesundheit und Wesen) fragen warum gerade diese Verpaarung gemacht wurde und wo da die Erwartungen liegen.


    Dann schaut euch alle Hunde des Haushaltes an, wie gehen die auf euch zu. sind sie freundlich eventuell ziemlich aufdringlich oder eher schüchtern oder gar ängstlich? Wir haben die Mädels immer komplett ungebremst auf Besuch draufgelassen, das war dann im ersten Moment auch mal etwas laut und stürmisch aber auch die Reaktion der Leute auf so ein Gewusel kann schon viel aussagen. es gibt durchaus Menschen, die deutlich Abneigung oder gar ekel zeigen und es gibt Menschen die schmeissen sich begeistert ins Getümmel. Und das Rudel selber sortiert die Menschen auch sehr sehr genau ein. Meiden sie die Leute dann stimmt da irgendwas nicht und man ist etwas hellhöriger bei dem was sie erzählen.


    Guck dir an wie die Welpen groß gezogen werden, wird euch der Umgang mit den Kleinen erläutert oder läßt man euch einfach mal machen?


    Wichtig finde ich auch dass man sich vor einer Entscheidung immer mindestens eine Nacht Bedenkzeit nimmt. ein guter Züchter wird meist auch nicht sofort entscheiden wollen sondern selbst erstmal die Begegnung sacken lassen wollen. Klaro manchmal passt es einfach und dann fährt man wie ich mit meinem Andiamo nach 4 stunden mit Welpen die 500km zurück nach Hause aber das ist eher die Ausnahme.


    Hört auf euer Bauchgefühl aber schaltet den Kopf nicht total aus!
    Viel Spaß!

  • Wow! Danke euch für die vielen Tipps! Ich werde bestimmt berichten! :-)


    Also das mit dem Zeit lassen: definitiv. Wir sind alle sehr neugierig auf die Rasse und freuen uns sie das erste Mal (!) in echt zu sehen. Wenn es passt von beiden Seiten, kann ich mir gut vorstellen, dass da ein Kauf zustande kommt. Ich selbst beschäftige mich schon länger mit dem Boston, kommt für mich aber derzeit nicht in Frage. Den Vater der Welpen habe ich -zumindest online- ausführlich gestalkt und auch das wirkt seriös, ebenso die Gesundheitschecks bei beiden Elternteilen. Es sind übrigens 5 Welpen (2Rüden und 3 Hündinnen), die alle auf natürlichem Wege (das war mir besonders wichtig! Sie scheinen Wert auf Hunde zu legen, deren Körperbau eine natürliche Fortpflanzung erlaubt!) zur Welt gekommen sind.


    Jetzt freu ich mich erstmal auf die Erfahrung!

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